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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gärtlers Joseph T., kam mit seinen
Eltern 1866 nach Alt-Lublitz b. Wig-
stadt (Schles.), wo diese eine Bauern-
wirtschaft erworben hatten, besuchte
hier die Volksschule und seit seinem
15. Jahre die Vorbereitungsklasse der
k. k. Lehrerbildungsanstalt in Trop-
pau. Jnfolge verschiedener Unglücks-
fälle verarmten seine Eltern, und der
Sohn mußte als Lehrling in eine
Buch- u. Steindruckerei in Troppau
eintreten. Jndessen fand er einige
Gönner, die ihm den Rücktritt in die
Teschener Lehrerbildungsanstalt er-
möglichten, die er denn auch mit Hilfe
eines Landesstipendiums im Juli
1880 absolvierte. Am 1. März 1881
wurde er provisorischer Schulleiter
in Burgwiese (Bez. Jägerndorf) und
zwei Jahre später nach Wilkendorf bei
Wakendorf versetzt, wo er nach Ab-
legung seiner zweiten Prüfung noch
in demselben Jahre zum definitiven
Schulleiter ernannt wurde. Dort
steht er noch jetzt (1911) im Amte.

S:

Ein Volksfreund (E. a. d. Dorf-
leben), 1897. - Oall'rhand Schnötzla
(Ge. u. Spr. in schlesischer Mundart),
1911.

*Trümpelmann, August,

wurde
am 9. Septbr. 1837 zu Jlsenburg am
Harz geboren, wo sein Vater Model-
leur in der gräfl. Stolbergischen
Eisengießerei war. Er besuchte die
Schule seines Ortes, das Lyzeum in
Wernigerode, d. Landesschule Pforta
bei Naumburg, wo besonders der
Literaturhistoriker Koberstein, der
Grieche Steinhardt u. der Mathema-
tiker Jacobi großen Einfluß auf ihn
gewannen, und begab sich dann nach
Halle, um Theologie zu studieren.
Nebenher trieb er auch mit Eifer Phi-
losophie. Jm letzten Jahre seiner
Studienzeit lebte er als Amanuensis
im Hause Tholucks, auf dessem Emp-
fehlung an das Pariser Konsistorium
Augsburgischer Konfession er 1860
als erstes Amt die Stelle eines Vikars
der deutschen Gemeinde zu Lyon er-
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hielt. Jm Jahre 1862 ging er als
Hauslehrer nach Hamburg, wirkte
kurze Zeit als Gymnasiallehrer in
Wernigerode, wurde 1865 Prediger
zu Friedrichswerth im Gothaischen
u. im Januar 1876 Superintendent
der Ephorie Ülleben bei Gotha. An
den öffentlichen Angelegenheiten des
Herzogtums Koburg-Gotha sich zu
beteiligen, hatte er vielfach Gelegen-
heit; im Jahre 1874 gehörte er der
die Verfassung beratenden Synode
an, und seit 1872 war er auch Mit-
glied des Landtages beider Herzog-
tümer. Jm Jahre 1881 erfolgte seine
Berufung als Oberprediger und Su-
perintendent nach Torgau u. Ostern
1892 als Prediger an St. Johannis
in Magdeburg. Auch gehört er der
sächsischen Provinzialsynode und der
Generalsynode als Mitglied an.

S:


Luther und seine Zeit (Dr. D.), 1869.
6. A. 1898. - Die Schlacht bei Möckern
(D.), 1870. - Perpetua u. Felicitas
(Ep. D.), 1873. 2. A. 1880. - Luther
und seine Zeit (Volksschsp., Neube-
arbeitung), 1888. - Martin Rinckarts
Lutherfestspiel v. Jahre 1617 (Kom.,
für d. Gegenwart verfaßt), 1890. -
Die Predigt am Muldenstein (Dr.),
1890. 3. Aufl. 1908. - Kloster und
Schule (Historisches Festspiel zum
350 jährigen Jubelfeste der Landes-
schule "Pforta"), 1893. - Die Zer-
störung Magdeburgs (Drama), 1902.
- Ein Herzensbund und sein Bruch
(Schsp.), 1904.

Truth,

Pseudon. für Gertrud
Wertheim;
s. d.!

*Trützschler von Falkenstein,
Hubert,

pseud. Hubert v. Trützsch-
ler,
wurde am 9. Septbr. 1854 zu
Erfurt geboren, besuchte die Gymna-
sien zu Königsberg i. Pr. u. Stettin,
machte auf letzterem 1873 die Reife-
prüfung und trat dann beim Pom-
merschen Pionierbataillon Nr. 2 in
Stettin in das Heer ein. Nach mehr-
fachen Versetzungen besuchte er 1885
bis 1888 die Kriegs-Akademie, nahm

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Trü
Gärtlers Joſeph T., kam mit ſeinen
Eltern 1866 nach Alt-Lublitz b. Wig-
ſtadt (Schleſ.), wo dieſe eine Bauern-
wirtſchaft erworben hatten, beſuchte
hier die Volksſchule und ſeit ſeinem
15. Jahre die Vorbereitungsklaſſe der
k. k. Lehrerbildungsanſtalt in Trop-
pau. Jnfolge verſchiedener Unglücks-
fälle verarmten ſeine Eltern, und der
Sohn mußte als Lehrling in eine
Buch- u. Steindruckerei in Troppau
eintreten. Jndeſſen fand er einige
Gönner, die ihm den Rücktritt in die
Teſchener Lehrerbildungsanſtalt er-
möglichten, die er denn auch mit Hilfe
eines Landesſtipendiums im Juli
1880 abſolvierte. Am 1. März 1881
wurde er proviſoriſcher Schulleiter
in Burgwieſe (Bez. Jägerndorf) und
zwei Jahre ſpäter nach Wilkendorf bei
Wakendorf verſetzt, wo er nach Ab-
legung ſeiner zweiten Prüfung noch
in demſelben Jahre zum definitiven
Schulleiter ernannt wurde. Dort
ſteht er noch jetzt (1911) im Amte.

S:

Ein Volksfreund (E. a. d. Dorf-
leben), 1897. – Oall’rhand Schnötzla
(Ge. u. Spr. in ſchleſiſcher Mundart),
1911.

*Trümpelmann, Auguſt,

wurde
am 9. Septbr. 1837 zu Jlſenburg am
Harz geboren, wo ſein Vater Model-
leur in der gräfl. Stolbergiſchen
Eiſengießerei war. Er beſuchte die
Schule ſeines Ortes, das Lyzeum in
Wernigerode, d. Landesſchule Pforta
bei Naumburg, wo beſonders der
Literaturhiſtoriker Koberſtein, der
Grieche Steinhardt u. der Mathema-
tiker Jacobi großen Einfluß auf ihn
gewannen, und begab ſich dann nach
Halle, um Theologie zu ſtudieren.
Nebenher trieb er auch mit Eifer Phi-
loſophie. Jm letzten Jahre ſeiner
Studienzeit lebte er als Amanuenſis
im Hauſe Tholucks, auf deſſem Emp-
fehlung an das Pariſer Konſiſtorium
Augsburgiſcher Konfeſſion er 1860
als erſtes Amt die Stelle eines Vikars
der deutſchen Gemeinde zu Lyon er-
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hielt. Jm Jahre 1862 ging er als
Hauslehrer nach Hamburg, wirkte
kurze Zeit als Gymnaſiallehrer in
Wernigerode, wurde 1865 Prediger
zu Friedrichswerth im Gothaiſchen
u. im Januar 1876 Superintendent
der Ephorie Ülleben bei Gotha. An
den öffentlichen Angelegenheiten des
Herzogtums Koburg-Gotha ſich zu
beteiligen, hatte er vielfach Gelegen-
heit; im Jahre 1874 gehörte er der
die Verfaſſung beratenden Synode
an, und ſeit 1872 war er auch Mit-
glied des Landtages beider Herzog-
tümer. Jm Jahre 1881 erfolgte ſeine
Berufung als Oberprediger und Su-
perintendent nach Torgau u. Oſtern
1892 als Prediger an St. Johannis
in Magdeburg. Auch gehört er der
ſächſiſchen Provinzialſynode und der
Generalſynode als Mitglied an.

S:


Luther und ſeine Zeit (Dr. D.), 1869.
6. A. 1898. – Die Schlacht bei Möckern
(D.), 1870. – Perpetua u. Felicitas
(Ep. D.), 1873. 2. A. 1880. – Luther
und ſeine Zeit (Volksſchſp., Neube-
arbeitung), 1888. – Martin Rinckarts
Lutherfeſtſpiel v. Jahre 1617 (Kom.,
für d. Gegenwart verfaßt), 1890. –
Die Predigt am Muldenſtein (Dr.),
1890. 3. Aufl. 1908. – Kloſter und
Schule (Hiſtoriſches Feſtſpiel zum
350 jährigen Jubelfeſte der Landes-
ſchule „Pforta“), 1893. – Die Zer-
ſtörung Magdeburgs (Drama), 1902.
– Ein Herzensbund und ſein Bruch
(Schſp.), 1904.

Truth,

Pſeudon. für Gertrud
Wertheim;
ſ. d.!

*Trützſchler von Falkenſtein,
Hubert,

pſeud. Hubert v. Trützſch-
ler,
wurde am 9. Septbr. 1854 zu
Erfurt geboren, beſuchte die Gymna-
ſien zu Königsberg i. Pr. u. Stettin,
machte auf letzterem 1873 die Reife-
prüfung und trat dann beim Pom-
merſchen Pionierbataillon Nr. 2 in
Stettin in das Heer ein. Nach mehr-
fachen Verſetzungen beſuchte er 1885
bis 1888 die Kriegs-Akademie, nahm

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[224/0228] Trü Trü Gärtlers Joſeph T., kam mit ſeinen Eltern 1866 nach Alt-Lublitz b. Wig- ſtadt (Schleſ.), wo dieſe eine Bauern- wirtſchaft erworben hatten, beſuchte hier die Volksſchule und ſeit ſeinem 15. Jahre die Vorbereitungsklaſſe der k. k. Lehrerbildungsanſtalt in Trop- pau. Jnfolge verſchiedener Unglücks- fälle verarmten ſeine Eltern, und der Sohn mußte als Lehrling in eine Buch- u. Steindruckerei in Troppau eintreten. Jndeſſen fand er einige Gönner, die ihm den Rücktritt in die Teſchener Lehrerbildungsanſtalt er- möglichten, die er denn auch mit Hilfe eines Landesſtipendiums im Juli 1880 abſolvierte. Am 1. März 1881 wurde er proviſoriſcher Schulleiter in Burgwieſe (Bez. Jägerndorf) und zwei Jahre ſpäter nach Wilkendorf bei Wakendorf verſetzt, wo er nach Ab- legung ſeiner zweiten Prüfung noch in demſelben Jahre zum definitiven Schulleiter ernannt wurde. Dort ſteht er noch jetzt (1911) im Amte. S: Ein Volksfreund (E. a. d. Dorf- leben), 1897. – Oall’rhand Schnötzla (Ge. u. Spr. in ſchleſiſcher Mundart), 1911. *Trümpelmann, Auguſt, wurde am 9. Septbr. 1837 zu Jlſenburg am Harz geboren, wo ſein Vater Model- leur in der gräfl. Stolbergiſchen Eiſengießerei war. Er beſuchte die Schule ſeines Ortes, das Lyzeum in Wernigerode, d. Landesſchule Pforta bei Naumburg, wo beſonders der Literaturhiſtoriker Koberſtein, der Grieche Steinhardt u. der Mathema- tiker Jacobi großen Einfluß auf ihn gewannen, und begab ſich dann nach Halle, um Theologie zu ſtudieren. Nebenher trieb er auch mit Eifer Phi- loſophie. Jm letzten Jahre ſeiner Studienzeit lebte er als Amanuenſis im Hauſe Tholucks, auf deſſem Emp- fehlung an das Pariſer Konſiſtorium Augsburgiſcher Konfeſſion er 1860 als erſtes Amt die Stelle eines Vikars der deutſchen Gemeinde zu Lyon er- hielt. Jm Jahre 1862 ging er als Hauslehrer nach Hamburg, wirkte kurze Zeit als Gymnaſiallehrer in Wernigerode, wurde 1865 Prediger zu Friedrichswerth im Gothaiſchen u. im Januar 1876 Superintendent der Ephorie Ülleben bei Gotha. An den öffentlichen Angelegenheiten des Herzogtums Koburg-Gotha ſich zu beteiligen, hatte er vielfach Gelegen- heit; im Jahre 1874 gehörte er der die Verfaſſung beratenden Synode an, und ſeit 1872 war er auch Mit- glied des Landtages beider Herzog- tümer. Jm Jahre 1881 erfolgte ſeine Berufung als Oberprediger und Su- perintendent nach Torgau u. Oſtern 1892 als Prediger an St. Johannis in Magdeburg. Auch gehört er der ſächſiſchen Provinzialſynode und der Generalſynode als Mitglied an. S: Luther und ſeine Zeit (Dr. D.), 1869. 6. A. 1898. – Die Schlacht bei Möckern (D.), 1870. – Perpetua u. Felicitas (Ep. D.), 1873. 2. A. 1880. – Luther und ſeine Zeit (Volksſchſp., Neube- arbeitung), 1888. – Martin Rinckarts Lutherfeſtſpiel v. Jahre 1617 (Kom., für d. Gegenwart verfaßt), 1890. – Die Predigt am Muldenſtein (Dr.), 1890. 3. Aufl. 1908. – Kloſter und Schule (Hiſtoriſches Feſtſpiel zum 350 jährigen Jubelfeſte der Landes- ſchule „Pforta“), 1893. – Die Zer- ſtörung Magdeburgs (Drama), 1902. – Ein Herzensbund und ſein Bruch (Schſp.), 1904. Truth, Pſeudon. für Gertrud Wertheim; ſ. d.! *Trützſchler von Falkenſtein, Hubert, pſeud. Hubert v. Trützſch- ler, wurde am 9. Septbr. 1854 zu Erfurt geboren, beſuchte die Gymna- ſien zu Königsberg i. Pr. u. Stettin, machte auf letzterem 1873 die Reife- prüfung und trat dann beim Pom- merſchen Pionierbataillon Nr. 2 in Stettin in das Heer ein. Nach mehr- fachen Verſetzungen beſuchte er 1885 bis 1888 die Kriegs-Akademie, nahm *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/228>, abgerufen am 19.04.2024.