Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Vater. Sie schütten die Trauben in ein
großes hölzernes Gefäß und dan treten sie
den Saft mit den Füßen, oder stampfen ihn
mit den Ellenbogen aus.

Lotte. Fi! ich mag keinen Maderawein
trinken.

Johannes. Ich mögte ihn so nicht
trinken, wenn sie ihn auch ordentlich auskel-
terten.

Frizchen. Warum?

Johannes. Ach! du bist noch nicht hier
gewesen, da uns Vater erklärte, daß der Wein
den jungen Leuten nicht gut ist. Solst nur
hören, was er alles schaden kan.

Frizchen. Ist das wohl wahr, Vater?

Vater. Freilich, liebes Frizchen, ist es
wahr. Kinder, die oft Wein, oder andere
starke Getränke trinken, werden schwächlich
und dum.

Frizchen. Fi, so wil ich niemahls Wein
trinken!

Vater. Wirst wohl daran thun, mein
Kind!

Da

Vater. Sie ſchuͤtten die Trauben in ein
großes hoͤlzernes Gefaͤß und dan treten ſie
den Saft mit den Fuͤßen, oder ſtampfen ihn
mit den Ellenbogen aus.

Lotte. Fi! ich mag keinen Maderawein
trinken.

Johannes. Ich moͤgte ihn ſo nicht
trinken, wenn ſie ihn auch ordentlich auskel-
terten.

Frizchen. Warum?

Johannes. Ach! du biſt noch nicht hier
geweſen, da uns Vater erklaͤrte, daß der Wein
den jungen Leuten nicht gut iſt. Solſt nur
hoͤren, was er alles ſchaden kan.

Frizchen. Iſt das wohl wahr, Vater?

Vater. Freilich, liebes Frizchen, iſt es
wahr. Kinder, die oft Wein, oder andere
ſtarke Getraͤnke trinken, werden ſchwaͤchlich
und dum.

Frizchen. Fi, ſo wil ich niemahls Wein
trinken!

Vater. Wirſt wohl daran thun, mein
Kind!

Da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0087" n="47"/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Sie &#x017F;chu&#x0364;tten die Trauben in ein<lb/>
großes ho&#x0364;lzernes Gefa&#x0364;ß und dan treten &#x017F;ie<lb/>
den Saft mit den Fu&#x0364;ßen, oder &#x017F;tampfen ihn<lb/>
mit den Ellenbogen aus.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Fi! ich mag keinen Maderawein<lb/>
trinken.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> Ich mo&#x0364;gte ihn &#x017F;o nicht<lb/>
trinken, wenn &#x017F;ie ihn auch ordentlich auskel-<lb/>
terten.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Frizchen.</hi> Warum?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> Ach! du bi&#x017F;t noch nicht hier<lb/>
gewe&#x017F;en, da uns Vater erkla&#x0364;rte, daß der Wein<lb/>
den jungen Leuten nicht gut i&#x017F;t. Sol&#x017F;t nur<lb/>
ho&#x0364;ren, was er alles &#x017F;chaden kan.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Frizchen.</hi> I&#x017F;t das wohl wahr, Vater?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Freilich, liebes Frizchen, i&#x017F;t es<lb/>
wahr. Kinder, die oft Wein, oder andere<lb/>
&#x017F;tarke Getra&#x0364;nke trinken, werden &#x017F;chwa&#x0364;chlich<lb/>
und dum.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Frizchen.</hi> Fi, &#x017F;o wil ich niemahls Wein<lb/>
trinken!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Wir&#x017F;t wohl daran thun, mein<lb/>
Kind!</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Da</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0087] Vater. Sie ſchuͤtten die Trauben in ein großes hoͤlzernes Gefaͤß und dan treten ſie den Saft mit den Fuͤßen, oder ſtampfen ihn mit den Ellenbogen aus. Lotte. Fi! ich mag keinen Maderawein trinken. Johannes. Ich moͤgte ihn ſo nicht trinken, wenn ſie ihn auch ordentlich auskel- terten. Frizchen. Warum? Johannes. Ach! du biſt noch nicht hier geweſen, da uns Vater erklaͤrte, daß der Wein den jungen Leuten nicht gut iſt. Solſt nur hoͤren, was er alles ſchaden kan. Frizchen. Iſt das wohl wahr, Vater? Vater. Freilich, liebes Frizchen, iſt es wahr. Kinder, die oft Wein, oder andere ſtarke Getraͤnke trinken, werden ſchwaͤchlich und dum. Frizchen. Fi, ſo wil ich niemahls Wein trinken! Vater. Wirſt wohl daran thun, mein Kind! Da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/87
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/87>, abgerufen am 28.03.2024.