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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
gewesen/ und wie milde er sich erweiset hat/ ist nach der Länge
zu lesen/ Esrae 6. v. 6. 7. 8. 9. davon allbereit droben etwas ist gemeldetEsrae 6. v. 6.
7. 8. 9.

worden.

Sonst ist gar gewöhnlich/ daß/ wenn etwas wichtiges in hei-
liger Schrifft erzehlet wird/ der jenigen darbey gedacht wird/ die da-
mals sind im Regiment gewesen. Dis wird in acht genommen in
der Beschreibung der Geburt Christi/ welcher geboren ward
unter dem Keyser
Augusto, Luc. 2. v. 1. und zur Zeit des Kö-Luc. 2. v. 1.
Matth. 2.
v. 1.
Luc. 3. v.
1. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].

nigs Herodis/ Matth. 2. v. 1. Also wird umbständig beschrieben
der Eintritt S. Johannis des Täuffers ins Predigampt/ und
sein Beruff/ in dem S. Lucas im 3. Capitel seiner Evangelischen
Histo[ri]en (v. 1. 2.) folgende Relation thut: Jn dem funffzehen-
den Jahr des Keyserthumbs Keysers Tyberii/ da Pon-
tius Pilatus Landpfleger in Jud
aea war/ und Herodes ein
Vier Fürst in Galilea/ und sein Bruder Philippus ein
Vier Fürst in Jturea/ und in der Gegend Trachonitis/
und Lysanias ein Vier Fürst zu Abylena/ da Hannas und
Caiphas Hohepriester waren/ da geschahe der Befehl Got-
tes zu Johannes/ Zacharias Sohn/ in der Wüsten.
Dem
Ampt wird diese Ehre angethan/ wiewol auch etwas weiter die Be-
schre[i]bung hinaus siehet/ obwol die Personen/ welche zu der Zeit/
da S. Johannes auffgestanden/ und nach dem Willen Gottes für
das Vo[l]ck getreten/ zu predigen und zu tä[u]ffen hat angefangen/
ihres Verhaltens wegen hin und wieder ein schlechtes Lob haben.

Vors andere ist hieraus diese Erinnerung zu nehmen/2.
und wol zu behalten [/] daß die jenigen/ welche die Sch[r]ifft lernen
wollen/ die Zeit-Rechnungen ihnen sollen anbefohlen seyn lassen/
ohne welche zum öfftern nicht wol ist fortzukommen. Es gibt zwar
in diesem Studio grosse difficulteten, und viel Mißhelligkeiten/ wie
denen bekant ist/ die nur etwas hievon wissen/ doch sol mans umb
des willen nicht gar unter der Banck ligen lassen/ oder verachten.

Man
B

Vber den Propheten Haggai.
geweſen/ und wie milde er ſich erweiſet hat/ iſt nach der Laͤnge
zu leſen/ Eſræ 6. v. 6. 7. 8. 9. davon allbereit droben etwas iſt gemeldetEſræ 6. v. 6.
7. 8. 9.

worden.

Sonſt iſt gar gewoͤhnlich/ daß/ wenn etwas wichtiges in hei-
liger Schrifft erzehlet wird/ der jenigen darbey gedacht wird/ die da-
mals ſind im Regiment geweſen. Dis wird in acht genommen in
der Beſchreibung der Geburt Chriſti/ welcher geboren ward
unter dem Keyſer
Auguſto, Luc. 2. v. 1. und zur Zeit des Koͤ-Luc. 2. v. 1.
Matth. 2.
v. 1.
Luc. 3. v.
1. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].

nigs Herodis/ Matth. 2. v. 1. Alſo wird umbſtändig beſchrieben
der Eintritt S. Johannis des Taͤuffers ins Predigampt/ und
ſein Beruff/ in dem S. Lucas im 3. Capitel ſeiner Evangeliſchen
Hiſto[ri]en (v. 1. 2.) folgende Relation thut: Jn dem funffzehen-
den Jahr des Keyſerthumbs Keyſers Tyberii/ da Pon-
tius Pilatus Landpfleger in Jud
æa war/ und Herodes ein
Vier Fuͤrſt in Galilea/ und ſein Bruder Philippus ein
Vier Fuͤrſt in Jturea/ und in der Gegend Trachonitis/
und Lyſanias ein Vier Fuͤrſt zu Abylena/ da Hannas und
Caiphas Hoheprieſter waren/ da geſchahe der Befehl Got-
tes zu Johannes/ Zacharias Sohn/ in der Wuͤſten.
Dem
Ampt wird dieſe Ehre angethan/ wiewol auch etwas weiter die Be-
ſchre[i]bung hinaus ſiehet/ obwol die Perſonen/ welche zu der Zeit/
da S. Johannes auffgeſtanden/ und nach dem Willen Gottes fuͤr
das Vo[l]ck getreten/ zu predigen und zu tä[u]ffen hat angefangen/
ihres Verhaltens wegen hin und wieder ein ſchlechtes Lob haben.

Vors andere iſt hieraus dieſe Erinnerung zu nehmen/2.
und wol zu behalten [/] daß die jenigen/ welche die Sch[r]ifft lernen
wollen/ die Zeit-Rechnungen ihnen ſollen anbefohlen ſeyn laſſen/
ohne welche zum oͤfftern nicht wol iſt fortzukommen. Es gibt zwar
in dieſem Studio groſſe difficulteten, und viel Mißhelligkeiten/ wie
denen bekant iſt/ die nur etwas hievon wiſſen/ doch ſol mans umb
des willen nicht gar unter der Banck ligen laſſen/ oder verachten.

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[9/0029] Vber den Propheten Haggai. geweſen/ und wie milde er ſich erweiſet hat/ iſt nach der Laͤnge zu leſen/ Eſræ 6. v. 6. 7. 8. 9. davon allbereit droben etwas iſt gemeldet worden. Eſræ 6. v. 6. 7. 8. 9. Sonſt iſt gar gewoͤhnlich/ daß/ wenn etwas wichtiges in hei- liger Schrifft erzehlet wird/ der jenigen darbey gedacht wird/ die da- mals ſind im Regiment geweſen. Dis wird in acht genommen in der Beſchreibung der Geburt Chriſti/ welcher geboren ward unter dem Keyſer Auguſto, Luc. 2. v. 1. und zur Zeit des Koͤ- nigs Herodis/ Matth. 2. v. 1. Alſo wird umbſtändig beſchrieben der Eintritt S. Johannis des Taͤuffers ins Predigampt/ und ſein Beruff/ in dem S. Lucas im 3. Capitel ſeiner Evangeliſchen Hiſtorien (v. 1. 2.) folgende Relation thut: Jn dem funffzehen- den Jahr des Keyſerthumbs Keyſers Tyberii/ da Pon- tius Pilatus Landpfleger in Judæa war/ und Herodes ein Vier Fuͤrſt in Galilea/ und ſein Bruder Philippus ein Vier Fuͤrſt in Jturea/ und in der Gegend Trachonitis/ und Lyſanias ein Vier Fuͤrſt zu Abylena/ da Hannas und Caiphas Hoheprieſter waren/ da geſchahe der Befehl Got- tes zu Johannes/ Zacharias Sohn/ in der Wuͤſten. Dem Ampt wird dieſe Ehre angethan/ wiewol auch etwas weiter die Be- ſchreibung hinaus ſiehet/ obwol die Perſonen/ welche zu der Zeit/ da S. Johannes auffgeſtanden/ und nach dem Willen Gottes fuͤr das Volck getreten/ zu predigen und zu täuffen hat angefangen/ ihres Verhaltens wegen hin und wieder ein ſchlechtes Lob haben. Luc. 2. v. 1. Matth. 2. v. 1. Luc. 3. v. 1. _. Vors andere iſt hieraus dieſe Erinnerung zu nehmen/ und wol zu behalten / daß die jenigen/ welche die Schrifft lernen wollen/ die Zeit-Rechnungen ihnen ſollen anbefohlen ſeyn laſſen/ ohne welche zum oͤfftern nicht wol iſt fortzukommen. Es gibt zwar in dieſem Studio groſſe difficulteten, und viel Mißhelligkeiten/ wie denen bekant iſt/ die nur etwas hievon wiſſen/ doch ſol mans umb des willen nicht gar unter der Banck ligen laſſen/ oder verachten. Man 2. B

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/29>, abgerufen am 18.04.2024.