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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.

Einige haben den Chilus von Eierdottern gelb(u),
und vom Sirupe der Pfersichblüthen (w), wie ich eben
angeführt, denselben scharfschmeckend befunden.

Was mich betrift, so habe ich am Chilo niemals,
weder eine rothe (x) noch gelbe Farbe bemerkt.

Man zweifelt ob die Milchgefässe alle Arten von Nah-
rungsmitteln in sich nehmen, und man leugnet dieses vom
Eisen, der Chilus schwärzet nicht mit Galläpfeln, auch
nicht wenn man Eisensalz dazu genommen (y*).

Es erzeugt sich der Chilus in Gedärme zu verschie-
denen Zeiten, nachdem die Verdauungskräfte lebhaft wir-
ken, und nachdem die Speise selbst der milchigen Na-
tur näher kömmt, innerhalb zwo (z), drei (a), und vier
Stunden (b), oder auch wohl innerhalb fünf (c) und sechs
Stunden (c*). Jnnerhalb dieser sechs Stunden, wird
so viel Chilus aus dem Gedärme ausgezogen, als die
Speise zu geben vermag.

§. 4.
Das Einsaugen der Blutadern des Gekröses.

Wir müssen bey dieser Frage mit vieler Sorgfalt ver-
fahren, weil Männer von grossem Ansehen, andern
verdienten Männern, und Versuchen, das Gegenge-
wicht halten.

(y)
Da
(u) [Spaltenumbruch] VIRIDET
(w) MATTEI rote Rüben p. 49.
(x) noch EYSSON funct. mi-
crocosm. n.
3.
(y*) Phil. trans. Vol. L. P. 2.
p.
596.
(z) BILS beim ZAZ daauw der
dier p.
84. von gegebener Milch
bei einer Darmwunde noch ge-
schwinder MOFBIUS p. 198.
(a) BARTHOL Lymph. brut.
p. 57. BILS ibid.
man gab Brod
[Spaltenumbruch] und Milch LISTER beim BIRCH
I. c.
von blauer Farbe. FOELIX
obs.
8.
(b) BARTHOLIN lact. thorac.
p. 57. 69. anat. p.
144. da der
Magen noch nicht von dikken Spei-
sen frei war.
(c) BARTHOL lact. thorac.
p.
69. auch BIRCH III. p. 239.
(c*) BARTHOL. ibid. & p. 58.
(y) MENGHINI I. c.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.

Einige haben den Chilus von Eierdottern gelb(u),
und vom Sirupe der Pferſichbluͤthen (w), wie ich eben
angefuͤhrt, denſelben ſcharfſchmeckend befunden.

Was mich betrift, ſo habe ich am Chilo niemals,
weder eine rothe (x) noch gelbe Farbe bemerkt.

Man zweifelt ob die Milchgefaͤſſe alle Arten von Nah-
rungsmitteln in ſich nehmen, und man leugnet dieſes vom
Eiſen, der Chilus ſchwaͤrzet nicht mit Gallaͤpfeln, auch
nicht wenn man Eiſenſalz dazu genommen (y*).

Es erzeugt ſich der Chilus in Gedaͤrme zu verſchie-
denen Zeiten, nachdem die Verdauungskraͤfte lebhaft wir-
ken, und nachdem die Speiſe ſelbſt der milchigen Na-
tur naͤher koͤmmt, innerhalb zwo (z), drei (a), und vier
Stunden (b), oder auch wohl innerhalb fuͤnf (c) und ſechs
Stunden (c*). Jnnerhalb dieſer ſechs Stunden, wird
ſo viel Chilus aus dem Gedaͤrme ausgezogen, als die
Speiſe zu geben vermag.

§. 4.
Das Einſaugen der Blutadern des Gekroͤſes.

Wir muͤſſen bey dieſer Frage mit vieler Sorgfalt ver-
fahren, weil Maͤnner von groſſem Anſehen, andern
verdienten Maͤnnern, und Verſuchen, das Gegenge-
wicht halten.

(y)
Da
(u) [Spaltenumbruch] VIRIDET
(w) MATTEI rote Ruͤben p. 49.
(x) noch EYSSON funct. mi-
crocoſm. n.
3.
(y*) Phil. tranſ. Vol. L. P. 2.
p.
596.
(z) BILS beim ZAZ daauw der
dier p.
84. von gegebener Milch
bei einer Darmwunde noch ge-
ſchwinder MOFBIUS p. 198.
(a) BARTHOL Lymph. brut.
p. 57. BILS ibid.
man gab Brod
[Spaltenumbruch] und Milch LISTER beim BIRCH
I. c.
von blauer Farbe. FOELIX
obſ.
8.
(b) BARTHOLIN lact. thorac.
p. 57. 69. anat. p.
144. da der
Magen noch nicht von dikken Spei-
ſen frei war.
(c) BARTHOL lact. thorac.
p.
69. auch BIRCH III. p. 239.
(c*) BARTHOL. ibid. & p. 58.
(y) MENGHINI I. c.
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[94/0130] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. Einige haben den Chilus von Eierdottern gelb (u), und vom Sirupe der Pferſichbluͤthen (w), wie ich eben angefuͤhrt, denſelben ſcharfſchmeckend befunden. Was mich betrift, ſo habe ich am Chilo niemals, weder eine rothe (x) noch gelbe Farbe bemerkt. Man zweifelt ob die Milchgefaͤſſe alle Arten von Nah- rungsmitteln in ſich nehmen, und man leugnet dieſes vom Eiſen, der Chilus ſchwaͤrzet nicht mit Gallaͤpfeln, auch nicht wenn man Eiſenſalz dazu genommen (y*). Es erzeugt ſich der Chilus in Gedaͤrme zu verſchie- denen Zeiten, nachdem die Verdauungskraͤfte lebhaft wir- ken, und nachdem die Speiſe ſelbſt der milchigen Na- tur naͤher koͤmmt, innerhalb zwo (z), drei (a), und vier Stunden (b), oder auch wohl innerhalb fuͤnf (c) und ſechs Stunden (c*). Jnnerhalb dieſer ſechs Stunden, wird ſo viel Chilus aus dem Gedaͤrme ausgezogen, als die Speiſe zu geben vermag. §. 4. Das Einſaugen der Blutadern des Gekroͤſes. Wir muͤſſen bey dieſer Frage mit vieler Sorgfalt ver- fahren, weil Maͤnner von groſſem Anſehen, andern verdienten Maͤnnern, und Verſuchen, das Gegenge- wicht halten. Da (y) (u) VIRIDET (w) MATTEI rote Ruͤben p. 49. (x) noch EYSSON funct. mi- crocoſm. n. 3. (y*) Phil. tranſ. Vol. L. P. 2. p. 596. (z) BILS beim ZAZ daauw der dier p. 84. von gegebener Milch bei einer Darmwunde noch ge- ſchwinder MOFBIUS p. 198. (a) BARTHOL Lymph. brut. p. 57. BILS ibid. man gab Brod und Milch LISTER beim BIRCH I. c. von blauer Farbe. FOELIX obſ. 8. (b) BARTHOLIN lact. thorac. p. 57. 69. anat. p. 144. da der Magen noch nicht von dikken Spei- ſen frei war. (c) BARTHOL lact. thorac. p. 69. auch BIRCH III. p. 239. (c*) BARTHOL. ibid. & p. 58. (y) MENGHINI I. c.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/130>, abgerufen am 29.03.2024.