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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.

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ledeyten zebraischen Tone angesteckt
wäre.

"Jmmerhin mag er mit den Franzosen
bekannt seyn! das wird ihn vor allem Über-
menschlichen bewahren. -- Aber die Eng-
länder, und ganz besonders die Griechen
und Römer muß er mir gelesen haben; da-
mit er nicht früh oder spät in das ver-
dammte Weinerliche verfällt."

"Ja! ja! muß er! muß er! Jch habe
gut beschrieben; wenn er nur erst gefunden
wäre! -- Aber nicht verzagt! wir wollen
das Äußerste versuchen!

Mit diesen Worten eilte er zum Könige.
Dieser, schon seit geraumer Zeit, nicht son-
derlich von dem französischen Prinzen er-
baut, wünschte recht sehnlich ihn gänzlich
entbehren zu können, und mußte daher den
Vorschlag mit vieler Freude annehmen.

"Ja! -- sagte der Arzt -- werden mir
aber
ledeyten zebraïſchen Tone angeſteckt
waͤre.

»Jmmerhin mag er mit den Franzoſen
bekannt ſeyn! das wird ihn vor allem Über-
menſchlichen bewahren. — Aber die Eng-
laͤnder, und ganz beſonders die Griechen
und Roͤmer muß er mir geleſen haben; da-
mit er nicht fruͤh oder ſpaͤt in das ver-
dammte Weinerliche verfaͤllt.«

»Ja! ja! muß er! muß er! Jch habe
gut beſchrieben; wenn er nur erſt gefunden
waͤre! — Aber nicht verzagt! wir wollen
das Äußerſte verſuchen!

Mit dieſen Worten eilte er zum Koͤnige.
Dieſer, ſchon ſeit geraumer Zeit, nicht ſon-
derlich von dem franzoͤſiſchen Prinzen er-
baut, wuͤnſchte recht ſehnlich ihn gaͤnzlich
entbehren zu koͤnnen, und mußte daher den
Vorſchlag mit vieler Freude annehmen.

»Ja! — ſagte der Arzt — werden mir
aber
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[128/0132] ledeyten zebraïſchen Tone angeſteckt waͤre. »Jmmerhin mag er mit den Franzoſen bekannt ſeyn! das wird ihn vor allem Über- menſchlichen bewahren. — Aber die Eng- laͤnder, und ganz beſonders die Griechen und Roͤmer muß er mir geleſen haben; da- mit er nicht fruͤh oder ſpaͤt in das ver- dammte Weinerliche verfaͤllt.« »Ja! ja! muß er! muß er! Jch habe gut beſchrieben; wenn er nur erſt gefunden waͤre! — Aber nicht verzagt! wir wollen das Äußerſte verſuchen! Mit dieſen Worten eilte er zum Koͤnige. Dieſer, ſchon ſeit geraumer Zeit, nicht ſon- derlich von dem franzoͤſiſchen Prinzen er- baut, wuͤnſchte recht ſehnlich ihn gaͤnzlich entbehren zu koͤnnen, und mußte daher den Vorſchlag mit vieler Freude annehmen. »Ja! — ſagte der Arzt — werden mir aber

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Zitationshilfe: [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/132>, abgerufen am 24.04.2024.