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Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893

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und also fast eben so rasch als durch Dampffahrten im Dunkeln
stattfinden."

Des Ferneren lesen wir in der Vossischen Zeitung vom
22. Juni 1839 folgende Bekanntmachungen (Billetverkauf):

"Zu den Steglitzer Fahrten erfolgt der Billetverkauf eine
Stunde vor der Abfahrt auf dem Vorplatz links am Bahnhofe
in der Hirschelstrasse, sowohl für die Hin- als Rückfahrt, und
wird darauf aufmerksam gemacht, sich für letztere die
Billets gleich mit zu besorgen, da in Steglitz keine
Casse befindlich ist
."

In der ersten Zeit des Eisenbahnbetriebes der Berlin-
Potsdamer Bahn waren nämlich Billets am Bahnhof überhaupt
nicht zu verkaufen, vielmehr nur in der Gropiusschen Buch-
handlung.

Die Vossische Zeitung vom 27. September 1839 enthält
folgende Bekanntmachung:

Direction der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-
Gesellschaft
.

Berlin, 26. September 1839.

"Da die jedesmalige Heizung einer kleinen Locomotive
nicht viel mehr kostet, als wir bisher für ein Pferd pro Fahrt
bezahlten, so fallen künftig die Fahrten mit Pferden ganz weg."

Als Beweis der verschiedenartigen Besorgnisse sei
folgender Stadtverordnetenbeschluss, Berlin, 19. November
1840, angeführt:

"Der Stadtverordnete Herr Denant hat in einer uns über-
reichten Vorstellung auf die nachtheiligen Folgen aufmerksam
gemacht, welche für das hiesige Publicum rücksichts der
Holzpreise daraus entstehen können, dass die Eisenbahn-
gesellschaften die Heizung mit Steinkohlen und Coacs auf-
geben und dafür die Holzfeuerung gewählt haben.

Wir halten diesen Gegenstand der Beachtung sehr werth,
und indem wir uns beehren, Einem Hochedlen Magistrat Ab-
schrift jener Vorstellung zu übersenden, ersuchen wir er-
gebenst, solche einer Berathung gefälligst unterwerfen und
die Frage erörtern zu wollen, was zur Abwendung der ge-

und also fast eben so rasch als durch Dampffahrten im Dunkeln
stattfinden.“

Des Ferneren lesen wir in der Vossischen Zeitung vom
22. Juni 1839 folgende Bekanntmachungen (Billetverkauf):

„Zu den Steglitzer Fahrten erfolgt der Billetverkauf eine
Stunde vor der Abfahrt auf dem Vorplatz links am Bahnhofe
in der Hirschelstraſse, sowohl für die Hin- als Rückfahrt, und
wird darauf aufmerksam gemacht, sich für letztere die
Billets gleich mit zu besorgen, da in Steglitz keine
Casse befindlich ist
.“

In der ersten Zeit des Eisenbahnbetriebes der Berlin-
Potsdamer Bahn waren nämlich Billets am Bahnhof überhaupt
nicht zu verkaufen, vielmehr nur in der Gropiusschen Buch-
handlung.

Die Vossische Zeitung vom 27. September 1839 enthält
folgende Bekanntmachung:

Direction der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-
Gesellschaft
.

Berlin, 26. September 1839.

„Da die jedesmalige Heizung einer kleinen Locomotive
nicht viel mehr kostet, als wir bisher für ein Pferd pro Fahrt
bezahlten, so fallen künftig die Fahrten mit Pferden ganz weg.“

Als Beweis der verschiedenartigen Besorgnisse sei
folgender Stadtverordnetenbeschluſs, Berlin, 19. November
1840, angeführt:

„Der Stadtverordnete Herr Denant hat in einer uns über-
reichten Vorstellung auf die nachtheiligen Folgen aufmerksam
gemacht, welche für das hiesige Publicum rücksichts der
Holzpreise daraus entstehen können, daſs die Eisenbahn-
gesellschaften die Heizung mit Steinkohlen und Coacs auf-
geben und dafür die Holzfeuerung gewählt haben.

Wir halten diesen Gegenstand der Beachtung sehr werth,
und indem wir uns beehren, Einem Hochedlen Magistrat Ab-
schrift jener Vorstellung zu übersenden, ersuchen wir er-
gebenst, solche einer Berathung gefälligst unterwerfen und
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[31/0037] und also fast eben so rasch als durch Dampffahrten im Dunkeln stattfinden.“ Des Ferneren lesen wir in der Vossischen Zeitung vom 22. Juni 1839 folgende Bekanntmachungen (Billetverkauf): „Zu den Steglitzer Fahrten erfolgt der Billetverkauf eine Stunde vor der Abfahrt auf dem Vorplatz links am Bahnhofe in der Hirschelstraſse, sowohl für die Hin- als Rückfahrt, und wird darauf aufmerksam gemacht, sich für letztere die Billets gleich mit zu besorgen, da in Steglitz keine Casse befindlich ist.“ In der ersten Zeit des Eisenbahnbetriebes der Berlin- Potsdamer Bahn waren nämlich Billets am Bahnhof überhaupt nicht zu verkaufen, vielmehr nur in der Gropiusschen Buch- handlung. Die Vossische Zeitung vom 27. September 1839 enthält folgende Bekanntmachung: Direction der Berlin-Potsdamer Eisenbahn- Gesellschaft. Berlin, 26. September 1839. „Da die jedesmalige Heizung einer kleinen Locomotive nicht viel mehr kostet, als wir bisher für ein Pferd pro Fahrt bezahlten, so fallen künftig die Fahrten mit Pferden ganz weg.“ Als Beweis der verschiedenartigen Besorgnisse sei folgender Stadtverordnetenbeschluſs, Berlin, 19. November 1840, angeführt: „Der Stadtverordnete Herr Denant hat in einer uns über- reichten Vorstellung auf die nachtheiligen Folgen aufmerksam gemacht, welche für das hiesige Publicum rücksichts der Holzpreise daraus entstehen können, daſs die Eisenbahn- gesellschaften die Heizung mit Steinkohlen und Coacs auf- geben und dafür die Holzfeuerung gewählt haben. Wir halten diesen Gegenstand der Beachtung sehr werth, und indem wir uns beehren, Einem Hochedlen Magistrat Ab- schrift jener Vorstellung zu übersenden, ersuchen wir er- gebenst, solche einer Berathung gefälligst unterwerfen und die Frage erörtern zu wollen, was zur Abwendung der ge-

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Zitationshilfe: Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hobrecht_verkehrsverhaeltnisse_1893/37>, abgerufen am 25.04.2024.