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Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

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Gesetz ist in diesem Falle gleichsam als eine allgemeine Be-
gnadigung
anzusehen. Jedoch muß der Angeschuldigte die
Untersuchungskosten billig tragen 75). Endlich

6) wenn das neuere Gesetz überhaupt eine für die Unter-
thanen günstige Verordnung enthält, z. B. wenn vermöge dessel-
ben eine Handlung, welche wegen eines Mangels der Förmlich-
keit nach den ältern Gesetzen ungültig seyn würde, bey Kräften
erhalten werden kann 76).

S. 146. Z. 2. §. 22. nach menschliches, lies:

Giebt es ein allgemeines göttliches Positivrecht?

S. 147. Z. 19. nach den Worten, und ich -- setze: glaube;
und streiche von denke an, bis sage Z. 21. weg.

-- Note 50, jetzt 78, nach T. I. §. 10. sind die folgenden
Zeilen von Iuris -- bis ratione auszustreichen.

-- Note 51. muß gestrichen, und an deren Stelle gesetzt
werden: 79) Ausser hannesen und meister, deren Schriften
unser Verf. in der Note a. schon selbst angeführt hat, verdient
noch bemerkt zu werden: Mainard tydemann Diss. de legibus
divinis positivis universalibus. Traj. ad Rhen.
1774.

S. 148. Z. 20. lies: Denn sonst würde es natürlich auch
auf den Dienstherrn anzuwenden seyn, der seinen Knecht oder
seine Magd erschlagen.



S. 148.
Nur insofern aus der verbotenen Handlung Privatrechte ent-
springen, muß auf die Gesetze, welche zur Zeit der Handlung
gültig waren, Rücksicht genommen werden.
75) Man sehe hier vorzüglich Ad. Diet. weber Diss. sistens me-
ditationes quasdam de sententiis et de re iudicata intuitu prin-
cipis ac legis novae, praes. Io. Matth. martini def. Bützovii

1776. §. 9.
76) voet cit. loc. de canngieser Decisiones Hasso-Casselian.
Tom. I. Decis. XXXIII. nr.
6. Man vergleiche auch noch Christ.
Gottl.
reinhardt Diss. de valore et vi legis in praeteritum.
Halae
1748. und Christph. Henr. lorenz Diss. de obligatione
legis in praeteritum. Lipsiae
1770.

Geſetz iſt in dieſem Falle gleichſam als eine allgemeine Be-
gnadigung
anzuſehen. Jedoch muß der Angeſchuldigte die
Unterſuchungskoſten billig tragen 75). Endlich

6) wenn das neuere Geſetz uͤberhaupt eine fuͤr die Unter-
thanen guͤnſtige Verordnung enthaͤlt, z. B. wenn vermoͤge deſſel-
ben eine Handlung, welche wegen eines Mangels der Foͤrmlich-
keit nach den aͤltern Geſetzen unguͤltig ſeyn wuͤrde, bey Kraͤften
erhalten werden kann 76).

S. 146. Z. 2. §. 22. nach menſchliches, lies:

Giebt es ein allgemeines goͤttliches Poſitivrecht?

S. 147. Z. 19. nach den Worten, und ich — ſetze: glaube;
und ſtreiche von denke an, bis ſage Z. 21. weg.

— Note 50, jetzt 78, nach T. I. §. 10. ſind die folgenden
Zeilen von Iuris — bis ratione auszuſtreichen.

— Note 51. muß geſtrichen, und an deren Stelle geſetzt
werden: 79) Auſſer hannesen und meister, deren Schriften
unſer Verf. in der Note a. ſchon ſelbſt angefuͤhrt hat, verdient
noch bemerkt zu werden: Mainard tydemann Diſſ. de legibus
divinis poſitivis univerſalibus. Traj. ad Rhen.
1774.

S. 148. Z. 20. lies: Denn ſonſt wuͤrde es natuͤrlich auch
auf den Dienſtherrn anzuwenden ſeyn, der ſeinen Knecht oder
ſeine Magd erſchlagen.



S. 148.
Nur inſofern aus der verbotenen Handlung Privatrechte ent-
ſpringen, muß auf die Geſetze, welche zur Zeit der Handlung
guͤltig waren, Ruͤckſicht genommen werden.
75) Man ſehe hier vorzuͤglich Ad. Diet. weber Diſſ. ſiſtens me-
ditationes quasdam de ſententiis et de re iudicata intuitu prin-
cipis ac legis novae, praeſ. Io. Matth. martini def. Bützovii

1776. §. 9.
76) voet cit. loc. de canngieser Deciſiones Haſſo-Caſſelian.
Tom. I. Deciſ. XXXIII. nr.
6. Man vergleiche auch noch Chriſt.
Gottl.
reinhardt Diſſ. de valore et vi legis in praeteritum.
Halae
1748. und Chriſtph. Henr. lorenz Diſſ. de obligatione
legis in praeteritum. Lipſiae
1770.
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[42/0050] Geſetz iſt in dieſem Falle gleichſam als eine allgemeine Be- gnadigung anzuſehen. Jedoch muß der Angeſchuldigte die Unterſuchungskoſten billig tragen 75). Endlich 6) wenn das neuere Geſetz uͤberhaupt eine fuͤr die Unter- thanen guͤnſtige Verordnung enthaͤlt, z. B. wenn vermoͤge deſſel- ben eine Handlung, welche wegen eines Mangels der Foͤrmlich- keit nach den aͤltern Geſetzen unguͤltig ſeyn wuͤrde, bey Kraͤften erhalten werden kann 76). S. 146. Z. 2. §. 22. nach menſchliches, lies: Giebt es ein allgemeines goͤttliches Poſitivrecht? S. 147. Z. 19. nach den Worten, und ich — ſetze: glaube; und ſtreiche von denke an, bis ſage Z. 21. weg. — Note 50, jetzt 78, nach T. I. §. 10. ſind die folgenden Zeilen von Iuris — bis ratione auszuſtreichen. — Note 51. muß geſtrichen, und an deren Stelle geſetzt werden: 79) Auſſer hannesen und meister, deren Schriften unſer Verf. in der Note a. ſchon ſelbſt angefuͤhrt hat, verdient noch bemerkt zu werden: Mainard tydemann Diſſ. de legibus divinis poſitivis univerſalibus. Traj. ad Rhen. 1774. S. 148. Z. 20. lies: Denn ſonſt wuͤrde es natuͤrlich auch auf den Dienſtherrn anzuwenden ſeyn, der ſeinen Knecht oder ſeine Magd erſchlagen. S. 148. 74) 75) Man ſehe hier vorzuͤglich Ad. Diet. weber Diſſ. ſiſtens me- ditationes quasdam de ſententiis et de re iudicata intuitu prin- cipis ac legis novae, praeſ. Io. Matth. martini def. Bützovii 1776. §. 9. 76) voet cit. loc. de canngieser Deciſiones Haſſo-Caſſelian. Tom. I. Deciſ. XXXIII. nr. 6. Man vergleiche auch noch Chriſt. Gottl. reinhardt Diſſ. de valore et vi legis in praeteritum. Halae 1748. und Chriſtph. Henr. lorenz Diſſ. de obligatione legis in praeteritum. Lipſiae 1770. 74) Nur inſofern aus der verbotenen Handlung Privatrechte ent- ſpringen, muß auf die Geſetze, welche zur Zeit der Handlung guͤltig waren, Ruͤckſicht genommen werden.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/50>, abgerufen am 29.03.2024.