grunde Breidenbach, freiherr von Senkenberg de jure Hassorum priuato antiquo, in beila- gen, s. 61.
§ 371
Zum gute gehören alle gebäude, nicht minderdie zubehö- rungen des gutes, die zäune, hartes und weiches holz, obstbäume, wisen und weiden, hängendes obst, die hälfte der aussaat.
§ 372
Dem bauer gehöret, was er erkaufet hat, nachdas gekauf- te gehöret dem bauer. verschidenen landesgewohnheiten.
§ 373
Ferner hat er nach einigen landesgewohnheiten die hälfte von allen gebäuden, welche vom bau- ern nicht herrühren, alle vorhandene baarschaften, hausgeräth, vieh, heu, korn, flachs, obst und früchten.
§ 374
Ueberdieses muß er spann- wagen- und pflug-die dienste leisten, dienste leisten, wofern er mit zugvieh versehen ist, widrigenfalls thut er handfronen, Stissers ein- leitung zur landwirtschaft, cap. IX, abth. II § VII s. 234 fg.
§ 375
Ohne gutsherrliche einwilligung kan er vom ho-er kan von dem gute nichts ver- schreiben, fe nichts verschreiben, noch veräusern; bey dem leztern falle hat der halsherr den vorkauf, Osna- brüg eigenth. ordn. cap. XI § 11, Heßisches ei- gen buch § 1, Waldschmidt am a. o. s. 53.
§ 376
Der eigentumsherr hat das bettemundsrecht,das bette- mundsrecht stehet dem herrn zu. Ist von der bedemund unterschie- den. welches er wider denjenigen ausübet, welcher sei- ne eigenbehörige magd geschwächet hat, Osnabr. eigent. ordn. cap. 16 § 2, Estors kleine schriften, band II, st. V cap. 5 § 35 Struvens sammlung unter- schidener Teutschen wörter, unter der rubrick:
Bet-
leibeigenen bauern.
grunde Breidenbach, freiherr von Senkenberg de jure Haſſorum priuato antiquo, in beila- gen, ſ. 61.
§ 371
Zum gute gehoͤren alle gebaͤude, nicht minderdie zubehoͤ- rungen des gutes, die zaͤune, hartes und weiches holz, obſtbaͤume, wiſen und weiden, haͤngendes obſt, die haͤlfte der ausſaat.
§ 372
Dem bauer gehoͤret, was er erkaufet hat, nachdas gekauf- te gehoͤret dem bauer. verſchidenen landesgewohnheiten.
§ 373
Ferner hat er nach einigen landesgewohnheiten die haͤlfte von allen gebaͤuden, welche vom bau- ern nicht herruͤhren, alle vorhandene baarſchaften, hausgeraͤth, vieh, heu, korn, flachs, obſt und fruͤchten.
§ 374
Ueberdieſes muß er ſpann- wagen- und pflug-die dienſte leiſten, dienſte leiſten, wofern er mit zugvieh verſehen iſt, widrigenfalls thut er handfronen, Stiſſers ein- leitung zur landwirtſchaft, cap. IX, abth. II § VII ſ. 234 fg.
§ 375
Ohne gutsherrliche einwilligung kan er vom ho-er kan von dem gute nichts ver- ſchreiben, fe nichts verſchreiben, noch veraͤuſern; bey dem leztern falle hat der halsherr den vorkauf, Oſna- bruͤg eigenth. ordn. cap. XI § 11, Heßiſches ei- gen buch § 1, Waldſchmidt am a. o. ſ. 53.
§ 376
Der eigentumsherr hat das bettemundsrecht,das bette- mundsꝛecht ſtehet dem herrn zu. Iſt von der bedemund unterſchie- den. welches er wider denjenigen ausuͤbet, welcher ſei- ne eigenbehoͤrige magd geſchwaͤchet hat, Oſnabr. eigent. ordn. cap. 16 § 2, Eſtors kleine ſchriften, band II, ſt. V cap. 5 § 35 Struvens ſammlung unter- ſchidener Teutſchen woͤrter, unter der rubrick:
Bet-
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0171"n="159"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">leibeigenen bauern.</hi></fw><lb/>
grunde Breidenbach, freiherr <hirendition="#fr">von Senkenberg</hi><lb/><hirendition="#aq">de jure Haſſorum priuato antiquo,</hi> in beila-<lb/>
gen, ſ. 61.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 371</head><lb/><p>Zum gute gehoͤren alle gebaͤude, nicht minder<noteplace="right">die zubehoͤ-<lb/>
rungen des<lb/>
gutes,</note><lb/>
die zaͤune, hartes und weiches holz, obſtbaͤume,<lb/>
wiſen und weiden, haͤngendes obſt, die haͤlfte der<lb/>
ausſaat.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 372</head><lb/><p>Dem bauer gehoͤret, was er erkaufet hat, nach<noteplace="right">das gekauf-<lb/>
te gehoͤret<lb/>
dem bauer.</note><lb/>
verſchidenen landesgewohnheiten.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 373</head><lb/><p>Ferner hat er nach einigen landesgewohnheiten<lb/>
die haͤlfte von allen gebaͤuden, welche vom bau-<lb/>
ern nicht herruͤhren, alle vorhandene baarſchaften,<lb/>
hausgeraͤth, vieh, heu, korn, flachs, obſt und<lb/>
fruͤchten.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 374</head><lb/><p>Ueberdieſes muß er ſpann- wagen- und pflug-<noteplace="right">die dienſte<lb/>
leiſten,</note><lb/>
dienſte leiſten, wofern er mit zugvieh verſehen iſt,<lb/>
widrigenfalls thut er handfronen, <hirendition="#fr">Stiſſers</hi> ein-<lb/>
leitung zur landwirtſchaft, cap. <hirendition="#aq">IX</hi>, abth. <hirendition="#aq">II § VII</hi><lb/>ſ. 234 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 375</head><lb/><p>Ohne gutsherrliche einwilligung kan er vom ho-<noteplace="right">er kan von<lb/>
dem gute<lb/>
nichts ver-<lb/>ſchreiben,</note><lb/>
fe nichts verſchreiben, noch veraͤuſern; bey dem<lb/>
leztern falle hat der halsherr den vorkauf, Oſna-<lb/>
bruͤg eigenth. ordn. cap. <hirendition="#aq">XI</hi> § 11, <hirendition="#fr">Heßiſches</hi> ei-<lb/>
gen buch § 1, <hirendition="#fr">Waldſchmidt</hi> am a. o. ſ. 53.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 376</head><lb/><p>Der eigentumsherr hat das <hirendition="#fr">bettemundsrecht,</hi><noteplace="right">das bette-<lb/>
mundsꝛecht<lb/>ſtehet dem<lb/>
herrn zu.<lb/>
Iſt von der<lb/>
bedemund<lb/>
unterſchie-<lb/>
den.</note><lb/>
welches er wider denjenigen ausuͤbet, welcher ſei-<lb/>
ne eigenbehoͤrige magd geſchwaͤchet hat, <hirendition="#fr">Oſnabr.</hi><lb/>
eigent. ordn. cap. 16 § 2, <hirendition="#fr">Eſtors</hi> kleine ſchriften,<lb/>
band <hirendition="#aq">II</hi>, ſt. <hirendition="#aq">V</hi> cap. 5 § 35 <hirendition="#fr">Struvens</hi>ſammlung unter-<lb/>ſchidener Teutſchen woͤrter, unter der rubrick:<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Bet-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[159/0171]
leibeigenen bauern.
grunde Breidenbach, freiherr von Senkenberg
de jure Haſſorum priuato antiquo, in beila-
gen, ſ. 61.
§ 371
Zum gute gehoͤren alle gebaͤude, nicht minder
die zaͤune, hartes und weiches holz, obſtbaͤume,
wiſen und weiden, haͤngendes obſt, die haͤlfte der
ausſaat.
die zubehoͤ-
rungen des
gutes,
§ 372
Dem bauer gehoͤret, was er erkaufet hat, nach
verſchidenen landesgewohnheiten.
das gekauf-
te gehoͤret
dem bauer.
§ 373
Ferner hat er nach einigen landesgewohnheiten
die haͤlfte von allen gebaͤuden, welche vom bau-
ern nicht herruͤhren, alle vorhandene baarſchaften,
hausgeraͤth, vieh, heu, korn, flachs, obſt und
fruͤchten.
§ 374
Ueberdieſes muß er ſpann- wagen- und pflug-
dienſte leiſten, wofern er mit zugvieh verſehen iſt,
widrigenfalls thut er handfronen, Stiſſers ein-
leitung zur landwirtſchaft, cap. IX, abth. II § VII
ſ. 234 fg.
die dienſte
leiſten,
§ 375
Ohne gutsherrliche einwilligung kan er vom ho-
fe nichts verſchreiben, noch veraͤuſern; bey dem
leztern falle hat der halsherr den vorkauf, Oſna-
bruͤg eigenth. ordn. cap. XI § 11, Heßiſches ei-
gen buch § 1, Waldſchmidt am a. o. ſ. 53.
er kan von
dem gute
nichts ver-
ſchreiben,
§ 376
Der eigentumsherr hat das bettemundsrecht,
welches er wider denjenigen ausuͤbet, welcher ſei-
ne eigenbehoͤrige magd geſchwaͤchet hat, Oſnabr.
eigent. ordn. cap. 16 § 2, Eſtors kleine ſchriften,
band II, ſt. V cap. 5 § 35 Struvens ſammlung unter-
ſchidener Teutſchen woͤrter, unter der rubrick:
Bet-
das bette-
mundsꝛecht
ſtehet dem
herrn zu.
Iſt von der
bedemund
unterſchie-
den.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/171>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.