ken- pestilenz-häuser, lazarete (nosocomium), darin gebrechliche kranken verpfleget werden, Hert in notitia regn. Franc. veteris cap. III § 40 s. 198 vol. II T. I.Spital ist ein auf behältnis der fremden und pilgrime (xenodochium), Hert am a. o.
§ 1807
Von einrichtung der armen- und waisen-häuser handelt Marperger von versorgung der armen. das spital wird be- schriben.Sie heissen auch hospitalien, spitale. Das spi- tal ist ein öffentliches gebäude, worin arme, alte, schwächliche manns- und weibes-personen auf be- halten, mit leibes-narung, und falls sie krank sind, mit arzenei und wartung versorget werden. Sie bestehen aus verschidenen cellen, deren zwo ein ofen heizet. Ausserdem ist ein speise- und bät- sal darin vorhanden. Bei einer ieden Teutschen ordens-commende findet sich ein spital. Sodann hat man sichen- oder kranken- auch pestilenz-häu- ser vor den städten. Dise und die hospitale leget man gegen morgen der stadt an; in betracht die wenigsten winde daher kommen, damit der von sotanen häusern kommende unangenehme, auch ungesunde geruch so oft nicht empfunden werde, PenthersIster teil der bürgerl. bau-kunst, s. 87. Nicht alle und iede sind darin aufzunemen. Wer in Hessen in die öffentlichen armen-häuser, oder hospitalien aufgenommen werden will, muß nach der verordnung vom jare 1728 sich richten. Ver- ordnung von hospitalien und armen-häusern 1736. Ermeldte häuser können auch ieweilen den gemein- den zustehen, gehören aber ordentlich dem re- genten.
§ 1808
wem die rathäuser zustehen?
Die rathäuser, brauhäuser, tanzhäuser etc. ge- hören meistenteils den städten. Ein rathaus hat
den
XLIV haubtſtuͤck
ken- peſtilenz-haͤuſer, lazarete (noſocomium), darin gebrechliche kranken verpfleget werden, Hert in notitia regn. Franc. veteris cap. III § 40 ſ. 198 vol. II T. I.Spital iſt ein auf behaͤltnis der fremden und pilgrime (xenodochium), Hert am a. o.
§ 1807
Von einrichtung der armen- und waiſen-haͤuſer handelt Marperger von verſorgung der armen. das ſpital wird be- ſchriben.Sie heiſſen auch hoſpitalien, ſpitale. Das ſpi- tal iſt ein oͤffentliches gebaͤude, worin arme, alte, ſchwaͤchliche manns- und weibes-perſonen auf be- halten, mit leibes-narung, und falls ſie krank ſind, mit arzenei und wartung verſorget werden. Sie beſtehen aus verſchidenen cellen, deren zwo ein ofen heizet. Auſſerdem iſt ein ſpeiſe- und baͤt- ſal darin vorhanden. Bei einer ieden Teutſchen ordens-commende findet ſich ein ſpital. Sodann hat man ſichen- oder kranken- auch peſtilenz-haͤu- ſer vor den ſtaͤdten. Diſe und die hoſpitale leget man gegen morgen der ſtadt an; in betracht die wenigſten winde daher kommen, damit der von ſotanen haͤuſern kommende unangenehme, auch ungeſunde geruch ſo oft nicht empfunden werde, PenthersIſter teil der buͤrgerl. bau-kunſt, ſ. 87. Nicht alle und iede ſind darin aufzunemen. Wer in Heſſen in die oͤffentlichen armen-haͤuſer, oder hoſpitalien aufgenommen werden will, muß nach der verordnung vom jare 1728 ſich richten. Ver- ordnung von hoſpitalien und armen-haͤuſern 1736. Ermeldte haͤuſer koͤnnen auch ieweilen den gemein- den zuſtehen, gehoͤren aber ordentlich dem re- genten.
§ 1808
wem die rathaͤuſer zuſtehen?
Die rathaͤuſer, brauhaͤuſer, tanzhaͤuſer ꝛc. ge- hoͤren meiſtenteils den ſtaͤdten. Ein rathaus hat
den
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XLIV haubtſtuͤck
ken- peſtilenz-haͤuſer, lazarete (noſocomium),
darin gebrechliche kranken verpfleget werden, Hert
in notitia regn. Franc. veteris cap. III § 40
ſ. 198 vol. II T. I. Spital iſt ein auf behaͤltnis
der fremden und pilgrime (xenodochium),
Hert am a. o.
§ 1807
Von einrichtung der armen- und waiſen-haͤuſer
handelt Marperger von verſorgung der armen.
Sie heiſſen auch hoſpitalien, ſpitale. Das ſpi-
tal iſt ein oͤffentliches gebaͤude, worin arme, alte,
ſchwaͤchliche manns- und weibes-perſonen auf be-
halten, mit leibes-narung, und falls ſie krank
ſind, mit arzenei und wartung verſorget werden.
Sie beſtehen aus verſchidenen cellen, deren zwo
ein ofen heizet. Auſſerdem iſt ein ſpeiſe- und baͤt-
ſal darin vorhanden. Bei einer ieden Teutſchen
ordens-commende findet ſich ein ſpital. Sodann
hat man ſichen- oder kranken- auch peſtilenz-haͤu-
ſer vor den ſtaͤdten. Diſe und die hoſpitale leget
man gegen morgen der ſtadt an; in betracht die
wenigſten winde daher kommen, damit der von
ſotanen haͤuſern kommende unangenehme, auch
ungeſunde geruch ſo oft nicht empfunden werde,
Penthers Iſter teil der buͤrgerl. bau-kunſt, ſ. 87.
Nicht alle und iede ſind darin aufzunemen. Wer
in Heſſen in die oͤffentlichen armen-haͤuſer, oder
hoſpitalien aufgenommen werden will, muß nach
der verordnung vom jare 1728 ſich richten. Ver-
ordnung von hoſpitalien und armen-haͤuſern 1736.
Ermeldte haͤuſer koͤnnen auch ieweilen den gemein-
den zuſtehen, gehoͤren aber ordentlich dem re-
genten.
das ſpital
wird be-
ſchriben.
§ 1808
Die rathaͤuſer, brauhaͤuſer, tanzhaͤuſer ꝛc. ge-
hoͤren meiſtenteils den ſtaͤdten. Ein rathaus hat
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/742>, abgerufen am 23.11.2024.
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