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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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kleine Blaukattunene gekrochen. Auf seinem
kleinen Teich drunter konnten die beiden an¬
gebrannten Schwefelhölzchen bereits in aller
Gemächlichkeit rundherum Gondel fahren.

Plötzlich schien den grossen Thienwiebel
wieder mal irgend etwas unversehens gestochen
zu haben.

"Amalie! Amalie!!"

"Was denn schon wieder, Thienwiebel!"

Sie hatte sich nicht einmal umgesehn.

"Amalie! Es ist nicht zu leugnen: Das Kind
hat ganz aussergewöhnliche Fähigkeiten! Es
hat mich soeben angelacht. Es unterhält sich
ordentlich mit mir!"

Amalie grunzte nur verdriesslich.

"Ich wette, man kann ihm schon die An¬
fangsgründe des Sprechens beibringen, Amalie!"

"Hm? Du! Sag mal: a! Na?! a -- a -- a . . ."

Der kleine gute Fortinbras wusste sich jetzt
vor lauter Verdutztheit gar nicht mehr zu lassen.
Er hatte seine beiden dicken Händchen rechts
und links in den Korbrand gekrallt und ähte
nun, seinen Kopf nach hinten zurückgelegt,
seinen grossen Papa ganz vergnügt an.

kleine Blaukattunene gekrochen. Auf seinem
kleinen Teich drunter konnten die beiden an¬
gebrannten Schwefelhölzchen bereits in aller
Gemächlichkeit rundherum Gondel fahren.

Plötzlich schien den grossen Thienwiebel
wieder mal irgend etwas unversehens gestochen
zu haben.

„Amalie! Amalie!!“

„Was denn schon wieder, Thienwiebel!“

Sie hatte sich nicht einmal umgesehn.

„Amalie! Es ist nicht zu leugnen: Das Kind
hat ganz aussergewöhnliche Fähigkeiten! Es
hat mich soeben angelacht. Es unterhält sich
ordentlich mit mir!“

Amalie grunzte nur verdriesslich.

„Ich wette, man kann ihm schon die An¬
fangsgründe des Sprechens beibringen, Amalie!“

„Hm? Du! Sag mal: a! Na?! a — a — a . . .“

Der kleine gute Fortinbras wusste sich jetzt
vor lauter Verdutztheit gar nicht mehr zu lassen.
Er hatte seine beiden dicken Händchen rechts
und links in den Korbrand gekrallt und ähte
nun, seinen Kopf nach hinten zurückgelegt,
seinen grossen Papa ganz vergnügt an.

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[37/0041] kleine Blaukattunene gekrochen. Auf seinem kleinen Teich drunter konnten die beiden an¬ gebrannten Schwefelhölzchen bereits in aller Gemächlichkeit rundherum Gondel fahren. Plötzlich schien den grossen Thienwiebel wieder mal irgend etwas unversehens gestochen zu haben. „Amalie! Amalie!!“ „Was denn schon wieder, Thienwiebel!“ Sie hatte sich nicht einmal umgesehn. „Amalie! Es ist nicht zu leugnen: Das Kind hat ganz aussergewöhnliche Fähigkeiten! Es hat mich soeben angelacht. Es unterhält sich ordentlich mit mir!“ Amalie grunzte nur verdriesslich. „Ich wette, man kann ihm schon die An¬ fangsgründe des Sprechens beibringen, Amalie!“ „Hm? Du! Sag mal: a! Na?! a — a — a . . .“ Der kleine gute Fortinbras wusste sich jetzt vor lauter Verdutztheit gar nicht mehr zu lassen. Er hatte seine beiden dicken Händchen rechts und links in den Korbrand gekrallt und ähte nun, seinen Kopf nach hinten zurückgelegt, seinen grossen Papa ganz vergnügt an.

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/41>, abgerufen am 19.04.2024.