Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Die weise und wunderbahre Güte GOttes
Die weise und wunderbahre Gü-
te GOttes in Bekehrung der
Menschen.
Des Höchsten Gnadenreich zeigt uns
wie die Natur,

Von seiner Herrlichkeit auch man-
che helle Spur,

Worin wir klärlich sehn, worin wir deutlich spüren,
Des Allerweisesten recht gütiges Regieren.
Wir sehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an,
Was seine weise Hand am Herz der Sünder kan,
Wie wunderbahr er oft, aus Güt und Treu bewogen,
Den Menschen von der Bahn der Laster abgezogen.
Wie mannigfaltig sind, die Wege die er nimmt?
Die seine Weisheit wählt, mit Vorbedacht be-
stimmt?

Da weis er, wenn sie nicht einmahl daran gedenken,
Sie durch sein Liebes Seil von bösen abzulenken.
Sein Auge sieht vorher, wie alles kommen muß,
Und darnach richtet sich der Weisheit Rath und
Schlus,

Ort, Zeit, Gelegenheit, Glük, Unglük, hartes
Leiden,

Sind Mittel die er braucht, die sich in Lastern wei-
den,

Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge siehet an,
Wie er des Sünders Herz am besten ziehen kan,
Den
Die weiſe und wunderbahre Guͤte GOttes
Die weiſe und wunderbahre Guͤ-
te GOttes in Bekehrung der
Menſchen.
Des Hoͤchſten Gnadenreich zeigt uns
wie die Natur,

Von ſeiner Herrlichkeit auch man-
che helle Spur,

Worin wir klaͤrlich ſehn, worin wir deutlich ſpuͤren,
Des Allerweiſeſten recht guͤtiges Regieren.
Wir ſehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an,
Was ſeine weiſe Hand am Herz der Suͤnder kan,
Wie wunderbahr er oft, aus Guͤt und Treu bewogen,
Den Menſchen von der Bahn der Laſter abgezogen.
Wie mannigfaltig ſind, die Wege die er nimmt?
Die ſeine Weisheit waͤhlt, mit Vorbedacht be-
ſtimmt?

Da weis er, wenn ſie nicht einmahl daran gedenken,
Sie durch ſein Liebes Seil von boͤſen abzulenken.
Sein Auge ſieht vorher, wie alles kommen muß,
Und darnach richtet ſich der Weisheit Rath und
Schlus,

Ort, Zeit, Gelegenheit, Gluͤk, Ungluͤk, hartes
Leiden,

Sind Mittel die er braucht, die ſich in Laſtern wei-
den,

Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge ſiehet an,
Wie er des Suͤnders Herz am beſten ziehen kan,
Den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0043" n="27"/>
      <fw place="top" type="header">Die wei&#x017F;e und wunderbahre Gu&#x0364;te GOttes</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Die wei&#x017F;e und wunderbahre Gu&#x0364;-<lb/>
te GOttes in Bekehrung der<lb/>
Men&#x017F;chen.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">D</hi>es Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gnadenreich zeigt uns<lb/><hi rendition="#et">wie die Natur,</hi></l><lb/>
          <l>Von &#x017F;einer Herrlichkeit auch man-<lb/><hi rendition="#et">che helle Spur,</hi></l><lb/>
          <l>Worin wir kla&#x0364;rlich &#x017F;ehn, worin wir deutlich &#x017F;pu&#x0364;ren,</l><lb/>
          <l>Des Allerwei&#x017F;e&#x017F;ten recht gu&#x0364;tiges Regieren.</l><lb/>
          <l>Wir &#x017F;ehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an,</l><lb/>
          <l>Was &#x017F;eine wei&#x017F;e Hand am Herz der Su&#x0364;nder kan,</l><lb/>
          <l>Wie wunderbahr er oft, aus Gu&#x0364;t und Treu bewogen,</l><lb/>
          <l>Den Men&#x017F;chen von der Bahn der La&#x017F;ter abgezogen.</l><lb/>
          <l>Wie mannigfaltig &#x017F;ind, die Wege die er nimmt?</l><lb/>
          <l>Die &#x017F;eine Weisheit wa&#x0364;hlt, mit Vorbedacht be-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;timmt?</hi></l><lb/>
          <l>Da weis er, wenn &#x017F;ie nicht einmahl daran gedenken,</l><lb/>
          <l>Sie durch &#x017F;ein Liebes Seil von bo&#x0364;&#x017F;en abzulenken.</l><lb/>
          <l>Sein Auge &#x017F;ieht vorher, wie alles kommen muß,</l><lb/>
          <l>Und darnach richtet &#x017F;ich der Weisheit Rath und<lb/><hi rendition="#et">Schlus,</hi></l><lb/>
          <l>Ort, Zeit, Gelegenheit, Glu&#x0364;k, Unglu&#x0364;k, hartes<lb/><hi rendition="#et">Leiden,</hi></l><lb/>
          <l>Sind Mittel die er braucht, die &#x017F;ich in La&#x017F;tern wei-<lb/><hi rendition="#et">den,</hi></l><lb/>
          <l>Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge &#x017F;iehet an,</l><lb/>
          <l>Wie er des Su&#x0364;nders Herz am be&#x017F;ten ziehen kan,</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0043] Die weiſe und wunderbahre Guͤte GOttes Die weiſe und wunderbahre Guͤ- te GOttes in Bekehrung der Menſchen. Des Hoͤchſten Gnadenreich zeigt uns wie die Natur, Von ſeiner Herrlichkeit auch man- che helle Spur, Worin wir klaͤrlich ſehn, worin wir deutlich ſpuͤren, Des Allerweiſeſten recht guͤtiges Regieren. Wir ſehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an, Was ſeine weiſe Hand am Herz der Suͤnder kan, Wie wunderbahr er oft, aus Guͤt und Treu bewogen, Den Menſchen von der Bahn der Laſter abgezogen. Wie mannigfaltig ſind, die Wege die er nimmt? Die ſeine Weisheit waͤhlt, mit Vorbedacht be- ſtimmt? Da weis er, wenn ſie nicht einmahl daran gedenken, Sie durch ſein Liebes Seil von boͤſen abzulenken. Sein Auge ſieht vorher, wie alles kommen muß, Und darnach richtet ſich der Weisheit Rath und Schlus, Ort, Zeit, Gelegenheit, Gluͤk, Ungluͤk, hartes Leiden, Sind Mittel die er braucht, die ſich in Laſtern wei- den, Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge ſiehet an, Wie er des Suͤnders Herz am beſten ziehen kan, Den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/43
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/43>, abgerufen am 16.04.2024.