des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn die treue Seele gar gewissenhaft auszuführen pflegte. Die Feier der Geburtstage des Vaters und der Mut¬ ter, begann Peregrinus schon am frühen Morgen, damit, daß er, wie es sonst zu seiner Knabenzeit ge¬ schehen, einen schönen Blumenkranz in das Zimmer trug, wo die Eltern zu frühstücken pflegten und aus¬ wendig gelernte Verse hersagte. -- An seinem eignen Tauffeste konnte er sich natürlicherweise nicht an die Tafel setzen, da er nicht längst geboren, Aline mußte daher alles allein besorgen, d. h. die Gäste zum Trin¬ ken nöthigen, überhaupt wie man zu sagen pflegt, die Honneurs der Tafel machen; sonst geschah alles wie bei den übrigen Festen. -- Außer denselben gab es aber noch für Peregrinus einen besondern Freudentag oder vielmehr Freudenabend im Jahre, und das war die Weihnachts-Bescheerung, die mehr als jede andere Lust, sein junges Gemüth in süßem frommen Ent¬ zücken aufgeregt hatte.
Selbst kaufte er sorgsam bunte Weihnachtslich¬ ter, Spielsachen, Naschwerk, ganz in dem Sinn ein, wie es die Eltern ihm in seinen Knabenjahren bescheert hatten, und dann ging die Bescheerung vor sich, wie es der geneigte Leser bereits erfahren. -- --
des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn die treue Seele gar gewiſſenhaft auszuführen pflegte. Die Feier der Geburtstage des Vaters und der Mut¬ ter, begann Peregrinus ſchon am frühen Morgen, damit, daß er, wie es ſonſt zu ſeiner Knabenzeit ge¬ ſchehen, einen ſchönen Blumenkranz in das Zimmer trug, wo die Eltern zu frühſtücken pflegten und aus¬ wendig gelernte Verſe herſagte. — An ſeinem eignen Tauffeſte konnte er ſich natürlicherweiſe nicht an die Tafel ſetzen, da er nicht längſt geboren, Aline mußte daher alles allein beſorgen, d. h. die Gäſte zum Trin¬ ken nöthigen, überhaupt wie man zu ſagen pflegt, die Honneurs der Tafel machen; ſonſt geſchah alles wie bei den übrigen Feſten. — Außer denſelben gab es aber noch für Peregrinus einen beſondern Freudentag oder vielmehr Freudenabend im Jahre, und das war die Weihnachts-Beſcheerung, die mehr als jede andere Luſt, ſein junges Gemüth in ſüßem frommen Ent¬ zücken aufgeregt hatte.
Selbſt kaufte er ſorgſam bunte Weihnachtslich¬ ter, Spielſachen, Naſchwerk, ganz in dem Sinn ein, wie es die Eltern ihm in ſeinen Knabenjahren beſcheert hatten, und dann ging die Beſcheerung vor ſich, wie es der geneigte Leſer bereits erfahren. — —
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des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn
die treue Seele gar gewiſſenhaft auszuführen pflegte.
Die Feier der Geburtstage des Vaters und der Mut¬
ter, begann Peregrinus ſchon am frühen Morgen,
damit, daß er, wie es ſonſt zu ſeiner Knabenzeit ge¬
ſchehen, einen ſchönen Blumenkranz in das Zimmer
trug, wo die Eltern zu frühſtücken pflegten und aus¬
wendig gelernte Verſe herſagte. — An ſeinem eignen
Tauffeſte konnte er ſich natürlicherweiſe nicht an die
Tafel ſetzen, da er nicht längſt geboren, Aline mußte
daher alles allein beſorgen, d. h. die Gäſte zum Trin¬
ken nöthigen, überhaupt wie man zu ſagen pflegt,
die Honneurs der Tafel machen; ſonſt geſchah alles wie
bei den übrigen Feſten. — Außer denſelben gab es
aber noch für Peregrinus einen beſondern Freudentag
oder vielmehr Freudenabend im Jahre, und das war
die Weihnachts-Beſcheerung, die mehr als jede andere
Luſt, ſein junges Gemüth in ſüßem frommen Ent¬
zücken aufgeregt hatte.
Selbſt kaufte er ſorgſam bunte Weihnachtslich¬
ter, Spielſachen, Naſchwerk, ganz in dem Sinn
ein, wie es die Eltern ihm in ſeinen Knabenjahren
beſcheert hatten, und dann ging die Beſcheerung vor
ſich, wie es der geneigte Leſer bereits erfahren. — —
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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/30>, abgerufen am 20.04.2024.
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