Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 70, Hamburg, 1. Mai 1790.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 1) Betrachtungen über Joseph des II. Leben, Regierung
und Absterben von einem Augenzeugen in Wien. Jn-
schrift auf Joseph den II. aus der Jnsel Bornholm ein-
gesandt. 2) Reichsvicariat, und andere Deutsche
Reichangelegenheiten. Besondere Umstände bey den
Bischofswahlen zu Freysingen und Regenspurg. 3)
Edict der Spanischen Jnquisition wegen des Verbots
Französischer Schriften. 4) Frankreich. Was die
Nationalversammlung noch zu thun hat. Beschlüsse.
Begebenheiten; in der Hauptstadt, in den Provinzen.
5) Ein Schreiben aus Stockholm. Abreise des Königs.
Gegenwärtige Staats- und Regierungsverfassung in
Schweden. 6) Pohlnische Reichstags- und andere
Merkwürdigkeiten. 7) Tagebuch des Großbritanni-
schen Parlements. (Vom 9ten März bis 12ten April.)
8) Königl. Preußisches Memoire über die Lütticher
Unruhen. Final-Entschluß. Umstände in Lüttich.
9) Ein Schreiben aus Regenspurg. Reichstags- und
andere Deutsche Denkwürdigkeiten. 10) Jnnerliche
und kriegerische Händel in den Belgischen Provinzen.
11) Türkische, Nordische und anderweitige Kriege-
und Staatsvorfälle. 12) Auszug der Depesche an den
Rußisch-Kayserl. Gesandten zu Berlin, Grafen von
Nesselrode. Authentische Rußische Friedensvorschläge.
13) Allianz-Tractat zwischen dem Könige von Preußen
und der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus
Wien. Oesterreichische Merkwürdigkeiten. 15) Nach-
richten von verschiedenen Ländern. Jtalien. Spanien.
Rußland. Preußen. Deutschland. Belgische Pro-
vinzen. Frankreich. Lüttich. 16) Briefe. Aus
dem Haag. Berlin. Magdeburg, Wien. Regenspurg.
Frankfurt am Mayn. Copenhagen. London. Bückeburg.
Aus Curland. 17) Allgemeiner Bericht von den poli-
tischen Merkwürdigkeiten. 18) Vermischte Nachrichten.




Von gelehrten Sachen.
Joannis Christiani Reil, Med. & Chir. Doct. Ptof.
Therap. p. o. Directoris Scholae clin. Civitatis Halensis
Physici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum,
Vol. I. Fasc. I. Halae apud Francke et Bispink.
1790.
8. 204 S. mit einer schönen Vignette, die von Herrn
Prof. Oeser erfunden und von Herrrn Geyser gestochen
ist, und sich auf die Errichtung der Klinischen Schule
bezieht, welche König Friedrich Wilhelm 1787
auf der Universität zu Halle gestiftet hat. Die Vorrede
giebt den Fond und die Einrichtung dieses Jnstituts
an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr
Verfasser dieses Werk fortsetzen wird.

Jn dem ersten Abschnitt kömmt die Geschichte eines
epidemischen Nervenfiebers vor, welches 1787 in Halle
und den umliegenden Gegenden graßirte, und unter
den vielen hingerafften Menschen auch den großen Arzt
Goldhagen und den Herrn Prof. Bertram tödtete.
Die Zufälle dieses Fiebers sind genau und nach der
Natur beschrieben, besonders sind die eigentlichen
Nerven-Symptome, die die sonderbarsten und mannig-
faltigsten Erscheinungen veranlaßten, gut dargestellt.
Ein eigner Zufall war noch bey diesem Fieber, eine
außerordentliche Menge von Schleim, die sich in allen
Aus- und Absonderungs-Werkzeugen einfand. -- Die
rothe Farbe mancher Eingeweide, von Anhäufung des
[Spaltenumbruch] Bluts in denselben, und die Auflösungen und Zerstöh-
rungen, die man an verschiedenen organischen Theilen
bey der Leichenöffnung solcher Personen findet, die an
bösartigen Fiebern gestorben sind, leitet der Herr Ver-
fasser, gegen Wienholt und mehrere andere Aerzte,
nicht von vorhergegangenen Entzündungen, sondern
aus andern Ursachen her, und unterstützt seine Mey-
nung mit triftigen Gründen. -- Am meisten liefen
junge und vollblütige Personen bey diesem Fieber Ge-
fahr, weil sie weder stärkende und reizende Arzneyen,
noch die gewöhnlichen antiphlogistischen Mittel vertru-
gen. Bey dieser Gelegenheit theilt der Verf. einige
Winke zu einer Verbesserung der antiphlogistischen Cur-
methode mit, zu eben der Zeit, als in England E.
Rigbey
(Versuch über den Ursprung der thierischen
Wärme) diese Materie weitläustiger bearbeitet hat. --
Die Cur dieses Fiebers war einfach, und der Natur
desselben angemessen. Bey verschiedenen Arzneyen ist
ihre Wirkung, und die Umstände, unter welchen sie
beym Nervenfieber angezeigt sind, genauer bestimmt.

Jm zweyten Stücke ist eine Beobachtung über einen
geheilten sogenannten angewachsenen Bruch mitge-
theilt. Bey diesem Fall zergliedert der Herr Verfasser
die Ursachen dieses Zustandes der Brüche. Er leitet
aus guten Gründen die Beschaffenheit aller Brüche,
die sich nicht zurückbringen lassen, und doch nicht ein-
geklemmt sind, nicht sowol von Verwachsung der Theile
des Bruchs, als vielmehr von Anhäufung der Säfte,
Ausdehnung der Gefäße, Balggeschwülsten -- und
einer davon herrührenden veränderten Form der vor-
gefallenen Theile her. Hierauf gründet er auch die
Curmethode der angewachsenen Brüche, und schlägt
einige nene Mittel zu diesem Endzwecke vor. Nach
seiner Meynung würde die Heilung derselben ganz
fruchtlos seyn, wenn eine wirkliche Verwachsung jedes-
mal die Ursach dieses Zustandes der Brüche wäre.

Das dritte Stück enthält die Geschichte einer tödt-
lichen Verstopsung des Stuhlgangs bey einem Salz-
wirker aus den Hallischen Kothen, die von einer son-
derbaren Verengerung und Auswachsung im Mastdarm
herrührte, welche die Gestalt einer Klappe hatte, und
den Darm-Canal von oben her, beym Andrang der
Excremente, vollkommen verschloß.

Jm vierten Stück haben wir einen schätzbaren Bey-
trag zur Semiologie und Therapie der Augen Entzün-
dungen erhalten. Der Herr Verfasser hat diesen Ab-
schnitt in drey Theile abgetheilt, und spricht im ersten
von der Entzündung der drüsigten Theile des Auges
im allgemeinen, wo er klaßisch ist. Darauf sind einige
Gattungen von glandulösen Augen-Entzündungen be-
sonders abgehandelt, und den Beschluß macht eine
kritische Beurtheilung der Wirkungen der meisten
äußern Augen-Arzneyen, und die genauere Bestim-
mung der Fälle, worinn sie anzuwenden sind. Diese
Abhandlung ist zu groß und so wichtig, um sie durch
einen Auszug zu zerflücken. Sie verdient, daß jeder
praktische Arzt und Wundarzt sie selbst ganz lese.

Endlich wird dieser erste Fascikel mit der Beobach-
tung einer merkwürdigen und äußerst starken Auflösung
des Bluts beschlossen, die ohne Fieber bey vollkommen
guter Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat,
und den Antagonisten der Humeral-Pathologie wohl

[Spaltenumbruch] 1) Betrachtungen uͤber Joſeph des II. Leben, Regierung
und Abſterben von einem Augenzeugen in Wien. Jn-
ſchrift auf Joſeph den II. aus der Jnſel Bornholm ein-
geſandt. 2) Reichsvicariat, und andere Deutſche
Reichangelegenheiten. Beſondere Umſtaͤnde bey den
Biſchofswahlen zu Freyſingen und Regenſpurg. 3)
Edict der Spaniſchen Jnquiſition wegen des Verbots
Franzoͤſiſcher Schriften. 4) Frankreich. Was die
Nationalverſammlung noch zu thun hat. Beſchluͤſſe.
Begebenheiten; in der Hauptſtadt, in den Provinzen.
5) Ein Schreiben aus Stockholm. Abreiſe des Koͤnigs.
Gegenwaͤrtige Staats- und Regierungsverfaſſung in
Schweden. 6) Pohlniſche Reichstags- und andere
Merkwuͤrdigkeiten. 7) Tagebuch des Großbritanni-
ſchen Parlements. (Vom 9ten Maͤrz bis 12ten April.)
8) Koͤnigl. Preußiſches Memoire uͤber die Luͤtticher
Unruhen. Final-Entſchluß. Umſtaͤnde in Luͤttich.
9) Ein Schreiben aus Regenſpurg. Reichstags- und
andere Deutſche Denkwuͤrdigkeiten. 10) Jnnerliche
und kriegeriſche Haͤndel in den Belgiſchen Provinzen.
11) Tuͤrkiſche, Nordiſche und anderweitige Kriege-
und Staatsvorfaͤlle. 12) Auszug der Depeſche an den
Rußiſch-Kayſerl. Geſandten zu Berlin, Grafen von
Neſſelrode. Authentiſche Rußiſche Friedensvorſchlaͤge.
13) Allianz-Tractat zwiſchen dem Koͤnige von Preußen
und der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus
Wien. Oeſterreichiſche Merkwuͤrdigkeiten. 15) Nach-
richten von verſchiedenen Laͤndern. Jtalien. Spanien.
Rußland. Preußen. Deutſchland. Belgiſche Pro-
vinzen. Frankreich. Luͤttich. 16) Briefe. Aus
dem Haag. Berlin. Magdeburg, Wien. Regenſpurg.
Frankfurt am Mayn. Copenhagen. London. Buͤckeburg.
Aus Curland. 17) Allgemeiner Bericht von den poli-
tiſchen Merkwuͤrdigkeiten. 18) Vermiſchte Nachrichten.




Von gelehrten Sachen.
Joannis Chriſtiani Reil, Med. & Chir. Doct. Ptof.
Therap. p. o. Directoris Scholæ clin. Civitatis Halenſis
Phyſici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum,
Vol. I. Faſc. I. Halæ apud Francke et Bispink.
1790.
8. 204 S. mit einer ſchoͤnen Vignette, die von Herrn
Prof. Oeſer erfunden und von Herrrn Geyſer geſtochen
iſt, und ſich auf die Errichtung der Kliniſchen Schule
bezieht, welche Koͤnig Friedrich Wilhelm 1787
auf der Univerſitaͤt zu Halle geſtiftet hat. Die Vorrede
giebt den Fond und die Einrichtung dieſes Jnſtituts
an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr
Verfaſſer dieſes Werk fortſetzen wird.

Jn dem erſten Abſchnitt koͤmmt die Geſchichte eines
epidemiſchen Nervenfiebers vor, welches 1787 in Halle
und den umliegenden Gegenden graßirte, und unter
den vielen hingerafften Menſchen auch den großen Arzt
Goldhagen und den Herrn Prof. Bertram toͤdtete.
Die Zufaͤlle dieſes Fiebers ſind genau und nach der
Natur beſchrieben, beſonders ſind die eigentlichen
Nerven-Symptome, die die ſonderbarſten und mannig-
faltigſten Erſcheinungen veranlaßten, gut dargeſtellt.
Ein eigner Zufall war noch bey dieſem Fieber, eine
außerordentliche Menge von Schleim, die ſich in allen
Aus- und Abſonderungs-Werkzeugen einfand. — Die
rothe Farbe mancher Eingeweide, von Anhaͤufung des
[Spaltenumbruch] Bluts in denſelben, und die Aufloͤſungen und Zerſtoͤh-
rungen, die man an verſchiedenen organiſchen Theilen
bey der Leichenoͤffnung ſolcher Perſonen findet, die an
boͤsartigen Fiebern geſtorben ſind, leitet der Herr Ver-
faſſer, gegen Wienholt und mehrere andere Aerzte,
nicht von vorhergegangenen Entzuͤndungen, ſondern
aus andern Urſachen her, und unterſtuͤtzt ſeine Mey-
nung mit triftigen Gruͤnden. — Am meiſten liefen
junge und vollbluͤtige Perſonen bey dieſem Fieber Ge-
fahr, weil ſie weder ſtaͤrkende und reizende Arzneyen,
noch die gewoͤhnlichen antiphlogiſtiſchen Mittel vertru-
gen. Bey dieſer Gelegenheit theilt der Verf. einige
Winke zu einer Verbeſſerung der antiphlogiſtiſchen Cur-
methode mit, zu eben der Zeit, als in England E.
Rigbey
(Verſuch uͤber den Urſprung der thieriſchen
Waͤrme) dieſe Materie weitlaͤuſtiger bearbeitet hat. —
Die Cur dieſes Fiebers war einfach, und der Natur
deſſelben angemeſſen. Bey verſchiedenen Arzneyen iſt
ihre Wirkung, und die Umſtaͤnde, unter welchen ſie
beym Nervenfieber angezeigt ſind, genauer beſtimmt.

Jm zweyten Stuͤcke iſt eine Beobachtung uͤber einen
geheilten ſogenannten angewachſenen Bruch mitge-
theilt. Bey dieſem Fall zergliedert der Herr Verfaſſer
die Urſachen dieſes Zuſtandes der Bruͤche. Er leitet
aus guten Gruͤnden die Beſchaffenheit aller Bruͤche,
die ſich nicht zuruͤckbringen laſſen, und doch nicht ein-
geklemmt ſind, nicht ſowol von Verwachſung der Theile
des Bruchs, als vielmehr von Anhaͤufung der Saͤfte,
Ausdehnung der Gefaͤße, Balggeſchwuͤlſten — und
einer davon herruͤhrenden veraͤnderten Form der vor-
gefallenen Theile her. Hierauf gruͤndet er auch die
Curmethode der angewachſenen Bruͤche, und ſchlaͤgt
einige nene Mittel zu dieſem Endzwecke vor. Nach
ſeiner Meynung wuͤrde die Heilung derſelben ganz
fruchtlos ſeyn, wenn eine wirkliche Verwachſung jedes-
mal die Urſach dieſes Zuſtandes der Bruͤche waͤre.

Das dritte Stuͤck enthaͤlt die Geſchichte einer toͤdt-
lichen Verſtopſung des Stuhlgangs bey einem Salz-
wirker aus den Halliſchen Kothen, die von einer ſon-
derbaren Verengerung und Auswachſung im Maſtdarm
herruͤhrte, welche die Geſtalt einer Klappe hatte, und
den Darm-Canal von oben her, beym Andrang der
Excremente, vollkommen verſchloß.

Jm vierten Stuͤck haben wir einen ſchaͤtzbaren Bey-
trag zur Semiologie und Therapie der Augen Entzuͤn-
dungen erhalten. Der Herr Verfaſſer hat dieſen Ab-
ſchnitt in drey Theile abgetheilt, und ſpricht im erſten
von der Entzuͤndung der druͤſigten Theile des Auges
im allgemeinen, wo er klaßiſch iſt. Darauf ſind einige
Gattungen von glanduloͤſen Augen-Entzuͤndungen be-
ſonders abgehandelt, und den Beſchluß macht eine
kritiſche Beurtheilung der Wirkungen der meiſten
aͤußern Augen-Arzneyen, und die genauere Beſtim-
mung der Faͤlle, worinn ſie anzuwenden ſind. Dieſe
Abhandlung iſt zu groß und ſo wichtig, um ſie durch
einen Auszug zu zerfluͤcken. Sie verdient, daß jeder
praktiſche Arzt und Wundarzt ſie ſelbſt ganz leſe.

Endlich wird dieſer erſte Faſcikel mit der Beobach-
tung einer merkwuͤrdigen und aͤußerſt ſtarken Aufloͤſung
des Bluts beſchloſſen, die ohne Fieber bey vollkommen
guter Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat,
und den Antagoniſten der Humeral-Pathologie wohl

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/>
1) Betrachtungen u&#x0364;ber Jo&#x017F;eph des <hi rendition="#aq">II.</hi> Leben, Regierung<lb/>
und Ab&#x017F;terben von einem
                             Augenzeugen in Wien. Jn-<lb/>
&#x017F;chrift auf Jo&#x017F;eph den <hi rendition="#aq">II.</hi> aus der Jn&#x017F;el Bornholm
                             ein-<lb/>
ge&#x017F;andt. 2) Reichsvicariat, und andere Deut&#x017F;che<lb/>
Reich<choice><sic>ch</sic></choice>angelegenheiten. Be&#x017F;ondere Um&#x017F;ta&#x0364;nde bey
                             den<lb/>
Bi&#x017F;chofswahlen zu Frey&#x017F;ingen und
                             Regen&#x017F;purg. 3)<lb/>
Edict der Spani&#x017F;chen Jnqui&#x017F;ition
                             wegen des Verbots<lb/>
Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;cher Schriften. 4)
                             Frankreich. Was die<lb/>
Nationalver&#x017F;ammlung noch zu thun hat.
                             Be&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.<lb/>
Begebenheiten; in der
                             Haupt&#x017F;tadt, in den Provinzen.<lb/>
5) Ein Schreiben aus Stockholm.
                             Abrei&#x017F;e des Ko&#x0364;nigs.<lb/>
Gegenwa&#x0364;rtige Staats- und
                             Regierungsverfa&#x017F;&#x017F;ung in<lb/>
Schweden. 6) Pohlni&#x017F;che
                             Reichstags- und andere<lb/>
Merkwu&#x0364;rdigkeiten. 7) Tagebuch des
                             Großbritanni-<lb/>
&#x017F;chen Parlements. (Vom 9ten Ma&#x0364;rz bis
                             12ten April.)<lb/>
8) Ko&#x0364;nigl. Preußi&#x017F;ches Memoire
                             u&#x0364;ber die Lu&#x0364;tticher<lb/>
Unruhen. Final-Ent&#x017F;chluß.
                             Um&#x017F;ta&#x0364;nde in Lu&#x0364;ttich.<lb/>
9) Ein Schreiben aus
                             Regen&#x017F;purg. Reichstags- und<lb/>
andere Deut&#x017F;che
                             Denkwu&#x0364;rdigkeiten. 10) Jnnerliche<lb/>
und kriegeri&#x017F;che
                             Ha&#x0364;ndel in den Belgi&#x017F;chen Provinzen.<lb/>
11)
                             Tu&#x0364;rki&#x017F;che, Nordi&#x017F;che und anderweitige
                             Kriege-<lb/>
und Staatsvorfa&#x0364;lle. 12) Auszug der Depe&#x017F;che
                             an den<lb/>
Rußi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl. Ge&#x017F;andten zu Berlin,
                             Grafen von<lb/>
Ne&#x017F;&#x017F;elrode. Authenti&#x017F;che
                             Rußi&#x017F;che Friedensvor&#x017F;chla&#x0364;ge.<lb/>
13)
                             Allianz-Tractat zwi&#x017F;chen dem Ko&#x0364;nige von Preußen<lb/>
und
                             der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus<lb/>
Wien.
                             Oe&#x017F;terreichi&#x017F;che Merkwu&#x0364;rdigkeiten. 15)
                             Nach-<lb/>
richten von ver&#x017F;chiedenen La&#x0364;ndern. Jtalien.
                             Spanien.<lb/>
Rußland. Preußen. Deut&#x017F;chland. Belgi&#x017F;che
                             Pro-<lb/>
vinzen. Frankreich. Lu&#x0364;ttich. 16) Briefe. Aus<lb/>
dem
                             Haag. Berlin. Magdeburg, Wien. Regen&#x017F;purg.<lb/>
Frankfurt am Mayn.
                             Copenhagen. London. Bu&#x0364;ckeburg.<lb/>
Aus Curland. 17) Allgemeiner
                             Bericht von den poli-<lb/>
ti&#x017F;chen Merkwu&#x0364;rdigkeiten. 18)
                             Vermi&#x017F;chte Nachrichten.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jFeuilleton">
          <head> <hi rendition="#b #c">Von gelehrten Sachen.</hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle">
            <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joannis Chri&#x017F;tiani Reil,</hi> Med. &amp; Chir. Doct. Ptof.<lb/>
Therap. p. o. Directoris Scholæ
                             clin. Civitatis Halen&#x017F;is<lb/>
Phy&#x017F;ici, <hi rendition="#i">Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum,</hi><lb/>
Vol. I.
                             Fa&#x017F;c. I. Halæ apud Francke et Bispink.</hi> 1790.<lb/>
8.
                         204 S. mit einer &#x017F;cho&#x0364;nen Vignette, die von Herrn<lb/>
Prof. <hi rendition="#fr">Oe&#x017F;er</hi> erfunden und von Herrrn <hi rendition="#fr">Gey&#x017F;er</hi> ge&#x017F;tochen<lb/>
i&#x017F;t, und
                         &#x017F;ich auf die Errichtung der Klini&#x017F;chen Schule<lb/>
bezieht,
                         welche Ko&#x0364;nig <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Friedrich
                                 Wilhelm</hi></hi> 1787<lb/>
auf der Univer&#x017F;ita&#x0364;t zu
                         Halle ge&#x017F;tiftet hat. Die Vorrede<lb/>
giebt den Fond und die
                         Einrichtung die&#x017F;es Jn&#x017F;tituts<lb/>
an, und zugleich den Plan,
                         nach welchem der Herr<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;es Werk
                         fort&#x017F;etzen wird.</head><lb/>
            <p>Jn dem er&#x017F;ten Ab&#x017F;chnitt ko&#x0364;mmt die Ge&#x017F;chichte
                             eines<lb/>
epidemi&#x017F;chen Nervenfiebers vor, welches 1787 in
                             Halle<lb/>
und den umliegenden Gegenden graßirte, und unter<lb/>
den
                             vielen hingerafften Men&#x017F;chen auch den großen Arzt<lb/><hi rendition="#fr">Goldhagen</hi> und den Herrn Prof. <hi rendition="#fr">Bertram</hi> to&#x0364;dtete.<lb/>
Die
                             Zufa&#x0364;lle die&#x017F;es Fiebers &#x017F;ind genau und nach
                             der<lb/>
Natur be&#x017F;chrieben, be&#x017F;onders &#x017F;ind die
                             eigentlichen<lb/>
Nerven-Symptome, die die &#x017F;onderbar&#x017F;ten
                             und mannig-<lb/>
faltig&#x017F;ten Er&#x017F;cheinungen veranlaßten, gut
                             darge&#x017F;tellt.<lb/>
Ein eigner Zufall war noch bey die&#x017F;em
                             Fieber, eine<lb/>
außerordentliche Menge von Schleim, die &#x017F;ich in
                             allen<lb/>
Aus- und Ab&#x017F;onderungs-Werkzeugen einfand. &#x2014;
                             Die<lb/>
rothe Farbe mancher Eingeweide, von Anha&#x0364;ufung
                             des<lb/><cb/>
Bluts in den&#x017F;elben, und die
                             Auflo&#x0364;&#x017F;ungen und Zer&#x017F;to&#x0364;h-<lb/>
rungen, die
                             man an ver&#x017F;chiedenen organi&#x017F;chen Theilen<lb/>
bey der
                             Leicheno&#x0364;ffnung &#x017F;olcher Per&#x017F;onen findet, die
                             an<lb/>
bo&#x0364;sartigen Fiebern ge&#x017F;torben &#x017F;ind, leitet
                             der Herr Ver-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;er, gegen <hi rendition="#fr">Wienholt</hi> und mehrere andere Aerzte,<lb/>
nicht von
                             vorhergegangenen Entzu&#x0364;ndungen, &#x017F;ondern<lb/>
aus andern
                             Ur&#x017F;achen her, und unter&#x017F;tu&#x0364;tzt &#x017F;eine
                             Mey-<lb/>
nung mit triftigen Gru&#x0364;nden. &#x2014; Am mei&#x017F;ten
                             liefen<lb/>
junge und vollblu&#x0364;tige Per&#x017F;onen bey
                             die&#x017F;em Fieber Ge-<lb/>
fahr, weil &#x017F;ie weder
                             &#x017F;ta&#x0364;rkende und reizende Arzneyen,<lb/>
noch die
                             gewo&#x0364;hnlichen antiphlogi&#x017F;ti&#x017F;chen Mittel
                             vertru-<lb/>
gen. Bey die&#x017F;er Gelegenheit theilt der Verf.
                             einige<lb/>
Winke zu einer Verbe&#x017F;&#x017F;erung der
                             antiphlogi&#x017F;ti&#x017F;chen Cur-<lb/>
methode mit, zu eben der Zeit,
                             als in England <hi rendition="#fr">E.<lb/>
Rigbey</hi> (Ver&#x017F;uch
                             u&#x0364;ber den Ur&#x017F;prung der
                             thieri&#x017F;chen<lb/>
Wa&#x0364;rme) die&#x017F;e Materie
                             weitla&#x0364;u&#x017F;tiger bearbeitet hat. &#x2014;<lb/>
Die Cur
                             die&#x017F;es Fiebers war einfach, und der
                             Natur<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben angeme&#x017F;&#x017F;en. Bey
                             ver&#x017F;chiedenen Arzneyen i&#x017F;t<lb/>
ihre Wirkung, und die
                             Um&#x017F;ta&#x0364;nde, unter welchen &#x017F;ie<lb/>
beym Nervenfieber
                             angezeigt &#x017F;ind, genauer be&#x017F;timmt.</p><lb/>
            <p>Jm zweyten Stu&#x0364;cke i&#x017F;t eine Beobachtung u&#x0364;ber
                         einen<lb/>
geheilten &#x017F;ogenannten angewach&#x017F;enen Bruch
                         mitge-<lb/>
theilt. Bey die&#x017F;em Fall zergliedert der Herr
                         Verfa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
die Ur&#x017F;achen die&#x017F;es
                         Zu&#x017F;tandes der Bru&#x0364;che. Er leitet<lb/>
aus guten Gru&#x0364;nden
                         die Be&#x017F;chaffenheit aller Bru&#x0364;che,<lb/>
die &#x017F;ich nicht
                         zuru&#x0364;ckbringen la&#x017F;&#x017F;en, und doch nicht ein-<lb/>
geklemmt
                         &#x017F;ind, nicht &#x017F;owol von Verwach&#x017F;ung der Theile<lb/>
des
                         Bruchs, als vielmehr von Anha&#x0364;ufung der Sa&#x0364;fte,<lb/>
Ausdehnung
                         der Gefa&#x0364;ße, Balgge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten &#x2014;
                         und<lb/>
einer davon herru&#x0364;hrenden vera&#x0364;nderten Form der
                         vor-<lb/>
gefallenen Theile her. Hierauf gru&#x0364;ndet er auch
                         die<lb/>
Curmethode der angewach&#x017F;enen Bru&#x0364;che, und
                         &#x017F;chla&#x0364;gt<lb/>
einige nene Mittel zu die&#x017F;em Endzwecke
                         vor. Nach<lb/>
&#x017F;einer Meynung wu&#x0364;rde die Heilung
                         der&#x017F;elben ganz<lb/>
fruchtlos &#x017F;eyn, wenn eine wirkliche
                         Verwach&#x017F;ung jedes-<lb/>
mal die Ur&#x017F;ach die&#x017F;es
                         Zu&#x017F;tandes der Bru&#x0364;che wa&#x0364;re.</p><lb/>
            <p>Das dritte Stu&#x0364;ck entha&#x0364;lt die Ge&#x017F;chichte einer
                             to&#x0364;dt-<lb/>
lichen Ver&#x017F;top&#x017F;ung des Stuhlgangs bey
                             einem Salz-<lb/>
wirker aus den Halli&#x017F;chen Kothen, die von einer
                             &#x017F;on-<lb/>
derbaren Verengerung und Auswach&#x017F;ung im
                             Ma&#x017F;tdarm<lb/>
herru&#x0364;hrte, welche die Ge&#x017F;talt einer
                             Klappe hatte, und<lb/>
den Darm-Canal von oben her, beym Andrang
                             der<lb/>
Excremente, vollkommen ver&#x017F;chloß.</p><lb/>
            <p>Jm vierten Stu&#x0364;ck haben wir einen &#x017F;cha&#x0364;tzbaren
                             Bey-<lb/>
trag zur Semiologie und Therapie der Augen
                             Entzu&#x0364;n-<lb/>
dungen erhalten. Der Herr Verfa&#x017F;&#x017F;er
                             hat die&#x017F;en Ab-<lb/>
&#x017F;chnitt in drey Theile abgetheilt, und
                             &#x017F;pricht im er&#x017F;ten<lb/>
von der Entzu&#x0364;ndung der
                             dru&#x0364;&#x017F;igten Theile des Auges<lb/>
im allgemeinen, wo er
                             klaßi&#x017F;ch i&#x017F;t. Darauf &#x017F;ind einige<lb/>
Gattungen von
                             glandulo&#x0364;&#x017F;en Augen-Entzu&#x0364;ndungen
                             be-<lb/>
&#x017F;onders abgehandelt, und den Be&#x017F;chluß macht
                             eine<lb/>
kriti&#x017F;che Beurtheilung der Wirkungen der
                             mei&#x017F;ten<lb/>
a&#x0364;ußern Augen-Arzneyen, und die genauere
                             Be&#x017F;tim-<lb/>
mung der Fa&#x0364;lle, worinn &#x017F;ie anzuwenden
                             &#x017F;ind. Die&#x017F;e<lb/>
Abhandlung i&#x017F;t zu groß und
                             &#x017F;o wichtig, um &#x017F;ie durch<lb/>
einen Auszug zu
                             zerflu&#x0364;cken. Sie verdient, daß jeder<lb/>
prakti&#x017F;che Arzt
                             und Wundarzt &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t ganz le&#x017F;e.</p><lb/>
            <p>Endlich wird die&#x017F;er er&#x017F;te Fa&#x017F;cikel mit der
                         Beobach-<lb/>
tung einer merkwu&#x0364;rdigen und a&#x0364;ußer&#x017F;t
                         &#x017F;tarken Auflo&#x0364;&#x017F;ung<lb/>
des Bluts
                         be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, die ohne Fieber bey vollkommen<lb/>
guter
                         Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat,<lb/>
und den Antagoni&#x017F;ten
                         der Humeral-Pathologie wohl<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] 1) Betrachtungen uͤber Joſeph des II. Leben, Regierung und Abſterben von einem Augenzeugen in Wien. Jn- ſchrift auf Joſeph den II. aus der Jnſel Bornholm ein- geſandt. 2) Reichsvicariat, und andere Deutſche Reichangelegenheiten. Beſondere Umſtaͤnde bey den Biſchofswahlen zu Freyſingen und Regenſpurg. 3) Edict der Spaniſchen Jnquiſition wegen des Verbots Franzoͤſiſcher Schriften. 4) Frankreich. Was die Nationalverſammlung noch zu thun hat. Beſchluͤſſe. Begebenheiten; in der Hauptſtadt, in den Provinzen. 5) Ein Schreiben aus Stockholm. Abreiſe des Koͤnigs. Gegenwaͤrtige Staats- und Regierungsverfaſſung in Schweden. 6) Pohlniſche Reichstags- und andere Merkwuͤrdigkeiten. 7) Tagebuch des Großbritanni- ſchen Parlements. (Vom 9ten Maͤrz bis 12ten April.) 8) Koͤnigl. Preußiſches Memoire uͤber die Luͤtticher Unruhen. Final-Entſchluß. Umſtaͤnde in Luͤttich. 9) Ein Schreiben aus Regenſpurg. Reichstags- und andere Deutſche Denkwuͤrdigkeiten. 10) Jnnerliche und kriegeriſche Haͤndel in den Belgiſchen Provinzen. 11) Tuͤrkiſche, Nordiſche und anderweitige Kriege- und Staatsvorfaͤlle. 12) Auszug der Depeſche an den Rußiſch-Kayſerl. Geſandten zu Berlin, Grafen von Neſſelrode. Authentiſche Rußiſche Friedensvorſchlaͤge. 13) Allianz-Tractat zwiſchen dem Koͤnige von Preußen und der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus Wien. Oeſterreichiſche Merkwuͤrdigkeiten. 15) Nach- richten von verſchiedenen Laͤndern. Jtalien. Spanien. Rußland. Preußen. Deutſchland. Belgiſche Pro- vinzen. Frankreich. Luͤttich. 16) Briefe. Aus dem Haag. Berlin. Magdeburg, Wien. Regenſpurg. Frankfurt am Mayn. Copenhagen. London. Buͤckeburg. Aus Curland. 17) Allgemeiner Bericht von den poli- tiſchen Merkwuͤrdigkeiten. 18) Vermiſchte Nachrichten. Von gelehrten Sachen. Joannis Chriſtiani Reil, Med. & Chir. Doct. Ptof. Therap. p. o. Directoris Scholæ clin. Civitatis Halenſis Phyſici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum, Vol. I. Faſc. I. Halæ apud Francke et Bispink. 1790. 8. 204 S. mit einer ſchoͤnen Vignette, die von Herrn Prof. Oeſer erfunden und von Herrrn Geyſer geſtochen iſt, und ſich auf die Errichtung der Kliniſchen Schule bezieht, welche Koͤnig Friedrich Wilhelm 1787 auf der Univerſitaͤt zu Halle geſtiftet hat. Die Vorrede giebt den Fond und die Einrichtung dieſes Jnſtituts an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr Verfaſſer dieſes Werk fortſetzen wird. Jn dem erſten Abſchnitt koͤmmt die Geſchichte eines epidemiſchen Nervenfiebers vor, welches 1787 in Halle und den umliegenden Gegenden graßirte, und unter den vielen hingerafften Menſchen auch den großen Arzt Goldhagen und den Herrn Prof. Bertram toͤdtete. Die Zufaͤlle dieſes Fiebers ſind genau und nach der Natur beſchrieben, beſonders ſind die eigentlichen Nerven-Symptome, die die ſonderbarſten und mannig- faltigſten Erſcheinungen veranlaßten, gut dargeſtellt. Ein eigner Zufall war noch bey dieſem Fieber, eine außerordentliche Menge von Schleim, die ſich in allen Aus- und Abſonderungs-Werkzeugen einfand. — Die rothe Farbe mancher Eingeweide, von Anhaͤufung des Bluts in denſelben, und die Aufloͤſungen und Zerſtoͤh- rungen, die man an verſchiedenen organiſchen Theilen bey der Leichenoͤffnung ſolcher Perſonen findet, die an boͤsartigen Fiebern geſtorben ſind, leitet der Herr Ver- faſſer, gegen Wienholt und mehrere andere Aerzte, nicht von vorhergegangenen Entzuͤndungen, ſondern aus andern Urſachen her, und unterſtuͤtzt ſeine Mey- nung mit triftigen Gruͤnden. — Am meiſten liefen junge und vollbluͤtige Perſonen bey dieſem Fieber Ge- fahr, weil ſie weder ſtaͤrkende und reizende Arzneyen, noch die gewoͤhnlichen antiphlogiſtiſchen Mittel vertru- gen. Bey dieſer Gelegenheit theilt der Verf. einige Winke zu einer Verbeſſerung der antiphlogiſtiſchen Cur- methode mit, zu eben der Zeit, als in England E. Rigbey (Verſuch uͤber den Urſprung der thieriſchen Waͤrme) dieſe Materie weitlaͤuſtiger bearbeitet hat. — Die Cur dieſes Fiebers war einfach, und der Natur deſſelben angemeſſen. Bey verſchiedenen Arzneyen iſt ihre Wirkung, und die Umſtaͤnde, unter welchen ſie beym Nervenfieber angezeigt ſind, genauer beſtimmt. Jm zweyten Stuͤcke iſt eine Beobachtung uͤber einen geheilten ſogenannten angewachſenen Bruch mitge- theilt. Bey dieſem Fall zergliedert der Herr Verfaſſer die Urſachen dieſes Zuſtandes der Bruͤche. Er leitet aus guten Gruͤnden die Beſchaffenheit aller Bruͤche, die ſich nicht zuruͤckbringen laſſen, und doch nicht ein- geklemmt ſind, nicht ſowol von Verwachſung der Theile des Bruchs, als vielmehr von Anhaͤufung der Saͤfte, Ausdehnung der Gefaͤße, Balggeſchwuͤlſten — und einer davon herruͤhrenden veraͤnderten Form der vor- gefallenen Theile her. Hierauf gruͤndet er auch die Curmethode der angewachſenen Bruͤche, und ſchlaͤgt einige nene Mittel zu dieſem Endzwecke vor. Nach ſeiner Meynung wuͤrde die Heilung derſelben ganz fruchtlos ſeyn, wenn eine wirkliche Verwachſung jedes- mal die Urſach dieſes Zuſtandes der Bruͤche waͤre. Das dritte Stuͤck enthaͤlt die Geſchichte einer toͤdt- lichen Verſtopſung des Stuhlgangs bey einem Salz- wirker aus den Halliſchen Kothen, die von einer ſon- derbaren Verengerung und Auswachſung im Maſtdarm herruͤhrte, welche die Geſtalt einer Klappe hatte, und den Darm-Canal von oben her, beym Andrang der Excremente, vollkommen verſchloß. Jm vierten Stuͤck haben wir einen ſchaͤtzbaren Bey- trag zur Semiologie und Therapie der Augen Entzuͤn- dungen erhalten. Der Herr Verfaſſer hat dieſen Ab- ſchnitt in drey Theile abgetheilt, und ſpricht im erſten von der Entzuͤndung der druͤſigten Theile des Auges im allgemeinen, wo er klaßiſch iſt. Darauf ſind einige Gattungen von glanduloͤſen Augen-Entzuͤndungen be- ſonders abgehandelt, und den Beſchluß macht eine kritiſche Beurtheilung der Wirkungen der meiſten aͤußern Augen-Arzneyen, und die genauere Beſtim- mung der Faͤlle, worinn ſie anzuwenden ſind. Dieſe Abhandlung iſt zu groß und ſo wichtig, um ſie durch einen Auszug zu zerfluͤcken. Sie verdient, daß jeder praktiſche Arzt und Wundarzt ſie ſelbſt ganz leſe. Endlich wird dieſer erſte Faſcikel mit der Beobach- tung einer merkwuͤrdigen und aͤußerſt ſtarken Aufloͤſung des Bluts beſchloſſen, die ohne Fieber bey vollkommen guter Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat, und den Antagoniſten der Humeral-Pathologie wohl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_700105_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_700105_1790/5
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 70, Hamburg, 1. Mai 1790, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_700105_1790/5>, abgerufen am 19.04.2024.