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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Philosophischer Oefen.
vorn in eim Häffners- Ofen gebrandt ist/ gepülvert/
vnter-mängen/ mit Wasser anfeuchten/ vnd einen Tag
oder Nacht also ligen vnnd sich durch-weichen lassen;
darnach mit Füssen wol durch einander getretten/ vnd
endlich auch wol mit den Händen durch-arbeitet/ so ist
sie fertig/ darauß zu machen was man wil/ vnnd wann
man Tigel vnnd Treib-schärben darauß machen wil/
muß man grosse vnnd kleine Patronen oder Formen
von Holtz trähen lassen/ darüber man solche zurichte/
dann ein solche Erden/ die im Fewer wol halten sol/
sehr mager muß bereittet werden/ die sich dan nicht wol
auf eim Stuhl wil trähen lassen/ derohalben vber höl-
tzerne Formen gemeinlich geschlagen wird/ welches al-
so hergehet: Man trucket mit den Händen ein stück be-
reitter Erden vmb die Form/ welche man in der einen
Hand helt/ vnd mit der andern die Erden vmbschläget/
oder man setzet die Form zwischen die Beine/ so hat
man beide Hände frey/ vnnd kan desto besser den Tigel
vber das Holtz formen; es muß aber die höltzerne Form
zuvorn in einem gesiebten reinen Sand vmbgewältzet
werden/ sonsten würde die Erden sich hart an das
Holtz hencken/ vnnd der Tigel nicht gantz oder vnzer-
brochen davon können abgenommen werden; vnd wan
die Erden wol mit den Händen vber die Patron gefor-
met ist/ so klopffet oder schläget man solches weiters/ mit
einem darzu gemachten glatten Holtze/ besser vnnd fein
dicht daran/ von welchem schlagen die Tigel starck vnd
gut werden; vnd nimmet darnach den gemachten Tigel
von der Patron ab/ setzet solchen auf Bretter/ erstlich
an die Luft/ vnd hernach an die Sonne oder Fewer zu
trucknen/ vnnd endlich können dieselbe in der ersten

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C iij

Philoſophiſcher Oefen.
vorn in eim Haͤffners- Ofen gebrandt iſt/ gepuͤlvert/
vnter-maͤngen/ mit Waſſer anfeuchten/ vnd einen Tag
oder Nacht alſo ligen vnnd ſich durch-weichen laſſen;
darnach mit Fuͤſſen wol durch einander getretten/ vnd
endlich auch wol mit den Haͤnden durch-arbeitet/ ſo iſt
ſie fertig/ darauß zu machen was man wil/ vnnd wann
man Tigel vnnd Treib-ſchaͤrben darauß machen wil/
muß man groſſe vnnd kleine Patronen oder Formen
von Holtz traͤhen laſſen/ daruͤber man ſolche zurichte/
dann ein ſolche Erden/ die im Fewer wol halten ſol/
ſehr mager muß bereittet werden/ die ſich dan nicht wol
auf eim Stuhl wil traͤhen laſſen/ derohalben vber hoͤl-
tzerne Formen gemeinlich geſchlagen wird/ welches al-
ſo hergehet: Man trucket mit den Haͤnden ein ſtuͤck be-
reitter Erden vmb die Form/ welche man in der einen
Hand helt/ vnd mit der andern die Erden vmbſchlaͤget/
oder man ſetzet die Form zwiſchen die Beine/ ſo hat
man beide Haͤnde frey/ vnnd kan deſto beſſer den Tigel
vber das Holtz formen; es muß aber die hoͤltzerne Form
zuvorn in einem geſiebten reinen Sand vmbgewaͤltzet
werden/ ſonſten wuͤrde die Erden ſich hart an das
Holtz hencken/ vnnd der Tigel nicht gantz oder vnzer-
brochen davon koͤnnen abgenommen werden; vnd wan
die Erden wol mit den Haͤnden vber die Patron gefor-
met iſt/ ſo klopffet oder ſchlaͤget man ſolches weiters/ mit
einem darzu gemachten glatten Holtze/ beſſer vnnd fein
dicht daran/ von welchem ſchlagen die Tigel ſtarck vnd
gut werden; vnd nimmet darnach den gemachten Tigel
von der Patron ab/ ſetzet ſolchen auf Bretter/ erſtlich
an die Luft/ vnd hernach an die Sonne oder Fewer zu
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[37/0041] Philoſophiſcher Oefen. vorn in eim Haͤffners- Ofen gebrandt iſt/ gepuͤlvert/ vnter-maͤngen/ mit Waſſer anfeuchten/ vnd einen Tag oder Nacht alſo ligen vnnd ſich durch-weichen laſſen; darnach mit Fuͤſſen wol durch einander getretten/ vnd endlich auch wol mit den Haͤnden durch-arbeitet/ ſo iſt ſie fertig/ darauß zu machen was man wil/ vnnd wann man Tigel vnnd Treib-ſchaͤrben darauß machen wil/ muß man groſſe vnnd kleine Patronen oder Formen von Holtz traͤhen laſſen/ daruͤber man ſolche zurichte/ dann ein ſolche Erden/ die im Fewer wol halten ſol/ ſehr mager muß bereittet werden/ die ſich dan nicht wol auf eim Stuhl wil traͤhen laſſen/ derohalben vber hoͤl- tzerne Formen gemeinlich geſchlagen wird/ welches al- ſo hergehet: Man trucket mit den Haͤnden ein ſtuͤck be- reitter Erden vmb die Form/ welche man in der einen Hand helt/ vnd mit der andern die Erden vmbſchlaͤget/ oder man ſetzet die Form zwiſchen die Beine/ ſo hat man beide Haͤnde frey/ vnnd kan deſto beſſer den Tigel vber das Holtz formen; es muß aber die hoͤltzerne Form zuvorn in einem geſiebten reinen Sand vmbgewaͤltzet werden/ ſonſten wuͤrde die Erden ſich hart an das Holtz hencken/ vnnd der Tigel nicht gantz oder vnzer- brochen davon koͤnnen abgenommen werden; vnd wan die Erden wol mit den Haͤnden vber die Patron gefor- met iſt/ ſo klopffet oder ſchlaͤget man ſolches weiters/ mit einem darzu gemachten glatten Holtze/ beſſer vnnd fein dicht daran/ von welchem ſchlagen die Tigel ſtarck vnd gut werden; vnd nimmet darnach den gemachten Tigel von der Patron ab/ ſetzet ſolchen auf Bretter/ erſtlich an die Luft/ vnd hernach an die Sonne oder Fewer zu trucknen/ vnnd endlich koͤnnen dieſelbe in der erſten Kam- C iij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/41>, abgerufen am 23.04.2024.