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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 93, Hamburg, 12. Juni 1789.

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[Spaltenumbruch] sind, und sich in der Fremde aufhalten, oder daselbst
Dienste genommen haben, von aller Strafe und Ver-
weisen, deren sie sich durch ihr Ausreißen schuldig ge-
macht haben, frey und verschont bleiben sollen, wenn
sie sich binnen 9 Monaten, nachdem diese unsere Ver-
ordnung in dem fremden Lande, wo sie sich aufhalten,
bekannt geworden ist, gutwillig in Pommern einstellen,
und sich bey dem Bataillon, welches der Oberste und
Ritter von Unserm Schwerdtorden, von Hinsenstern,
mit Unserer gnädigsten Einwilligung errichten wird,
melden, um Dienste anzunehmen. Wenn aber jemand
so treuloß und unbesonnen befunden werden sollte, daß
er dieser Königl. Gnade kein Gehör geben will, so hat
ein solcher es an sich selbst verschuldet, wenn ihm
Verurtheilung und Strafe nach der Schärfe der Ge-
setze wiederfährt, wenn er ertappt wird.


GUSTAV.
Hesseling.

Jn der 11sten Seßion ward über die Abgaben,
welche von den ehemaligen Jesuitergütern und Geld-
Summen gezahlt werden sollen, debattirt. Einige
verlangten eine neue Licitation der Jesuitergüter, an-
dere schlugen vor, die Erhöhung der Procente. Herr
Potocki, Landbothe von Lublin, erklärte in seiner Rede,
daß, wenn die Erhöhung der Procente eine Strafe für
diejenigen seyn könnte, welche während dem unglück-
lichen Delegations Reichstage für die den Feinden des
Landes erwiesene Dienste auf eine gegen das Vaterland
verrätherische Art mit den Jesuitergütern und Reich-
thümern sich zu belohnen gewußt hätten, er der erste
seyn würde, der dazu einstimmte; da aber jetzt viele
von den Gütern und Summen in andere Hände ge-
rathen, die solche auf guten Glauben an sich gebracht,
so wäre es eine Ungerechtigkeit, die Unschuldigen einer
Strase zu unterwerfen, da die Schuldigen solcher ent-
gangen sind; es wäre also seine Meynung, eine neue
Licitation anzubefehlen. Nach langen Debatten kam
es zum Turniren. Der Conföderationsmarschall machte
also folgende Anfrage: Ob die Jnteressen von den Je-
suiter-Summen, welche sowol auf Güter haften, als
mit Handschriften versichert sind, zu 7 oder zu 5 Proc.
vestgesetzt werden sollten? Nach geschehener Stimmen-
sammlung ward letzteres mit 59 Stimmen gegen 52
bewilliget.

Der Fürst Sapieha, Litthauischer Conföderations-
Marschall, nahm hierauf das Wort, und meldete,
daß aus Brzese, in Litthauen, und Minsk Raporte
eingegangen wären, daß die Rußischen Geistlichen und
Popen, auf den kürzlich von den Ständen erhaltenen
Befehl, den Eid der Treue nicht ablegen wollten,
bevor sie nicht von dem Rußischen Ambassadeur in
Warschau, als auch von dem daselbst unlängst einge-
brachten Bischof von Sluck die Erlaubniß dazu erhal-
ten haben würden. Uebrigens hätten sie schon einmal
den Eid der Treue der Rußischen Kayserinn abgelegt.
Diese Nachricht hat die Stände in großen Unwillen
gesetzt, weshalb auch sogleich einmüthig decidirt wurde,
daß die dortigen Grodgerichte sofort ohne Aufschub,
obgleich extra cadentiam, zusammen gerufen werden
möchten, um die Pohlnische ungehorsame und einer
[Spaltenumbruch] andern Macht vereidigte Unterthanen sogleich zu rich
ten und zu strafen.

Aus Luck, in Volhynien, wird unter dem 27sten
May gemeldet, daß daselbst nach geschehener gericht-
lichen Untersuchung über einen Rußischen Popen, der,
wie es die Jnquisition bewiesen hat, ein liederliches
Leben geführt, entdeckt worden, wie er den grausamen
Gedanken gefaßt gehabt, alle Adeliche und alle Juden
ums Leben zu bringen, weswegen er auch schon einige
Messer unter seine Pfarrkinder vertheilt, und sie zu
der schrecklichen That beredet hatte, auch hatte er
dazu den ersten Oster-Feyertag, als an welchem, wie
er es den Bauern berichtete, im ganzen Lande der
Adel, sammt den Juden, getödtet werden sollte, be-
stimmt. Dieser Unglückliche wird, laut dem Lucker
Decret, erst degradirt, und nachher enthauptet werden.

Der Cosacke, Kirylo, der Geld unter die Bauern
vertheilt hat, um solche zum Aufstande zu bewegen,
ist heute hier eingebracht worden.

Antwort des Fürsten Potemkin auf den Brief,
der an ihn wegen der Waffen geschrieben
wurde, die er nach Szmila hatte bringen

lassen.

Jch habe den Französischen Brief erhalten, den Ew.
Excellenz an mich auf Befehl der Stände geschrie-
ben haben. Es ist mir angenehm, von letztern als
Bürger und Mitstand befragt zu werden, und in die-
ser Qualität stehe ich keinen Augenblick an, folgende
Antwort zu geben, die eben so klar seyn wird, als sie
von einer gänzlichen Willfährigkeit und einer unver-
dächtigen Aufrichtigkeit eingegeben ist. Nicht als
Privatmann und Herr der Ländereyen von Szmila
habe ich einen Theil des Regiments der Chersonschen
Chevaux-legers dahin in Garnison geschickt. Vielmehr
ist es von mir, als Feldmarschall Jhro Majestät, der
Kayserinn aller Reußen, und Anführer der Truppen ge-
schehen, daß ich -- nach dem ungehinderten Aufent-
halte, der einer weit größern Anzahl der nämlichen
Truppen das ganze vorige Jahr hindurch in Pohlen
war gestattet worden, in dem vollen Vertrauen, daß
diese beyden Nationen unzertrennlich vereint bleiben
würden, und in der Ueberzeugung von dem aufrich-
tigen und dauerhaften Gutmeynen meiner Souveraine
gegen Pohlen: Daß, sage ich, ich diesen kleinen Theil
der Armee so postirt, und zwar auf mein eigenes Gut
postirt habe, daß er nirgends und keinem Menschen
weder eine Ursache von Bedrückungen werden, noch
einen Anlaß zu Klagen geben könne. Dessen ungeach-
tet, sobald als meine höchste Obrigkeit benachrichtiget
ward, daß dieses der Republik nicht gefiel, erhielt ich
Befehl, dies kleine Detaschement das Gebiet der
Republik räumen zu lassen, und Anstalten zu treffen,
um alle übrigen Truppen aus derselben zu entfernen.

Jch wage es hier, auf die feyerlichste Weise zu ver-
sichern, daß ich mich von niemanden, wer es auch sey,
an Eifer für das Beste der Durchlauchtigsten Republik
übertreffen lasse. Die Beweise, die ich davon gegeben
habe, sind klar und ungezweifelt. Wer kann auftre-
ten, und sagen, daß er aus freyem Antriebe ein so
ansehnliches Vermögen ganz nach Pohlen gebracht,
und daselbst angelegt habe, als ich? Würde ich mich
zu einem solchen Schritt entschlossen haben, wenn ich

[Spaltenumbruch] ſind, und ſich in der Fremde aufhalten, oder daſelbſt
Dienſte genommen haben, von aller Strafe und Ver-
weiſen, deren ſie ſich durch ihr Ausreißen ſchuldig ge-
macht haben, frey und verſchont bleiben ſollen, wenn
ſie ſich binnen 9 Monaten, nachdem dieſe unſere Ver-
ordnung in dem fremden Lande, wo ſie ſich aufhalten,
bekannt geworden iſt, gutwillig in Pommern einſtellen,
und ſich bey dem Bataillon, welches der Oberſte und
Ritter von Unſerm Schwerdtorden, von Hinſenſtern,
mit Unſerer gnaͤdigſten Einwilligung errichten wird,
melden, um Dienſte anzunehmen. Wenn aber jemand
ſo treuloß und unbeſonnen befunden werden ſollte, daß
er dieſer Koͤnigl. Gnade kein Gehoͤr geben will, ſo hat
ein ſolcher es an ſich ſelbſt verſchuldet, wenn ihm
Verurtheilung und Strafe nach der Schaͤrfe der Ge-
ſetze wiederfaͤhrt, wenn er ertappt wird.


GUSTAV.
Heſſeling.

Jn der 11ſten Seßion ward uͤber die Abgaben,
welche von den ehemaligen Jeſuiterguͤtern und Geld-
Summen gezahlt werden ſollen, debattirt. Einige
verlangten eine neue Licitation der Jeſuiterguͤter, an-
dere ſchlugen vor, die Erhoͤhung der Procente. Herr
Potocki, Landbothe von Lublin, erklaͤrte in ſeiner Rede,
daß, wenn die Erhoͤhung der Procente eine Strafe fuͤr
diejenigen ſeyn koͤnnte, welche waͤhrend dem ungluͤck-
lichen Delegations Reichstage fuͤr die den Feinden des
Landes erwieſene Dienſte auf eine gegen das Vaterland
verraͤtheriſche Art mit den Jeſuiterguͤtern und Reich-
thuͤmern ſich zu belohnen gewußt haͤtten, er der erſte
ſeyn wuͤrde, der dazu einſtimmte; da aber jetzt viele
von den Guͤtern und Summen in andere Haͤnde ge-
rathen, die ſolche auf guten Glauben an ſich gebracht,
ſo waͤre es eine Ungerechtigkeit, die Unſchuldigen einer
Straſe zu unterwerfen, da die Schuldigen ſolcher ent-
gangen ſind; es waͤre alſo ſeine Meynung, eine neue
Licitation anzubefehlen. Nach langen Debatten kam
es zum Turniren. Der Confoͤderationsmarſchall machte
alſo folgende Anfrage: Ob die Jntereſſen von den Je-
ſuiter-Summen, welche ſowol auf Guͤter haften, als
mit Handſchriften verſichert ſind, zu 7 oder zu 5 Proc.
veſtgeſetzt werden ſollten? Nach geſchehener Stimmen-
ſammlung ward letzteres mit 59 Stimmen gegen 52
bewilliget.

Der Fuͤrſt Sapieha, Litthauiſcher Confoͤderations-
Marſchall, nahm hierauf das Wort, und meldete,
daß aus Brzeſe, in Litthauen, und Minsk Raporte
eingegangen waͤren, daß die Rußiſchen Geiſtlichen und
Popen, auf den kuͤrzlich von den Staͤnden erhaltenen
Befehl, den Eid der Treue nicht ablegen wollten,
bevor ſie nicht von dem Rußiſchen Ambaſſadeur in
Warſchau, als auch von dem daſelbſt unlaͤngſt einge-
brachten Biſchof von Sluck die Erlaubniß dazu erhal-
ten haben wuͤrden. Uebrigens haͤtten ſie ſchon einmal
den Eid der Treue der Rußiſchen Kayſerinn abgelegt.
Dieſe Nachricht hat die Staͤnde in großen Unwillen
geſetzt, weshalb auch ſogleich einmuͤthig decidirt wurde,
daß die dortigen Grodgerichte ſofort ohne Aufſchub,
obgleich extra cadentiam, zuſammen gerufen werden
moͤchten, um die Pohlniſche ungehorſame und einer
[Spaltenumbruch] andern Macht vereidigte Unterthanen ſogleich zu rich
ten und zu ſtrafen.

Aus Luck, in Volhynien, wird unter dem 27ſten
May gemeldet, daß daſelbſt nach geſchehener gericht-
lichen Unterſuchung uͤber einen Rußiſchen Popen, der,
wie es die Jnquiſition bewieſen hat, ein liederliches
Leben gefuͤhrt, entdeckt worden, wie er den grauſamen
Gedanken gefaßt gehabt, alle Adeliche und alle Juden
ums Leben zu bringen, weswegen er auch ſchon einige
Meſſer unter ſeine Pfarrkinder vertheilt, und ſie zu
der ſchrecklichen That beredet hatte, auch hatte er
dazu den erſten Oſter-Feyertag, als an welchem, wie
er es den Bauern berichtete, im ganzen Lande der
Adel, ſammt den Juden, getoͤdtet werden ſollte, be-
ſtimmt. Dieſer Ungluͤckliche wird, laut dem Lucker
Decret, erſt degradirt, und nachher enthauptet werden.

Der Coſacke, Kirylo, der Geld unter die Bauern
vertheilt hat, um ſolche zum Aufſtande zu bewegen,
iſt heute hier eingebracht worden.

Antwort des Fuͤrſten Potemkin auf den Brief,
der an ihn wegen der Waffen geſchrieben
wurde, die er nach Szmila hatte bringen

laſſen.

Jch habe den Franzoͤſiſchen Brief erhalten, den Ew.
Excellenz an mich auf Befehl der Staͤnde geſchrie-
ben haben. Es iſt mir angenehm, von letztern als
Buͤrger und Mitſtand befragt zu werden, und in die-
ſer Qualitaͤt ſtehe ich keinen Augenblick an, folgende
Antwort zu geben, die eben ſo klar ſeyn wird, als ſie
von einer gaͤnzlichen Willfaͤhrigkeit und einer unver-
daͤchtigen Aufrichtigkeit eingegeben iſt. Nicht als
Privatmann und Herr der Laͤndereyen von Szmila
habe ich einen Theil des Regiments der Cherſonſchen
Chevaux-legers dahin in Garniſon geſchickt. Vielmehr
iſt es von mir, als Feldmarſchall Jhro Majeſtaͤt, der
Kayſerinn aller Reußen, und Anfuͤhrer der Truppen ge-
ſchehen, daß ich — nach dem ungehinderten Aufent-
halte, der einer weit groͤßern Anzahl der naͤmlichen
Truppen das ganze vorige Jahr hindurch in Pohlen
war geſtattet worden, in dem vollen Vertrauen, daß
dieſe beyden Nationen unzertrennlich vereint bleiben
wuͤrden, und in der Ueberzeugung von dem aufrich-
tigen und dauerhaften Gutmeynen meiner Souveraine
gegen Pohlen: Daß, ſage ich, ich dieſen kleinen Theil
der Armee ſo poſtirt, und zwar auf mein eigenes Gut
poſtirt habe, daß er nirgends und keinem Menſchen
weder eine Urſache von Bedruͤckungen werden, noch
einen Anlaß zu Klagen geben koͤnne. Deſſen ungeach-
tet, ſobald als meine hoͤchſte Obrigkeit benachrichtiget
ward, daß dieſes der Republik nicht gefiel, erhielt ich
Befehl, dies kleine Detaſchement das Gebiet der
Republik raͤumen zu laſſen, und Anſtalten zu treffen,
um alle uͤbrigen Truppen aus derſelben zu entfernen.

Jch wage es hier, auf die feyerlichſte Weiſe zu ver-
ſichern, daß ich mich von niemanden, wer es auch ſey,
an Eifer fuͤr das Beſte der Durchlauchtigſten Republik
uͤbertreffen laſſe. Die Beweiſe, die ich davon gegeben
habe, ſind klar und ungezweifelt. Wer kann auftre-
ten, und ſagen, daß er aus freyem Antriebe ein ſo
anſehnliches Vermoͤgen ganz nach Pohlen gebracht,
und daſelbſt angelegt habe, als ich? Wuͤrde ich mich
zu einem ſolchen Schritt entſchloſſen haben, wenn ich

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[[2]/0002] ſind, und ſich in der Fremde aufhalten, oder daſelbſt Dienſte genommen haben, von aller Strafe und Ver- weiſen, deren ſie ſich durch ihr Ausreißen ſchuldig ge- macht haben, frey und verſchont bleiben ſollen, wenn ſie ſich binnen 9 Monaten, nachdem dieſe unſere Ver- ordnung in dem fremden Lande, wo ſie ſich aufhalten, bekannt geworden iſt, gutwillig in Pommern einſtellen, und ſich bey dem Bataillon, welches der Oberſte und Ritter von Unſerm Schwerdtorden, von Hinſenſtern, mit Unſerer gnaͤdigſten Einwilligung errichten wird, melden, um Dienſte anzunehmen. Wenn aber jemand ſo treuloß und unbeſonnen befunden werden ſollte, daß er dieſer Koͤnigl. Gnade kein Gehoͤr geben will, ſo hat ein ſolcher es an ſich ſelbſt verſchuldet, wenn ihm Verurtheilung und Strafe nach der Schaͤrfe der Ge- ſetze wiederfaͤhrt, wenn er ertappt wird. Stockholm, auf dem Schloſſe, den 23ſten April 1789.” GUSTAV. Heſſeling. Schreiben aus Warſchau, vom 3 Junii. Jn der 11ſten Seßion ward uͤber die Abgaben, welche von den ehemaligen Jeſuiterguͤtern und Geld- Summen gezahlt werden ſollen, debattirt. Einige verlangten eine neue Licitation der Jeſuiterguͤter, an- dere ſchlugen vor, die Erhoͤhung der Procente. Herr Potocki, Landbothe von Lublin, erklaͤrte in ſeiner Rede, daß, wenn die Erhoͤhung der Procente eine Strafe fuͤr diejenigen ſeyn koͤnnte, welche waͤhrend dem ungluͤck- lichen Delegations Reichstage fuͤr die den Feinden des Landes erwieſene Dienſte auf eine gegen das Vaterland verraͤtheriſche Art mit den Jeſuiterguͤtern und Reich- thuͤmern ſich zu belohnen gewußt haͤtten, er der erſte ſeyn wuͤrde, der dazu einſtimmte; da aber jetzt viele von den Guͤtern und Summen in andere Haͤnde ge- rathen, die ſolche auf guten Glauben an ſich gebracht, ſo waͤre es eine Ungerechtigkeit, die Unſchuldigen einer Straſe zu unterwerfen, da die Schuldigen ſolcher ent- gangen ſind; es waͤre alſo ſeine Meynung, eine neue Licitation anzubefehlen. Nach langen Debatten kam es zum Turniren. Der Confoͤderationsmarſchall machte alſo folgende Anfrage: Ob die Jntereſſen von den Je- ſuiter-Summen, welche ſowol auf Guͤter haften, als mit Handſchriften verſichert ſind, zu 7 oder zu 5 Proc. veſtgeſetzt werden ſollten? Nach geſchehener Stimmen- ſammlung ward letzteres mit 59 Stimmen gegen 52 bewilliget. Der Fuͤrſt Sapieha, Litthauiſcher Confoͤderations- Marſchall, nahm hierauf das Wort, und meldete, daß aus Brzeſe, in Litthauen, und Minsk Raporte eingegangen waͤren, daß die Rußiſchen Geiſtlichen und Popen, auf den kuͤrzlich von den Staͤnden erhaltenen Befehl, den Eid der Treue nicht ablegen wollten, bevor ſie nicht von dem Rußiſchen Ambaſſadeur in Warſchau, als auch von dem daſelbſt unlaͤngſt einge- brachten Biſchof von Sluck die Erlaubniß dazu erhal- ten haben wuͤrden. Uebrigens haͤtten ſie ſchon einmal den Eid der Treue der Rußiſchen Kayſerinn abgelegt. Dieſe Nachricht hat die Staͤnde in großen Unwillen geſetzt, weshalb auch ſogleich einmuͤthig decidirt wurde, daß die dortigen Grodgerichte ſofort ohne Aufſchub, obgleich extra cadentiam, zuſammen gerufen werden moͤchten, um die Pohlniſche ungehorſame und einer andern Macht vereidigte Unterthanen ſogleich zu rich ten und zu ſtrafen. Aus Luck, in Volhynien, wird unter dem 27ſten May gemeldet, daß daſelbſt nach geſchehener gericht- lichen Unterſuchung uͤber einen Rußiſchen Popen, der, wie es die Jnquiſition bewieſen hat, ein liederliches Leben gefuͤhrt, entdeckt worden, wie er den grauſamen Gedanken gefaßt gehabt, alle Adeliche und alle Juden ums Leben zu bringen, weswegen er auch ſchon einige Meſſer unter ſeine Pfarrkinder vertheilt, und ſie zu der ſchrecklichen That beredet hatte, auch hatte er dazu den erſten Oſter-Feyertag, als an welchem, wie er es den Bauern berichtete, im ganzen Lande der Adel, ſammt den Juden, getoͤdtet werden ſollte, be- ſtimmt. Dieſer Ungluͤckliche wird, laut dem Lucker Decret, erſt degradirt, und nachher enthauptet werden. Der Coſacke, Kirylo, der Geld unter die Bauern vertheilt hat, um ſolche zum Aufſtande zu bewegen, iſt heute hier eingebracht worden. Antwort des Fuͤrſten Potemkin auf den Brief, der an ihn wegen der Waffen geſchrieben wurde, die er nach Szmila hatte bringen laſſen. Jch habe den Franzoͤſiſchen Brief erhalten, den Ew. Excellenz an mich auf Befehl der Staͤnde geſchrie- ben haben. Es iſt mir angenehm, von letztern als Buͤrger und Mitſtand befragt zu werden, und in die- ſer Qualitaͤt ſtehe ich keinen Augenblick an, folgende Antwort zu geben, die eben ſo klar ſeyn wird, als ſie von einer gaͤnzlichen Willfaͤhrigkeit und einer unver- daͤchtigen Aufrichtigkeit eingegeben iſt. Nicht als Privatmann und Herr der Laͤndereyen von Szmila habe ich einen Theil des Regiments der Cherſonſchen Chevaux-legers dahin in Garniſon geſchickt. Vielmehr iſt es von mir, als Feldmarſchall Jhro Majeſtaͤt, der Kayſerinn aller Reußen, und Anfuͤhrer der Truppen ge- ſchehen, daß ich — nach dem ungehinderten Aufent- halte, der einer weit groͤßern Anzahl der naͤmlichen Truppen das ganze vorige Jahr hindurch in Pohlen war geſtattet worden, in dem vollen Vertrauen, daß dieſe beyden Nationen unzertrennlich vereint bleiben wuͤrden, und in der Ueberzeugung von dem aufrich- tigen und dauerhaften Gutmeynen meiner Souveraine gegen Pohlen: Daß, ſage ich, ich dieſen kleinen Theil der Armee ſo poſtirt, und zwar auf mein eigenes Gut poſtirt habe, daß er nirgends und keinem Menſchen weder eine Urſache von Bedruͤckungen werden, noch einen Anlaß zu Klagen geben koͤnne. Deſſen ungeach- tet, ſobald als meine hoͤchſte Obrigkeit benachrichtiget ward, daß dieſes der Republik nicht gefiel, erhielt ich Befehl, dies kleine Detaſchement das Gebiet der Republik raͤumen zu laſſen, und Anſtalten zu treffen, um alle uͤbrigen Truppen aus derſelben zu entfernen. Jch wage es hier, auf die feyerlichſte Weiſe zu ver- ſichern, daß ich mich von niemanden, wer es auch ſey, an Eifer fuͤr das Beſte der Durchlauchtigſten Republik uͤbertreffen laſſe. Die Beweiſe, die ich davon gegeben habe, ſind klar und ungezweifelt. Wer kann auftre- ten, und ſagen, daß er aus freyem Antriebe ein ſo anſehnliches Vermoͤgen ganz nach Pohlen gebracht, und daſelbſt angelegt habe, als ich? Wuͤrde ich mich zu einem ſolchen Schritt entſchloſſen haben, wenn ich

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 93, Hamburg, 12. Juni 1789, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_931206_1789/2>, abgerufen am 25.04.2024.