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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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1. Einleitung.

Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie. Entstehung der
Pflanzengeographie als eigener Wissenschaftszweig. Richtungen in
der Pflanzengeographie. Stellung der Pflanzengeographie zu der
physikalischen Geographie.

Quem nexum inter Meteorologiam, Physiologiam plan-
tarum et Physiographiam (vel stirpium cognitionem syste-
maticam) indicavi, dignus sane est, qui a viris doctis, in
naturae investigatione occupatis, magis magisque considere-
tur. Geographia plantarum enim jam nunc pars haud sper-
nenda Physices effecta est.

A. v. Humboldt, Prolegomena ad Nov. Genera et Species
plantarum, 1815.

Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie.
Unter Pflanzengeographie verstehen wir die wissenschaft-
liche Betrachtungsweise der Flora im Lichte der phy-
sikalischen Geographie; ihre Aufgabe besteht in der
Erforschung der Gesetzmässigkeit der verschieden-
artigen Verbreitung
von den Elementen dieser Flora
über die Erdoberfläche, und in der Erforschung der
Wechselbeziehungen zwischen der Erscheinungs-
weise
des Pflanzenlebens und seinen mit der geogra-
phischen Lage sich verändernden äusseren Bedingungen.

Die Pflanzengeographie ist zwar eine botanische
Disziplin, welche der systematisch ebenso wie biologisch
geschulte Florist allein ihrem ganzen Umfange nach zu
bewältigen vermag; aber sie bewegt sich in der glück-
lichen Verknüpfung mit den mannigfachsten Richtungen

Drude, Pflanzengeographie. 1
1. Einleitung.

Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie. Entstehung der
Pflanzengeographie als eigener Wissenschaftszweig. Richtungen in
der Pflanzengeographie. Stellung der Pflanzengeographie zu der
physikalischen Geographie.

Quem nexum inter Meteorologiam, Physiologiam plan-
tarum et Physiographiam (vel stirpium cognitionem syste-
maticam) indicavi, dignus sane est, qui a viris doctis, in
naturae investigatione occupatis, magis magisque considere-
tur. Geographia plantarum enim jam nunc pars haud sper-
nenda Physices effecta est.

A. v. Humboldt, Prolegomena ad Nov. Genera et Species
plantarum, 1815.

Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie.
Unter Pflanzengeographie verstehen wir die wissenschaft-
liche Betrachtungsweise der Flora im Lichte der phy-
sikalischen Geographie; ihre Aufgabe besteht in der
Erforschung der Gesetzmässigkeit der verschieden-
artigen Verbreitung
von den Elementen dieser Flora
über die Erdoberfläche, und in der Erforschung der
Wechselbeziehungen zwischen der Erscheinungs-
weise
des Pflanzenlebens und seinen mit der geogra-
phischen Lage sich verändernden äusseren Bedingungen.

Die Pflanzengeographie ist zwar eine botanische
Disziplin, welche der systematisch ebenso wie biologisch
geschulte Florist allein ihrem ganzen Umfange nach zu
bewältigen vermag; aber sie bewegt sich in der glück-
lichen Verknüpfung mit den mannigfachsten Richtungen

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[[1]/0023] 1. Einleitung. Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie. Entstehung der Pflanzengeographie als eigener Wissenschaftszweig. Richtungen in der Pflanzengeographie. Stellung der Pflanzengeographie zu der physikalischen Geographie. Quem nexum inter Meteorologiam, Physiologiam plan- tarum et Physiographiam (vel stirpium cognitionem syste- maticam) indicavi, dignus sane est, qui a viris doctis, in naturae investigatione occupatis, magis magisque considere- tur. Geographia plantarum enim jam nunc pars haud sper- nenda Physices effecta est. A. v. Humboldt, Prolegomena ad Nov. Genera et Species plantarum, 1815. Begriff und Aufgabe der Pflanzengeographie. Unter Pflanzengeographie verstehen wir die wissenschaft- liche Betrachtungsweise der Flora im Lichte der phy- sikalischen Geographie; ihre Aufgabe besteht in der Erforschung der Gesetzmässigkeit der verschieden- artigen Verbreitung von den Elementen dieser Flora über die Erdoberfläche, und in der Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen der Erscheinungs- weise des Pflanzenlebens und seinen mit der geogra- phischen Lage sich verändernden äusseren Bedingungen. Die Pflanzengeographie ist zwar eine botanische Disziplin, welche der systematisch ebenso wie biologisch geschulte Florist allein ihrem ganzen Umfange nach zu bewältigen vermag; aber sie bewegt sich in der glück- lichen Verknüpfung mit den mannigfachsten Richtungen Drude, Pflanzengeographie. 1

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/23>, abgerufen am 29.03.2024.