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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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wird, von welchen hier die Rede insbesondere ist.
Nebst diesen befinden sich dabey noch 24 besondere
gedruckte Ausgaben des Dioscorides, welche alle zu
einer neuen und gründlichern Ausarbeitung dieses
alten so berühmten Schriftstellers zusammen genom-
men recht besondre Dienste erweisen werden.

Was die Abrisse sub Lit. A. et B. betrift, die
wegen ihres großen Alterthumes aus der Geschichte
des Codicis caesarei eine kurze Erläuterung gar wohl
verdienen, so kann, unter den dazu gehörigen Umstän-
den, folgende anzuführen nicht umhin. Da ich schon
vor manchen Jahren um dergleichen Nachrichten,
wegen der Hist. litt. Botanic. bekümmert seyn mußte,
und besonders um solche, die nur erwähnten Codicem
Dioscorideanum
seines beträchtlichen Alters kenn-
barer machen konnten, so kamen mir des Lambecii
Commentarii in Biblioth. Caesar. Vindobonens.

zu Gesichte, die mich von der Unschätzbarkeit dieses
uralten Codicis noch mehr überzeugten und bewogen,
mich nach dessen wahren Beschaffenheit und Inhalt
näher zu erkundigen. Bey allen Vorzügen war mir
das Alter desselben eine der beträchtlichsten, aus
welchen ich ersahe, daß dieser Codex schon im 5ten
Jahrhundert hatte ausgebessert werden müssen, und
folglich ziemlich lange vorher verfertiget worden seyn
konnte. Weil ich nun eben daher mit Gewißheit
schliessen zu können glaubte, daß das Werk seit die-
ser Zeit schlechter geworden, so entschloß ich mich nach
einiger Ueberlegung an den vormaligen obersten

Vor-
C 2

wird, von welchen hier die Rede insbeſondere iſt.
Nebſt dieſen befinden ſich dabey noch 24 beſondere
gedruckte Ausgaben des Dioſcorides, welche alle zu
einer neuen und gruͤndlichern Ausarbeitung dieſes
alten ſo beruͤhmten Schriftſtellers zuſammen genom-
men recht beſondre Dienſte erweiſen werden.

Was die Abriſſe ſub Lit. A. et B. betrift, die
wegen ihres großen Alterthumes aus der Geſchichte
des Codicis caeſarei eine kurze Erlaͤuterung gar wohl
verdienen, ſo kann, unter den dazu gehoͤrigen Umſtaͤn-
den, folgende anzufuͤhren nicht umhin. Da ich ſchon
vor manchen Jahren um dergleichen Nachrichten,
wegen der Hiſt. litt. Botanic. bekuͤmmert ſeyn mußte,
und beſonders um ſolche, die nur erwaͤhnten Codicem
Dioſcorideanum
ſeines betraͤchtlichen Alters kenn-
barer machen konnten, ſo kamen mir des Lambecii
Commentarii in Biblioth. Caeſar. Vindobonenſ.

zu Geſichte, die mich von der Unſchaͤtzbarkeit dieſes
uralten Codicis noch mehr uͤberzeugten und bewogen,
mich nach deſſen wahren Beſchaffenheit und Inhalt
naͤher zu erkundigen. Bey allen Vorzuͤgen war mir
das Alter deſſelben eine der betraͤchtlichſten, aus
welchen ich erſahe, daß dieſer Codex ſchon im 5ten
Jahrhundert hatte ausgebeſſert werden muͤſſen, und
folglich ziemlich lange vorher verfertiget worden ſeyn
konnte. Weil ich nun eben daher mit Gewißheit
ſchlieſſen zu koͤnnen glaubte, daß das Werk ſeit die-
ſer Zeit ſchlechter geworden, ſo entſchloß ich mich nach
einiger Ueberlegung an den vormaligen oberſten

Vor-
C 2
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[35/0045] wird, von welchen hier die Rede insbeſondere iſt. Nebſt dieſen befinden ſich dabey noch 24 beſondere gedruckte Ausgaben des Dioſcorides, welche alle zu einer neuen und gruͤndlichern Ausarbeitung dieſes alten ſo beruͤhmten Schriftſtellers zuſammen genom- men recht beſondre Dienſte erweiſen werden. Was die Abriſſe ſub Lit. A. et B. betrift, die wegen ihres großen Alterthumes aus der Geſchichte des Codicis caeſarei eine kurze Erlaͤuterung gar wohl verdienen, ſo kann, unter den dazu gehoͤrigen Umſtaͤn- den, folgende anzufuͤhren nicht umhin. Da ich ſchon vor manchen Jahren um dergleichen Nachrichten, wegen der Hiſt. litt. Botanic. bekuͤmmert ſeyn mußte, und beſonders um ſolche, die nur erwaͤhnten Codicem Dioſcorideanum ſeines betraͤchtlichen Alters kenn- barer machen konnten, ſo kamen mir des Lambecii Commentarii in Biblioth. Caeſar. Vindobonenſ. zu Geſichte, die mich von der Unſchaͤtzbarkeit dieſes uralten Codicis noch mehr uͤberzeugten und bewogen, mich nach deſſen wahren Beſchaffenheit und Inhalt naͤher zu erkundigen. Bey allen Vorzuͤgen war mir das Alter deſſelben eine der betraͤchtlichſten, aus welchen ich erſahe, daß dieſer Codex ſchon im 5ten Jahrhundert hatte ausgebeſſert werden muͤſſen, und folglich ziemlich lange vorher verfertiget worden ſeyn konnte. Weil ich nun eben daher mit Gewißheit ſchlieſſen zu koͤnnen glaubte, daß das Werk ſeit die- ſer Zeit ſchlechter geworden, ſo entſchloß ich mich nach einiger Ueberlegung an den vormaligen oberſten Vor- C 2

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/45>, abgerufen am 25.04.2024.