welche ihm hier in der Wildniß so uner- wartet bereitet wurde, in solcher süßen Vergessenheit, daß er spät erst bemerkte, wie sehr in jeder Rücksicht für seine Be- quemlichkeit gesorgt war; denn mit seinem Speisewirthe, der auf einem niedrigen Baumzweige ausruhte, waren noch zwei andere Wundervögel gekommen, welche, brennende Fackeln in den Klauen haltend, zu des Wanderers Füßen saßen. Zu glei- cher Zeit erhob sich, um alle seine ermü- deten Sinne zu erfrischen, eine sanfte Mu- sik in den lauen Lüften, die ihn umflossen.
Freund Papagei, rief Takeddin, ich danke Dir, oder demjenigen, der Dich sen- det. Du hast mir eine Erquickung gebracht, worauf ich in dieser Lage gar nicht rech- nen konnte.
Der schöne Papagei flatterte von sei- nem Zweige herab, schüttelte mit vieler
welche ihm hier in der Wildniß ſo uner- wartet bereitet wurde, in ſolcher ſuͤßen Vergeſſenheit, daß er ſpaͤt erſt bemerkte, wie ſehr in jeder Ruͤckſicht fuͤr ſeine Be- quemlichkeit geſorgt war; denn mit ſeinem Speiſewirthe, der auf einem niedrigen Baumzweige ausruhte, waren noch zwei andere Wundervoͤgel gekommen, welche, brennende Fackeln in den Klauen haltend, zu des Wanderers Fuͤßen ſaßen. Zu glei- cher Zeit erhob ſich, um alle ſeine ermuͤ- deten Sinne zu erfriſchen, eine ſanfte Mu- ſik in den lauen Luͤften, die ihn umfloſſen.
Freund Papagei, rief Takeddin, ich danke Dir, oder demjenigen, der Dich ſen- det. Du haſt mir eine Erquickung gebracht, worauf ich in dieſer Lage gar nicht rech- nen konnte.
Der ſchoͤne Papagei flatterte von ſei- nem Zweige herab, ſchuͤttelte mit vieler
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welche ihm hier in der Wildniß ſo uner-
wartet bereitet wurde, in ſolcher ſuͤßen
Vergeſſenheit, daß er ſpaͤt erſt bemerkte,
wie ſehr in jeder Ruͤckſicht fuͤr ſeine Be-
quemlichkeit geſorgt war; denn mit ſeinem
Speiſewirthe, der auf einem niedrigen
Baumzweige ausruhte, waren noch zwei
andere Wundervoͤgel gekommen, welche,
brennende Fackeln in den Klauen haltend,
zu des Wanderers Fuͤßen ſaßen. Zu glei-
cher Zeit erhob ſich, um alle ſeine ermuͤ-
deten Sinne zu erfriſchen, eine ſanfte Mu-
ſik in den lauen Luͤften, die ihn umfloſſen.
Freund Papagei, rief Takeddin, ich
danke Dir, oder demjenigen, der Dich ſen-
det. Du haſt mir eine Erquickung gebracht,
worauf ich in dieſer Lage gar nicht rech-
nen konnte.
Der ſchoͤne Papagei flatterte von ſei-
nem Zweige herab, ſchuͤttelte mit vieler
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/153>, abgerufen am 23.04.2024.
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