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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II.
Wolf der Dragoner des Prinzen Eu-
gen (E.), 1908. III. Wolf der Husar
des alten Fritz, 1909). - Ein ehren-
volles Duell u. andere Erzählungen,
1909. - Militärhumoresken u. andere
Erzählungen, 1910. - Ernste und hei-
tere Erzählungen, 1911.

*Tangermann, Friedrich Wil-
helm,

pseud. Viktor Granella,
wurde am 6. Juli 1815 zu Essen an der
Ruhr als der einzige Sohn einer unbe-
mittelten Bürgerfamilie geboren und
mußte nach dem frühen Tode seines
Vaters statt der gewünschten wissen-
schaftlichen Ausbildung sich der kauf-
männisch. Laufbahn zuwenden. Nach-
dem er sich die erforderliche technische
und merkantilische Befähigung anzu-
eignen gesucht, erhielt er schon in sei-
nem 16. Jahre eine Anstellung in
einem Maschinenetablissement u. be-
zog nach wenigen Jahren bereits ein
ansehnliches Gehalt. Unbefriedigt
jedoch in dieser realistischen Ge-
schäftstätigkeit, verließ er, 23 Jahre
alt, den kaufmännischen Beruf, um
sich dem geistlichen Stande zu wid-
men. Ohne jemals ein Gymnasium
besucht zu haben, wurde es ihm doch
durch eifriges Selbststudium möglich,
nach einigen Jahren das Abiturien-
tenexamen in Münster zu bestehen,
worauf er für 11/2 Jahre die dortige
Akademie bezog u. dann an der Uni-
versität zu München seine akademi-
schen Studien vollendete. Jm Früh-
jahr 1844 wurde er in das erzbischöf-
liche Klerikalseminar zu Köln aufge-
nommen, u. zu Ostern 1845 empfing
er die Priesterweihe. Nachdem er ein
Jahr lang die Pfarre Saarn b. Mül-
heim an der Ruhr verwaltet, kam er
als Kaplan nach Neuß. Den ultra-
montanen Bestrebungen fern stehend
und den kurialistischen Entwicklungs-
gang der kirchlichen Zustände voraus-
sehend, konnte er sich nicht entschlie-
ßen, die ihm vom Erzbischof v. Köln,
Joh. von Geißel, wiederholt ange-
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Tan
tragene Stelle als Geheimsekretär
anzunehmen. Mit seinen Jdealen
sich in die engsten Lebenskreise flüch-
tend, widmete T. sich neben dem Amte
mit ausdauerndem Fleiße literari-
schen u. philosophischen Studien, wo-
durch ihm jedoch die Sympathien des
Kirchenregiments noch mehr entzo-
gen wurden. Seit dem Jahre 1864
bekleidete er die Pfarre Unkel am
Rhein. Nach Verkündigung des Un-
fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent-
schiedener Gegner desselben auf, und
da er sich ihm um keinen Preis un-
terwerfen wollte, so wurde er 1870
seines Amtes entsetzt. Er lebte dar-
auf in Bonn, bis er Anfang 1872
von der altkatholischen Gemeinde in
Köln zu deren Prediger erwählt
wurde, in welcher Stellung er bis
zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf
er in den Ruhestand trat. Er starb
am 4. Oktober 1907.

S:

Religiöse
Gedichte, 1847. - Anastasia (An-
dachtsbuch für Katholiken), 1848. -
Pilgerklänge (Dn.), 1853. - Wahr-
heit, Schönheit, Liebe (Philosoph.-
ästhetische Studien), 1867. - Aus
zwei Welten (Wahrheit und Dich-
tung), 1871. - Patriotische Lieder
und Zeitgedichte, 1871. - Diotima
(Kulturhistor. N.), 1873. - Herz und
Welt (Dn.), 1876. - Sions Harfen-
klänge, 1886. - Philosophie u. Poesie
(Son.), 1886. - Neuer Frühling,
neues Leben (Zeitbetrachtgn.), 1889.
- Zeitenwende (anonym), 1890. -
Arthur von Bretagne (Romant. D.),
1891. - Leben, Licht und Liebe (Eine
Weihnachtsgabe), 1895. - Morgen
und Abend (Erinnerungen, Lebens-
bilder und Selbstbekenntnisse), 1895.
- Blumen und Sterne (Ge.), 1896. -
Erkenntnis und Liebe, die schönsten
Leitsterne des Lebens, 1906.

Tanhäuser,

Verfasser des neuen,
s. Eduard Grisebach!

Tanhäuser der Aeltere,

siehe
Michael Klapp!

Tann, Johann,

geb. am 13. April

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Tan
a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II.
Wolf der Dragoner des Prinzen Eu-
gen (E.), 1908. III. Wolf der Huſar
des alten Fritz, 1909). – Ein ehren-
volles Duell u. andere Erzählungen,
1909. – Militärhumoresken u. andere
Erzählungen, 1910. – Ernſte und hei-
tere Erzählungen, 1911.

*Tangermann, Friedrich Wil-
helm,

pſeud. Viktor Granella,
wurde am 6. Juli 1815 zu Eſſen an der
Ruhr als der einzige Sohn einer unbe-
mittelten Bürgerfamilie geboren und
mußte nach dem frühen Tode ſeines
Vaters ſtatt der gewünſchten wiſſen-
ſchaftlichen Ausbildung ſich der kauf-
männiſch. Laufbahn zuwenden. Nach-
dem er ſich die erforderliche techniſche
und merkantiliſche Befähigung anzu-
eignen geſucht, erhielt er ſchon in ſei-
nem 16. Jahre eine Anſtellung in
einem Maſchinenetabliſſement u. be-
zog nach wenigen Jahren bereits ein
anſehnliches Gehalt. Unbefriedigt
jedoch in dieſer realiſtiſchen Ge-
ſchäftstätigkeit, verließ er, 23 Jahre
alt, den kaufmänniſchen Beruf, um
ſich dem geiſtlichen Stande zu wid-
men. Ohne jemals ein Gymnaſium
beſucht zu haben, wurde es ihm doch
durch eifriges Selbſtſtudium möglich,
nach einigen Jahren das Abiturien-
tenexamen in Münſter zu beſtehen,
worauf er für 1½ Jahre die dortige
Akademie bezog u. dann an der Uni-
verſität zu München ſeine akademi-
ſchen Studien vollendete. Jm Früh-
jahr 1844 wurde er in das erzbiſchöf-
liche Klerikalſeminar zu Köln aufge-
nommen, u. zu Oſtern 1845 empfing
er die Prieſterweihe. Nachdem er ein
Jahr lang die Pfarre Saarn b. Mül-
heim an der Ruhr verwaltet, kam er
als Kaplan nach Neuß. Den ultra-
montanen Beſtrebungen fern ſtehend
und den kurialiſtiſchen Entwicklungs-
gang der kirchlichen Zuſtände voraus-
ſehend, konnte er ſich nicht entſchlie-
ßen, die ihm vom Erzbiſchof v. Köln,
Joh. von Geißel, wiederholt ange-
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Tan
tragene Stelle als Geheimſekretär
anzunehmen. Mit ſeinen Jdealen
ſich in die engſten Lebenskreiſe flüch-
tend, widmete T. ſich neben dem Amte
mit ausdauerndem Fleiße literari-
ſchen u. philoſophiſchen Studien, wo-
durch ihm jedoch die Sympathien des
Kirchenregiments noch mehr entzo-
gen wurden. Seit dem Jahre 1864
bekleidete er die Pfarre Unkel am
Rhein. Nach Verkündigung des Un-
fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent-
ſchiedener Gegner desſelben auf, und
da er ſich ihm um keinen Preis un-
terwerfen wollte, ſo wurde er 1870
ſeines Amtes entſetzt. Er lebte dar-
auf in Bonn, bis er Anfang 1872
von der altkatholiſchen Gemeinde in
Köln zu deren Prediger erwählt
wurde, in welcher Stellung er bis
zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf
er in den Ruheſtand trat. Er ſtarb
am 4. Oktober 1907.

S:

Religiöſe
Gedichte, 1847. – Anaſtaſia (An-
dachtsbuch für Katholiken), 1848. –
Pilgerklänge (Dn.), 1853. – Wahr-
heit, Schönheit, Liebe (Philoſoph.-
äſthetiſche Studien), 1867. – Aus
zwei Welten (Wahrheit und Dich-
tung), 1871. – Patriotiſche Lieder
und Zeitgedichte, 1871. – Diotima
(Kulturhiſtor. N.), 1873. – Herz und
Welt (Dn.), 1876. – Sions Harfen-
klänge, 1886. – Philoſophie u. Poeſie
(Son.), 1886. – Neuer Frühling,
neues Leben (Zeitbetrachtgn.), 1889.
– Zeitenwende (anonym), 1890. –
Arthur von Bretagne (Romant. D.),
1891. – Leben, Licht und Liebe (Eine
Weihnachtsgabe), 1895. – Morgen
und Abend (Erinnerungen, Lebens-
bilder und Selbſtbekenntniſſe), 1895.
– Blumen und Sterne (Ge.), 1896. –
Erkenntnis und Liebe, die ſchönſten
Leitſterne des Lebens, 1906.

Tanhäuſer,

Verfaſſer des neuen,
ſ. Eduard Griſebach!

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Michael Klapp!

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[156/0160] Tan Tan a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II. Wolf der Dragoner des Prinzen Eu- gen (E.), 1908. III. Wolf der Huſar des alten Fritz, 1909). – Ein ehren- volles Duell u. andere Erzählungen, 1909. – Militärhumoresken u. andere Erzählungen, 1910. – Ernſte und hei- tere Erzählungen, 1911. *Tangermann, Friedrich Wil- helm, pſeud. Viktor Granella, wurde am 6. Juli 1815 zu Eſſen an der Ruhr als der einzige Sohn einer unbe- mittelten Bürgerfamilie geboren und mußte nach dem frühen Tode ſeines Vaters ſtatt der gewünſchten wiſſen- ſchaftlichen Ausbildung ſich der kauf- männiſch. Laufbahn zuwenden. Nach- dem er ſich die erforderliche techniſche und merkantiliſche Befähigung anzu- eignen geſucht, erhielt er ſchon in ſei- nem 16. Jahre eine Anſtellung in einem Maſchinenetabliſſement u. be- zog nach wenigen Jahren bereits ein anſehnliches Gehalt. Unbefriedigt jedoch in dieſer realiſtiſchen Ge- ſchäftstätigkeit, verließ er, 23 Jahre alt, den kaufmänniſchen Beruf, um ſich dem geiſtlichen Stande zu wid- men. Ohne jemals ein Gymnaſium beſucht zu haben, wurde es ihm doch durch eifriges Selbſtſtudium möglich, nach einigen Jahren das Abiturien- tenexamen in Münſter zu beſtehen, worauf er für 1½ Jahre die dortige Akademie bezog u. dann an der Uni- verſität zu München ſeine akademi- ſchen Studien vollendete. Jm Früh- jahr 1844 wurde er in das erzbiſchöf- liche Klerikalſeminar zu Köln aufge- nommen, u. zu Oſtern 1845 empfing er die Prieſterweihe. Nachdem er ein Jahr lang die Pfarre Saarn b. Mül- heim an der Ruhr verwaltet, kam er als Kaplan nach Neuß. Den ultra- montanen Beſtrebungen fern ſtehend und den kurialiſtiſchen Entwicklungs- gang der kirchlichen Zuſtände voraus- ſehend, konnte er ſich nicht entſchlie- ßen, die ihm vom Erzbiſchof v. Köln, Joh. von Geißel, wiederholt ange- tragene Stelle als Geheimſekretär anzunehmen. Mit ſeinen Jdealen ſich in die engſten Lebenskreiſe flüch- tend, widmete T. ſich neben dem Amte mit ausdauerndem Fleiße literari- ſchen u. philoſophiſchen Studien, wo- durch ihm jedoch die Sympathien des Kirchenregiments noch mehr entzo- gen wurden. Seit dem Jahre 1864 bekleidete er die Pfarre Unkel am Rhein. Nach Verkündigung des Un- fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent- ſchiedener Gegner desſelben auf, und da er ſich ihm um keinen Preis un- terwerfen wollte, ſo wurde er 1870 ſeines Amtes entſetzt. Er lebte dar- auf in Bonn, bis er Anfang 1872 von der altkatholiſchen Gemeinde in Köln zu deren Prediger erwählt wurde, in welcher Stellung er bis zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf er in den Ruheſtand trat. Er ſtarb am 4. Oktober 1907. S: Religiöſe Gedichte, 1847. – Anaſtaſia (An- dachtsbuch für Katholiken), 1848. – Pilgerklänge (Dn.), 1853. – Wahr- heit, Schönheit, Liebe (Philoſoph.- äſthetiſche Studien), 1867. – Aus zwei Welten (Wahrheit und Dich- tung), 1871. – Patriotiſche Lieder und Zeitgedichte, 1871. – Diotima (Kulturhiſtor. N.), 1873. – Herz und Welt (Dn.), 1876. – Sions Harfen- klänge, 1886. – Philoſophie u. Poeſie (Son.), 1886. – Neuer Frühling, neues Leben (Zeitbetrachtgn.), 1889. – Zeitenwende (anonym), 1890. – Arthur von Bretagne (Romant. D.), 1891. – Leben, Licht und Liebe (Eine Weihnachtsgabe), 1895. – Morgen und Abend (Erinnerungen, Lebens- bilder und Selbſtbekenntniſſe), 1895. – Blumen und Sterne (Ge.), 1896. – Erkenntnis und Liebe, die ſchönſten Leitſterne des Lebens, 1906. Tanhäuſer, Verfaſſer des neuen, ſ. Eduard Griſebach! Tanhäuſer der Aeltere, ſiehe Michael Klapp! Tann, Johann, geb. am 13. April *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/160>, abgerufen am 18.04.2024.