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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den wald- und holzungen etc.
kämmen, auch tribe-stöcken der mülen. Zu denist gut zu
gebrauchen.

lebendigen hägen um die gärten, auch den alleen,
oder gängen, irr-gärten werden sie stark gebrau-
chet. Aspen und birken sind gut unter den brau-
kessel. Die birke stehet 60 bis 70 jare. Die
erlen taugen im wasserbaue und zu den born-rören.
Die haseln geben fachgerten und schienstöcke für
kleber. Das lindenholz ist für die bildhauer. Die
eschen sind für die wagner zu kutschen-bäumen.

§ 1767

Den anwuchs und anflug der hölzer erhaltenwie der an-
wuchs der
hölzer be-
schihet?

wir entweder von der natur, oder mit zuthuung
unseres fleißes, und angewendeten arbeit. In
jenem falle erfolget die fortpflanzung des holzes
entweder durch den samen, oder durch das aus-
schlagen an der wurzel und stammes. Daher der
anflug und wiederwachs bekannt ist. Durch den
samen kommet fürnämlich das nadelholz fort; al-
lein das laubholz wird sowohl durch den samen,
als auch durch die ausläufer fortgepflanzet. Die
häher, oder markolfen verstecken die eicheln, und
sind demnach öfters die pflanzer derselben. Die
natürliche fortpflanzung gehet langweilig zu. Hin-
gegen die andre art, nämlich die künstliche, hat
einen geschwindern fortgang, auch bessern erfolg.
Dise fortpflanzung des holzes beschihet teils durch
den samen, teils durch die pflanzung, und zwar
durch fortsezung ganzer und junger stämme, oder
durch die schnittlinge, sowohl äste. Bei dem
wilden holze wird das säen besser, als das pflan-
zen gehalten. Von der beföderung des holzpflan-
zens besagen die Teutschen landes- forst- policei-
und andre ordnungen. Sihe davon den Stisser
am a. o. s. 113 cap. 4 abt. I § 19 *, den von Göch-
hausen
am a. o., die öconomischen sammlungen
aus den Breslauer natur- und kunst-geschichten

aus-
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von den wald- und holzungen ꝛc.
kaͤmmen, auch tribe-ſtoͤcken der muͤlen. Zu deniſt gut zu
gebrauchen.

lebendigen haͤgen um die gaͤrten, auch den alleen,
oder gaͤngen, irr-gaͤrten werden ſie ſtark gebrau-
chet. Aſpen und birken ſind gut unter den brau-
keſſel. Die birke ſtehet 60 bis 70 jare. Die
erlen taugen im waſſerbaue und zu den born-roͤren.
Die haſeln geben fachgerten und ſchienſtoͤcke fuͤr
kleber. Das lindenholz iſt fuͤr die bildhauer. Die
eſchen ſind fuͤr die wagner zu kutſchen-baͤumen.

§ 1767

Den anwuchs und anflug der hoͤlzer erhaltenwie der an-
wuchs der
hoͤlzer be-
ſchihet?

wir entweder von der natur, oder mit zuthuung
unſeres fleißes, und angewendeten arbeit. In
jenem falle erfolget die fortpflanzung des holzes
entweder durch den ſamen, oder durch das aus-
ſchlagen an der wurzel und ſtammes. Daher der
anflug und wiederwachs bekannt iſt. Durch den
ſamen kommet fuͤrnaͤmlich das nadelholz fort; al-
lein das laubholz wird ſowohl durch den ſamen,
als auch durch die auslaͤufer fortgepflanzet. Die
haͤher, oder markolfen verſtecken die eicheln, und
ſind demnach oͤfters die pflanzer derſelben. Die
natuͤrliche fortpflanzung gehet langweilig zu. Hin-
gegen die andre art, naͤmlich die kuͤnſtliche, hat
einen geſchwindern fortgang, auch beſſern erfolg.
Diſe fortpflanzung des holzes beſchihet teils durch
den ſamen, teils durch die pflanzung, und zwar
durch fortſezung ganzer und junger ſtaͤmme, oder
durch die ſchnittlinge, ſowohl aͤſte. Bei dem
wilden holze wird das ſaͤen beſſer, als das pflan-
zen gehalten. Von der befoͤderung des holzpflan-
zens beſagen die Teutſchen landes- forſt- policei-
und andre ordnungen. Sihe davon den Stiſſer
am a. o. ſ. 113 cap. 4 abt. I § 19 *, den von Goͤch-
hauſen
am a. o., die oͤconomiſchen ſammlungen
aus den Breslauer natur- und kunſt-geſchichten

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[713/0725] von den wald- und holzungen ꝛc. kaͤmmen, auch tribe-ſtoͤcken der muͤlen. Zu den lebendigen haͤgen um die gaͤrten, auch den alleen, oder gaͤngen, irr-gaͤrten werden ſie ſtark gebrau- chet. Aſpen und birken ſind gut unter den brau- keſſel. Die birke ſtehet 60 bis 70 jare. Die erlen taugen im waſſerbaue und zu den born-roͤren. Die haſeln geben fachgerten und ſchienſtoͤcke fuͤr kleber. Das lindenholz iſt fuͤr die bildhauer. Die eſchen ſind fuͤr die wagner zu kutſchen-baͤumen. iſt gut zu gebrauchen. § 1767 Den anwuchs und anflug der hoͤlzer erhalten wir entweder von der natur, oder mit zuthuung unſeres fleißes, und angewendeten arbeit. In jenem falle erfolget die fortpflanzung des holzes entweder durch den ſamen, oder durch das aus- ſchlagen an der wurzel und ſtammes. Daher der anflug und wiederwachs bekannt iſt. Durch den ſamen kommet fuͤrnaͤmlich das nadelholz fort; al- lein das laubholz wird ſowohl durch den ſamen, als auch durch die auslaͤufer fortgepflanzet. Die haͤher, oder markolfen verſtecken die eicheln, und ſind demnach oͤfters die pflanzer derſelben. Die natuͤrliche fortpflanzung gehet langweilig zu. Hin- gegen die andre art, naͤmlich die kuͤnſtliche, hat einen geſchwindern fortgang, auch beſſern erfolg. Diſe fortpflanzung des holzes beſchihet teils durch den ſamen, teils durch die pflanzung, und zwar durch fortſezung ganzer und junger ſtaͤmme, oder durch die ſchnittlinge, ſowohl aͤſte. Bei dem wilden holze wird das ſaͤen beſſer, als das pflan- zen gehalten. Von der befoͤderung des holzpflan- zens beſagen die Teutſchen landes- forſt- policei- und andre ordnungen. Sihe davon den Stiſſer am a. o. ſ. 113 cap. 4 abt. I § 19 *, den von Goͤch- hauſen am a. o., die oͤconomiſchen ſammlungen aus den Breslauer natur- und kunſt-geſchichten aus- wie der an- wuchs der hoͤlzer be- ſchihet? Y y 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/725>, abgerufen am 23.11.2024.