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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 29, Hamburg, 28. September 1712.

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Den 4. dieses gieng der
Hof nach Veneria Reale; den 5. wurden 12. Säcke
Mehl nebst viel Ammunition nach Pignorol ge-
schickt. Der Britannische Envoye hat sich nach Su-
sa begeben/ wie man sagt/ zu protestiren/ daß die
durch Gros-Britannien bis hieher besoldete Trouppen/
forthin keinen Sold von dannen zu gewarten hätten.

Aus Jtalien wil verlau-
ten/ daß diese Campane wol nichts Hauptsächliches
daselbst vorgehen dürffte/ indem das Saison/ etwas
zu unternehmeu/ bereits verstrichen; Wie dan die
Frantzosen aus Mangel der Fourage mit der Armee
von Oulx aufbrechen wollen/ um sich über den Mont
Genevre nach der Gegend Brianzon zurück zu ziehen;
Die Käyserliche und Alliirte Armee campiret in-
dessen annoch bey Chaumont.

Aus dem Thal von Oulx
hat man/ daß der Marschall von Berwyk mit 36.
Bataillons und 20 Esquadrons über den Berg Ge-
nevre nach der Marggrafschafft von Saluzzo gezo-
gen/ und Mr. Cadrieux mit den Vor-Trouppen bey
Venasco schon angekommen wäre.

Von allerhand Staats- und Neben-
Affairen.

Jm October werden zu
Rambouillet 3. Ehe-Verlöbnissen gehalten werden/
als nemlich des Hertzogs von Bourbon mit der M.
elle de Conti/ des Printzen von Conti mit der M. el-
le de Charolois jüngsten/ und des Grafen von Thou-
louse mit der M.elle de Bourbon ältesten Schwe-
ster des Hertzogs. Der Dauphin befindet sich vom
Leibes-Schmertzen und Fieber noch indispost/ jedoch
sonder Gefahr. Jm Villarischen Lager sind sehr
viele Officiers und unendlich viel Soldaten/ wie
auch zu Dünkirchen der General Hill nebst dem mei-
sten Theil der Guarnison kranck/ und sterben der En-
gelländer gar viele.

Den 10. dieses hat der
Graf de Gianini/ Marchese delle Carpinete im Na-
men seines Principals/ des regierenden Hertzogs
von Modena/ so wol wegen der Hertzogthümer
Modena und Reggio/ als auch des Hertzog-
thums Mirandula und Marggrafthums Concor-
dia/ mit gewöhnlichen Ceremonien die Reichs-Lehen
empfangen.

Gestern gegen Abend
sind Jhro Königl. Maj. mit dero Suite/ GOtt Lob!
glücklich zu Copenhagen/ zu grosser Freude dero Un-
terthanen/ arriviret.

Zu Ham-
burg ist dieser Tagen der Schwedische Obrist Basse-
witz/ so sich einige Tage zu Lübeck aufgehalten/ an-
[Spaltenumbruch] gelanget: Daselbst befindet sich auch der Schwedi-
sche Graff von Welling/ und wird/ wie man ver-
nimmt/ alda überwintern. Jn dem Mecklenbur-
gischen dürffte die hohe Commißion zwischen Jhr.
Hochfl. Durchl. dem Hertzog von Mecklenburg/ und
der Noblesse/ wieder mit den ersten angehen. Es
wird dasebst zu den bereits angelangeten Regiment
Preußis. Trouppen/ noch eine Battallion erwartet/
um/ wie man wil/ dort die Avenues zu besetzen/ und
das Streiffen der Partheyen zu verhindern. Die 125
Mann Königl. Preußische Trouppen/ befinden sich
noch der Gegend Hamburg zu Hamm und Horn/
und debitiret man/ daß J. Königl. Maj. nur die Re-
solution Jhr. Churfl Durchl. von Hannover erwar-
te/ wie dieselbe es mit dero in Hamburg befindlichen
Crayß-Trouppen halten wollen/ wornach sich Seine
Majestät ebenmäßig richten werden. Zu Jtzehoe
hat das Sterben ziemlich nachgelassen; nichts desto-
weniger ist es den 14. dieses mit 3. Comp. Reuter
eingeschlossen.

Jn Dovay ist der
Graf von Brouay/ aus dem Hause Spinola/ ein ei-
niger Sohn des verstorbenen Grafens von Brouay/
der sich in Bauern Habit hinein geworffen/ unglücklich
ums Leben gekommen. Er war Obrister über das
Regiment/ welches nach der Battaille bey Ramelies
zu J. Kays. M. Dienste hier aufgerichtet worden/ und
wird um desto mehr bedauret/ weil er erst 20. Jahr
und eine qualificirte Persohn war/ von welcher man
sich grosse Hoffnung machete.

Der Graf
von Hanau nebst dessen Herrn Bruder und die Fürstin
seynd sehr unpäßlich/ und graßiren die Fiebern hier
gar starck. Die Franckfurter Messe soll bey Men-
schen Gedencken nicht so schlecht gewesen seyn als itzt.

NOTIFICATION:

Es wird denen/ so daran gelegen/ hiemit bekandt
gemacht/ daß dieses mahl im Kiel der sonst gewöhn-
liche Michaelis-Marckt/ wegen itzigen contagieu-
sen Läufften/ nicht gehalten werden kan.

Denen H Hn. Praenumeranten auf der Deut-
schen BIBLIA PENTAPLA, dienet zur freund-
lichen Nachricht/ daß anitzo der dritte oder letzte
Theil desselben ausgeliefert wird; kan also ein jeder
seinen in Händen habenden Schein gehörigen Orts
einsenden/ und die Exemplaria darauff abfordern
lassen. Anitzo wird ein complet Exemplar/ welches
bey 24. Alphabete groß ist/ verkaufft für 13. Marck
8. ß. Hamburger courant/ oder 5. Rthlr. Drittel.
Es ist auch ein Biblisches Nahmen-Register vor-
handen/ welches zu diesem Werck insonderheit nütz-
lich/ solches kostet 14. ß.


[Ende Spaltensatz]

Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIschen privilegirten Buch-
druckeren/ wie auch auff der Börse in Hamburg. Die Woche 2. Stück.

Den 4. dieſes gieng der
Hof nach Veneria Reale; den 5. wurden 12. Saͤcke
Mehl nebſt viel Ammunition nach Pignorol ge-
ſchickt. Der Britanniſche Envoye hat ſich nach Su-
ſa begeben/ wie man ſagt/ zu proteſtiren/ daß die
durch Gros-Britanniẽ bis hieher beſoldete Trouppẽ/
forthin keinen Sold von dannen zu gewarten haͤtten.

Aus Jtalien wil verlau-
ten/ daß dieſe Campane wol nichts Hauptſaͤchliches
daſelbſt vorgehen duͤrffte/ indem das Saiſon/ etwas
zu unternehmeu/ bereits verſtrichen; Wie dan die
Frantzoſen aus Mangel der Fourage mit der Armee
von Oulx aufbrechen wollen/ um ſich uͤber den Mont
Genevre nach der Gegend Brianzon zuruͤck zu ziehen;
Die Kaͤyſerliche und Alliirte Armee campiret in-
deſſen annoch bey Chaumont.

Aus dem Thal von Oulx
hat man/ daß der Marſchall von Berwyk mit 36.
Bataillons und 20 Eſquadrons uͤber den Berg Ge-
nevre nach der Marggrafſchafft von Saluzzo gezo-
gen/ und Mr. Cadrieux mit den Vor-Trouppen bey
Venaſco ſchon angekommen waͤre.

Von allerhand Staats- und Neben-
Affairen.

Jm October werden zu
Rambouillet 3. Ehe-Verloͤbniſſen gehalten werden/
als nemlich des Hertzogs von Bourbon mit der M.
elle de Conti/ des Printzen von Conti mit der M. el-
le de Charolois juͤngſten/ und des Grafen von Thou-
louſe mit der M.elle de Bourbon aͤlteſten Schwe-
ſter des Hertzogs. Der Dauphin befindet ſich vom
Leibes-Schmertzen und Fieber noch indiſpoſt/ jedoch
ſonder Gefahr. Jm Villariſchen Lager ſind ſehr
viele Officiers und unendlich viel Soldaten/ wie
auch zu Duͤnkirchen der General Hill nebſt dem mei-
ſten Theil der Guarniſon kranck/ und ſterben der En-
gellaͤnder gar viele.

Den 10. dieſes hat der
Graf de Gianini/ Marcheſe delle Carpinete im Na-
men ſeines Principals/ des regierenden Hertzogs
von Modena/ ſo wol wegen der Hertzogthuͤmer
Modena und Reggio/ als auch des Hertzog-
thums Mirandula und Marggrafthums Concor-
dia/ mit gewoͤhnlichen Ceremonien die Reichs-Lehen
empfangen.

Geſtern gegen Abend
ſind Jhro Koͤnigl. Maj. mit dero Suite/ GOtt Lob!
gluͤcklich zu Copenhagen/ zu groſſer Freude dero Un-
terthanen/ arriviret.

Zu Ham-
burg iſt dieſer Tagen der Schwediſche Obriſt Baſſe-
witz/ ſo ſich einige Tage zu Luͤbeck aufgehalten/ an-
[Spaltenumbruch] gelanget: Daſelbſt befindet ſich auch der Schwedi-
ſche Graff von Welling/ und wird/ wie man ver-
nimmt/ alda uͤberwintern. Jn dem Mecklenbur-
giſchen duͤrffte die hohe Commißion zwiſchen Jhr.
Hochfl. Durchl. dem Hertzog von Mecklenburg/ und
der Nobleſſe/ wieder mit den erſten angehen. Es
wird daſebſt zu den bereits angelangeten Regiment
Preußiſ. Trouppen/ noch eine Battallion erwartet/
um/ wie man wil/ dort die Avenues zu beſetzen/ und
das Streiffen der Partheyen zu verhindern. Die 125
Mann Koͤnigl. Preußiſche Trouppen/ befinden ſich
noch der Gegend Hamburg zu Hamm und Horn/
und debitiret man/ daß J. Koͤnigl. Maj. nur die Re-
ſolution Jhr. Churfl Durchl. von Hannover erwar-
te/ wie dieſelbe es mit dero in Hamburg befindlichen
Crayß-Trouppen halten wollen/ wornach ſich Seine
Majeſtaͤt ebenmaͤßig richten werden. Zu Jtzehoe
hat das Sterben ziemlich nachgelaſſen; nichts deſto-
weniger iſt es den 14. dieſes mit 3. Comp. Reuter
eingeſchloſſen.

Jn Dovay iſt der
Graf von Brouay/ aus dem Hauſe Spinola/ ein ei-
niger Sohn des verſtorbenen Grafens von Brouay/
der ſich in Bauern Habit hinein geworffen/ ungluͤcklich
ums Leben gekommen. Er war Obriſter uͤber das
Regiment/ welches nach der Battaille bey Ramelies
zu J. Kayſ. M. Dienſte hier aufgerichtet worden/ und
wird um deſto mehr bedauret/ weil er erſt 20. Jahr
und eine qualificirte Perſohn war/ von welcher man
ſich groſſe Hoffnung machete.

Der Graf
von Hanau nebſt deſſen Herrn Bruder und die Fuͤrſtin
ſeynd ſehr unpaͤßlich/ und graßiren die Fiebern hier
gar ſtarck. Die Franckfurter Meſſe ſoll bey Men-
ſchen Gedencken nicht ſo ſchlecht geweſen ſeyn als itzt.

NOTIFICATION:

Es wird denen/ ſo daran gelegen/ hiemit bekandt
gemacht/ daß dieſes mahl im Kiel der ſonſt gewoͤhn-
liche Michaelis-Marckt/ wegen itzigen contagieu-
ſen Laͤufften/ nicht gehalten werden kan.

Denen H Hn. Prænumeranten auf der Deut-
ſchen BIBLIA PENTAPLA, dienet zur freund-
lichen Nachricht/ daß anitzo der dritte oder letzte
Theil deſſelben ausgeliefert wird; kan alſo ein jeder
ſeinen in Haͤnden habenden Schein gehoͤrigen Orts
einſenden/ und die Exemplaria darauff abfordern
laſſen. Anitzo wird ein complet Exemplar/ welches
bey 24. Alphabete groß iſt/ verkaufft fuͤr 13. Marck
8. ß. Hamburger courant/ oder 5. Rthlr. Drittel.
Es iſt auch ein Bibliſches Nahmen-Regiſter vor-
handen/ welches zu dieſem Werck inſonderheit nuͤtz-
lich/ ſolches koſtet 14. ß.


[Ende Spaltensatz]

Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch-
druckeren/ wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.

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[[4]/0004] Turin/ vom 7. Sept. Den 4. dieſes gieng der Hof nach Veneria Reale; den 5. wurden 12. Saͤcke Mehl nebſt viel Ammunition nach Pignorol ge- ſchickt. Der Britanniſche Envoye hat ſich nach Su- ſa begeben/ wie man ſagt/ zu proteſtiren/ daß die durch Gros-Britanniẽ bis hieher beſoldete Trouppẽ/ forthin keinen Sold von dannen zu gewarten haͤtten. Wien/ vom 11. Sept. Aus Jtalien wil verlau- ten/ daß dieſe Campane wol nichts Hauptſaͤchliches daſelbſt vorgehen duͤrffte/ indem das Saiſon/ etwas zu unternehmeu/ bereits verſtrichen; Wie dan die Frantzoſen aus Mangel der Fourage mit der Armee von Oulx aufbrechen wollen/ um ſich uͤber den Mont Genevre nach der Gegend Brianzon zuruͤck zu ziehen; Die Kaͤyſerliche und Alliirte Armee campiret in- deſſen annoch bey Chaumont. Paris/ vom 20. Sept. Aus dem Thal von Oulx hat man/ daß der Marſchall von Berwyk mit 36. Bataillons und 20 Eſquadrons uͤber den Berg Ge- nevre nach der Marggrafſchafft von Saluzzo gezo- gen/ und Mr. Cadrieux mit den Vor-Trouppen bey Venaſco ſchon angekommen waͤre. Von allerhand Staats- und Neben- Affairen. Paris/ vom 19. Sept. Jm October werden zu Rambouillet 3. Ehe-Verloͤbniſſen gehalten werden/ als nemlich des Hertzogs von Bourbon mit der M. elle de Conti/ des Printzen von Conti mit der M. el- le de Charolois juͤngſten/ und des Grafen von Thou- louſe mit der M.elle de Bourbon aͤlteſten Schwe- ſter des Hertzogs. Der Dauphin befindet ſich vom Leibes-Schmertzen und Fieber noch indiſpoſt/ jedoch ſonder Gefahr. Jm Villariſchen Lager ſind ſehr viele Officiers und unendlich viel Soldaten/ wie auch zu Duͤnkirchen der General Hill nebſt dem mei- ſten Theil der Guarniſon kranck/ und ſterben der En- gellaͤnder gar viele. Wien/ vom 13. Sept. Den 10. dieſes hat der Graf de Gianini/ Marcheſe delle Carpinete im Na- men ſeines Principals/ des regierenden Hertzogs von Modena/ ſo wol wegen der Hertzogthuͤmer Modena und Reggio/ als auch des Hertzog- thums Mirandula und Marggrafthums Concor- dia/ mit gewoͤhnlichen Ceremonien die Reichs-Lehen empfangen. Helſigneur/ vom 20. Sept. Geſtern gegen Abend ſind Jhro Koͤnigl. Maj. mit dero Suite/ GOtt Lob! gluͤcklich zu Copenhagen/ zu groſſer Freude dero Un- terthanen/ arriviret. Aus dem Holſteiniſchen/ vom 26. Sept. Zu Ham- burg iſt dieſer Tagen der Schwediſche Obriſt Baſſe- witz/ ſo ſich einige Tage zu Luͤbeck aufgehalten/ an- gelanget: Daſelbſt befindet ſich auch der Schwedi- ſche Graff von Welling/ und wird/ wie man ver- nimmt/ alda uͤberwintern. Jn dem Mecklenbur- giſchen duͤrffte die hohe Commißion zwiſchen Jhr. Hochfl. Durchl. dem Hertzog von Mecklenburg/ und der Nobleſſe/ wieder mit den erſten angehen. Es wird daſebſt zu den bereits angelangeten Regiment Preußiſ. Trouppen/ noch eine Battallion erwartet/ um/ wie man wil/ dort die Avenues zu beſetzen/ und das Streiffen der Partheyen zu verhindern. Die 125 Mann Koͤnigl. Preußiſche Trouppen/ befinden ſich noch der Gegend Hamburg zu Hamm und Horn/ und debitiret man/ daß J. Koͤnigl. Maj. nur die Re- ſolution Jhr. Churfl Durchl. von Hannover erwar- te/ wie dieſelbe es mit dero in Hamburg befindlichen Crayß-Trouppen halten wollen/ wornach ſich Seine Majeſtaͤt ebenmaͤßig richten werden. Zu Jtzehoe hat das Sterben ziemlich nachgelaſſen; nichts deſto- weniger iſt es den 14. dieſes mit 3. Comp. Reuter eingeſchloſſen. Bruͤſſel/ vom 12. Septembr. Jn Dovay iſt der Graf von Brouay/ aus dem Hauſe Spinola/ ein ei- niger Sohn des verſtorbenen Grafens von Brouay/ der ſich in Bauern Habit hinein geworffen/ ungluͤcklich ums Leben gekommen. Er war Obriſter uͤber das Regiment/ welches nach der Battaille bey Ramelies zu J. Kayſ. M. Dienſte hier aufgerichtet worden/ und wird um deſto mehr bedauret/ weil er erſt 20. Jahr und eine qualificirte Perſohn war/ von welcher man ſich groſſe Hoffnung machete. Franckfurt/ vom 20. September. Der Graf von Hanau nebſt deſſen Herrn Bruder und die Fuͤrſtin ſeynd ſehr unpaͤßlich/ und graßiren die Fiebern hier gar ſtarck. Die Franckfurter Meſſe ſoll bey Men- ſchen Gedencken nicht ſo ſchlecht geweſen ſeyn als itzt. NOTIFICATION: Es wird denen/ ſo daran gelegen/ hiemit bekandt gemacht/ daß dieſes mahl im Kiel der ſonſt gewoͤhn- liche Michaelis-Marckt/ wegen itzigen contagieu- ſen Laͤufften/ nicht gehalten werden kan. Denen H Hn. Prænumeranten auf der Deut- ſchen BIBLIA PENTAPLA, dienet zur freund- lichen Nachricht/ daß anitzo der dritte oder letzte Theil deſſelben ausgeliefert wird; kan alſo ein jeder ſeinen in Haͤnden habenden Schein gehoͤrigen Orts einſenden/ und die Exemplaria darauff abfordern laſſen. Anitzo wird ein complet Exemplar/ welches bey 24. Alphabete groß iſt/ verkaufft fuͤr 13. Marck 8. ß. Hamburger courant/ oder 5. Rthlr. Drittel. Es iſt auch ein Bibliſches Nahmen-Regiſter vor- handen/ welches zu dieſem Werck inſonderheit nuͤtz- lich/ ſolches koſtet 14. ß. Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch- druckeren/ wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.

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Britt-Marie Schuster: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Manuel Wille: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 29, Hamburg, 28. September 1712, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_292809_1712/4>, abgerufen am 29.03.2024.