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Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

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Z. 13. nach geschehen kann, streiche aus: Wie aber, wenn
u. s. w. bis statt Z. 17. und lies dafür: Man pflegt zwar insge-
mein bey der Erklärung der Privilegien einen Unterschied zu ma-
chen, ob das Privilegium blos dem Landesherrn zum Nachtheil
gereicht und in seine Rechte allein einschlägt, oder ob es die
Freyheit anderer Personen einschränkt, und meint, daß es nur
in dem letztern Falle einschränkend zu interpretiren sey, in dem
erstern Falle hingegen, und also gegen den Landesherrn selbst,
immer ausdehnend erklärt werden müsse 35, jetzt 40).

Zu dieser Note setze am Ende noch: Unter den ältern Rechts-
gelthrten haben diese Meinung besonders Pet. aerodius in Pan-
dectis rev. iudicatur. Lib. II. Tit. 2. cap.
1. und Thom. papillo-
nius
in Comment. ad L. 3. D. h. t. (in Thesauro Meermann. Tom.
II. pag.
627.) zu vertheidigen gesucht.

Z. 18. nach Ertheilung streiche aus: das sonst, bis müsse
Z. 24. und lies: der Jagdgerechtigkeit, oder der Gerichtsbarkeit
u. dgl. betrift.

S. 547. Z. 1. statt Mildigkeit lies: Freygebigkeit

Z. 2. nach habe streiche aus: Es bestättige, bis haben wür-
de Z. 19. und lies: Man beruft sich deshalb auf den bekannten
Ausspruch Involens 41), welcher sagt: beneficium imperatoris,
quod a divina scilicet eius indulgentia proficiscitur, quam plenis-
sime interpretari debemus.
Allein, wenn gleich unser Verfasser
selbst dieser Meinung seinen Beyfall giebt, so ist sie doch in dem
wahren Sinne der Gesetze nicht gegründet. Denn a) hat der
Regent, so wie jeder andere, die Vermuthung für sich, daß er
von seinen Rechten, so wenig als möglich, habe vergeben wol-
len 42).

S. 547. Z. 8. v. u. streiche aus: Und überhaupt bis Rechts-
gelehrten S. 548. Z. 5. und lies: Es ist daher die Meinung der-
jenigen Rechtsgelehrten 40, jetzt 44, den Gesetzen 45), allerdings
gemässer,

S. 548. Zur Note 40, jetzt 44, setze am Ende noch: und mül-
ler
ad Leyserum Tom. I. Obs.
42.

S. 549. Z. 21. hinter seyn 43, lies noch: Es ist indessen
keinesweges zu behaupten, als ob alle extensive Auslegung bey

S. 549.
41) L. 3. D. h. t.
42) Man vergleiche hier Hrn. Hofr. Schnauberts Erläute-
rung des in Deutschland üblichen Lehnrechts. Lib. I. Sect. 2.
cap. III.
§. 65. S. 110. u. folgg. und Hr. Prof. emminghaus
ad Cocceji ius civ. controv. h. t. Qu, 6. Not. n. pag.
72.
45) L. 2. §. 16. D. ne quid in loco publico.

Z. 13. nach geſchehen kann, ſtreiche aus: Wie aber, wenn
u. ſ. w. bis ſtatt Z. 17. und lies dafuͤr: Man pflegt zwar insge-
mein bey der Erklaͤrung der Privilegien einen Unterſchied zu ma-
chen, ob das Privilegium blos dem Landesherrn zum Nachtheil
gereicht und in ſeine Rechte allein einſchlaͤgt, oder ob es die
Freyheit anderer Perſonen einſchraͤnkt, und meint, daß es nur
in dem letztern Falle einſchraͤnkend zu interpretiren ſey, in dem
erſtern Falle hingegen, und alſo gegen den Landesherrn ſelbſt,
immer ausdehnend erklaͤrt werden muͤſſe 35, jetzt 40).

Zu dieſer Note ſetze am Ende noch: Unter den aͤltern Rechts-
gelthrten haben dieſe Meinung beſonders Pet. aerodius in Pan-
dectis rev. iudicatur. Lib. II. Tit. 2. cap.
1. und Thom. papillo-
nius
in Comment. ad L. 3. D. h. t. (in Theſauro Meermann. Tom.
II. pag.
627.) zu vertheidigen geſucht.

Z. 18. nach Ertheilung ſtreiche aus: das ſonſt, bis muͤſſe
Z. 24. und lies: der Jagdgerechtigkeit, oder der Gerichtsbarkeit
u. dgl. betrift.

S. 547. Z. 1. ſtatt Mildigkeit lies: Freygebigkeit

Z. 2. nach habe ſtreiche aus: Es beſtaͤttige, bis haben wuͤr-
de Z. 19. und lies: Man beruft ſich deshalb auf den bekannten
Ausſpruch Involens 41), welcher ſagt: beneficium imperatoris,
quod a divina ſcilicet eius indulgentia proficiſcitur, quam pleniſ-
ſime interpretari debemus.
Allein, wenn gleich unſer Verfaſſer
ſelbſt dieſer Meinung ſeinen Beyfall giebt, ſo iſt ſie doch in dem
wahren Sinne der Geſetze nicht gegruͤndet. Denn a) hat der
Regent, ſo wie jeder andere, die Vermuthung fuͤr ſich, daß er
von ſeinen Rechten, ſo wenig als moͤglich, habe vergeben wol-
len 42).

S. 547. Z. 8. v. u. ſtreiche aus: Und uͤberhaupt bis Rechts-
gelehrten S. 548. Z. 5. und lies: Es iſt daher die Meinung der-
jenigen Rechtsgelehrten 40, jetzt 44, den Geſetzen 45), allerdings
gemaͤſſer,

S. 548. Zur Note 40, jetzt 44, ſetze am Ende noch: und mül-
ler
ad Leyſerum Tom. I. Obſ.
42.

S. 549. Z. 21. hinter ſeyn 43, lies noch: Es iſt indeſſen
keinesweges zu behaupten, als ob alle extenſive Auslegung bey

S. 549.
41) L. 3. D. h. t.
42) Man vergleiche hier Hrn. Hofr. Schnauberts Erlaͤute-
rung des in Deutſchland uͤblichen Lehnrechts. Lib. I. Sect. 2.
cap. III.
§. 65. S. 110. u. folgg. und Hr. Prof. emminghaus
ad Cocceji ius civ. controv. h. t. Qu, 6. Not. n. pag.
72.
45) L. 2. §. 16. D. ne quid in loco publico.
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[116/0124] Z. 13. nach geſchehen kann, ſtreiche aus: Wie aber, wenn u. ſ. w. bis ſtatt Z. 17. und lies dafuͤr: Man pflegt zwar insge- mein bey der Erklaͤrung der Privilegien einen Unterſchied zu ma- chen, ob das Privilegium blos dem Landesherrn zum Nachtheil gereicht und in ſeine Rechte allein einſchlaͤgt, oder ob es die Freyheit anderer Perſonen einſchraͤnkt, und meint, daß es nur in dem letztern Falle einſchraͤnkend zu interpretiren ſey, in dem erſtern Falle hingegen, und alſo gegen den Landesherrn ſelbſt, immer ausdehnend erklaͤrt werden muͤſſe 35, jetzt 40). Zu dieſer Note ſetze am Ende noch: Unter den aͤltern Rechts- gelthrten haben dieſe Meinung beſonders Pet. aerodius in Pan- dectis rev. iudicatur. Lib. II. Tit. 2. cap. 1. und Thom. papillo- nius in Comment. ad L. 3. D. h. t. (in Theſauro Meermann. Tom. II. pag. 627.) zu vertheidigen geſucht. Z. 18. nach Ertheilung ſtreiche aus: das ſonſt, bis muͤſſe Z. 24. und lies: der Jagdgerechtigkeit, oder der Gerichtsbarkeit u. dgl. betrift. S. 547. Z. 1. ſtatt Mildigkeit lies: Freygebigkeit Z. 2. nach habe ſtreiche aus: Es beſtaͤttige, bis haben wuͤr- de Z. 19. und lies: Man beruft ſich deshalb auf den bekannten Ausſpruch Involens 41), welcher ſagt: beneficium imperatoris, quod a divina ſcilicet eius indulgentia proficiſcitur, quam pleniſ- ſime interpretari debemus. Allein, wenn gleich unſer Verfaſſer ſelbſt dieſer Meinung ſeinen Beyfall giebt, ſo iſt ſie doch in dem wahren Sinne der Geſetze nicht gegruͤndet. Denn a) hat der Regent, ſo wie jeder andere, die Vermuthung fuͤr ſich, daß er von ſeinen Rechten, ſo wenig als moͤglich, habe vergeben wol- len 42). S. 547. Z. 8. v. u. ſtreiche aus: Und uͤberhaupt bis Rechts- gelehrten S. 548. Z. 5. und lies: Es iſt daher die Meinung der- jenigen Rechtsgelehrten 40, jetzt 44, den Geſetzen 45), allerdings gemaͤſſer, S. 548. Zur Note 40, jetzt 44, ſetze am Ende noch: und mül- ler ad Leyſerum Tom. I. Obſ. 42. S. 549. Z. 21. hinter ſeyn 43, lies noch: Es iſt indeſſen keinesweges zu behaupten, als ob alle extenſive Auslegung bey S. 549. 41) L. 3. D. h. t. 42) Man vergleiche hier Hrn. Hofr. Schnauberts Erlaͤute- rung des in Deutſchland uͤblichen Lehnrechts. Lib. I. Sect. 2. cap. III. §. 65. S. 110. u. folgg. und Hr. Prof. emminghaus ad Cocceji ius civ. controv. h. t. Qu, 6. Not. n. pag. 72. 45) L. 2. §. 16. D. ne quid in loco publico.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/124>, abgerufen am 19.04.2024.