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Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.

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2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikanischen Bürgerkriege.

20. Kanonenboot "Scotia", Mobile Bay, 14. April 1865.

21. Transporter "Hamilton", Mobile Bay, 12. Mai 1865.

22. Kanonenboot "Jonquiel", Ashley-River, 6. Juni 1865.

Die Fälle, in denen nur eine Beschädigung, nicht
aber ein Verlust des Schiffes eintrat, sind die folgenden:

23. Monitor "Montauk", Ogeechee-River,
28. Februar 1863.

24. Kanonenboot "Commodore Barney",
James-River, 8. August 1863.

25. Transportdampfer "John Farrow", James-
River, September 1863.

26. Kanonenboot "Osceola", Cape Fear-River,
20. Februar 1863.

Der letzte, dem Datum nach aber der erste Fall,
betrifft 27. die Kanonenboote, welche am 18. Februar
1863 den Savannah-River forciren sollten. Bei dieser
Gelegenheit wurde nur ein Aufenthalt der Angreifer,
nicht aber eine Beschädigung von Schiffen erreicht.

Während Seeminen nur von den Südstaaten an-
gewendet wurden und weil sie in der Defensive auch nur
von diesen angewendet werden konnten, wurden Torpedo-
boote auf beiden Seiten gebaut und gebraucht.

Den Anfang machten die Nordstaaten, indem sie
(zum Zweck der Zerstörung des Südstaaten-Widder-
schiffes "Merrimac", welches späterhin dem berühmten
"Monitor" -- dem ersten seiner Art -- unterlag) den
Auftrag zum Bau eines Unterwasserbootes gaben.
Dieses Boot ist zwar auf Stapel gelegt, aber nicht
vollendet worden, denn der Erfinder zog es vor,
gelegentlich zu verschwinden.

Von den vielen während des Krieges gebauten
Unterwasserbooten hatte nur eines Erfolg, wenn über-
haupt dieses Boot ein Unterwasserboot war.

[Abbildung] Fig. 2.

Der erste Torpedobootsangriff fand in der Nähe von
Charleston auf das Nordstaatenschiff "Ironsides" statt. Der
Angreifer war ein kleines Dampfboot mit nur vier Mann Besatzung
und einem Spierentorpedo. Die Abbildung Fig. 2 zeigt das Boot.

2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikaniſchen Bürgerkriege.

20. Kanonenboot „Scotia“, Mobile Bay, 14. April 1865.

21. Transporter „Hamilton“, Mobile Bay, 12. Mai 1865.

22. Kanonenboot „Jonquiel“, Aſhley-River, 6. Juni 1865.

Die Fälle, in denen nur eine Beſchädigung, nicht
aber ein Verluſt des Schiffes eintrat, ſind die folgenden:

23. Monitor „Montauk“, Ogeechee-River,
28. Februar 1863.

24. Kanonenboot „Commodore Barney“,
James-River, 8. Auguſt 1863.

25. Transportdampfer „John Farrow“, James-
River, September 1863.

26. Kanonenboot „Osceola“, Cape Fear-River,
20. Februar 1863.

Der letzte, dem Datum nach aber der erſte Fall,
betrifft 27. die Kanonenboote, welche am 18. Februar
1863 den Savannah-River forciren ſollten. Bei dieſer
Gelegenheit wurde nur ein Aufenthalt der Angreifer,
nicht aber eine Beſchädigung von Schiffen erreicht.

Während Seeminen nur von den Südſtaaten an-
gewendet wurden und weil ſie in der Defenſive auch nur
von dieſen angewendet werden konnten, wurden Torpedo-
boote auf beiden Seiten gebaut und gebraucht.

Den Anfang machten die Nordſtaaten, indem ſie
(zum Zweck der Zerſtörung des Südſtaaten-Widder-
ſchiffes „Merrimac“, welches ſpäterhin dem berühmten
„Monitor“ — dem erſten ſeiner Art — unterlag) den
Auftrag zum Bau eines Unterwaſſerbootes gaben.
Dieſes Boot iſt zwar auf Stapel gelegt, aber nicht
vollendet worden, denn der Erfinder zog es vor,
gelegentlich zu verſchwinden.

Von den vielen während des Krieges gebauten
Unterwaſſerbooten hatte nur eines Erfolg, wenn über-
haupt dieſes Boot ein Unterwaſſerboot war.

[Abbildung] Fig. 2.

Der erſte Torpedobootsangriff fand in der Nähe von
Charleſton auf das Nordſtaatenſchiff „Ironſides“ ſtatt. Der
Angreifer war ein kleines Dampfboot mit nur vier Mann Beſatzung
und einem Spierentorpedo. Die Abbildung Fig. 2 zeigt das Boot.

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[11/0025] 2. Kapitel. Die Minen und Torpedos im nordamerikaniſchen Bürgerkriege. 20. Kanonenboot „Scotia“, Mobile Bay, 14. April 1865. 21. Transporter „Hamilton“, Mobile Bay, 12. Mai 1865. 22. Kanonenboot „Jonquiel“, Aſhley-River, 6. Juni 1865. Die Fälle, in denen nur eine Beſchädigung, nicht aber ein Verluſt des Schiffes eintrat, ſind die folgenden: 23. Monitor „Montauk“, Ogeechee-River, 28. Februar 1863. 24. Kanonenboot „Commodore Barney“, James-River, 8. Auguſt 1863. 25. Transportdampfer „John Farrow“, James- River, September 1863. 26. Kanonenboot „Osceola“, Cape Fear-River, 20. Februar 1863. Der letzte, dem Datum nach aber der erſte Fall, betrifft 27. die Kanonenboote, welche am 18. Februar 1863 den Savannah-River forciren ſollten. Bei dieſer Gelegenheit wurde nur ein Aufenthalt der Angreifer, nicht aber eine Beſchädigung von Schiffen erreicht. Während Seeminen nur von den Südſtaaten an- gewendet wurden und weil ſie in der Defenſive auch nur von dieſen angewendet werden konnten, wurden Torpedo- boote auf beiden Seiten gebaut und gebraucht. Den Anfang machten die Nordſtaaten, indem ſie (zum Zweck der Zerſtörung des Südſtaaten-Widder- ſchiffes „Merrimac“, welches ſpäterhin dem berühmten „Monitor“ — dem erſten ſeiner Art — unterlag) den Auftrag zum Bau eines Unterwaſſerbootes gaben. Dieſes Boot iſt zwar auf Stapel gelegt, aber nicht vollendet worden, denn der Erfinder zog es vor, gelegentlich zu verſchwinden. Von den vielen während des Krieges gebauten Unterwaſſerbooten hatte nur eines Erfolg, wenn über- haupt dieſes Boot ein Unterwaſſerboot war. [Abbildung Fig. 2.] Der erſte Torpedobootsangriff fand in der Nähe von Charleſton auf das Nordſtaatenſchiff „Ironſides“ ſtatt. Der Angreifer war ein kleines Dampfboot mit nur vier Mann Beſatzung und einem Spierentorpedo. Die Abbildung Fig. 2 zeigt das Boot.

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Zitationshilfe: Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gercke_torpedowaffe_1898/25>, abgerufen am 25.04.2024.