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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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dessen schlicßlicher Austritt aus seinem Ordcnsverbandc mit darauffolgender Excommu-
nication in den Jahren 1849 und 185V in Oestreich und Deutschland so großes
Aufsehen machten. Wir erhalten in dem kleinen Buche sehr interessante Mittheilungen
über das damalige kirchliche Leben in Oestreich, über Zustände und Bestrebungen der
dortigen höhern und niedern Geistlichkeit, über die vielfachen Schwächen und Ge¬
brechen der Kreise, in die Santana sich mit seiner an deutscher Philosophie gebil¬
deten Weltanschauung gestellt sand. Und was nicht minderes Interesse beansprucht,
wir lernen in dem Verfasser dieser Auszeichnungen einen rechtschaffnen, unerschrock-
nen Mann kennen, der, was sich auch gegen den schwärmerischen Zug in seinen
Ansichten einwenden läßt, und wie wenig seine Bildung auch der rechten wissenschaft¬
lichen Durchbildung gleichsteht, mit seiner Erklärung sür den Humanismus als
Religion der Zukunft aller Achtung werth ist.


Entstehung, Kämpfe und Untergang evangelischer Gemeinden
in Deutschland. Urkundlich dargestellt von Dr. Heinrich Hcppe. Heft 1-
Hammelburg und Fulda. Wiesbaden. Julius niedrer. 1862.

Allen Freunden der Geschichte des Protestantismus in Deutschland bestens zu
empfehlen. Die hier mitgetheilten sehr ins Detail gehenden Proben beruhen durch¬
aus auf gewissenhafter Quellenforschung und verdienen der Form nach das Lob
schlichter, allgemein verständlicher und dabei warmer und lebensvoller Darstellung.
Sehr Vieles aber ist auf diesem Gebiet noch dunkel, was der Aufhellung dringend
bedarf.


Notizen.

-- Von Adolf Stahrs "Ein Jahr in Italien" liegt uns
der erste Theil einer dritten neu durchgesehenen Auflage (Oldenburg, Schulzeschc Buch'
Handlung) vor. -- Von Sporschil und Böttgcrs "voinxlöte vietioneu-/ ol
tus DngUsti anÄ (Zol-man auel (^erwa-n "na ünglisli I^nAuagos" ist (Akkon",
Verlagsbureau) die sechste Stereotypausgabe erschienen. -- Von "Unsre Zeit",
dem bekannten wohlrcdigirtcn Jahrbuche zum Conversationslexikon (Leipzig, F.
Brockhaus) erschienen Heft 71 und 72, die außer einer Anzahl kürzerer Biogra¬
phien interessante Artikel über die sociale und politische Entwickelung des Fürste"-
thums Waldeck seit 1848, über Hannover unter Georg dem Fünften, über den
Eremiten v. Gauting (Freiherr v. Hallbcrg-Broich), Benito Juarez, den gegenwär¬
tigen Präsidenten von Mexiko, Cassius Clay und Ignaz Heinrich v. Wcssenberg
enthalten.-- In demselben Verlag erscheint "D eutsch es Sy rieb w ö rter texit v
Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Herausgegeben von Karl Friedrich Wilhelm
Wärter." Wir kommen auf das Unternehmen zurück, wenn mehr davon vorliegt,
und bemerken hier nur, daß der Verfasser in seiner Arbeit mindestens zehntausend
bisher ungedruckte Sprichwörter mitzutheilen verspricht.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag vo" F. L. Her dig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

dessen schlicßlicher Austritt aus seinem Ordcnsverbandc mit darauffolgender Excommu-
nication in den Jahren 1849 und 185V in Oestreich und Deutschland so großes
Aufsehen machten. Wir erhalten in dem kleinen Buche sehr interessante Mittheilungen
über das damalige kirchliche Leben in Oestreich, über Zustände und Bestrebungen der
dortigen höhern und niedern Geistlichkeit, über die vielfachen Schwächen und Ge¬
brechen der Kreise, in die Santana sich mit seiner an deutscher Philosophie gebil¬
deten Weltanschauung gestellt sand. Und was nicht minderes Interesse beansprucht,
wir lernen in dem Verfasser dieser Auszeichnungen einen rechtschaffnen, unerschrock-
nen Mann kennen, der, was sich auch gegen den schwärmerischen Zug in seinen
Ansichten einwenden läßt, und wie wenig seine Bildung auch der rechten wissenschaft¬
lichen Durchbildung gleichsteht, mit seiner Erklärung sür den Humanismus als
Religion der Zukunft aller Achtung werth ist.


Entstehung, Kämpfe und Untergang evangelischer Gemeinden
in Deutschland. Urkundlich dargestellt von Dr. Heinrich Hcppe. Heft 1-
Hammelburg und Fulda. Wiesbaden. Julius niedrer. 1862.

Allen Freunden der Geschichte des Protestantismus in Deutschland bestens zu
empfehlen. Die hier mitgetheilten sehr ins Detail gehenden Proben beruhen durch¬
aus auf gewissenhafter Quellenforschung und verdienen der Form nach das Lob
schlichter, allgemein verständlicher und dabei warmer und lebensvoller Darstellung.
Sehr Vieles aber ist auf diesem Gebiet noch dunkel, was der Aufhellung dringend
bedarf.


Notizen.

— Von Adolf Stahrs „Ein Jahr in Italien" liegt uns
der erste Theil einer dritten neu durchgesehenen Auflage (Oldenburg, Schulzeschc Buch'
Handlung) vor. — Von Sporschil und Böttgcrs „voinxlöte vietioneu-/ ol
tus DngUsti anÄ (Zol-man auel (^erwa-n »na ünglisli I^nAuagos" ist (Akkon«,
Verlagsbureau) die sechste Stereotypausgabe erschienen. — Von „Unsre Zeit",
dem bekannten wohlrcdigirtcn Jahrbuche zum Conversationslexikon (Leipzig, F.
Brockhaus) erschienen Heft 71 und 72, die außer einer Anzahl kürzerer Biogra¬
phien interessante Artikel über die sociale und politische Entwickelung des Fürste»-
thums Waldeck seit 1848, über Hannover unter Georg dem Fünften, über den
Eremiten v. Gauting (Freiherr v. Hallbcrg-Broich), Benito Juarez, den gegenwär¬
tigen Präsidenten von Mexiko, Cassius Clay und Ignaz Heinrich v. Wcssenberg
enthalten.— In demselben Verlag erscheint „D eutsch es Sy rieb w ö rter texit v
Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Herausgegeben von Karl Friedrich Wilhelm
Wärter." Wir kommen auf das Unternehmen zurück, wenn mehr davon vorliegt,
und bemerken hier nur, daß der Verfasser in seiner Arbeit mindestens zehntausend
bisher ungedruckte Sprichwörter mitzutheilen verspricht.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag vo» F. L. Her dig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0044] dessen schlicßlicher Austritt aus seinem Ordcnsverbandc mit darauffolgender Excommu- nication in den Jahren 1849 und 185V in Oestreich und Deutschland so großes Aufsehen machten. Wir erhalten in dem kleinen Buche sehr interessante Mittheilungen über das damalige kirchliche Leben in Oestreich, über Zustände und Bestrebungen der dortigen höhern und niedern Geistlichkeit, über die vielfachen Schwächen und Ge¬ brechen der Kreise, in die Santana sich mit seiner an deutscher Philosophie gebil¬ deten Weltanschauung gestellt sand. Und was nicht minderes Interesse beansprucht, wir lernen in dem Verfasser dieser Auszeichnungen einen rechtschaffnen, unerschrock- nen Mann kennen, der, was sich auch gegen den schwärmerischen Zug in seinen Ansichten einwenden läßt, und wie wenig seine Bildung auch der rechten wissenschaft¬ lichen Durchbildung gleichsteht, mit seiner Erklärung sür den Humanismus als Religion der Zukunft aller Achtung werth ist. Entstehung, Kämpfe und Untergang evangelischer Gemeinden in Deutschland. Urkundlich dargestellt von Dr. Heinrich Hcppe. Heft 1- Hammelburg und Fulda. Wiesbaden. Julius niedrer. 1862. Allen Freunden der Geschichte des Protestantismus in Deutschland bestens zu empfehlen. Die hier mitgetheilten sehr ins Detail gehenden Proben beruhen durch¬ aus auf gewissenhafter Quellenforschung und verdienen der Form nach das Lob schlichter, allgemein verständlicher und dabei warmer und lebensvoller Darstellung. Sehr Vieles aber ist auf diesem Gebiet noch dunkel, was der Aufhellung dringend bedarf. Notizen. — Von Adolf Stahrs „Ein Jahr in Italien" liegt uns der erste Theil einer dritten neu durchgesehenen Auflage (Oldenburg, Schulzeschc Buch' Handlung) vor. — Von Sporschil und Böttgcrs „voinxlöte vietioneu-/ ol tus DngUsti anÄ (Zol-man auel (^erwa-n »na ünglisli I^nAuagos" ist (Akkon«, Verlagsbureau) die sechste Stereotypausgabe erschienen. — Von „Unsre Zeit", dem bekannten wohlrcdigirtcn Jahrbuche zum Conversationslexikon (Leipzig, F. Brockhaus) erschienen Heft 71 und 72, die außer einer Anzahl kürzerer Biogra¬ phien interessante Artikel über die sociale und politische Entwickelung des Fürste»- thums Waldeck seit 1848, über Hannover unter Georg dem Fünften, über den Eremiten v. Gauting (Freiherr v. Hallbcrg-Broich), Benito Juarez, den gegenwär¬ tigen Präsidenten von Mexiko, Cassius Clay und Ignaz Heinrich v. Wcssenberg enthalten.— In demselben Verlag erscheint „D eutsch es Sy rieb w ö rter texit v Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Herausgegeben von Karl Friedrich Wilhelm Wärter." Wir kommen auf das Unternehmen zurück, wenn mehr davon vorliegt, und bemerken hier nur, daß der Verfasser in seiner Arbeit mindestens zehntausend bisher ungedruckte Sprichwörter mitzutheilen verspricht. Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag vo» F. L. Her dig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/44>, abgerufen am 27.09.2024.