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Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.

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Lebens-Lauff.
nacher Weissenfels/ nachmahls aber des damaligen Steuer-
Buchhalters Herrn Christian Hartmans Ehe-Liebsten/ als
ihrer nahen Anverwandtin zur Aufferziehung gegeben/ und
weiln die damahligen Kriegs-Pressuren in diesen Landen ie
mehr und mehr zu nahmen/ welche denn alle das jenige/ was
sonst bey der edlen Friedens-Zeit zu floriren pfleget/ verhinder-
ten/ und gleichfalls seiner Profession einen nicht schlechten Ein-
wurff thaten/ hat er sich resolviret, eine peregrination wieder-
umb an zustellen/ und nachdem er von Jhre Churfürstl.
Durchl. numehro höchstseel. Andenckens auff eine gewisse Zeit
Indult erlanget/ ist er Anno 1628. am 11. Augusti von hier zum
andern mahl nach Jtalien gangen/ nach seiner glücklichen
Wiederkunfft aber/ hat er mit Schmertzen erfahren müssen/
wie sein lieber Herr Vater Christoph Schütz gewesener Bür-
germeister zu Weissenfels Anno 1631. am 25. Augusti und sein
lieber Herr Schweher[-]Vater Herr Christian Wildeck gewese-
ner Churfürstl. Steuer-Buchhalter am 1. Octobris ejusdem
anni
sich dieser Welt entzogen haben/ dahero er immer ein Be-
trübnüs über das ander bekommen hat; Und nachdem die
bösen und unruhigen Kriegs-Zeiten noch keine Endschafft neh-
men wollen/ ist er immer von einem Orth zum andern/ iedoch
stets mit Permission seiner gnädigsten Herrschafft verreiset/
sich theils in seiner edlen Music umb desto mehr perfectioniret,
theils von hohen Königl. und Fürstl. Potentaten auff gnädig-
stes Begehren/ weit und breit gerühmt gemachet/ Massen er
denn Anno 1634. uff Begehren Jhrer Königl. Majest. in Den-
nemarck nach Coppenhagen/ Anno 1638. nacher Braun-
schweig und Lüneburg/ Anno 1642. wiederumb nach Denne-
marck daselbst beym Königl. Beylager und andern hohen Zu-
sammenkunfften die Musicam dirigiren und vorstehen müssen;

Der

Lebens-Lauff.
nacher Weiſſenfels/ nachmahls aber des damaligen Steuer-
Buchhalters Herrn Chriſtian Hartmans Ehe-Liebſten/ als
ihrer nahen Anverwandtin zur Aufferziehung gegeben/ und
weiln die damahligen Kriegs-Preſſuren in dieſen Landen ie
mehr und mehr zu nahmen/ welche denn alle das jenige/ was
ſonſt bey der edlen Friedens-Zeit zu floriren pfleget/ verhinder-
ten/ und gleichfalls ſeiner Profesſion einen nicht ſchlechten Ein-
wurff thaten/ hat er ſich reſolviret, eine peregrination wieder-
umb an zuſtellen/ und nachdem er von Jhre Churfuͤrſtl.
Durchl. numehro hoͤchſtſeel. Andenckens auff eine gewiſſe Zeit
Indult erlanget/ iſt er Anno 1628. am 11. Auguſti von hier zum
andern mahl nach Jtalien gangen/ nach ſeiner gluͤcklichen
Wiederkunfft aber/ hat er mit Schmertzen erfahren muͤſſen/
wie ſein lieber Herr Vater Chriſtoph Schuͤtz geweſener Buͤr-
germeiſter zu Weiſſenfels Anno 1631. am 25. Auguſti und ſein
lieber Herr Schweher[-]Vater Herr Chriſtian Wildeck geweſe-
ner Churfuͤrſtl. Steuer-Buchhalter am 1. Octobris ejuſdem
anni
ſich dieſer Welt entzogen haben/ dahero er immer ein Be-
truͤbnuͤs uͤber das ander bekommen hat; Und nachdem die
boͤſen und unruhigen Kriegs-Zeiten noch keine Endſchafft neh-
men wollen/ iſt er immer von einem Orth zum andern/ iedoch
ſtets mit Permisſion ſeiner gnaͤdigſten Herrſchafft verreiſet/
ſich theils in ſeiner edlen Muſic umb deſto mehr perfectioniret,
theils von hohen Koͤnigl. und Fuͤrſtl. Potentaten auff gnaͤdig-
ſtes Begehren/ weit und breit geruͤhmt gemachet/ Maſſen er
denn Anno 1634. uff Begehren Jhrer Koͤnigl. Majeſt. in Den-
nemarck nach Coppenhagen/ Anno 1638. nacher Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ Anno 1642. wiederumb nach Denne-
marck daſelbſt beym Koͤnigl. Beylager und andern hohen Zu-
ſammenkunfften die Muſicam dirigiren und vorſtehen muͤſſen;

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[0048] Lebens-Lauff. nacher Weiſſenfels/ nachmahls aber des damaligen Steuer- Buchhalters Herrn Chriſtian Hartmans Ehe-Liebſten/ als ihrer nahen Anverwandtin zur Aufferziehung gegeben/ und weiln die damahligen Kriegs-Preſſuren in dieſen Landen ie mehr und mehr zu nahmen/ welche denn alle das jenige/ was ſonſt bey der edlen Friedens-Zeit zu floriren pfleget/ verhinder- ten/ und gleichfalls ſeiner Profesſion einen nicht ſchlechten Ein- wurff thaten/ hat er ſich reſolviret, eine peregrination wieder- umb an zuſtellen/ und nachdem er von Jhre Churfuͤrſtl. Durchl. numehro hoͤchſtſeel. Andenckens auff eine gewiſſe Zeit Indult erlanget/ iſt er Anno 1628. am 11. Auguſti von hier zum andern mahl nach Jtalien gangen/ nach ſeiner gluͤcklichen Wiederkunfft aber/ hat er mit Schmertzen erfahren muͤſſen/ wie ſein lieber Herr Vater Chriſtoph Schuͤtz geweſener Buͤr- germeiſter zu Weiſſenfels Anno 1631. am 25. Auguſti und ſein lieber Herr Schweher-Vater Herr Chriſtian Wildeck geweſe- ner Churfuͤrſtl. Steuer-Buchhalter am 1. Octobris ejuſdem anni ſich dieſer Welt entzogen haben/ dahero er immer ein Be- truͤbnuͤs uͤber das ander bekommen hat; Und nachdem die boͤſen und unruhigen Kriegs-Zeiten noch keine Endſchafft neh- men wollen/ iſt er immer von einem Orth zum andern/ iedoch ſtets mit Permisſion ſeiner gnaͤdigſten Herrſchafft verreiſet/ ſich theils in ſeiner edlen Muſic umb deſto mehr perfectioniret, theils von hohen Koͤnigl. und Fuͤrſtl. Potentaten auff gnaͤdig- ſtes Begehren/ weit und breit geruͤhmt gemachet/ Maſſen er denn Anno 1634. uff Begehren Jhrer Koͤnigl. Majeſt. in Den- nemarck nach Coppenhagen/ Anno 1638. nacher Braun- ſchweig und Luͤneburg/ Anno 1642. wiederumb nach Denne- marck daſelbſt beym Koͤnigl. Beylager und andern hohen Zu- ſammenkunfften die Muſicam dirigiren und vorſtehen muͤſſen; Der

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Zitationshilfe: Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/48>, abgerufen am 19.04.2024.