Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Czepko, Daniel von: Sieben-Gestirne Königlicher Busse. Brieg, 1671.

Bild:
<< vorherige Seite
13.
Mein Kleid ist Buß' ist Reu/ und Leid/
drein sakk' ich GOtt/ mein gantzes Leben:
die Haut hab' ich in meiner Zeit
mit Klag' und Kummer umbgegeben.
14.
Ach! Herr die Schande stekkt mich an/
Ich fühl' in Därmenscharffe Kohlen:
Gesund ist hier nichts umb und an/
hin biß zum Schädel von der Sohlen.
15.
Mein Eingeweid' ist dürr' und leer/
mein jammer hat es aufgewunden;
die Nieren sind ein gantzer schwer/
der sich von Hitz und Angst gefunden.
16.
Ach! GOtt/ ich weiß nicht/ wie mir ist/
Ich sink' in ohnmacht untern schmertzen.
Die letzten stösse/ wie du sihst/
ziehn mir die Seel auß meinem Hertzen.
17.
Wie eine Schlag-Uhr steht mein Geist/
der die Gewichte sind benohmmen:
mein Leben wie der Rauch hinreist/
ist unterm seuffzen außgeglommen.
18. Nu
B ij
13.
Mein Kleid iſt Buß’ iſt Reu/ und Leid/
drein ſakk’ ich GOtt/ mein gantzes Leben:
die Haut hab’ ich in meiner Zeit
mit Klag’ und Kummer umbgegeben.
14.
Ach! Herr die Schande ſtekkt mich an/
Ich fuͤhl’ in Daͤrmenſcharffe Kohlen:
Geſund iſt hier nichts umb und an/
hin biß zum Schaͤdel von der Sohlen.
15.
Mein Eingeweid’ iſt duͤrr’ und leer/
mein jammer hat es aufgewunden;
die Nieren ſind ein gantzer ſchwer/
der ſich von Hitz und Angſt gefunden.
16.
Ach! GOtt/ ich weiß nicht/ wie mir iſt/
Ich ſink’ in ohnmacht untern ſchmertzen.
Die letzten ſtoͤſſe/ wie du ſihſt/
ziehn mir die Seel auß meinem Hertzen.
17.
Wie eine Schlag-Uhr ſteht mein Geiſt/
der die Gewichte ſind benohmmen:
mein Leben wie der Rauch hinreiſt/
iſt unterm ſeuffzen außgeglommen.
18. Nu
B ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0041"/>
            <lg n="13">
              <head>13.</head><lb/>
              <l>Mein Kleid i&#x017F;t Buß&#x2019; i&#x017F;t Reu/ und Leid/</l><lb/>
              <l>drein &#x017F;akk&#x2019; ich GOtt/ mein gantzes Leben:</l><lb/>
              <l>die Haut hab&#x2019; ich in meiner Zeit</l><lb/>
              <l>mit Klag&#x2019; und Kummer umbgegeben.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <head>14.</head><lb/>
              <l>Ach! <hi rendition="#k">He</hi>rr die Schande &#x017F;tekkt mich an/</l><lb/>
              <l>Ich fu&#x0364;hl&#x2019; in Da&#x0364;rmen&#x017F;charffe Kohlen:</l><lb/>
              <l>Ge&#x017F;und i&#x017F;t hier nichts umb und an/</l><lb/>
              <l>hin biß zum Scha&#x0364;del von der Sohlen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="15">
              <head>15.</head><lb/>
              <l>Mein Eingeweid&#x2019; i&#x017F;t du&#x0364;rr&#x2019; und leer/</l><lb/>
              <l>mein jammer hat es aufgewunden;</l><lb/>
              <l>die Nieren &#x017F;ind ein gantzer &#x017F;chwer/</l><lb/>
              <l>der &#x017F;ich von Hitz und Ang&#x017F;t gefunden.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <head>16.</head><lb/>
              <l>Ach! <hi rendition="#k">GOtt/</hi> ich weiß nicht/ wie mir i&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>Ich &#x017F;ink&#x2019; in ohnmacht untern &#x017F;chmertzen.</l><lb/>
              <l>Die letzten &#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ wie du &#x017F;ih&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>ziehn mir die Seel auß meinem Hertzen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="17">
              <head>17.</head><lb/>
              <l>Wie eine Schlag-Uhr &#x017F;teht mein Gei&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>der die Gewichte &#x017F;ind benohmmen:</l><lb/>
              <l>mein Leben wie der Rauch hinrei&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>i&#x017F;t unterm &#x017F;euffzen außgeglommen.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">B ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">18. <hi rendition="#fr">Nu</hi></fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0041] 13. Mein Kleid iſt Buß’ iſt Reu/ und Leid/ drein ſakk’ ich GOtt/ mein gantzes Leben: die Haut hab’ ich in meiner Zeit mit Klag’ und Kummer umbgegeben. 14. Ach! Herr die Schande ſtekkt mich an/ Ich fuͤhl’ in Daͤrmenſcharffe Kohlen: Geſund iſt hier nichts umb und an/ hin biß zum Schaͤdel von der Sohlen. 15. Mein Eingeweid’ iſt duͤrr’ und leer/ mein jammer hat es aufgewunden; die Nieren ſind ein gantzer ſchwer/ der ſich von Hitz und Angſt gefunden. 16. Ach! GOtt/ ich weiß nicht/ wie mir iſt/ Ich ſink’ in ohnmacht untern ſchmertzen. Die letzten ſtoͤſſe/ wie du ſihſt/ ziehn mir die Seel auß meinem Hertzen. 17. Wie eine Schlag-Uhr ſteht mein Geiſt/ der die Gewichte ſind benohmmen: mein Leben wie der Rauch hinreiſt/ iſt unterm ſeuffzen außgeglommen. 18. Nu B ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_siebengestirne_1671
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_siebengestirne_1671/41
Zitationshilfe: Czepko, Daniel von: Sieben-Gestirne Königlicher Busse. Brieg, 1671, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_siebengestirne_1671/41>, abgerufen am 29.03.2024.