Und die Jahre die sich langsam, Tückisch reihten aus Minuten, Alle brechen auf im Herzen, Alle nun wie Wunden bluten; Mit der armen kargen Habe, Aus so reichem Schacht erbeutet, Muthlos, ein gebrochner Wandrer, In das fremde Land er schreitet.
Und doch ist des Sommers Garbe Nicht geringer als die Blüthen, Und nur in der feuchten Scholle Kann der frische Keim sich hüten; Ueber Fels und öde Flächen Muß der Strom, daß er sich breite, Und es segnet Gottes Rechte Uebermorgen so wie heute.
Und die Jahre die ſich langſam, Tückiſch reihten aus Minuten, Alle brechen auf im Herzen, Alle nun wie Wunden bluten; Mit der armen kargen Habe, Aus ſo reichem Schacht erbeutet, Muthlos, ein gebrochner Wandrer, In das fremde Land er ſchreitet.
Und doch iſt des Sommers Garbe Nicht geringer als die Blüthen, Und nur in der feuchten Scholle Kann der friſche Keim ſich hüten; Ueber Fels und öde Flächen Muß der Strom, daß er ſich breite, Und es ſegnet Gottes Rechte Uebermorgen ſo wie heute.
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[208/0222]
Und die Jahre die ſich langſam,
Tückiſch reihten aus Minuten,
Alle brechen auf im Herzen,
Alle nun wie Wunden bluten;
Mit der armen kargen Habe,
Aus ſo reichem Schacht erbeutet,
Muthlos, ein gebrochner Wandrer,
In das fremde Land er ſchreitet.
Und doch iſt des Sommers Garbe
Nicht geringer als die Blüthen,
Und nur in der feuchten Scholle
Kann der friſche Keim ſich hüten;
Ueber Fels und öde Flächen
Muß der Strom, daß er ſich breite,
Und es ſegnet Gottes Rechte
Uebermorgen ſo wie heute.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/222>, abgerufen am 20.04.2024.
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