Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. Zergliederung des dünnen.

Uebrigens hält sie das dritte Fadengewebe aller Or-
ten eingeschlossen, und in Schranken.

Bläset, oder bringt man vermittelst der Wolfi-
schen
Sprizze Wasser zwischen beyde, so läßt sie von
der Nervenhaut ab [Spaltenumbruch] (g*) welches auch durch die Mace-
rirung zu bewerkstelligen ist (g**).

Ob sie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich
vermuthe unempfindlich ist, so erregen scharfe Körper doch,
welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz,
weil sie den Nerven nur einen sehr zarten Schuzz verlei-
het (g+).

§. 12.
Die Darmklappen.

Die zottige Haut hat auch dieses noch mit der Ober-
haut gemein, daß sie viel grösser, als die Haut (a) oder
die nervige Haut, wiewohl nach einem grössern Verhält-
nisse, als die äussere Oberhaut, ist.

Sie muß also Falten machen (c) (d) und in der
innern Hölung des Gedärmes eine gedoppelte Vorra-
gung hervorbringen.

Es haben aber überhaupt diese Falten die Art an sich,
daß sich die zottige Haut gedoppelt in die Höhe begiebt,
und das dritte Fadengewebe zwischen ihre beide Blätter
einschließt.

Wenn man daher die zottige Haut wegschaft, so ver-
schwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren
(b)

davon
(g*) PAULI progr. ann. 1721.
(g**) FABRIC. anat. pract.
p.
92.
(g+) Add. LORRY Journ. de
med. ann. 1756. m. Mars. JAUS-
SERAND I. c.
(a) p. 19.
(c) FALLOP. I. c.
(d) Eine Entdekkung FALLO-
PII obs. p. 172. seqq.
darnach
VIDIUS p. 254. und die übrigen
(b) zweimal dreimal FALLOP.
[Spaltenumbruch] p.
172. zweimal FABRIC. p. 147.
sechsmal grösser KAAUW p. 91.
C 2
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.

Uebrigens haͤlt ſie das dritte Fadengewebe aller Or-
ten eingeſchloſſen, und in Schranken.

Blaͤſet, oder bringt man vermittelſt der Wolfi-
ſchen
Sprizze Waſſer zwiſchen beyde, ſo laͤßt ſie von
der Nervenhaut ab [Spaltenumbruch] (g*) welches auch durch die Mace-
rirung zu bewerkſtelligen iſt (g**).

Ob ſie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich
vermuthe unempfindlich iſt, ſo erregen ſcharfe Koͤrper doch,
welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz,
weil ſie den Nerven nur einen ſehr zarten Schuzz verlei-
het (g†).

§. 12.
Die Darmklappen.

Die zottige Haut hat auch dieſes noch mit der Ober-
haut gemein, daß ſie viel groͤſſer, als die Haut (a) oder
die nervige Haut, wiewohl nach einem groͤſſern Verhaͤlt-
niſſe, als die aͤuſſere Oberhaut, iſt.

Sie muß alſo Falten machen (c) (d) und in der
innern Hoͤlung des Gedaͤrmes eine gedoppelte Vorra-
gung hervorbringen.

Es haben aber uͤberhaupt dieſe Falten die Art an ſich,
daß ſich die zottige Haut gedoppelt in die Hoͤhe begiebt,
und das dritte Fadengewebe zwiſchen ihre beide Blaͤtter
einſchließt.

Wenn man daher die zottige Haut wegſchaft, ſo ver-
ſchwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren
(b)

davon
(g*) PAULI progr. ann. 1721.
(g**) FABRIC. anat. pract.
p.
92.
(g†) Add. LORRY Journ. de
med. ann. 1756. m. Mars. JAUS-
SERAND I. c.
(a) p. 19.
(c) FALLOP. I. c.
(d) Eine Entdekkung FALLO-
PII obſ. p. 172. ſeqq.
darnach
VIDIUS p. 254. und die uͤbrigen
(b) zweimal dreimal FALLOP.
[Spaltenumbruch] p.
172. zweimal FABRIC. p. 147.
ſechsmal groͤſſer KAAUW p. 91.
C 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0071" n="35"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Zergliederung des du&#x0364;nnen.</hi> </fw><lb/>
              <p>Uebrigens ha&#x0364;lt &#x017F;ie das dritte Fadengewebe aller Or-<lb/>
ten einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, und in Schranken.</p><lb/>
              <p>Bla&#x0364;&#x017F;et, oder bringt man vermittel&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Wolfi-<lb/>
&#x017F;chen</hi> Sprizze Wa&#x017F;&#x017F;er zwi&#x017F;chen beyde, &#x017F;o la&#x0364;ßt &#x017F;ie von<lb/>
der Nervenhaut ab <cb/>
<note place="foot" n="(g*)"><hi rendition="#aq">PAULI progr. ann.</hi> 1721.</note> welches auch durch die Mace-<lb/>
rirung zu bewerk&#x017F;telligen i&#x017F;t <note place="foot" n="(g**)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABRIC.</hi> anat. pract.<lb/>
p.</hi> 92.</note>.</p><lb/>
              <p>Ob &#x017F;ie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich<lb/>
vermuthe unempfindlich i&#x017F;t, &#x017F;o erregen &#x017F;charfe Ko&#x0364;rper doch,<lb/>
welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz,<lb/>
weil &#x017F;ie den Nerven nur einen &#x017F;ehr zarten Schuzz verlei-<lb/>
het <note place="foot" n="(g&#x2020;)"><hi rendition="#aq">Add. LORRY Journ. de<lb/>
med. ann. 1756. m. Mars. JAUS-<lb/>
SERAND I. c.</hi></note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 12.<lb/><hi rendition="#b">Die Darmklappen.</hi></head><lb/>
              <p>Die zottige Haut hat auch die&#x017F;es noch mit der Ober-<lb/>
haut gemein, daß &#x017F;ie viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, als die Haut <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 19.</note> oder<lb/>
die nervige Haut, wiewohl nach einem gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Verha&#x0364;lt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e, als die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Oberhaut, i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Sie muß al&#x017F;o Falten machen <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">FALLOP. I. c.</hi></note> <note place="foot" n="(d)">Eine Entdekkung <hi rendition="#aq">FALLO-<lb/>
PII ob&#x017F;. p. 172. &#x017F;eqq.</hi> darnach<lb/><hi rendition="#aq">VIDIUS p.</hi> 254. und die u&#x0364;brigen</note> und in der<lb/>
innern Ho&#x0364;lung des Geda&#x0364;rmes eine gedoppelte Vorra-<lb/>
gung hervorbringen.</p><lb/>
              <p>Es haben aber u&#x0364;berhaupt die&#x017F;e Falten die Art an &#x017F;ich,<lb/>
daß &#x017F;ich die zottige Haut gedoppelt in die Ho&#x0364;he begiebt,<lb/>
und das dritte Fadengewebe zwi&#x017F;chen ihre beide Bla&#x0364;tter<lb/>
ein&#x017F;chließt.</p><lb/>
              <p>Wenn man daher die zottige Haut weg&#x017F;chaft, &#x017F;o ver-<lb/>
&#x017F;chwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">davon</fw><lb/><note place="foot" n="(b)">zweimal dreimal <hi rendition="#aq">FALLOP.<lb/><cb/>
p.</hi> 172. zweimal <hi rendition="#aq">FABRIC. p.</hi> 147.<lb/>
&#x017F;echsmal gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">KAAUW p.</hi> 91.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0071] I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen. Uebrigens haͤlt ſie das dritte Fadengewebe aller Or- ten eingeſchloſſen, und in Schranken. Blaͤſet, oder bringt man vermittelſt der Wolfi- ſchen Sprizze Waſſer zwiſchen beyde, ſo laͤßt ſie von der Nervenhaut ab (g*) welches auch durch die Mace- rirung zu bewerkſtelligen iſt (g**). Ob ſie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich vermuthe unempfindlich iſt, ſo erregen ſcharfe Koͤrper doch, welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz, weil ſie den Nerven nur einen ſehr zarten Schuzz verlei- het (g†). §. 12. Die Darmklappen. Die zottige Haut hat auch dieſes noch mit der Ober- haut gemein, daß ſie viel groͤſſer, als die Haut (a) oder die nervige Haut, wiewohl nach einem groͤſſern Verhaͤlt- niſſe, als die aͤuſſere Oberhaut, iſt. Sie muß alſo Falten machen (c) (d) und in der innern Hoͤlung des Gedaͤrmes eine gedoppelte Vorra- gung hervorbringen. Es haben aber uͤberhaupt dieſe Falten die Art an ſich, daß ſich die zottige Haut gedoppelt in die Hoͤhe begiebt, und das dritte Fadengewebe zwiſchen ihre beide Blaͤtter einſchließt. Wenn man daher die zottige Haut wegſchaft, ſo ver- ſchwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren davon (b) (g*) PAULI progr. ann. 1721. (g**) FABRIC. anat. pract. p. 92. (g†) Add. LORRY Journ. de med. ann. 1756. m. Mars. JAUS- SERAND I. c. (a) p. 19. (c) FALLOP. I. c. (d) Eine Entdekkung FALLO- PII obſ. p. 172. ſeqq. darnach VIDIUS p. 254. und die uͤbrigen (b) zweimal dreimal FALLOP. p. 172. zweimal FABRIC. p. 147. ſechsmal groͤſſer KAAUW p. 91. C 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/71
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/71>, abgerufen am 20.04.2024.