Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Alli

gen und Vermählungen
gebrauchet.

Alligiren/ beschicken; ist/
wann in der Schmeltz-
Kunst die schlamm-schli-
chige Ertze von dem
Schmeltzer mit klein ge-
pochter nasser Glöthe oder
Rohstein vermischet wer-
den/ damit sie nicht von
dem starcken Gebläße aus
dem Ofen gestossen wer-
den.

Allignements, Abzeichnun-
gen/ Absteckungen bey ei-
nem Schantzen- oder Fe-
stungs-Bau.

Alliiren/ sich vereinigen/ zu-
sammen in ein Bündnus
tretten.

Alliirte/ Bunds-Genossen/
Bunds-Verwandte/ sind
diejenigen/ welche mit zu-
sammen gesetzten Kräfften
vermöge des unter sich
aufgerichteten Bündnüs-
ses/ einen allgemeinen
Feind bestreiten/ oder sich
wider denselben defendi-
ren. Auf welche Art es
zu verstehen ist/ wann von
denen alliirten Schiff-
Flotten oder Armeen in
[Spaltenumbruch]

Alm

denen Zeitungen Meldung
gethan wird.

Allo, solle fort/ geschwind/
bedeuten/ und ist bey ge-
meinen Leuten am meisten
im Gebrauch.

Allodial, Erbgut/ das kein
Lehn ist/ freyes Erb- und
Eigenthum/ Eigen-Stuck/
welches der Besitzer nach
seinem Gefallen verkauf-
fen/ und nach seinem Tode/
an wen er will/ überlassen/
und vermachen kan.

Alloquiren/ anreden.

Alludiren/ auf etwas deuten/
auf etwas sehen und seine
Sinnen darauf richten.

Allusion, eine Deutung auf
eine Sache.

Almanach, ein Calender/ ist
eine nach dem Himmels-
Lauf wohl eingerichtete/
und in gewisse Tabellen
verfaßte Politische Zeit-
Rechnung/ vermittelst
welcher man nicht nur in
den gemeinen so wohl als
in den Sonn- und Fest-
Tagen das gantze Jahr
durch eine richtige und nö-
thige Ordnung halten;
sondern auch den Lauf der

Son-

[Spaltenumbruch]

Alli

gen und Vermaͤhlungen
gebrauchet.

Alligiren/ beſchicken; iſt/
wann in der Schmeltz-
Kunſt die ſchlamm-ſchli-
chige Ertze von dem
Schmeltzer mit klein ge-
pochter naſſer Gloͤthe oder
Rohſtein vermiſchet wer-
den/ damit ſie nicht von
dem ſtarcken Geblaͤße aus
dem Ofen geſtoſſen wer-
den.

Allignements, Abzeichnun-
gen/ Abſteckungen bey ei-
nem Schantzen- oder Fe-
ſtungs-Bau.

Alliiren/ ſich vereinigen/ zu-
ſammen in ein Buͤndnus
tretten.

Alliirte/ Bunds-Genoſſen/
Bunds-Verwandte/ ſind
diejenigen/ welche mit zu-
ſammen geſetzten Kraͤfften
vermoͤge des unter ſich
aufgerichteten Buͤndnuͤſ-
ſes/ einen allgemeinen
Feind beſtreiten/ oder ſich
wider denſelben defendi-
ren. Auf welche Art es
zu verſtehen iſt/ wann von
denen alliirten Schiff-
Flotten oder Armeen in
[Spaltenumbruch]

Alm

denen Zeitungen Meldung
gethan wird.

Alló, ſolle fort/ geſchwind/
bedeuten/ und iſt bey ge-
meinen Leuten am meiſten
im Gebrauch.

Allodial, Erbgut/ das kein
Lehn iſt/ freyes Erb- und
Eigenthum/ Eigen-Stuck/
welches der Beſitzer nach
ſeinem Gefallen verkauf-
fen/ und nach ſeinem Tode/
an wen er will/ uͤberlaſſen/
und vermachen kan.

Alloquiren/ anreden.

Alludiren/ auf etwas deuten/
auf etwas ſehen und ſeine
Sinnen darauf richten.

Alluſion, eine Deutung auf
eine Sache.

Almanach, ein Calender/ iſt
eine nach dem Himmels-
Lauf wohl eingerichtete/
und in gewiſſe Tabellen
verfaßte Politiſche Zeit-
Rechnung/ vermittelſt
welcher man nicht nur in
den gemeinen ſo wohl als
in den Sonn- und Feſt-
Tagen das gantze Jahr
durch eine richtige und noͤ-
thige Ordnung halten;
ſondern auch den Lauf der

Son-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0043" n="27"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Alli</hi></fw><lb/>
gen und Verma&#x0364;hlungen<lb/>
gebrauchet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alligi</hi>ren/ be&#x017F;chicken; i&#x017F;t/<lb/>
wann in der Schmeltz-<lb/>
Kun&#x017F;t die &#x017F;chlamm-&#x017F;chli-<lb/>
chige Ertze von dem<lb/>
Schmeltzer mit klein ge-<lb/>
pochter na&#x017F;&#x017F;er Glo&#x0364;the oder<lb/>
Roh&#x017F;tein vermi&#x017F;chet wer-<lb/>
den/ damit &#x017F;ie nicht von<lb/>
dem &#x017F;tarcken Gebla&#x0364;ße aus<lb/>
dem Ofen ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en wer-<lb/>
den.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Allignements,</hi> Abzeichnun-<lb/>
gen/ Ab&#x017F;teckungen bey ei-<lb/>
nem Schantzen- oder Fe-<lb/>
&#x017F;tungs-Bau.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Allii</hi>ren/ &#x017F;ich vereinigen/ zu-<lb/>
&#x017F;ammen in ein Bu&#x0364;ndnus<lb/>
tretten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alliir</hi>te/ Bunds-Geno&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Bunds-Verwandte/ &#x017F;ind<lb/>
diejenigen/ welche mit zu-<lb/>
&#x017F;ammen ge&#x017F;etzten Kra&#x0364;fften<lb/>
vermo&#x0364;ge des unter &#x017F;ich<lb/>
aufgerichteten Bu&#x0364;ndnu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es/ einen allgemeinen<lb/>
Feind be&#x017F;treiten/ oder &#x017F;ich<lb/>
wider den&#x017F;elben <hi rendition="#aq">defendi-</hi><lb/>
ren. Auf welche Art es<lb/>
zu ver&#x017F;tehen i&#x017F;t/ wann von<lb/>
denen <hi rendition="#aq">alliir</hi>ten Schiff-<lb/>
Flotten oder Armeen in<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Alm</hi></fw><lb/>
denen Zeitungen Meldung<lb/>
gethan wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alló,</hi> &#x017F;olle fort/ ge&#x017F;chwind/<lb/>
bedeuten/ und i&#x017F;t bey ge-<lb/>
meinen Leuten am mei&#x017F;ten<lb/>
im Gebrauch.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Allodial,</hi> Erbgut/ das kein<lb/>
Lehn i&#x017F;t/ freyes Erb- und<lb/>
Eigenthum/ Eigen-Stuck/<lb/>
welches der Be&#x017F;itzer nach<lb/>
&#x017F;einem Gefallen verkauf-<lb/>
fen/ und nach &#x017F;einem Tode/<lb/>
an wen er will/ u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
und vermachen kan.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alloqui</hi>ren/ anreden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alludi</hi>ren/ auf etwas deuten/<lb/>
auf etwas &#x017F;ehen und &#x017F;eine<lb/>
Sinnen darauf richten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Allu&#x017F;ion,</hi> eine Deutung auf<lb/>
eine Sache.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Almanach,</hi> ein Calender/ i&#x017F;t<lb/>
eine nach dem Himmels-<lb/>
Lauf wohl eingerichtete/<lb/>
und in gewi&#x017F;&#x017F;e Tabellen<lb/>
verfaßte Politi&#x017F;che Zeit-<lb/>
Rechnung/ vermittel&#x017F;t<lb/>
welcher man nicht nur in<lb/>
den gemeinen &#x017F;o wohl als<lb/>
in den Sonn- und Fe&#x017F;t-<lb/>
Tagen das gantze Jahr<lb/>
durch eine richtige und no&#x0364;-<lb/>
thige Ordnung halten;<lb/>
&#x017F;ondern auch den Lauf der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Son-</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[27/0043] Alli Alm gen und Vermaͤhlungen gebrauchet. Alligiren/ beſchicken; iſt/ wann in der Schmeltz- Kunſt die ſchlamm-ſchli- chige Ertze von dem Schmeltzer mit klein ge- pochter naſſer Gloͤthe oder Rohſtein vermiſchet wer- den/ damit ſie nicht von dem ſtarcken Geblaͤße aus dem Ofen geſtoſſen wer- den. Allignements, Abzeichnun- gen/ Abſteckungen bey ei- nem Schantzen- oder Fe- ſtungs-Bau. Alliiren/ ſich vereinigen/ zu- ſammen in ein Buͤndnus tretten. Alliirte/ Bunds-Genoſſen/ Bunds-Verwandte/ ſind diejenigen/ welche mit zu- ſammen geſetzten Kraͤfften vermoͤge des unter ſich aufgerichteten Buͤndnuͤſ- ſes/ einen allgemeinen Feind beſtreiten/ oder ſich wider denſelben defendi- ren. Auf welche Art es zu verſtehen iſt/ wann von denen alliirten Schiff- Flotten oder Armeen in denen Zeitungen Meldung gethan wird. Alló, ſolle fort/ geſchwind/ bedeuten/ und iſt bey ge- meinen Leuten am meiſten im Gebrauch. Allodial, Erbgut/ das kein Lehn iſt/ freyes Erb- und Eigenthum/ Eigen-Stuck/ welches der Beſitzer nach ſeinem Gefallen verkauf- fen/ und nach ſeinem Tode/ an wen er will/ uͤberlaſſen/ und vermachen kan. Alloquiren/ anreden. Alludiren/ auf etwas deuten/ auf etwas ſehen und ſeine Sinnen darauf richten. Alluſion, eine Deutung auf eine Sache. Almanach, ein Calender/ iſt eine nach dem Himmels- Lauf wohl eingerichtete/ und in gewiſſe Tabellen verfaßte Politiſche Zeit- Rechnung/ vermittelſt welcher man nicht nur in den gemeinen ſo wohl als in den Sonn- und Feſt- Tagen das gantze Jahr durch eine richtige und noͤ- thige Ordnung halten; ſondern auch den Lauf der Son-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/43
Zitationshilfe:	Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/43>, abgerufen am 25.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.