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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Fünfter Theil
meinen Secreten/ da ich hofnung zu etwas gutes in
habe/ dieses mir am allerliebsten seye/ dann ich albereit
wunderliche dinge darin gesehen habe/ bin auch gäntz-
licher hoffnung/ daß mir Gott der Almächtige weitern
Segen darzu verleihen werde.

Was nun dieses für ein wunderbahrlicher Ofen
seye/ wie er gemacht vnd gebraucht werde/ ist nicht viel
davon zu schreiben/ dan er nicht wie andere Oefen auf-
gebawt wird/ sondern findet sich allenthalben von der
Natur bereitet/ vnnd dienet auch nur allein der Natur
in jhrem vorhaben/ vnd sonsten zu gantz nichts anders/
dann allein ein solches Menstruum, welches nicht allein
Golt/ Silber vnd alle andere Metallen vnd Minera-
lien/ ja alle Edel- vnd Vnedel-gestein/ auch das Glaß
selbsten ohne alle corrosiv vnd strepitu auf-löset/ darin
gemacht wird/ vnnd ist doch der Ofen selber des Men-
strui,
vnd das Menstruum des Ofens vrsprung vnd
herkommen. Was nun das für ein wunderbahrlicher
Ofen sey/ der auß eigener kraft ein solches Königliches
Menstruum, (der doch zuvor selber das Menstruum
gewesen ist) ohne alle mühe vnnd arbeit gar bald vnnd
leichtlich herfür bringt/ ist leicht zu erachten/ daß es kein
gemeiner Ofen sey/ dadurch man andere dinge distillire
vnd gleichwol ein so kräftiges/ doch nicht corrosivisches
Wasser dargiebet. Gewißlich muß es kein gemeines/
vnd von jederman bekandtes Wasser seyn/ dan solches
das einige ist/ welches mir bekant/ das nicht corrosi-
visch/ vnd doch mehr thun kan/ als alle corrosiven/ dan
vnter allen corrosivischen Wassern/ wie sie auch mö-
gen genennet werden/ als Aqua Fortis, Aqua Regis,
Spiritus Vitrioli, Salis, Aluminis vel Nitri,
so mächtig

nicht

Fuͤnfter Theil
meinen Secreten/ da ich hofnung zu etwas gutes in
habe/ dieſes mir am allerliebſten ſeye/ dann ich albereit
wunderliche dinge darin geſehen habe/ bin auch gaͤntz-
licher hoffnung/ daß mir Gott der Almaͤchtige weitern
Segen darzu verleihen werde.

Was nun dieſes fuͤr ein wunderbahrlicher Ofen
ſeye/ wie er gemacht vnd gebraucht werde/ iſt nicht viel
davon zu ſchreiben/ dan er nicht wie andere Oefen auf-
gebawt wird/ ſondern findet ſich allenthalben von der
Natur bereitet/ vnnd dienet auch nur allein der Natur
in jhrem vorhaben/ vnd ſonſten zu gantz nichts anders/
dann allein ein ſolches Menſtruum, welches nicht allein
Golt/ Silber vnd alle andere Metallen vnd Minera-
lien/ ja alle Edel- vnd Vnedel-geſtein/ auch das Glaß
ſelbſten ohne alle corroſiv vnd ſtrepitu auf-loͤſet/ darin
gemacht wird/ vnnd iſt doch der Ofen ſelber des Men-
ſtrui,
vnd das Menſtruum des Ofens vrſprung vnd
herkommen. Was nun das fuͤr ein wunderbahrlicher
Ofen ſey/ der auß eigener kraft ein ſolches Koͤnigliches
Menſtruum, (der doch zuvor ſelber das Menſtruum
geweſen iſt) ohne alle muͤhe vnnd arbeit gar bald vnnd
leichtlich herfuͤr bringt/ iſt leicht zu erachten/ daß es kein
gemeiner Ofen ſey/ dadurch man andere dinge diſtillire
vnd gleichwol ein ſo kraͤftiges/ doch nicht corroſiviſches
Waſſer dargiebet. Gewißlich muß es kein gemeines/
vnd von jederman bekandtes Waſſer ſeyn/ dan ſolches
das einige iſt/ welches mir bekant/ das nicht corroſi-
viſch/ vnd doch mehr thun kan/ als alle corroſiven/ dan
vnter allen corroſiviſchen Waſſern/ wie ſie auch moͤ-
gen genennet werden/ als Aqua Fortis, Aqua Regis,
Spiritus Vitrioli, Salis, Aluminis vel Nitri,
ſo maͤchtig

nicht
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[4/0008] Fuͤnfter Theil meinen Secreten/ da ich hofnung zu etwas gutes in habe/ dieſes mir am allerliebſten ſeye/ dann ich albereit wunderliche dinge darin geſehen habe/ bin auch gaͤntz- licher hoffnung/ daß mir Gott der Almaͤchtige weitern Segen darzu verleihen werde. Was nun dieſes fuͤr ein wunderbahrlicher Ofen ſeye/ wie er gemacht vnd gebraucht werde/ iſt nicht viel davon zu ſchreiben/ dan er nicht wie andere Oefen auf- gebawt wird/ ſondern findet ſich allenthalben von der Natur bereitet/ vnnd dienet auch nur allein der Natur in jhrem vorhaben/ vnd ſonſten zu gantz nichts anders/ dann allein ein ſolches Menſtruum, welches nicht allein Golt/ Silber vnd alle andere Metallen vnd Minera- lien/ ja alle Edel- vnd Vnedel-geſtein/ auch das Glaß ſelbſten ohne alle corroſiv vnd ſtrepitu auf-loͤſet/ darin gemacht wird/ vnnd iſt doch der Ofen ſelber des Men- ſtrui, vnd das Menſtruum des Ofens vrſprung vnd herkommen. Was nun das fuͤr ein wunderbahrlicher Ofen ſey/ der auß eigener kraft ein ſolches Koͤnigliches Menſtruum, (der doch zuvor ſelber das Menſtruum geweſen iſt) ohne alle muͤhe vnnd arbeit gar bald vnnd leichtlich herfuͤr bringt/ iſt leicht zu erachten/ daß es kein gemeiner Ofen ſey/ dadurch man andere dinge diſtillire vnd gleichwol ein ſo kraͤftiges/ doch nicht corroſiviſches Waſſer dargiebet. Gewißlich muß es kein gemeines/ vnd von jederman bekandtes Waſſer ſeyn/ dan ſolches das einige iſt/ welches mir bekant/ das nicht corroſi- viſch/ vnd doch mehr thun kan/ als alle corroſiven/ dan vnter allen corroſiviſchen Waſſern/ wie ſie auch moͤ- gen genennet werden/ als Aqua Fortis, Aqua Regis, Spiritus Vitrioli, Salis, Aluminis vel Nitri, ſo maͤchtig nicht

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/8>, abgerufen am 29.03.2024.