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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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II. Abschn. Verrichtungen des dünnen.

Kaninchen nehmen von der Salvei ganz und gar
den Geruch an sich [Spaltenumbruch] (q*).

Die Farbe der Rhabarber (r) theilt sich dem Schweisse
und Urin mit. Von Violen erfolgte ein blauer Schweis (s)
und die Thiere bekommen von der Frucht der genipa ein
violettes Fleisch (t). Die Violenfarbe geht sogar in den
Eierdotter über, wenn man die Hüner mit der Blume
der Violen füttert (t**). Von den indianischen Feigen
färbt sich der Urin roth. Vom Jndigo fand man den
Milchram, die Milch und den Urin der Kühe blau ge-
färbt (t+*).

Die Färberröthe zeigt sich an der Butter (u+), und
so gar an den Knochen, und es wird das Fett in den
Rindern von der Blume der Ranunkeln gelb(u).

Die purgirende Kraft der Kreuzbeeren (rhamni) theilt
sich den Kramsvögeln, eben diese Kraft der scammonea
den kleinen Vögeln (w), der gratiola der Milch der
Kühe, der Wolfsmilch (tithymalus) der Milch (x) und
den Käsen mit, welche vor kurzen durch ihre giftige Wir-
kungen berühmt geworden (y). Man bemerkt von der
Rhabarber einen unangenehmen Geschmakk an dem Salz-
wasser des Blutes (y*). Der Talg wird durch trokkne
Nahrungsmittel verbessert, das Spekk vom Genusse trokk-
ner Eicheln fester, hingegen von dem Bodensazze des aus-
gepreßten Baumöls weich (y**). Nach dem Sirupe von
den Blumen der Pfirschen, und von Manna, fand man

einen
(q*) Du HAMEL Phys. des ar-
bres T. II. p.
210.
(r) DUVERNEY II. p. 540.
BARTHOL. Hist. 62. Cent. IV.
(s) HELWIG Obs. IV. p. 251.
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BOYLE I. c.
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n.
32.
(u+) FOUGEROUX an mich
p. 29.
(u) [Spaltenumbruch] Herefordshir orchards p. 21.
(w) Della VALLE voyag. T.
VIII. p.
153.
(x) ARNAULD T. IV. p. 248.
Von der Ziegenmilch starke Zufälle
bei dem LORRY alim. II. p. 177.
178.
(y) Jn raggionamenti TAR-
GIONII.
(y*) MATTEI anim. p. 50
(y**) Art. du chandelier p. 2.
F 3
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.

Kaninchen nehmen von der Salvei ganz und gar
den Geruch an ſich [Spaltenumbruch] (q*).

Die Farbe der Rhabarber (r) theilt ſich dem Schweiſſe
und Urin mit. Von Violen erfolgte ein blauer Schweis (s)
und die Thiere bekommen von der Frucht der genipa ein
violettes Fleiſch (t). Die Violenfarbe geht ſogar in den
Eierdotter uͤber, wenn man die Huͤner mit der Blume
der Violen fuͤttert (t**). Von den indianiſchen Feigen
faͤrbt ſich der Urin roth. Vom Jndigo fand man den
Milchram, die Milch und den Urin der Kuͤhe blau ge-
faͤrbt (t†*).

Die Faͤrberroͤthe zeigt ſich an der Butter (u†), und
ſo gar an den Knochen, und es wird das Fett in den
Rindern von der Blume der Ranunkeln gelb(u).

Die purgirende Kraft der Kreuzbeeren (rhamni) theilt
ſich den Kramsvoͤgeln, eben dieſe Kraft der ſcammonea
den kleinen Voͤgeln (w), der gratiola der Milch der
Kuͤhe, der Wolfsmilch (tithymalus) der Milch (x) und
den Kaͤſen mit, welche vor kurzen durch ihre giftige Wir-
kungen beruͤhmt geworden (y). Man bemerkt von der
Rhabarber einen unangenehmen Geſchmakk an dem Salz-
waſſer des Blutes (y*). Der Talg wird durch trokkne
Nahrungsmittel verbeſſert, das Spekk vom Genuſſe trokk-
ner Eicheln feſter, hingegen von dem Bodenſazze des aus-
gepreßten Baumoͤls weich (y**). Nach dem Sirupe von
den Blumen der Pfirſchen, und von Manna, fand man

einen
(q*) Du HAMEL Phyſ. des ar-
bres T. II. p.
210.
(r) DUVERNEY II. p. 540.
BARTHOL. Hiſt. 62. Cent. IV.
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(t) Der Jamaikaniſchen Kuͤhe
BOYLE I. c.
(t**) GUIDET I. c. p. 18.
(t†*) Phil. tranſ. Vol. 49. p. I.
n.
32.
(u†) FOUGEROUX an mich
p. 29.
(u) [Spaltenumbruch] Herefordſhir orchards p. 21.
(w) Della VALLE voyag. T.
VIII. p.
153.
(x) ARNAULD T. IV. p. 248.
Von der Ziegenmilch ſtarke Zufaͤlle
bei dem LORRY alim. II. p. 177.
178.
(y) Jn raggionamenti TAR-
GIONII.
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(y**) Art. du chandelier p. 2.
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[85/0121] II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen. Kaninchen nehmen von der Salvei ganz und gar den Geruch an ſich (q*). Die Farbe der Rhabarber (r) theilt ſich dem Schweiſſe und Urin mit. Von Violen erfolgte ein blauer Schweis (s) und die Thiere bekommen von der Frucht der genipa ein violettes Fleiſch (t). Die Violenfarbe geht ſogar in den Eierdotter uͤber, wenn man die Huͤner mit der Blume der Violen fuͤttert (t**). Von den indianiſchen Feigen faͤrbt ſich der Urin roth. Vom Jndigo fand man den Milchram, die Milch und den Urin der Kuͤhe blau ge- faͤrbt (t†*). Die Faͤrberroͤthe zeigt ſich an der Butter (u†), und ſo gar an den Knochen, und es wird das Fett in den Rindern von der Blume der Ranunkeln gelb (u). Die purgirende Kraft der Kreuzbeeren (rhamni) theilt ſich den Kramsvoͤgeln, eben dieſe Kraft der ſcammonea den kleinen Voͤgeln (w), der gratiola der Milch der Kuͤhe, der Wolfsmilch (tithymalus) der Milch (x) und den Kaͤſen mit, welche vor kurzen durch ihre giftige Wir- kungen beruͤhmt geworden (y). Man bemerkt von der Rhabarber einen unangenehmen Geſchmakk an dem Salz- waſſer des Blutes (y*). Der Talg wird durch trokkne Nahrungsmittel verbeſſert, das Spekk vom Genuſſe trokk- ner Eicheln feſter, hingegen von dem Bodenſazze des aus- gepreßten Baumoͤls weich (y**). Nach dem Sirupe von den Blumen der Pfirſchen, und von Manna, fand man einen (q*) Du HAMEL Phyſ. des ar- bres T. II. p. 210. (r) DUVERNEY II. p. 540. BARTHOL. Hiſt. 62. Cent. IV. (s) HELWIG Obſ. IV. p. 251. (t) Der Jamaikaniſchen Kuͤhe BOYLE I. c. (t**) GUIDET I. c. p. 18. (t†*) Phil. tranſ. Vol. 49. p. I. n. 32. (u†) FOUGEROUX an mich p. 29. (u) Herefordſhir orchards p. 21. (w) Della VALLE voyag. T. VIII. p. 153. (x) ARNAULD T. IV. p. 248. Von der Ziegenmilch ſtarke Zufaͤlle bei dem LORRY alim. II. p. 177. 178. (y) Jn raggionamenti TAR- GIONII. (y*) MATTEI anim. p. 50 (y**) Art. du chandelier p. 2. F 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/121>, abgerufen am 19.04.2024.