Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.ters Art und Kunst. Kommt die spätere Ew. Hochwohlgeb. einst zu Handen, Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich mit vorzüglicher Ew. Hochwohlgeb. Weimar, ganz gehorsamster Diener I. W. v. Goethe. No. 9. Goethe an Frhr. v. Lamczan. Hochwohlgeborucr Hochzuverehrender Herr! Seit meinem letzten, vielleicht zu besorglichen Schreiben, ist der angenehme Ew. Hochwohlgcb. Weimar, ganz gehorsamsten Diener I. W. v. Goethe. Hier bricht die Korrespondenz ab. Die Denkmünze wurde, soweit uns be¬ ters Art und Kunst. Kommt die spätere Ew. Hochwohlgeb. einst zu Handen, Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich mit vorzüglicher Ew. Hochwohlgeb. Weimar, ganz gehorsamster Diener I. W. v. Goethe. No. 9. Goethe an Frhr. v. Lamczan. Hochwohlgeborucr Hochzuverehrender Herr! Seit meinem letzten, vielleicht zu besorglichen Schreiben, ist der angenehme Ew. Hochwohlgcb. Weimar, ganz gehorsamsten Diener I. W. v. Goethe. Hier bricht die Korrespondenz ab. Die Denkmünze wurde, soweit uns be¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0096" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188123"/> <p xml:id="ID_300" prev="#ID_299"> ters Art und Kunst. Kommt die spätere Ew. Hochwohlgeb. einst zu Handen,<lb/> so bitte meiner zu gedenken.</p><lb/> <p xml:id="ID_301"> Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich mit vorzüglicher<lb/> Hochachtung zu unterzeichnen die Ehre habe.</p><lb/> <note type="closer"> Ew. Hochwohlgeb.</note><lb/> <p xml:id="ID_302"> Weimar,<lb/> am 13. July<lb/> 1804.</p><lb/> <note type="bibl"> ganz gehorsamster Diener<lb/> I. W. v. Goethe.</note><lb/> </div> <div n="2"> <head> No. 9.<lb/> Goethe an Frhr. v. Lamczan.</head><lb/> <note type="salute"> Hochwohlgeborucr<lb/> Hochzuverehrender Herr!</note><lb/> <p xml:id="ID_303"> Seit meinem letzten, vielleicht zu besorglichen Schreiben, ist der angenehme<lb/> Umstand eingetreten, daß ich erfahre wie Herr Mcrca ndetti sich angelegentlich<lb/> Eonnexion in Deutschland wünscht, wobei ich veranlaßt werde über jene Be¬<lb/> denklichkeit hinauszugehen und mich mit ihm in Verhältniß zu setzen. Unter<lb/> diesen günstigen Aspecten werde ich nicht ermangeln unsere Angelegenheit un¬<lb/> mittelbar einzuleiten und seiner Zeit Ew. Hochwohlgcb. schuldige Nachricht er¬<lb/> theilen. Konnte indessen das Portrait gefördert werden, so würde sich die<lb/> Rückseite auch wohl entscheiden und das Ganze der Ausführung näher kommen.<lb/> Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich zu unterzeichnen die<lb/> Ehre habe</p><lb/> <note type="closer"> Ew. Hochwohlgcb.</note><lb/> <p xml:id="ID_304"> Weimar,<lb/> den 25. Juli<lb/> 1804.</p><lb/> <note type="bibl"> ganz gehorsamsten Diener<lb/> I. W. v. Goethe.</note><lb/> <p xml:id="ID_305" next="#ID_306"> Hier bricht die Korrespondenz ab. Die Denkmünze wurde, soweit uns be¬<lb/> kannt ist, nicht ausgeführt, ja es ist zweifelhaft, ob darüber überhaupt mit<lb/> Mercandctti verhandelt wurde. Weshalb der Plan aufgegeben ward, tan» man<lb/> nur muthmaßen. Gerade in dieser Zeit vollzog sich der würdelose Anschluß<lb/> Dalbergs an die französische Politik, und es fehlt nicht an Spuren, daß dem<lb/> vielgenannten Mann dies Wegwerfen seiner selbst, um seine äußere Stellung<lb/> zu erhalten, schon im Herbst des Jahres 1804 einen großen Theil der deutsche"<lb/> Sympathien nahm. Daß gerade er Ende September desselben Jahres dem<lb/> Eroberer in Mainz — der früheren Residenz seines Erzbisthums — aufwartete,<lb/> und daß er sich im December zur Krönung Napoleons sogar nach Paris ziehen<lb/> ließ, das mußte auch Solche verstimmen, welche seine traurige Stellung "is<lb/> Schützling Napoleons seit dem Februar 1803 noch als ein unvermeidliches</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0096]
ters Art und Kunst. Kommt die spätere Ew. Hochwohlgeb. einst zu Handen,
so bitte meiner zu gedenken.
Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich mit vorzüglicher
Hochachtung zu unterzeichnen die Ehre habe.
Ew. Hochwohlgeb.
Weimar,
am 13. July
1804.
ganz gehorsamster Diener
I. W. v. Goethe.
No. 9.
Goethe an Frhr. v. Lamczan.
Hochwohlgeborucr
Hochzuverehrender Herr!
Seit meinem letzten, vielleicht zu besorglichen Schreiben, ist der angenehme
Umstand eingetreten, daß ich erfahre wie Herr Mcrca ndetti sich angelegentlich
Eonnexion in Deutschland wünscht, wobei ich veranlaßt werde über jene Be¬
denklichkeit hinauszugehen und mich mit ihm in Verhältniß zu setzen. Unter
diesen günstigen Aspecten werde ich nicht ermangeln unsere Angelegenheit un¬
mittelbar einzuleiten und seiner Zeit Ew. Hochwohlgcb. schuldige Nachricht er¬
theilen. Konnte indessen das Portrait gefördert werden, so würde sich die
Rückseite auch wohl entscheiden und das Ganze der Ausführung näher kommen.
Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und mich zu unterzeichnen die
Ehre habe
Ew. Hochwohlgcb.
Weimar,
den 25. Juli
1804.
ganz gehorsamsten Diener
I. W. v. Goethe.
Hier bricht die Korrespondenz ab. Die Denkmünze wurde, soweit uns be¬
kannt ist, nicht ausgeführt, ja es ist zweifelhaft, ob darüber überhaupt mit
Mercandctti verhandelt wurde. Weshalb der Plan aufgegeben ward, tan» man
nur muthmaßen. Gerade in dieser Zeit vollzog sich der würdelose Anschluß
Dalbergs an die französische Politik, und es fehlt nicht an Spuren, daß dem
vielgenannten Mann dies Wegwerfen seiner selbst, um seine äußere Stellung
zu erhalten, schon im Herbst des Jahres 1804 einen großen Theil der deutsche"
Sympathien nahm. Daß gerade er Ende September desselben Jahres dem
Eroberer in Mainz — der früheren Residenz seines Erzbisthums — aufwartete,
und daß er sich im December zur Krönung Napoleons sogar nach Paris ziehen
ließ, das mußte auch Solche verstimmen, welche seine traurige Stellung "is
Schützling Napoleons seit dem Februar 1803 noch als ein unvermeidliches
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