Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.

Bild:
<< vorherige Seite
70. (S. 90.) Die ägyptischen Aerzte scheinen die Kranken vielfach
besprochen zu haben. Eine solche Beschwörungsformel ist durch ein
koptisches Manuscript bis auf uns gekommen; doch hat der Verfasser
desselben die Namen der ägyptischen Gottheiten in die der Erzengel
Michael, Uriel und Gabriel verwandelt. Dulaurier, recette depre-
catoire. Journal Asiatique IV. T. I. p.
433. Amulete von medi-
zinischer Wirkung, phulakteria, nennt Horapollo I. 23; Orakel Ta-
cit. Histor. IV. 81.
71. (S. 91.) Die ägyptische Augenkrankheit, welche auch uns lei-
der nicht unbekannt geblieben ist, muß schon in sehr früher Zeit am
Nil gewüthet haben. Aegyptische Augenärzte waren schon zur Zeit
unserer Erzählung hochberühmt. Herodot sagt, ganz Aegypten wimmle
von Aerzten, und auf den Denkmälern sehen wir viele Blinde abgebildet.
Heute findet sich in Aegypten die Augenblennorrhoe entsetzlich häufig.
F. Pruner, Krankheiten des Orients. Bruaut notice sur l'ophthalmie
regnante. In memoires sur l'Egypte I. p.
95--103.
72. (S. 94.) Sappho ed. Neue XXXII. Eigene freie Ueber-
setzung.
73. (S. 95.) Der Planet Venus führte bei den Aegyptern den
Namen der Göttin Jsis. Plinius II. 6. Arist. de mundo II. 7.
Sie kannten schon, wie sehr frühe Denkmäler beweisen, die Jdentität
des Abend- und Morgensternes. Lepsius, Chronologie S. 94.
74. (S. 95.) Pausanias VII. 22, der eigentlich von den vor dem
Apistempel spielenden Knaben redet.
75. (S. 96.) Nach Herod. II. 29--31. 240,000 Mann. Nach
Diod. I. 67. über 200,000.
76. (S. 101.) Bei den Griechen unter dem Namen Smerdes be-
kannt. Die Keilinschriften nennen denselben jedoch Gumata oder, nach
Spiegel, Gaumata. Jnschriften von Behistan XI. Justin I. 9. gibt
den richtigen, wenn auch verunstalteten Namen, und nennt den Smer-
des Kometes. Jhm haben wir darum auch den Namen Oropastes
entnommen, welchen Herod. III. 61. Patizeithes nennt.
77. (S. 101.) Rhagae, zur Zeit des Alexander Europes, später
Arsacia, heute Rei genannt, ist eine der ältesten Städte in Persien.
Hier soll Zoroaster geboren worden sein; desgleichen Harun-er-raschid.
Tobias wurde nach der heiligen Schrift dahin (nach Rages) verschlagen.
Hier befand sich eine hochberühmte Priesterschule.
78. (S. 103.) Der Tistar-Stern wird als glänzender, mächtiger
70. (S. 90.) Die ägyptiſchen Aerzte ſcheinen die Kranken vielfach
beſprochen zu haben. Eine ſolche Beſchwörungsformel iſt durch ein
koptiſches Manuſcript bis auf uns gekommen; doch hat der Verfaſſer
deſſelben die Namen der ägyptiſchen Gottheiten in die der Erzengel
Michael, Uriel und Gabriel verwandelt. Dulaurier, recette dépré-
catoire. Journal Asiatique IV. T. I. p.
433. Amulete von medi-
ziniſcher Wirkung, φυλακτήρια, nennt Horapollo I. 23; Orakel Ta-
cit. Hiſtor. IV. 81.
71. (S. 91.) Die ägyptiſche Augenkrankheit, welche auch uns lei-
der nicht unbekannt geblieben iſt, muß ſchon in ſehr früher Zeit am
Nil gewüthet haben. Aegyptiſche Augenärzte waren ſchon zur Zeit
unſerer Erzählung hochberühmt. Herodot ſagt, ganz Aegypten wimmle
von Aerzten, und auf den Denkmälern ſehen wir viele Blinde abgebildet.
Heute findet ſich in Aegypten die Augenblennorrhoe entſetzlich häufig.
F. Pruner, Krankheiten des Orients. Bruaut notice sur l’ophthalmie
regnante. In memoires sur l’Egypte I. p.
95—103.
72. (S. 94.) Sappho ed. Neue XXXII. Eigene freie Ueber-
ſetzung.
73. (S. 95.) Der Planet Venus führte bei den Aegyptern den
Namen der Göttin Jſis. Plinius II. 6. Arist. de mundo II. 7.
Sie kannten ſchon, wie ſehr frühe Denkmäler beweiſen, die Jdentität
des Abend- und Morgenſternes. Lepſius, Chronologie S. 94.
74. (S. 95.) Pauſanias VII. 22, der eigentlich von den vor dem
Apistempel ſpielenden Knaben redet.
75. (S. 96.) Nach Herod. II. 29—31. 240,000 Mann. Nach
Diod. I. 67. über 200,000.
76. (S. 101.) Bei den Griechen unter dem Namen Smerdes be-
kannt. Die Keilinſchriften nennen denſelben jedoch Gumata oder, nach
Spiegel, Gaumâta. Jnſchriften von Behiſtân XI. Juſtin I. 9. gibt
den richtigen, wenn auch verunſtalteten Namen, und nennt den Smer-
des Kometes. Jhm haben wir darum auch den Namen Oropaſtes
entnommen, welchen Herod. III. 61. Patizeithes nennt.
77. (S. 101.) Rhagae, zur Zeit des Alexander Europes, ſpäter
Arſacia, heute Rei genannt, iſt eine der älteſten Städte in Perſien.
Hier ſoll Zoroaſter geboren worden ſein; desgleichen Harun-er-raschid.
Tobias wurde nach der heiligen Schrift dahin (nach Rages) verſchlagen.
Hier befand ſich eine hochberühmte Prieſterſchule.
78. (S. 103.) Der Tiſtar-Stern wird als glänzender, mächtiger
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0249" n="247"/>
        <list>
          <item><hi rendition="#b">70.</hi> (S. 90.) Die ägypti&#x017F;chen Aerzte &#x017F;cheinen die Kranken vielfach<lb/>
be&#x017F;prochen zu haben. Eine &#x017F;olche Be&#x017F;chwörungsformel i&#x017F;t durch ein<lb/>
kopti&#x017F;ches Manu&#x017F;cript bis auf uns gekommen; doch hat der Verfa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben die Namen der ägypti&#x017F;chen Gottheiten in die der Erzengel<lb/>
Michael, Uriel und Gabriel verwandelt. <hi rendition="#aq">Dulaurier, recette dépré-<lb/>
catoire. Journal Asiatique IV. T. I. p.</hi> 433. Amulete von medi-<lb/>
zini&#x017F;cher Wirkung, &#x03C6;&#x03C5;&#x03BB;&#x03B1;&#x03BA;&#x03C4;&#x03AE;&#x03C1;&#x03B9;&#x03B1;, nennt Horapollo <hi rendition="#aq">I.</hi> 23; Orakel Ta-<lb/>
cit. Hi&#x017F;tor. <hi rendition="#aq">IV.</hi> 81.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">71.</hi> (S. 91.) Die ägypti&#x017F;che Augenkrankheit, welche auch uns lei-<lb/>
der nicht unbekannt geblieben i&#x017F;t, muß &#x017F;chon in &#x017F;ehr früher Zeit am<lb/>
Nil gewüthet haben. Aegypti&#x017F;che Augenärzte waren &#x017F;chon zur Zeit<lb/>
un&#x017F;erer Erzählung hochberühmt. Herodot &#x017F;agt, ganz Aegypten wimmle<lb/>
von Aerzten, und auf den Denkmälern &#x017F;ehen wir viele Blinde abgebildet.<lb/>
Heute findet &#x017F;ich in Aegypten die Augenblennorrhoe ent&#x017F;etzlich häufig.<lb/>
F. Pruner, Krankheiten des Orients. <hi rendition="#aq">Bruaut notice sur l&#x2019;ophthalmie<lb/>
regnante. In memoires sur l&#x2019;Egypte I. p.</hi> 95&#x2014;103.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">72.</hi> (S. 94.) Sappho <hi rendition="#aq">ed.</hi> Neue <hi rendition="#aq">XXXII.</hi> Eigene freie Ueber-<lb/>
&#x017F;etzung.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">73.</hi> (S. 95.) Der Planet Venus führte bei den Aegyptern den<lb/>
Namen der Göttin J&#x017F;is. Plinius <hi rendition="#aq">II. 6. Arist. de mundo II.</hi> 7.<lb/>
Sie kannten &#x017F;chon, wie &#x017F;ehr frühe Denkmäler bewei&#x017F;en, die Jdentität<lb/>
des Abend- und Morgen&#x017F;ternes. Lep&#x017F;ius, Chronologie S. 94.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">74.</hi> (S. 95.) Pau&#x017F;anias <hi rendition="#aq">VII.</hi> 22, der eigentlich von den vor dem<lb/>
Apistempel &#x017F;pielenden <hi rendition="#g">Knaben</hi> redet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">75.</hi> (S. 96.) Nach Herod. <hi rendition="#aq">II.</hi> 29&#x2014;31. 240,000 Mann. Nach<lb/>
Diod. <hi rendition="#aq">I.</hi> 67. über 200,000.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">76.</hi> (S. 101.) Bei den Griechen unter dem Namen Smerdes be-<lb/>
kannt. Die Keilin&#x017F;chriften nennen den&#x017F;elben jedoch Gumata oder, nach<lb/>
Spiegel, Gaum<hi rendition="#aq">â</hi>ta. Jn&#x017F;chriften von Behi&#x017F;t<hi rendition="#aq">â</hi>n <hi rendition="#aq">XI.</hi> Ju&#x017F;tin <hi rendition="#aq">I.</hi> 9. gibt<lb/>
den richtigen, wenn auch verun&#x017F;talteten Namen, und nennt den Smer-<lb/>
des Kometes. Jhm haben wir darum auch den Namen Oropa&#x017F;tes<lb/>
entnommen, welchen Herod. <hi rendition="#aq">III.</hi> 61. Patizeithes nennt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">77.</hi> (S. 101.) Rhagae, zur Zeit des Alexander Europes, &#x017F;päter<lb/>
Ar&#x017F;acia, heute Rei genannt, i&#x017F;t eine der älte&#x017F;ten Städte in Per&#x017F;ien.<lb/>
Hier &#x017F;oll Zoroa&#x017F;ter geboren worden &#x017F;ein; desgleichen <hi rendition="#aq">Harun-er-raschid.</hi><lb/>
Tobias wurde nach der heiligen Schrift dahin (nach Rages) ver&#x017F;chlagen.<lb/>
Hier befand &#x017F;ich eine hochberühmte Prie&#x017F;ter&#x017F;chule.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">78.</hi> (S. 103.) Der Ti&#x017F;tar-Stern wird als glänzender, mächtiger<lb/></item>
        </list>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[247/0249] 70. (S. 90.) Die ägyptiſchen Aerzte ſcheinen die Kranken vielfach beſprochen zu haben. Eine ſolche Beſchwörungsformel iſt durch ein koptiſches Manuſcript bis auf uns gekommen; doch hat der Verfaſſer deſſelben die Namen der ägyptiſchen Gottheiten in die der Erzengel Michael, Uriel und Gabriel verwandelt. Dulaurier, recette dépré- catoire. Journal Asiatique IV. T. I. p. 433. Amulete von medi- ziniſcher Wirkung, φυλακτήρια, nennt Horapollo I. 23; Orakel Ta- cit. Hiſtor. IV. 81. 71. (S. 91.) Die ägyptiſche Augenkrankheit, welche auch uns lei- der nicht unbekannt geblieben iſt, muß ſchon in ſehr früher Zeit am Nil gewüthet haben. Aegyptiſche Augenärzte waren ſchon zur Zeit unſerer Erzählung hochberühmt. Herodot ſagt, ganz Aegypten wimmle von Aerzten, und auf den Denkmälern ſehen wir viele Blinde abgebildet. Heute findet ſich in Aegypten die Augenblennorrhoe entſetzlich häufig. F. Pruner, Krankheiten des Orients. Bruaut notice sur l’ophthalmie regnante. In memoires sur l’Egypte I. p. 95—103. 72. (S. 94.) Sappho ed. Neue XXXII. Eigene freie Ueber- ſetzung. 73. (S. 95.) Der Planet Venus führte bei den Aegyptern den Namen der Göttin Jſis. Plinius II. 6. Arist. de mundo II. 7. Sie kannten ſchon, wie ſehr frühe Denkmäler beweiſen, die Jdentität des Abend- und Morgenſternes. Lepſius, Chronologie S. 94. 74. (S. 95.) Pauſanias VII. 22, der eigentlich von den vor dem Apistempel ſpielenden Knaben redet. 75. (S. 96.) Nach Herod. II. 29—31. 240,000 Mann. Nach Diod. I. 67. über 200,000. 76. (S. 101.) Bei den Griechen unter dem Namen Smerdes be- kannt. Die Keilinſchriften nennen denſelben jedoch Gumata oder, nach Spiegel, Gaumâta. Jnſchriften von Behiſtân XI. Juſtin I. 9. gibt den richtigen, wenn auch verunſtalteten Namen, und nennt den Smer- des Kometes. Jhm haben wir darum auch den Namen Oropaſtes entnommen, welchen Herod. III. 61. Patizeithes nennt. 77. (S. 101.) Rhagae, zur Zeit des Alexander Europes, ſpäter Arſacia, heute Rei genannt, iſt eine der älteſten Städte in Perſien. Hier ſoll Zoroaſter geboren worden ſein; desgleichen Harun-er-raschid. Tobias wurde nach der heiligen Schrift dahin (nach Rages) verſchlagen. Hier befand ſich eine hochberühmte Prieſterſchule. 78. (S. 103.) Der Tiſtar-Stern wird als glänzender, mächtiger

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter02_1864
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter02_1864/249
Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter02_1864/249>, abgerufen am 25.04.2024.