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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Vorbericht an den Leser

Meiner Absicht ist es nicht gemäß, allhier einen kurtzen Abriß von der
Historie der Jägerey zu entwerffen, es würde es auch der enge Raum, in
welchen ich eingeschlossen bin, nicht gestatten: sondern nachdem ich in der
Vorrede zum ersten Theil von der Herrschafft der Menschen über die Thiere,
und von dem Recht dieselben zu fällen gehandelt habe, so will ich nunmehro von
der Ausübung dieser Herrschafft und dieses Rechts über die Thiere, wie solche
angefangen, und bey verschiedenen Völckern getrieben worden, einige Histori-
sche Nachrichten aus den Alterthümern mittheilen, um dadurch dasjenige,
was in meinem Teutschen Jäger von der Jagd der Alten gesaget worden ist,
theils zu erläutern, theils aber zu verbessern, und vollständiger zu machen.

Es wird zwar das Jagen, wie ich in meinem ersten Haupt-Theil p. 245
sqq.
gezeiget habe, auf dreyerley Art und Weise von einigen unterschieden,
als da ist I. Venatio hominum oppressiva, ein greulich tyrannisch Jagen,
da die Gewaltigen auf Erden die armen unschuldigen Leute unterdrücken und
zwingen, von einem Ort zum andern treiben und jagen, ihnen das ihrige neh-
men, und sich damit bereichern; II. Venatio Arenaria das Kampf-Jagen,
da man die zum Tode verurtheilten Ubelthäter, auf einem dazu gemachten
Schau-Platze oder Amphitheatro mit den wilden Thieren dem Volck zum
Schau-Spiel hat kämpfen lassen, und gesehen, ob sie wieder ein wildes Thier
mit Stärcke, Mannheit oder Behändigkeit obsiegen, und wann sie das ihri-
ge gethan, die Thiere erlegen, und ihr Leben erhalten, solchermassen von der
Straffe des vorigen Verbrechens sich befreyen würden; III. Venatio ani-
malium,
da man das Wild groß und klein zu Holtz, und Felde jaget, hetzet,
fället und erleget. Allein weil die beyden ersten Arten von diesem Jagen in
uneigentlichem Verstand also genennet werden, so will ich dieselben allhier auf
die Seite setzen, und vielmehr bey der dritten Art, oder der so genannten vena-
tione animalium
etwas stehen bleiben.

Was nun erstlich die Erfinder des Jagens wilder Thiere anbetrifft, so
halten einige als Eusebius Lib. I. de praeparatione Evangelica die Phöni-
cier, andere aber die Thebaner davor, von welchen es hernach auf die Phry-
gier wäre gebracht worden; noch andere aber schreiben dasselbe besonders dem
Aristaeo zu Nonni Dionys. Lib. V. p. 153. Allein alles dieses geschiehet
mit sehr schlechtem Grund. Die Heyden haben dahero in Ansehung des un-
gewissen Erfinders der Jagd die Götter davor ausgegeben, wie denn Xeno-
phon
in seinem Buch de venatione gleich im Anfang ausdrücklich saget,
daß Apollo und Diana die Jägerey und die Hunde erfunden, und diese Kunst
dem Chironi wegen seiner Gerechtigkeit erlernet hätten, der sich auch dieses
Geschencks mit Freuden zu Nutzen gemachet; und von diesem hätten sie nebst
andern dergleichen Künsten wieder andere erlernet, als Cephalus, AEscu-
lapius, Melanion, Nestor, Amphiaraus, Peleus, Telamon, Meleager,
Theseus, Hippolytus, Palamedes, Ulysses, Menestheus, Diomedes,
Castor, Pollux, Machaon, Podalirius, Antilochus, AEneas
und Achil-
les,
welche Personen allezusammen denen Göttern gar angenehm gewesen
wären.

Allein so ungewiß und fabelhafft diese verschiedenen Meynungen von
dem Ursprung der Jägerey klingen, so gewisse und sichere Nachricht können

wir
Vorbericht an den Leſer

Meiner Abſicht iſt es nicht gemaͤß, allhier einen kurtzen Abriß von der
Hiſtorie der Jaͤgerey zu entwerffen, es wuͤrde es auch der enge Raum, in
welchen ich eingeſchloſſen bin, nicht geſtatten: ſondern nachdem ich in der
Vorrede zum erſten Theil von der Herrſchafft der Menſchen uͤber die Thiere,
und von dem Recht dieſelben zu faͤllen gehandelt habe, ſo will ich nunmehro von
der Ausuͤbung dieſer Herrſchafft und dieſes Rechts uͤber die Thiere, wie ſolche
angefangen, und bey verſchiedenen Voͤlckern getrieben worden, einige Hiſtori-
ſche Nachrichten aus den Alterthuͤmern mittheilen, um dadurch dasjenige,
was in meinem Teutſchen Jaͤger von der Jagd der Alten geſaget worden iſt,
theils zu erlaͤutern, theils aber zu verbeſſern, und vollſtaͤndiger zu machen.

Es wird zwar das Jagen, wie ich in meinem erſten Haupt-Theil p. 245
ſqq.
gezeiget habe, auf dreyerley Art und Weiſe von einigen unterſchieden,
als da iſt I. Venatio hominum oppreſſiva, ein greulich tyranniſch Jagen,
da die Gewaltigen auf Erden die armen unſchuldigen Leute unterdruͤcken und
zwingen, von einem Ort zum andern treiben und jagen, ihnen das ihrige neh-
men, und ſich damit bereichern; II. Venatio Arenaria das Kampf-Jagen,
da man die zum Tode verurtheilten Ubelthaͤter, auf einem dazu gemachten
Schau-Platze oder Amphitheatro mit den wilden Thieren dem Volck zum
Schau-Spiel hat kaͤmpfen laſſen, und geſehen, ob ſie wieder ein wildes Thier
mit Staͤrcke, Mannheit oder Behaͤndigkeit obſiegen, und wann ſie das ihri-
ge gethan, die Thiere erlegen, und ihr Leben erhalten, ſolchermaſſen von der
Straffe des vorigen Verbrechens ſich befreyen wuͤrden; III. Venatio ani-
malium,
da man das Wild groß und klein zu Holtz, und Felde jaget, hetzet,
faͤllet und erleget. Allein weil die beyden erſten Arten von dieſem Jagen in
uneigentlichem Verſtand alſo genennet werden, ſo will ich dieſelben allhier auf
die Seite ſetzen, und vielmehr bey der dritten Art, oder der ſo genannten vena-
tione animalium
etwas ſtehen bleiben.

Was nun erſtlich die Erfinder des Jagens wilder Thiere anbetrifft, ſo
halten einige als Euſebius Lib. I. de præparatione Evangelica die Phoͤni-
cier, andere aber die Thebaner davor, von welchen es hernach auf die Phry-
gier waͤre gebracht worden; noch andere aber ſchreiben daſſelbe beſonders dem
Ariſtæo zu Nonni Dionyſ. Lib. V. p. 153. Allein alles dieſes geſchiehet
mit ſehr ſchlechtem Grund. Die Heyden haben dahero in Anſehung des un-
gewiſſen Erfinders der Jagd die Goͤtter davor ausgegeben, wie denn Xeno-
phon
in ſeinem Buch de venatione gleich im Anfang ausdruͤcklich ſaget,
daß Apollo und Diana die Jaͤgerey und die Hunde erfunden, und dieſe Kunſt
dem Chironi wegen ſeiner Gerechtigkeit erlernet haͤtten, der ſich auch dieſes
Geſchencks mit Freuden zu Nutzen gemachet; und von dieſem haͤtten ſie nebſt
andern dergleichen Kuͤnſten wieder andere erlernet, als Cephalus, Æſcu-
lapius, Melanion, Neſtor, Amphiaraus, Peleus, Telamon, Meleager,
Theſeus, Hippolytus, Palamedes, Ulyſſes, Menestheus, Diomedes,
Caſtor, Pollux, Machaon, Podalirius, Antilochus, Æneas
und Achil-
les,
welche Perſonen allezuſammen denen Goͤttern gar angenehm geweſen
waͤren.

Allein ſo ungewiß und fabelhafft dieſe verſchiedenen Meynungen von
dem Urſprung der Jaͤgerey klingen, ſo gewiſſe und ſichere Nachricht koͤnnen

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[2/0018] Vorbericht an den Leſer Meiner Abſicht iſt es nicht gemaͤß, allhier einen kurtzen Abriß von der Hiſtorie der Jaͤgerey zu entwerffen, es wuͤrde es auch der enge Raum, in welchen ich eingeſchloſſen bin, nicht geſtatten: ſondern nachdem ich in der Vorrede zum erſten Theil von der Herrſchafft der Menſchen uͤber die Thiere, und von dem Recht dieſelben zu faͤllen gehandelt habe, ſo will ich nunmehro von der Ausuͤbung dieſer Herrſchafft und dieſes Rechts uͤber die Thiere, wie ſolche angefangen, und bey verſchiedenen Voͤlckern getrieben worden, einige Hiſtori- ſche Nachrichten aus den Alterthuͤmern mittheilen, um dadurch dasjenige, was in meinem Teutſchen Jaͤger von der Jagd der Alten geſaget worden iſt, theils zu erlaͤutern, theils aber zu verbeſſern, und vollſtaͤndiger zu machen. Es wird zwar das Jagen, wie ich in meinem erſten Haupt-Theil p. 245 ſqq. gezeiget habe, auf dreyerley Art und Weiſe von einigen unterſchieden, als da iſt I. Venatio hominum oppreſſiva, ein greulich tyranniſch Jagen, da die Gewaltigen auf Erden die armen unſchuldigen Leute unterdruͤcken und zwingen, von einem Ort zum andern treiben und jagen, ihnen das ihrige neh- men, und ſich damit bereichern; II. Venatio Arenaria das Kampf-Jagen, da man die zum Tode verurtheilten Ubelthaͤter, auf einem dazu gemachten Schau-Platze oder Amphitheatro mit den wilden Thieren dem Volck zum Schau-Spiel hat kaͤmpfen laſſen, und geſehen, ob ſie wieder ein wildes Thier mit Staͤrcke, Mannheit oder Behaͤndigkeit obſiegen, und wann ſie das ihri- ge gethan, die Thiere erlegen, und ihr Leben erhalten, ſolchermaſſen von der Straffe des vorigen Verbrechens ſich befreyen wuͤrden; III. Venatio ani- malium, da man das Wild groß und klein zu Holtz, und Felde jaget, hetzet, faͤllet und erleget. Allein weil die beyden erſten Arten von dieſem Jagen in uneigentlichem Verſtand alſo genennet werden, ſo will ich dieſelben allhier auf die Seite ſetzen, und vielmehr bey der dritten Art, oder der ſo genannten vena- tione animalium etwas ſtehen bleiben. Was nun erſtlich die Erfinder des Jagens wilder Thiere anbetrifft, ſo halten einige als Euſebius Lib. I. de præparatione Evangelica die Phoͤni- cier, andere aber die Thebaner davor, von welchen es hernach auf die Phry- gier waͤre gebracht worden; noch andere aber ſchreiben daſſelbe beſonders dem Ariſtæo zu Nonni Dionyſ. Lib. V. p. 153. Allein alles dieſes geſchiehet mit ſehr ſchlechtem Grund. Die Heyden haben dahero in Anſehung des un- gewiſſen Erfinders der Jagd die Goͤtter davor ausgegeben, wie denn Xeno- phon in ſeinem Buch de venatione gleich im Anfang ausdruͤcklich ſaget, daß Apollo und Diana die Jaͤgerey und die Hunde erfunden, und dieſe Kunſt dem Chironi wegen ſeiner Gerechtigkeit erlernet haͤtten, der ſich auch dieſes Geſchencks mit Freuden zu Nutzen gemachet; und von dieſem haͤtten ſie nebſt andern dergleichen Kuͤnſten wieder andere erlernet, als Cephalus, Æſcu- lapius, Melanion, Neſtor, Amphiaraus, Peleus, Telamon, Meleager, Theſeus, Hippolytus, Palamedes, Ulyſſes, Menestheus, Diomedes, Caſtor, Pollux, Machaon, Podalirius, Antilochus, Æneas und Achil- les, welche Perſonen allezuſammen denen Goͤttern gar angenehm geweſen waͤren. Allein ſo ungewiß und fabelhafft dieſe verſchiedenen Meynungen von dem Urſprung der Jaͤgerey klingen, ſo gewiſſe und ſichere Nachricht koͤnnen wir

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/18>, abgerufen am 19.04.2024.