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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Philosophischer Oefen.
diese oberzehlte dinge nicht haben kan/ so ist genug den
Laimen vnd Sand/ nur mit einem Saltz-wasser bereit-
tet/ helt wol die Oefen damit auf zu bawen. Sonsten
thun auch etliche Hammer-schlag/ gestossen Glaß/ Kiß-
ling/ vnd noch andere dergleichen dinge vnter dern Lai-
men/ in meinung daß er desto besser im Fewer halten
soll/ ist aber nicht nöhtig zu den Oefen zu gebrauchen;
doch so man Gläser/ darinn zu scheiden oder darauß zu
distilliren/ darmit beschlagen wil/ kan es nicht schaden/
sondern ist gut/ dan sonderlich der Hammerschlag/ wei-
len das Saltz daran arbeitet/ wol bindet vnnd lang hält.

Wie man weiters die Fugen bewahren
sol/ daß die subtile spiritus nicht durch gehen.

DJeses ob-beschriebene Lutum ist gut genug/ die Fu-
gen an den distillir oder sublimir gefäsen des er-
sten Theils darmit zu verwahren/ da die spiritus lufft
haben vnnd steigen können/ derohalben nicht durch zu
gehen suchen. Bey den andern Oefen aber/ darinnen
penetrirliche spiritus gemacht werden/ ist er nicht gut
gnug/ dan er nicht gnug hält/ sondern lässet die volati-
li
sche spiritus durch-gehen/ welches ein grosser Schade
seyn würde/ wan der beste Theil verlohren ginge/ derent-
halben man einen andern darzu haben muß/ doch wan
solcher wol trucken worden ist/ vnd man mit einem pin-
sel/ klein gerieben oder gemahlen/ vngelöschten Kalck
mit Lein-öhl darüber her streicht/ also daß der lücke Lai-
men solches wol in sich schlucke/ so wird das Lutum da-
von hart/ vnnd lässt keine spiritus durch-gehen/ ist aber
nach der distillation nicht wol wieder ab zu thun/ dann

er

Philoſophiſcher Oefen.
dieſe oberzehlte dinge nicht haben kan/ ſo iſt genug den
Laimen vnd Sand/ nur mit einem Saltz-waſſer bereit-
tet/ helt wol die Oefen damit auf zu bawen. Sonſten
thun auch etliche Hammer-ſchlag/ geſtoſſen Glaß/ Kiß-
ling/ vnd noch andere dergleichen dinge vnter dern Lai-
men/ in meinung daß er deſto beſſer im Fewer halten
ſoll/ iſt aber nicht noͤhtig zu den Oefen zu gebrauchen;
doch ſo man Glaͤſer/ darinn zu ſcheiden oder darauß zu
diſtilliren/ darmit beſchlagen wil/ kan es nicht ſchaden/
ſondern iſt gut/ dan ſonderlich der Hammerſchlag/ wei-
len das Saltz daran arbeitet/ wol bindet vnnd lang haͤlt.

Wie man weiters die Fugen bewahren
ſol/ daß die ſubtile ſpiritus nicht durch gehen.

DJeſes ob-beſchriebene Lutum iſt gut genug/ die Fu-
gen an den diſtillir oder ſublimir gefaͤſen des er-
ſten Theils darmit zu verwahren/ da die ſpiritus lufft
haben vnnd ſteigen koͤnnen/ derohalben nicht durch zu
gehen ſuchen. Bey den andern Oefen aber/ darinnen
penetrirliche ſpiritus gemacht werden/ iſt er nicht gut
gnug/ dan er nicht gnug haͤlt/ ſondern laͤſſet die volati-
li
ſche ſpiritus durch-gehen/ welches ein groſſer Schade
ſeyn wuͤrde/ wan der beſte Theil verlohren ginge/ derent-
halben man einen andern darzu haben muß/ doch wan
ſolcher wol trucken worden iſt/ vnd man mit einem pin-
ſel/ klein gerieben oder gemahlen/ vngeloͤſchten Kalck
mit Lein-oͤhl daruͤber her ſtreicht/ alſo daß der luͤcke Lai-
men ſolches wol in ſich ſchlucke/ ſo wird das Lutum da-
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[13/0017] Philoſophiſcher Oefen. dieſe oberzehlte dinge nicht haben kan/ ſo iſt genug den Laimen vnd Sand/ nur mit einem Saltz-waſſer bereit- tet/ helt wol die Oefen damit auf zu bawen. Sonſten thun auch etliche Hammer-ſchlag/ geſtoſſen Glaß/ Kiß- ling/ vnd noch andere dergleichen dinge vnter dern Lai- men/ in meinung daß er deſto beſſer im Fewer halten ſoll/ iſt aber nicht noͤhtig zu den Oefen zu gebrauchen; doch ſo man Glaͤſer/ darinn zu ſcheiden oder darauß zu diſtilliren/ darmit beſchlagen wil/ kan es nicht ſchaden/ ſondern iſt gut/ dan ſonderlich der Hammerſchlag/ wei- len das Saltz daran arbeitet/ wol bindet vnnd lang haͤlt. Wie man weiters die Fugen bewahren ſol/ daß die ſubtile ſpiritus nicht durch gehen. DJeſes ob-beſchriebene Lutum iſt gut genug/ die Fu- gen an den diſtillir oder ſublimir gefaͤſen des er- ſten Theils darmit zu verwahren/ da die ſpiritus lufft haben vnnd ſteigen koͤnnen/ derohalben nicht durch zu gehen ſuchen. Bey den andern Oefen aber/ darinnen penetrirliche ſpiritus gemacht werden/ iſt er nicht gut gnug/ dan er nicht gnug haͤlt/ ſondern laͤſſet die volati- liſche ſpiritus durch-gehen/ welches ein groſſer Schade ſeyn wuͤrde/ wan der beſte Theil verlohren ginge/ derent- halben man einen andern darzu haben muß/ doch wan ſolcher wol trucken worden iſt/ vnd man mit einem pin- ſel/ klein gerieben oder gemahlen/ vngeloͤſchten Kalck mit Lein-oͤhl daruͤber her ſtreicht/ alſo daß der luͤcke Lai- men ſolches wol in ſich ſchlucke/ ſo wird das Lutum da- von hart/ vnnd laͤſſt keine ſpiritus durch-gehen/ iſt aber nach der diſtillation nicht wol wieder ab zu thun/ dann er

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/17>, abgerufen am 29.03.2024.