chen personen und ämter, errichtung der kirchen und schulen. Imgleichen gehöret hieher die ertei- lung der religionsfreiheit, so fern solche den Teut- schen Reichsgesäzen, auch der landesverfassung nicht entgegen ist; nicht minder die statuten der geistlichen stiftungen zu bestätigen, die öffentliche fürbitte für den regirenden landesherrn samt der landtrauer: beim aufgebote von der kanzel die ehrlich gemachete hurkinder, nicht unter dem na- men natürlicher kinder vor der verheiratung auf- zurufen.
§ 2089
Den äusserlichen ruhestand zu erhalten, undim äusserli- chen ruhe- stande, selbigen behörig einzurichten, auch die behufige mittel dazu vorzukehren, kommt der obersten ge- walt zu: der landes schuz und schirm, das kriges- und fridensrecht, die einquartirung, die werbung, die ausnemung der jungen mannschaft zur Reichs- creis- und landesbeschüzung, das aufgebot der untertanen, die landes- und heeres-folge, festun- gen anzulegen und zu besezen, das recht bündnisse zu schlüssen, gesanden anzunemen und zu schicken, das öfnungsrecht, die errichtung der landmiliz, das besazungsrecht.
§ 2090
Weiter, was in die policei einschläget, durchin policei- sachen. ordnungen und gesäze zu besorgen, als die gesund- heits-erhaltung der untertanen, z. e. bei glatteisen das streuen vor den häusern anzubefelen; den ver- kauf wohlfeiler härnen oder bastschue wegen der eisigen straßen fürs gesinde zu veranstalten, auch alles vorzukeren, was in die policei-wissenschaft einschläget, bei hochzeiten, kindtaufen, leichen, in ansehung der kleider-tracht, des wolstandes, zu verhütung der unglücksfälle etc.
Immit-
von den gerechtigkeiten, ꝛc.
chen perſonen und aͤmter, errichtung der kirchen und ſchulen. Imgleichen gehoͤret hieher die ertei- lung der religionsfreiheit, ſo fern ſolche den Teut- ſchen Reichsgeſaͤzen, auch der landesverfaſſung nicht entgegen iſt; nicht minder die ſtatuten der geiſtlichen ſtiftungen zu beſtaͤtigen, die oͤffentliche fuͤrbitte fuͤr den regirenden landesherrn ſamt der landtrauer: beim aufgebote von der kanzel die ehrlich gemachete hurkinder, nicht unter dem na- men natuͤrlicher kinder vor der verheiratung auf- zurufen.
§ 2089
Den aͤuſſerlichen ruheſtand zu erhalten, undim aͤuſſerli- chen ruhe- ſtande, ſelbigen behoͤrig einzurichten, auch die behufige mittel dazu vorzukehren, kommt der oberſten ge- walt zu: der landes ſchuz und ſchirm, das kriges- und fridensrecht, die einquartirung, die werbung, die ausnemung der jungen mannſchaft zur Reichs- creis- und landesbeſchuͤzung, das aufgebot der untertanen, die landes- und heeres-folge, feſtun- gen anzulegen und zu beſezen, das recht buͤndniſſe zu ſchluͤſſen, geſanden anzunemen und zu ſchicken, das oͤfnungsrecht, die errichtung der landmiliz, das beſazungsrecht.
§ 2090
Weiter, was in die policei einſchlaͤget, durchin policei- ſachen. ordnungen und geſaͤze zu beſorgen, als die geſund- heits-erhaltung der untertanen, z. e. bei glatteiſen das ſtreuen vor den haͤuſern anzubefelen; den ver- kauf wohlfeiler haͤrnen oder baſtſchue wegen der eiſigen ſtraßen fuͤrs geſinde zu veranſtalten, auch alles vorzukeren, was in die policei-wiſſenſchaft einſchlaͤget, bei hochzeiten, kindtaufen, leichen, in anſehung der kleider-tracht, des wolſtandes, zu verhuͤtung der ungluͤcksfaͤlle ꝛc.
Immit-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0855"n="843"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den gerechtigkeiten, ꝛc.</hi></fw><lb/>
chen perſonen und aͤmter, errichtung der kirchen<lb/>
und ſchulen. Imgleichen gehoͤret hieher die ertei-<lb/>
lung der religionsfreiheit, ſo fern ſolche den Teut-<lb/>ſchen Reichsgeſaͤzen, auch der landesverfaſſung<lb/>
nicht entgegen iſt; nicht minder die ſtatuten der<lb/>
geiſtlichen ſtiftungen zu beſtaͤtigen, die oͤffentliche<lb/>
fuͤrbitte fuͤr den regirenden landesherrn ſamt der<lb/>
landtrauer: beim aufgebote von der kanzel die<lb/>
ehrlich gemachete hurkinder, nicht unter dem na-<lb/>
men natuͤrlicher kinder vor der verheiratung auf-<lb/>
zurufen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2089</head><lb/><p>Den aͤuſſerlichen ruheſtand zu erhalten, und<noteplace="right">im aͤuſſerli-<lb/>
chen ruhe-<lb/>ſtande,</note><lb/>ſelbigen behoͤrig einzurichten, auch die behufige<lb/>
mittel dazu vorzukehren, kommt der oberſten ge-<lb/>
walt zu: der landes ſchuz und ſchirm, das kriges-<lb/>
und fridensrecht, die einquartirung, die werbung,<lb/>
die ausnemung der jungen mannſchaft zur Reichs-<lb/>
creis- und landesbeſchuͤzung, das aufgebot der<lb/>
untertanen, die landes- und heeres-folge, feſtun-<lb/>
gen anzulegen und zu beſezen, das recht buͤndniſſe<lb/>
zu ſchluͤſſen, geſanden anzunemen und zu ſchicken,<lb/>
das oͤfnungsrecht, die errichtung der landmiliz,<lb/>
das beſazungsrecht.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2090</head><lb/><p>Weiter, was in die policei einſchlaͤget, durch<noteplace="right">in policei-<lb/>ſachen.</note><lb/>
ordnungen und geſaͤze zu beſorgen, als die geſund-<lb/>
heits-erhaltung der untertanen, z. e. bei glatteiſen<lb/>
das ſtreuen vor den haͤuſern anzubefelen; den ver-<lb/>
kauf wohlfeiler haͤrnen oder baſtſchue wegen der<lb/>
eiſigen ſtraßen fuͤrs geſinde zu veranſtalten, auch<lb/>
alles vorzukeren, was in die policei-wiſſenſchaft<lb/>
einſchlaͤget, bei hochzeiten, kindtaufen, leichen, in<lb/>
anſehung der kleider-tracht, des wolſtandes, zu<lb/>
verhuͤtung der ungluͤcksfaͤlle ꝛc.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Immit-</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[843/0855]
von den gerechtigkeiten, ꝛc.
chen perſonen und aͤmter, errichtung der kirchen
und ſchulen. Imgleichen gehoͤret hieher die ertei-
lung der religionsfreiheit, ſo fern ſolche den Teut-
ſchen Reichsgeſaͤzen, auch der landesverfaſſung
nicht entgegen iſt; nicht minder die ſtatuten der
geiſtlichen ſtiftungen zu beſtaͤtigen, die oͤffentliche
fuͤrbitte fuͤr den regirenden landesherrn ſamt der
landtrauer: beim aufgebote von der kanzel die
ehrlich gemachete hurkinder, nicht unter dem na-
men natuͤrlicher kinder vor der verheiratung auf-
zurufen.
§ 2089
Den aͤuſſerlichen ruheſtand zu erhalten, und
ſelbigen behoͤrig einzurichten, auch die behufige
mittel dazu vorzukehren, kommt der oberſten ge-
walt zu: der landes ſchuz und ſchirm, das kriges-
und fridensrecht, die einquartirung, die werbung,
die ausnemung der jungen mannſchaft zur Reichs-
creis- und landesbeſchuͤzung, das aufgebot der
untertanen, die landes- und heeres-folge, feſtun-
gen anzulegen und zu beſezen, das recht buͤndniſſe
zu ſchluͤſſen, geſanden anzunemen und zu ſchicken,
das oͤfnungsrecht, die errichtung der landmiliz,
das beſazungsrecht.
im aͤuſſerli-
chen ruhe-
ſtande,
§ 2090
Weiter, was in die policei einſchlaͤget, durch
ordnungen und geſaͤze zu beſorgen, als die geſund-
heits-erhaltung der untertanen, z. e. bei glatteiſen
das ſtreuen vor den haͤuſern anzubefelen; den ver-
kauf wohlfeiler haͤrnen oder baſtſchue wegen der
eiſigen ſtraßen fuͤrs geſinde zu veranſtalten, auch
alles vorzukeren, was in die policei-wiſſenſchaft
einſchlaͤget, bei hochzeiten, kindtaufen, leichen, in
anſehung der kleider-tracht, des wolſtandes, zu
verhuͤtung der ungluͤcksfaͤlle ꝛc.
in policei-
ſachen.
Immit-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/855>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.