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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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vernünftige anleitung
der sache davon er redet, §. 14. Jn ansehung seiner
eignen person, §. 15. Jn ansehung seines zuhörers,
§. 16. Jn ansehung der äusserlichen umstände, §. 17.
Von der historie der Oratorie überhaupt §. 18. Von
der Oratorie vor der sündfluth und nach derselben bey
den Barbarn, §. 19. Bey den Phöniciern, Hebräern
und Griechen, §. 20. Bey den Römern, §. 21. Bey
den Teutschen, §. 22. Bey den Frantzosen, §. 23. Bey
den Engelländern, §. 24. Bey den Jtaliänern, §. 25.
Bey den Spaniern, §. 26. Bey denen übrigen Natio-
nen, §. 27. Von der eintheilung der Oratorie, §. 28.

§. 1.

DJe Oratoriea) ist eine vernünftige
anweisung! zur beredsamkeit, das ist,
zu der geschicklichkeit, solche wör-
ter zugebrauchen, welche mit un-
sern gedancken genau überein kommen,b) und in solcher ordnung mit solcher art: seine
gedancken fürzustellen, daß in denen die unsere
worte hören oder lesen, eben die gedancken und
regungen entstehen, die wir ihnen beybringen
wollen, damit die glückseeligkeit des menschli-
chen geschlechts befördert und der umgang un-
ter ihnen angenehm gemacht werde.

a) Griechisch heist sie: Rhetorica Teutsch: Die Re-
de-kunst.
Einige sagen die Rhetorick gebe re-
geln, die Oratorie bringe sie in die übung; und
machen also einen unterschied unter beyden, das
will ich ihnen nicht wehren, ich thue es inzwi-
schen nicht.
b) Cicero de orat. III. 10. Quinam esset dicendi
modus melior, quam vt latine, vt dilucide, vt orna-
te, & adid quodcunque agetur, apte congruenterque
dicamus. Quincti l. Lib. III. V. Tria sunt quae

vernuͤnftige anleitung
der ſache davon er redet, §. 14. Jn anſehung ſeiner
eignen perſon, §. 15. Jn anſehung ſeines zuhoͤrers,
§. 16. Jn anſehung der aͤuſſerlichen umſtaͤnde, §. 17.
Von der hiſtorie der Oratorie uͤberhaupt §. 18. Von
der Oratorie vor der ſuͤndfluth und nach derſelben bey
den Barbarn, §. 19. Bey den Phoͤniciern, Hebraͤern
und Griechen, §. 20. Bey den Roͤmern, §. 21. Bey
den Teutſchen, §. 22. Bey den Frantzoſen, §. 23. Bey
den Engellaͤndern, §. 24. Bey den Jtaliaͤnern, §. 25.
Bey den Spaniern, §. 26. Bey denen uͤbrigen Natio-
nen, §. 27. Von der eintheilung der Oratorie, §. 28.

§. 1.

DJe Oratoriea) iſt eine vernuͤnftige
anweiſung! zur beredſamkeit, das iſt,
zu der geſchicklichkeit, ſolche woͤr-
ter zugebrauchen, welche mit un-
ſern gedancken genau uͤberein kommen,b) und in ſolcher ordnung mit ſolcher art: ſeine
gedancken fuͤrzuſtellen, daß in denen die unſere
worte hoͤren oder leſen, eben die gedancken und
regungen entſtehen, die wir ihnen beybringen
wollen, damit die gluͤckſeeligkeit des menſchli-
chen geſchlechts befoͤrdert und der umgang un-
ter ihnen angenehm gemacht werde.

a) Griechiſch heiſt ſie: Rhetorica Teutſch: Die Re-
de-kunſt.
Einige ſagen die Rhetorick gebe re-
geln, die Oratorie bringe ſie in die uͤbung; und
machen alſo einen unterſchied unter beyden, das
will ich ihnen nicht wehren, ich thue es inzwi-
ſchen nicht.
b) Cicero de orat. III. 10. Quinam eſſet dicendi
modus melior, quam vt latine, vt dilucide, vt orna-
te, & adid quodcunque agetur, apte congruenterque
dicamus. Quincti l. Lib. III. V. Tria ſunt quæ

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[2/0020] vernuͤnftige anleitung der ſache davon er redet, §. 14. Jn anſehung ſeiner eignen perſon, §. 15. Jn anſehung ſeines zuhoͤrers, §. 16. Jn anſehung der aͤuſſerlichen umſtaͤnde, §. 17. Von der hiſtorie der Oratorie uͤberhaupt §. 18. Von der Oratorie vor der ſuͤndfluth und nach derſelben bey den Barbarn, §. 19. Bey den Phoͤniciern, Hebraͤern und Griechen, §. 20. Bey den Roͤmern, §. 21. Bey den Teutſchen, §. 22. Bey den Frantzoſen, §. 23. Bey den Engellaͤndern, §. 24. Bey den Jtaliaͤnern, §. 25. Bey den Spaniern, §. 26. Bey denen uͤbrigen Natio- nen, §. 27. Von der eintheilung der Oratorie, §. 28. §. 1. DJe Oratorie a⁾ iſt eine vernuͤnftige anweiſung! zur beredſamkeit, das iſt, zu der geſchicklichkeit, ſolche woͤr- ter zugebrauchen, welche mit un- ſern gedancken genau uͤberein kommen, b⁾ und in ſolcher ordnung mit ſolcher art: ſeine gedancken fuͤrzuſtellen, daß in denen die unſere worte hoͤren oder leſen, eben die gedancken und regungen entſtehen, die wir ihnen beybringen wollen, damit die gluͤckſeeligkeit des menſchli- chen geſchlechts befoͤrdert und der umgang un- ter ihnen angenehm gemacht werde. a⁾ Griechiſch heiſt ſie: Rhetorica Teutſch: Die Re- de-kunſt. Einige ſagen die Rhetorick gebe re- geln, die Oratorie bringe ſie in die uͤbung; und machen alſo einen unterſchied unter beyden, das will ich ihnen nicht wehren, ich thue es inzwi- ſchen nicht. b⁾ Cicero de orat. III. 10. Quinam eſſet dicendi modus melior, quam vt latine, vt dilucide, vt orna- te, & adid quodcunque agetur, apte congruenterque dicamus. Quincti l. Lib. III. V. Tria ſunt quæ præ-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/20>, abgerufen am 25.04.2024.