Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Gehirne X. Buch.
fliege, der Milbe [Spaltenumbruch] (d), der Schnekke (e), dem Regen-
wurme (f), Krebschen (g), andern Krebsen (h), in der
Natter (h*), und der Schildkröte (i). Es hat das Ge-
hirn zween Lappen in der Laus (k), dem Frosche [Spaltenumbruch] (l),
dem Blackfische (m) und im Kameleon (n). Folglich
zeigt sich merenteils bei dem einfachsten Gehirn ein Lappen-
paar, bald deutlich, bald weniger deutlich abgeteilt.
Der berühmte Schäfer (o) giebt am Wasserflohe drey
Gehirnlappen an.

§. 2.
Die Beschaffenheit des Gehirns in Fischen.

Dagegen ist das Gehirn in den Fischen von kaltem
Blute schon nicht so einfach, und es zeigen sich an der
Stelle des Gehirns mehrere Hübelchen (p) welche sich
indessen einander gleich sind, so viel ich entdekken können;
und die Natur macht hier keine ware Unterscheidung des
kleinen Gehirns (q).

Sehr viele Fische haben fünf solcher Hübelchen, näm-
lich zwei Paare, und ein ungerades fünftes, und damit
stimmt auch die Einrichtung in den Vögeln ziemlicher
maaßen überein.

Diese Fortsäzze sind in denjenigen Thieren, welche
mir zu Gesichte gekommen, die Geruchsnerven, die sich
von ihrem Ursprunge an vorn eher zu einem Kegel ver-
dünnen, noch zwey andre Hübelchen, und endlich ein
Queerhübelchen welches von einem Fortsazze, vom Ge-

hirne
(d) tab. 43. f. 7. S. 706.
(e) tab. 4. f. 7.
(f) vandelli angef. Ort.
willis. angef. Ort.
(g) swammerd. tab. 9, f. 7.
(h) willis. angef. Ort.
(h*) chAras de la vipere.
(i) caldesi delle Tartarughi
tab. 2. f.
5
(k) swammerd. tab. 2. f. 7.
Wo man nicht auch hier das Ge-
hirn vielmehr einfach lassen will.
(l) c. partholin epist. ad
lacobaeum tab. 1. f.
3.
(m) swammerd. tab. 52. f. 2.
3. 5. Wofern dieser nicht 3 Er-
habenheiten hat.
(n) Memoir. pour l' histoire des
anim. pars I.
(o) Angeführten Ort.
(p) gering vom Lachse, col-
lins
S. 1108.
(q) lorencini anatom. of.
The Crampfish
S. 63.

Vom Gehirne X. Buch.
fliege, der Milbe [Spaltenumbruch] (d), der Schnekke (e), dem Regen-
wurme (f), Krebschen (g), andern Krebſen (h), in der
Natter (h*), und der Schildkroͤte (i). Es hat das Ge-
hirn zween Lappen in der Laus (k), dem Froſche [Spaltenumbruch] (l),
dem Blackfiſche (m) und im Kameleon (n). Folglich
zeigt ſich merenteils bei dem einfachſten Gehirn ein Lappen-
paar, bald deutlich, bald weniger deutlich abgeteilt.
Der beruͤhmte Schaͤfer (o) giebt am Waſſerflohe drey
Gehirnlappen an.

§. 2.
Die Beſchaffenheit des Gehirns in Fiſchen.

Dagegen iſt das Gehirn in den Fiſchen von kaltem
Blute ſchon nicht ſo einfach, und es zeigen ſich an der
Stelle des Gehirns mehrere Huͤbelchen (p) welche ſich
indeſſen einander gleich ſind, ſo viel ich entdekken koͤnnen;
und die Natur macht hier keine ware Unterſcheidung des
kleinen Gehirns (q).

Sehr viele Fiſche haben fuͤnf ſolcher Huͤbelchen, naͤm-
lich zwei Paare, und ein ungerades fuͤnftes, und damit
ſtimmt auch die Einrichtung in den Voͤgeln ziemlicher
maaßen uͤberein.

Dieſe Fortſaͤzze ſind in denjenigen Thieren, welche
mir zu Geſichte gekommen, die Geruchsnerven, die ſich
von ihrem Urſprunge an vorn eher zu einem Kegel ver-
duͤnnen, noch zwey andre Huͤbelchen, und endlich ein
Queerhuͤbelchen welches von einem Fortſazze, vom Ge-

hirne
(d) tab. 43. f. 7. S. 706.
(e) tab. 4. f. 7.
(f) vandelli angef. Ort.
williſ. angef. Ort.
(g) ſwammerd. tab. 9, f. 7.
(h) williſ. angef. Ort.
(h*) chAraſ de la vipere.
(i) caldeſi delle Tartarughi
tab. 2. f.
5
(k) ſwammerd. tab. 2. f. 7.
Wo man nicht auch hier das Ge-
hirn vielmehr einfach laſſen will.
(l) c. partholin epiſt. ad
lacobaeum tab. 1. f.
3.
(m) ſwammerd. tab. 52. f. 2.
3. 5. Wofern dieſer nicht 3 Er-
habenheiten hat.
(n) Memoir. pour l’ hiſtoire des
anim. pars I.
(o) Angefuͤhrten Ort.
(p) gering vom Lachſe, col-
linſ
S. 1108.
(q) lorencini anatom. of.
The Crampfiſh
S. 63.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0040" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Gehirne <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
fliege, der Milbe <cb/>
<note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">tab. 43. f.</hi> 7. S. 706.</note>, der Schnekke <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">tab. 4. f.</hi> 7.</note>, dem Regen-<lb/>
wurme <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">vandelli</hi></hi></hi> angef. Ort.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">willi&#x017F;.</hi></hi></hi> angef. Ort.</note>, Krebschen <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;wammerd.</hi></hi> tab. 9, f.</hi> 7.</note>, andern Kreb&#x017F;en <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">willi&#x017F;.</hi></hi></hi> angef. Ort.</note>, in der<lb/>
Natter <note place="foot" n="(h*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">chAra&#x017F;</hi></hi> de la vipere.</hi></note>, und der Schildkro&#x0364;te <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">calde&#x017F;i</hi></hi> delle Tartarughi<lb/>
tab. 2. f.</hi> 5</note>. Es hat das Ge-<lb/>
hirn zween Lappen in der Laus <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;wammerd.</hi></hi> tab. 2. f.</hi> 7.<lb/>
Wo man nicht auch hier das Ge-<lb/>
hirn vielmehr einfach la&#x017F;&#x017F;en will.</note>, dem Fro&#x017F;che <cb/>
<note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">c. partholin</hi></hi> epi&#x017F;t. ad<lb/>
lacobaeum tab. 1. f.</hi> 3.</note>,<lb/>
dem Blackfi&#x017F;che <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;wammerd.</hi></hi> tab. 52. f.</hi> 2.<lb/>
3. 5. Wofern die&#x017F;er nicht 3 Er-<lb/>
habenheiten hat.</note> und im Kameleon <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">Memoir. pour l&#x2019; hi&#x017F;toire des<lb/>
anim. pars I.</hi></note>. Folglich<lb/>
zeigt &#x017F;ich merenteils bei dem einfach&#x017F;ten Gehirn ein Lappen-<lb/>
paar, bald deutlich, bald weniger deutlich abgeteilt.<lb/>
Der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Scha&#x0364;fer</hi> <note place="foot" n="(o)">Angefu&#x0364;hrten Ort.</note> giebt am Wa&#x017F;&#x017F;erflohe drey<lb/>
Gehirnlappen an.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.<lb/>
Die Be&#x017F;chaffenheit des Gehirns in Fi&#x017F;chen.</head><lb/>
            <p>Dagegen i&#x017F;t das Gehirn in den Fi&#x017F;chen von kaltem<lb/>
Blute &#x017F;chon nicht &#x017F;o einfach, und es zeigen &#x017F;ich an der<lb/>
Stelle des Gehirns mehrere Hu&#x0364;belchen <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">gering</hi></hi></hi> vom Lach&#x017F;e, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">col-<lb/>
lin&#x017F;</hi></hi></hi> S. 1108.</note> welche &#x017F;ich<lb/>
inde&#x017F;&#x017F;en einander gleich &#x017F;ind, &#x017F;o viel ich entdekken ko&#x0364;nnen;<lb/>
und die Natur macht hier keine ware Unter&#x017F;cheidung des<lb/>
kleinen Gehirns <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">lorencini</hi></hi> anatom. of.<lb/>
The Crampfi&#x017F;h</hi> S. 63.</note>.</p><lb/>
            <p>Sehr viele Fi&#x017F;che haben fu&#x0364;nf &#x017F;olcher Hu&#x0364;belchen, na&#x0364;m-<lb/>
lich zwei Paare, und ein ungerades fu&#x0364;nftes, und damit<lb/>
&#x017F;timmt auch die Einrichtung in den Vo&#x0364;geln ziemlicher<lb/>
maaßen u&#x0364;berein.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Fort&#x017F;a&#x0364;zze &#x017F;ind in denjenigen Thieren, welche<lb/>
mir zu Ge&#x017F;ichte gekommen, die Geruchsnerven, die &#x017F;ich<lb/>
von ihrem Ur&#x017F;prunge an vorn eher zu einem Kegel ver-<lb/>
du&#x0364;nnen, noch zwey andre Hu&#x0364;belchen, und endlich ein<lb/>
Queerhu&#x0364;belchen welches von einem Fort&#x017F;azze, vom Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hirne</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0040] Vom Gehirne X. Buch. fliege, der Milbe (d), der Schnekke (e), dem Regen- wurme (f), Krebschen (g), andern Krebſen (h), in der Natter (h*), und der Schildkroͤte (i). Es hat das Ge- hirn zween Lappen in der Laus (k), dem Froſche (l), dem Blackfiſche (m) und im Kameleon (n). Folglich zeigt ſich merenteils bei dem einfachſten Gehirn ein Lappen- paar, bald deutlich, bald weniger deutlich abgeteilt. Der beruͤhmte Schaͤfer (o) giebt am Waſſerflohe drey Gehirnlappen an. §. 2. Die Beſchaffenheit des Gehirns in Fiſchen. Dagegen iſt das Gehirn in den Fiſchen von kaltem Blute ſchon nicht ſo einfach, und es zeigen ſich an der Stelle des Gehirns mehrere Huͤbelchen (p) welche ſich indeſſen einander gleich ſind, ſo viel ich entdekken koͤnnen; und die Natur macht hier keine ware Unterſcheidung des kleinen Gehirns (q). Sehr viele Fiſche haben fuͤnf ſolcher Huͤbelchen, naͤm- lich zwei Paare, und ein ungerades fuͤnftes, und damit ſtimmt auch die Einrichtung in den Voͤgeln ziemlicher maaßen uͤberein. Dieſe Fortſaͤzze ſind in denjenigen Thieren, welche mir zu Geſichte gekommen, die Geruchsnerven, die ſich von ihrem Urſprunge an vorn eher zu einem Kegel ver- duͤnnen, noch zwey andre Huͤbelchen, und endlich ein Queerhuͤbelchen welches von einem Fortſazze, vom Ge- hirne (d) tab. 43. f. 7. S. 706. (e) tab. 4. f. 7. (f) vandelli angef. Ort. williſ. angef. Ort. (g) ſwammerd. tab. 9, f. 7. (h) williſ. angef. Ort. (h*) chAraſ de la vipere. (i) caldeſi delle Tartarughi tab. 2. f. 5 (k) ſwammerd. tab. 2. f. 7. Wo man nicht auch hier das Ge- hirn vielmehr einfach laſſen will. (l) c. partholin epiſt. ad lacobaeum tab. 1. f. 3. (m) ſwammerd. tab. 52. f. 2. 3. 5. Wofern dieſer nicht 3 Er- habenheiten hat. (n) Memoir. pour l’ hiſtoire des anim. pars I. (o) Angefuͤhrten Ort. (p) gering vom Lachſe, col- linſ S. 1108. (q) lorencini anatom. of. The Crampfiſh S. 63.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/40
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/40>, abgerufen am 20.04.2024.