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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Zwiebel- und Knollen-gewächse.
jedennoch etwas ausser dem erdreich halten/ so müssen sie in einen winckel geleget/
und mit erde beworffen werden: auff solche weise dawren sie/ bis man neben andern
sachen sie wieder unterbringet. Die aus Samen gezielet werden/ blühen erst nach
dem sechsten jahr/ und kommen von der farbe ihrer mütter weit ab. Diese schuppich-
te Bulben des Türckischen Bunds werden von den Ameisen sehr angefochten/ wie
imgleichen die blumen von vorerwehnten Fewr-Lilien.

12. Keyser-Crone.

Lilium sive Corona imperialis, C. B. Lob. Corona imperialis, Dod. Tab.
Eyst. Tusai sive Lilium Persicnm primum, Clus.
Einfache Keyser-Crone/ an wel-
cher die blume röhtlich: wie auch die gelbe Keyser-Crone/ an welcher die blume gelb
oder vielmehr citronenfarbe.

Lilium sive Corona imperialis flore pleno. Volle Keyser-Crone oder mit ge-
fülten blumen.

Lilium sive Corona imperialis duplici corona, C. B. Corona imperialis flo-
rum classe duplici, Eyst. phoenicea duplici corona aut serie florum, Lob.
Doppelte Key-
ser Crone oder mit zwo reihen blumen über ein ander.

Ob dis gewächs gleich scheinet ein geschlecht der Lilien zu seyn/ so ist doch seine
wurzel nicht schuppig/ sondern rund und glat/ und hat oben ein grüblein/ daraus der
stengel wächset. Die Keyser-Crone erfodert ein sehr wol bereitet land/ und erinnert
Petrus Lauremberg hiebey/ man solle schaff oder kühmist tieff hinunter graben/ als-
dan erde drüber schütten/ und die zwiebel also hinein legen/ daß sie selbst nur das erd-
reich berühre/ ihre zasern aber sich hinunter in den mist erstrecken mögen: auff solche
art triebe sie viel stärcker an. Auch wil die Keyser-Crone an einen solchen ort gestel-
let seyn/ da sie die immerwehrende gegenwart der Sonnen nicht ertragen darff/ sonst
fället die blume bald ab. Sie blühet im April oder May/ und ist alsdann der Lustgärten
prächtigste zier. Jhr Samen giebet zwar junge pfläntzlein/ welche aber nach dem achten
jahr allererst blumen tragen: deswegen man sie durch absetzlinge fort pflantzen sol/
wie ander Kielwerck/ jedoch daß ihre zwiebel nicht viel länger als vier wochen über der
erdea bleiben.

Lilium sive Corona imperialis multiflora latoque caule, C. B. Corona impe-
rialis polyanthes, Eyst. Corona platycaulos sive laticaulis, Lob. adv. part. alt. Tusai
sive Lilium Persicum tertium, & Tusai polyanthes, Clus.
Keyser-Crone mit einem
breiten stengel und vielen blumen. Eine solche wuchs im Churfl. Lustgarten zu
Berlin im jahr 1661. mit XX. vollkommenen/ und IV. unvollkommenen blumen/
gantz auff die weise/ wie dergleichen im Eystettischen Garten gemahlet zu finden.
Folgendes jahr kam selbige wieder zu ihrer vorigen nätur/ stieß hervor einen gewöhn-
lichen runden stengel/ und nur fünff blumen/ wie auch schon an der seinen Carolus
Clusius
wahr genommen lib. II. Rar. Plant. Hist. cap. I. Und zwar/ weil bey dieser
breitstänglichen Keyser-Crone keine beständigkeit von jahr zu jahr gespüret wird/ als
ist sie keine besondere art oder species, sondern nur ein abortus und irrthum der natur/
welcher aus frechheit der zwiebel und gütigkeit des landes herrühret/ zu nennen. Ob
aber eine solche mißgeburt auch durch kunst zu wege gebracht werden könne/ davon
geschiehet drunten im VII. cap. meldung. Sonst kan auch hieher gezogen werden die

13. Persia-
K 2

Zwiebel- und Knollen-gewaͤchſe.
jedennoch etwas auſſer dem erdreich halten/ ſo muͤſſen ſie in einen winckel geleget/
und mit erde beworffen werden: auff ſolche weiſe dawren ſie/ bis man neben andern
ſachen ſie wieder unterbringet. Die aus Samen gezielet werden/ bluͤhen erſt nach
dem ſechſten jahr/ und kommen von der farbe ihrer muͤtter weit ab. Dieſe ſchuppich-
te Bulben des Tuͤrckiſchen Bunds werden von den Ameiſen ſehr angefochten/ wie
imgleichen die blumen von vorerwehnten Fewr-Lilien.

12. Keyſer-Crone.

Lilium ſive Corona imperialis, C. B. Lob. Corona imperialis, Dod. Tab.
Eyſt. Tuſai ſive Lilium Perſicnm primum, Cluſ.
Einfache Keyſer-Crone/ an wel-
cher die blume roͤhtlich: wie auch die gelbe Keyſer-Crone/ an welcher die blume gelb
oder vielmehr citronenfarbe.

Lilium ſive Corona imperialis flore pleno. Volle Keyſer-Crone oder mit ge-
fuͤlten blumen.

Lilium ſive Corona imperialis duplici corona, C. B. Corona imperialis flo-
rum claſſe duplici, Eyſt. phœnicea duplici corona aut ſerie florum, Lob.
Doppelte Key-
ſer Crone oder mit zwo reihen blumen uͤber ein ander.

Ob dis gewaͤchs gleich ſcheinet ein geſchlecht der Lilien zu ſeyn/ ſo iſt doch ſeine
wurzel nicht ſchuppig/ ſondern rund und glat/ und hat oben ein gruͤblein/ daraus der
ſtengel waͤchſet. Die Keyſer-Crone erfodert ein ſehr wol bereitet land/ und erinnert
Petrus Lauremberg hiebey/ man ſolle ſchaff oder kuͤhmiſt tieff hinunter graben/ als-
dan erde druͤber ſchuͤtten/ und die zwiebel alſo hinein legen/ daß ſie ſelbſt nur das erd-
reich beruͤhre/ ihre zaſern aber ſich hinunter in den miſt erſtrecken moͤgen: auff ſolche
art triebe ſie viel ſtaͤrcker an. Auch wil die Keyſer-Crone an einen ſolchen ort geſtel-
let ſeyn/ da ſie die immerwehrende gegenwart der Sonnen nicht ertragen darff/ ſonſt
faͤllet die blume bald ab. Sie bluͤhet im April oder May/ und iſt alsdann der Luſtgaͤrten
praͤchtigſte zier. Jhr Samen giebet zwar junge pflaͤntzlein/ welche aber nach dem achten
jahr allererſt blumen tragen: deswegen man ſie durch abſetzlinge fort pflantzen ſol/
wie ander Kielwerck/ jedoch daß ihre zwiebel nicht viel laͤnger als vier wochen uͤber der
erdea bleiben.

Lilium ſive Corona imperialis multiflora latoque caule, C. B. Corona impe-
rialis polyanthes, Eyſt. Corona platycaulos ſive laticaulis, Lob. adv. part. alt. Tuſai
ſive Lilium Perſicum tertium, & Tuſai polyanthes, Cluſ.
Keyſer-Crone mit einem
breiten ſtengel und vielen blumen. Eine ſolche wuchs im Churfl. Luſtgarten zu
Berlin im jahr 1661. mit XX. vollkommenen/ und IV. unvollkommenen blumen/
gantz auff die weiſe/ wie dergleichen im Eyſtettiſchen Garten gemahlet zu finden.
Folgendes jahr kam ſelbige wieder zu ihrer vorigen naͤtur/ ſtieß hervor einen gewoͤhn-
lichen runden ſtengel/ und nur fuͤnff blumen/ wie auch ſchon an der ſeinen Carolus
Cluſius
wahr genommen lib. II. Rar. Plant. Hiſt. cap. I. Und zwar/ weil bey dieſer
breitſtaͤnglichen Keyſer-Crone keine beſtaͤndigkeit von jahr zu jahr geſpuͤret wird/ als
iſt ſie keine beſondere art oder ſpecies, ſondern nur ein abortus und irrthum der natur/
welcher aus frechheit der zwiebel und guͤtigkeit des landes herruͤhret/ zu nennen. Ob
aber eine ſolche mißgeburt auch durch kunſt zu wege gebracht werden koͤnne/ davon
geſchiehet drunten im VII. cap. meldung. Sonſt kan auch hieher gezogen werden die

13. Perſia-
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[75/0107] Zwiebel- und Knollen-gewaͤchſe. jedennoch etwas auſſer dem erdreich halten/ ſo muͤſſen ſie in einen winckel geleget/ und mit erde beworffen werden: auff ſolche weiſe dawren ſie/ bis man neben andern ſachen ſie wieder unterbringet. Die aus Samen gezielet werden/ bluͤhen erſt nach dem ſechſten jahr/ und kommen von der farbe ihrer muͤtter weit ab. Dieſe ſchuppich- te Bulben des Tuͤrckiſchen Bunds werden von den Ameiſen ſehr angefochten/ wie imgleichen die blumen von vorerwehnten Fewr-Lilien. 12. Keyſer-Crone. Lilium ſive Corona imperialis, C. B. Lob. Corona imperialis, Dod. Tab. Eyſt. Tuſai ſive Lilium Perſicnm primum, Cluſ. Einfache Keyſer-Crone/ an wel- cher die blume roͤhtlich: wie auch die gelbe Keyſer-Crone/ an welcher die blume gelb oder vielmehr citronenfarbe. Lilium ſive Corona imperialis flore pleno. Volle Keyſer-Crone oder mit ge- fuͤlten blumen. Lilium ſive Corona imperialis duplici corona, C. B. Corona imperialis flo- rum claſſe duplici, Eyſt. phœnicea duplici corona aut ſerie florum, Lob. Doppelte Key- ſer Crone oder mit zwo reihen blumen uͤber ein ander. Ob dis gewaͤchs gleich ſcheinet ein geſchlecht der Lilien zu ſeyn/ ſo iſt doch ſeine wurzel nicht ſchuppig/ ſondern rund und glat/ und hat oben ein gruͤblein/ daraus der ſtengel waͤchſet. Die Keyſer-Crone erfodert ein ſehr wol bereitet land/ und erinnert Petrus Lauremberg hiebey/ man ſolle ſchaff oder kuͤhmiſt tieff hinunter graben/ als- dan erde druͤber ſchuͤtten/ und die zwiebel alſo hinein legen/ daß ſie ſelbſt nur das erd- reich beruͤhre/ ihre zaſern aber ſich hinunter in den miſt erſtrecken moͤgen: auff ſolche art triebe ſie viel ſtaͤrcker an. Auch wil die Keyſer-Crone an einen ſolchen ort geſtel- let ſeyn/ da ſie die immerwehrende gegenwart der Sonnen nicht ertragen darff/ ſonſt faͤllet die blume bald ab. Sie bluͤhet im April oder May/ und iſt alsdann der Luſtgaͤrten praͤchtigſte zier. Jhr Samen giebet zwar junge pflaͤntzlein/ welche aber nach dem achten jahr allererſt blumen tragen: deswegen man ſie durch abſetzlinge fort pflantzen ſol/ wie ander Kielwerck/ jedoch daß ihre zwiebel nicht viel laͤnger als vier wochen uͤber der erdea bleiben. Lilium ſive Corona imperialis multiflora latoque caule, C. B. Corona impe- rialis polyanthes, Eyſt. Corona platycaulos ſive laticaulis, Lob. adv. part. alt. Tuſai ſive Lilium Perſicum tertium, & Tuſai polyanthes, Cluſ. Keyſer-Crone mit einem breiten ſtengel und vielen blumen. Eine ſolche wuchs im Churfl. Luſtgarten zu Berlin im jahr 1661. mit XX. vollkommenen/ und IV. unvollkommenen blumen/ gantz auff die weiſe/ wie dergleichen im Eyſtettiſchen Garten gemahlet zu finden. Folgendes jahr kam ſelbige wieder zu ihrer vorigen naͤtur/ ſtieß hervor einen gewoͤhn- lichen runden ſtengel/ und nur fuͤnff blumen/ wie auch ſchon an der ſeinen Carolus Cluſius wahr genommen lib. II. Rar. Plant. Hiſt. cap. I. Und zwar/ weil bey dieſer breitſtaͤnglichen Keyſer-Crone keine beſtaͤndigkeit von jahr zu jahr geſpuͤret wird/ als iſt ſie keine beſondere art oder ſpecies, ſondern nur ein abortus und irrthum der natur/ welcher aus frechheit der zwiebel und guͤtigkeit des landes herruͤhret/ zu nennen. Ob aber eine ſolche mißgeburt auch durch kunſt zu wege gebracht werden koͤnne/ davon geſchiehet drunten im VII. cap. meldung. Sonſt kan auch hieher gezogen werden die 13. Perſia- K 2

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/107>, abgerufen am 29.03.2024.