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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Vorrede.
Membran, noch einen Nerven an der dünnen
Gehirnhaut, noch in den so lang gestrekkten Be-
kleidungen des Rükkenmarkes, aufzeigen können:
und Whytt selbst bietet uns hier nichts Neues
an.

Daß die Hornhaut im Auge (p) keine Em-
pfindung habe, erhellet aus den tausend mal wie-
derholten Versuchen des Daviels (q). Die
Nerven aber, welche vom fünften und vom sie-
benten Paare zwischen der gemeinschaftlichen Au-
genhaut, und der undurchsichtigen Hornhaut
entstehen, habe sowol ich, als Mekel, verlängert
gesehen (r), und da wir selbige bis zur Grenze der
Hornhaut begleiteten, und die lezzten Endigun-
gen derselben wenigstens mit dem Messer nicht
verfolgten, so ist die Wahrscheinlichkeit deutlich,
daß ihre lezzten Zweige, welche länger als eine Li-
nie sind, zu beiden Seiten über die Grenzen der
Hornhaut hinaus, in eben diesem Zwischenraum

der-
(p) Ad. pag. 239.
(q) Elem. physiol. L. XV. p. 362.
(r) Nero Quint. par. p. 36. Elem. physiol. L. XI.
p.
426,

Vorrede.
Membran, noch einen Nerven an der duͤnnen
Gehirnhaut, noch in den ſo lang geſtrekkten Be-
kleidungen des Ruͤkkenmarkes, aufzeigen koͤnnen:
und Whytt ſelbſt bietet uns hier nichts Neues
an.

Daß die Hornhaut im Auge (p) keine Em-
pfindung habe, erhellet aus den tauſend mal wie-
derholten Verſuchen des Daviels (q). Die
Nerven aber, welche vom fuͤnften und vom ſie-
benten Paare zwiſchen der gemeinſchaftlichen Au-
genhaut, und der undurchſichtigen Hornhaut
entſtehen, habe ſowol ich, als Mekel, verlaͤngert
geſehen (r), und da wir ſelbige bis zur Grenze der
Hornhaut begleiteten, und die lezzten Endigun-
gen derſelben wenigſtens mit dem Meſſer nicht
verfolgten, ſo iſt die Wahrſcheinlichkeit deutlich,
daß ihre lezzten Zweige, welche laͤnger als eine Li-
nie ſind, zu beiden Seiten uͤber die Grenzen der
Hornhaut hinaus, in eben dieſem Zwiſchenraum

der-
(p) Ad. pag. 239.
(q) Elem. phyſiol. L. XV. p. 362.
(r) Nero Quint. par. p. 36. Elem. phyſiol. L. XI.
p.
426,
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[X/0014] Vorrede. Membran, noch einen Nerven an der duͤnnen Gehirnhaut, noch in den ſo lang geſtrekkten Be- kleidungen des Ruͤkkenmarkes, aufzeigen koͤnnen: und Whytt ſelbſt bietet uns hier nichts Neues an. Daß die Hornhaut im Auge (p) keine Em- pfindung habe, erhellet aus den tauſend mal wie- derholten Verſuchen des Daviels (q). Die Nerven aber, welche vom fuͤnften und vom ſie- benten Paare zwiſchen der gemeinſchaftlichen Au- genhaut, und der undurchſichtigen Hornhaut entſtehen, habe ſowol ich, als Mekel, verlaͤngert geſehen (r), und da wir ſelbige bis zur Grenze der Hornhaut begleiteten, und die lezzten Endigun- gen derſelben wenigſtens mit dem Meſſer nicht verfolgten, ſo iſt die Wahrſcheinlichkeit deutlich, daß ihre lezzten Zweige, welche laͤnger als eine Li- nie ſind, zu beiden Seiten uͤber die Grenzen der Hornhaut hinaus, in eben dieſem Zwiſchenraum der- (p) Ad. pag. 239. (q) Elem. phyſiol. L. XV. p. 362. (r) Nero Quint. par. p. 36. Elem. phyſiol. L. XI. p. 426,

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/14>, abgerufen am 28.03.2024.