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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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IV. Abschn. Verrichtung des dikken.
und ich habe niemals die Berühruug dieser häslichen
Arzenei fast ohne Ohnmacht vertragen können. Leute,
die an der Ruhr krank liegen, finden Nuzzen von dem
Latwergen Klistir aus philonio(o). Andre empfinden
auch von scharfen Klistiren, nicht das mindeste(p).



Vierter Abschnitt.
Verrichtung des dikken Gedärmes.


§. 1.

Das Geschäfte des dikken Gedärms hat den Gang
des Kothes, die Einsaugung nüzzlicher Feuchtigkei-
ten aus dem Auswurfe selbst, und die Forttreibung des-
selben zum Gegenstande. Man beurtheilet dieses Ge-
schäfte nach der Vergleichung des Kothes, den der Mast-
darm ausleert, mit demjenigen Kothe, welcher im Ende
des Krummdarms stekkt, und mit der Natur derjenigen
Feuchtigkeit, welche vom dikken Gedärme resorbirt, und
ins Blut geführt wird. Jch werde, nach meiner Ge-
wohnheit, zuerst die Wirkungen, und hiernächst die
Kräfte erzälen, vermöge deren die vorgenannte Därme
diese Wirkungen hervorbringen können: und endlich
muß ich die Art und Weise untersuchen, wie sie dieses
bewerkstelligen.

§. 2.
Die Natur des Menschenkothes.

Dasjenige, was bei dem Ende des Krummdarms
vorgefunden wird, ist nur ein Schleim, der entweder

noch
(o) [Spaltenumbruch] FANTON. p. 82.
(p) [Spaltenumbruch] Journ. Med. T. I. P. II.

IV. Abſchn. Verrichtung des dikken.
und ich habe niemals die Beruͤhruug dieſer haͤslichen
Arzenei faſt ohne Ohnmacht vertragen koͤnnen. Leute,
die an der Ruhr krank liegen, finden Nuzzen von dem
Latwergen Kliſtir aus philonio(o). Andre empfinden
auch von ſcharfen Kliſtiren, nicht das mindeſte(p).



Vierter Abſchnitt.
Verrichtung des dikken Gedaͤrmes.


§. 1.

Das Geſchaͤfte des dikken Gedaͤrms hat den Gang
des Kothes, die Einſaugung nuͤzzlicher Feuchtigkei-
ten aus dem Auswurfe ſelbſt, und die Forttreibung deſ-
ſelben zum Gegenſtande. Man beurtheilet dieſes Ge-
ſchaͤfte nach der Vergleichung des Kothes, den der Maſt-
darm ausleert, mit demjenigen Kothe, welcher im Ende
des Krummdarms ſtekkt, und mit der Natur derjenigen
Feuchtigkeit, welche vom dikken Gedaͤrme reſorbirt, und
ins Blut gefuͤhrt wird. Jch werde, nach meiner Ge-
wohnheit, zuerſt die Wirkungen, und hiernaͤchſt die
Kraͤfte erzaͤlen, vermoͤge deren die vorgenannte Daͤrme
dieſe Wirkungen hervorbringen koͤnnen: und endlich
muß ich die Art und Weiſe unterſuchen, wie ſie dieſes
bewerkſtelligen.

§. 2.
Die Natur des Menſchenkothes.

Dasjenige, was bei dem Ende des Krummdarms
vorgefunden wird, iſt nur ein Schleim, der entweder

noch
(o) [Spaltenumbruch] FANTON. p. 82.
(p) [Spaltenumbruch] Journ. Med. T. I. P. II.
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[253/0289] IV. Abſchn. Verrichtung des dikken. und ich habe niemals die Beruͤhruug dieſer haͤslichen Arzenei faſt ohne Ohnmacht vertragen koͤnnen. Leute, die an der Ruhr krank liegen, finden Nuzzen von dem Latwergen Kliſtir aus philonio (o). Andre empfinden auch von ſcharfen Kliſtiren, nicht das mindeſte (p). Vierter Abſchnitt. Verrichtung des dikken Gedaͤrmes. §. 1. Das Geſchaͤfte des dikken Gedaͤrms hat den Gang des Kothes, die Einſaugung nuͤzzlicher Feuchtigkei- ten aus dem Auswurfe ſelbſt, und die Forttreibung deſ- ſelben zum Gegenſtande. Man beurtheilet dieſes Ge- ſchaͤfte nach der Vergleichung des Kothes, den der Maſt- darm ausleert, mit demjenigen Kothe, welcher im Ende des Krummdarms ſtekkt, und mit der Natur derjenigen Feuchtigkeit, welche vom dikken Gedaͤrme reſorbirt, und ins Blut gefuͤhrt wird. Jch werde, nach meiner Ge- wohnheit, zuerſt die Wirkungen, und hiernaͤchſt die Kraͤfte erzaͤlen, vermoͤge deren die vorgenannte Daͤrme dieſe Wirkungen hervorbringen koͤnnen: und endlich muß ich die Art und Weiſe unterſuchen, wie ſie dieſes bewerkſtelligen. §. 2. Die Natur des Menſchenkothes. Dasjenige, was bei dem Ende des Krummdarms vorgefunden wird, iſt nur ein Schleim, der entweder noch (o) FANTON. p. 82. (p) Journ. Med. T. I. P. II.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/289>, abgerufen am 20.04.2024.