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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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von 1845-1850 das Gymnasium zu
Arnsberg, studierte ein Jahr in
München, zwei Jahre in Münster u.
ein Jahr in Bonn Philologie u. be-
stand im Herbst 1855 zu Münster das
Examen für das höhere Schulfach.
Nachdem er sein Probejahr am Gym-
nasium zu Paderborn absolviert,
setzte er mit einem Stipendium an
der Universität zu Berlin von 1856
bis 1859 seine philosophischen Stu-
dien fort und wurde, nachdem er be-
reits 1858 zum Doktor der Philoso-
phie promoviert, im Herbst 1859 zum
außerordentlichen und 1868 zum or-
dentlichen Professor für deutsche
Sprache und Literatur an der phi-
losophischen Fakultät zu Münster er-
nannt. Er war Ehrenmitglied mehre-
rer gelehrten Gesellschaften zu Porto,
Lissabon u. Rio de Janeiro und seit
1891 Mitglied der kgl. Akademie der
Wissenschaften in Lissabon. Jn der
Nacht des 15./16. Juli 1905 ist er
in Münster gestorben.

S:

Sämtliche
Originalgedichte des Luis Ponce de
Leon (Orig. und Übersetzung; mit
Chr. B. Schlüter), 1853. - Sämtliche
Gedichte des heiligen Johannes vom
Kreuze und der heiligen Theresia von
Jesus, gesammelt und übersetzt, 1854.
- Ausgewählte Gedichte Jacopones
da Todi, deutsch (mit Chr. B. Schlü-
ter), 1864. - Lose Ranken (Lr.),
1867. - Sämtliche Jdyllen des Luis
de Camoens, deutsch (mit Chr. B.
Schlüter), 1869. - Buch der Lieder
aus der Minnezeit, 1872. - Sämt-
liche Kanzonen des Luis de Camoens,
deutsch, 1874. - Luis' de Camoens
sämtliche Gedichte, zum erstenmal
deutsch; VI; 1880-85. - Hundert alt-
portugiesische Lieder (deutsch), 1885. -
Luis de Camoens Leben, 1890. - Aus
Portugal und Brasilien [1250-1890].
Ausgewählte Ge., verdeutscht, 1892.
- Die Psalmen in stabreimenden
Langzeilen, 1904. - Lieder und
Sprüche der heiligen Schrift in stab-
reimenden Langzeilen, 1905. - Die
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letzten Dinge. Muspilli und Gedichte
verwandten Jnhalts, deutsch, 1905.
- Das Buch Hiob. Jn stabreimenden
Langzeilen, deutsch, 1906.

*Stork, Willy,

geb. am 31. Okt.
1856 in Kupferdreh bei Essen an der
Ruhr (Rheinland) als der Sohn ge-
achteter Bürgersleute, verlebte eine
wenig freudenreiche Kindheit, da im
Elternhause die Erfüllung der Reli-
gionspflichten, das Lesen von Er-
bauungsbüchern und Gebetsübungen
im Vordergrunde standen. Gern
hätte er studiert, doch dazu reichten
die Mittel der Eltern nicht; so suchte
er sich durch Lektüre, Selbststudium
und Privatunterricht weiter zu bil-
den. Seine Kraft wuchs mit den
Jahren, und so hat er sich als Auto-
didakt eine angesehene Stellung im
Leben errungen. Er wurde Kaufmann
und hat später durch viele Jahre eine
hervorragende Stellung als Proku-
rist bekleidet. Seine brennende Wiß-
begierde führte ihn auf zahlreichen
Reisen durch einen großen Teil von
Europa, Afrika und Asien, wodurch
sich sein Gesichtskreis in der Welt-
und Menschenkenntnis bedeutend er-
weiterte. Jm Jahre 1900 zog er sich
von den Geschäften zurück, um sich
dann ganz dem Schriftstellerberufe zu
widmen, und gründete in Köln am
Rhein ein "Literarisches Bureau",
das er bis 1906 leitete. Dann siedelte
er nach Unna (Westfalen) über, kehrte
aber schon im folgenden Jahre als
Fabrikdirektor nach Köln zurück. Hier
starb er in der Krankenanstalt Lin-
denburg am 28. Febr. 1911.

S:

Nah
und fern (Ge.), 1897. - Jn Freund-
schaft, Liebe und Wahrheit! (Klänge
der Weihe, den Logenbrüdern gewid-
met), 1905.

Storm, Hans Theodor Wold-
sen,

geb. am 14. Sept. 1817 zu Husum
in Schleswig als der Sohn eines Ad-
vokaten, besuchte die Gelehrtenschule
seiner Vaterstadt u. später das Gym-
nasium zu Lübeck, nach dessen Absol-

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Sto
von 1845–1850 das Gymnaſium zu
Arnsberg, ſtudierte ein Jahr in
München, zwei Jahre in Münſter u.
ein Jahr in Bonn Philologie u. be-
ſtand im Herbſt 1855 zu Münſter das
Examen für das höhere Schulfach.
Nachdem er ſein Probejahr am Gym-
naſium zu Paderborn abſolviert,
ſetzte er mit einem Stipendium an
der Univerſität zu Berlin von 1856
bis 1859 ſeine philoſophiſchen Stu-
dien fort und wurde, nachdem er be-
reits 1858 zum Doktor der Philoſo-
phie promoviert, im Herbſt 1859 zum
außerordentlichen und 1868 zum or-
dentlichen Profeſſor für deutſche
Sprache und Literatur an der phi-
loſophiſchen Fakultät zu Münſter er-
nannt. Er war Ehrenmitglied mehre-
rer gelehrten Geſellſchaften zu Porto,
Liſſabon u. Rio de Janeiro und ſeit
1891 Mitglied der kgl. Akademie der
Wiſſenſchaften in Liſſabon. Jn der
Nacht des 15./16. Juli 1905 iſt er
in Münſter geſtorben.

S:

Sämtliche
Originalgedichte des Luis Ponce de
Leon (Orig. und Überſetzung; mit
Chr. B. Schlüter), 1853. – Sämtliche
Gedichte des heiligen Johannes vom
Kreuze und der heiligen Thereſia von
Jeſus, geſammelt und überſetzt, 1854.
– Ausgewählte Gedichte Jacopones
da Todi, deutſch (mit Chr. B. Schlü-
ter), 1864. – Loſe Ranken (Lr.),
1867. – Sämtliche Jdyllen des Luis
de Camoens, deutſch (mit Chr. B.
Schlüter), 1869. – Buch der Lieder
aus der Minnezeit, 1872. – Sämt-
liche Kanzonen des Luis de Camoens,
deutſch, 1874. – Luis’ de Camoens
ſämtliche Gedichte, zum erſtenmal
deutſch; VI; 1880–85. – Hundert alt-
portugieſiſche Lieder (deutſch), 1885. –
Luis de Camoens Leben, 1890. – Aus
Portugal und Braſilien [1250–1890].
Ausgewählte Ge., verdeutſcht, 1892.
– Die Pſalmen in ſtabreimenden
Langzeilen, 1904. – Lieder und
Sprüche der heiligen Schrift in ſtab-
reimenden Langzeilen, 1905. – Die
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Sto
letzten Dinge. Muſpilli und Gedichte
verwandten Jnhalts, deutſch, 1905.
– Das Buch Hiob. Jn ſtabreimenden
Langzeilen, deutſch, 1906.

*Stork, Willy,

geb. am 31. Okt.
1856 in Kupferdreh bei Eſſen an der
Ruhr (Rheinland) als der Sohn ge-
achteter Bürgersleute, verlebte eine
wenig freudenreiche Kindheit, da im
Elternhauſe die Erfüllung der Reli-
gionspflichten, das Leſen von Er-
bauungsbüchern und Gebetsübungen
im Vordergrunde ſtanden. Gern
hätte er ſtudiert, doch dazu reichten
die Mittel der Eltern nicht; ſo ſuchte
er ſich durch Lektüre, Selbſtſtudium
und Privatunterricht weiter zu bil-
den. Seine Kraft wuchs mit den
Jahren, und ſo hat er ſich als Auto-
didakt eine angeſehene Stellung im
Leben errungen. Er wurde Kaufmann
und hat ſpäter durch viele Jahre eine
hervorragende Stellung als Proku-
riſt bekleidet. Seine brennende Wiß-
begierde führte ihn auf zahlreichen
Reiſen durch einen großen Teil von
Europa, Afrika und Aſien, wodurch
ſich ſein Geſichtskreis in der Welt-
und Menſchenkenntnis bedeutend er-
weiterte. Jm Jahre 1900 zog er ſich
von den Geſchäften zurück, um ſich
dann ganz dem Schriftſtellerberufe zu
widmen, und gründete in Köln am
Rhein ein „Literariſches Bureau“,
das er bis 1906 leitete. Dann ſiedelte
er nach Unna (Weſtfalen) über, kehrte
aber ſchon im folgenden Jahre als
Fabrikdirektor nach Köln zurück. Hier
ſtarb er in der Krankenanſtalt Lin-
denburg am 28. Febr. 1911.

S:

Nah
und fern (Ge.), 1897. – Jn Freund-
ſchaft, Liebe und Wahrheit! (Klänge
der Weihe, den Logenbrüdern gewid-
met), 1905.

Storm, Hans Theodor Wold-
ſen,

geb. am 14. Sept. 1817 zu Huſum
in Schleswig als der Sohn eines Ad-
vokaten, beſuchte die Gelehrtenſchule
ſeiner Vaterſtadt u. ſpäter das Gym-
naſium zu Lübeck, nach deſſen Abſol-

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[101/0105] Sto Sto von 1845–1850 das Gymnaſium zu Arnsberg, ſtudierte ein Jahr in München, zwei Jahre in Münſter u. ein Jahr in Bonn Philologie u. be- ſtand im Herbſt 1855 zu Münſter das Examen für das höhere Schulfach. Nachdem er ſein Probejahr am Gym- naſium zu Paderborn abſolviert, ſetzte er mit einem Stipendium an der Univerſität zu Berlin von 1856 bis 1859 ſeine philoſophiſchen Stu- dien fort und wurde, nachdem er be- reits 1858 zum Doktor der Philoſo- phie promoviert, im Herbſt 1859 zum außerordentlichen und 1868 zum or- dentlichen Profeſſor für deutſche Sprache und Literatur an der phi- loſophiſchen Fakultät zu Münſter er- nannt. Er war Ehrenmitglied mehre- rer gelehrten Geſellſchaften zu Porto, Liſſabon u. Rio de Janeiro und ſeit 1891 Mitglied der kgl. Akademie der Wiſſenſchaften in Liſſabon. Jn der Nacht des 15./16. Juli 1905 iſt er in Münſter geſtorben. S: Sämtliche Originalgedichte des Luis Ponce de Leon (Orig. und Überſetzung; mit Chr. B. Schlüter), 1853. – Sämtliche Gedichte des heiligen Johannes vom Kreuze und der heiligen Thereſia von Jeſus, geſammelt und überſetzt, 1854. – Ausgewählte Gedichte Jacopones da Todi, deutſch (mit Chr. B. Schlü- ter), 1864. – Loſe Ranken (Lr.), 1867. – Sämtliche Jdyllen des Luis de Camoens, deutſch (mit Chr. B. Schlüter), 1869. – Buch der Lieder aus der Minnezeit, 1872. – Sämt- liche Kanzonen des Luis de Camoens, deutſch, 1874. – Luis’ de Camoens ſämtliche Gedichte, zum erſtenmal deutſch; VI; 1880–85. – Hundert alt- portugieſiſche Lieder (deutſch), 1885. – Luis de Camoens Leben, 1890. – Aus Portugal und Braſilien [1250–1890]. Ausgewählte Ge., verdeutſcht, 1892. – Die Pſalmen in ſtabreimenden Langzeilen, 1904. – Lieder und Sprüche der heiligen Schrift in ſtab- reimenden Langzeilen, 1905. – Die letzten Dinge. Muſpilli und Gedichte verwandten Jnhalts, deutſch, 1905. – Das Buch Hiob. Jn ſtabreimenden Langzeilen, deutſch, 1906. *Stork, Willy, geb. am 31. Okt. 1856 in Kupferdreh bei Eſſen an der Ruhr (Rheinland) als der Sohn ge- achteter Bürgersleute, verlebte eine wenig freudenreiche Kindheit, da im Elternhauſe die Erfüllung der Reli- gionspflichten, das Leſen von Er- bauungsbüchern und Gebetsübungen im Vordergrunde ſtanden. Gern hätte er ſtudiert, doch dazu reichten die Mittel der Eltern nicht; ſo ſuchte er ſich durch Lektüre, Selbſtſtudium und Privatunterricht weiter zu bil- den. Seine Kraft wuchs mit den Jahren, und ſo hat er ſich als Auto- didakt eine angeſehene Stellung im Leben errungen. Er wurde Kaufmann und hat ſpäter durch viele Jahre eine hervorragende Stellung als Proku- riſt bekleidet. Seine brennende Wiß- begierde führte ihn auf zahlreichen Reiſen durch einen großen Teil von Europa, Afrika und Aſien, wodurch ſich ſein Geſichtskreis in der Welt- und Menſchenkenntnis bedeutend er- weiterte. Jm Jahre 1900 zog er ſich von den Geſchäften zurück, um ſich dann ganz dem Schriftſtellerberufe zu widmen, und gründete in Köln am Rhein ein „Literariſches Bureau“, das er bis 1906 leitete. Dann ſiedelte er nach Unna (Weſtfalen) über, kehrte aber ſchon im folgenden Jahre als Fabrikdirektor nach Köln zurück. Hier ſtarb er in der Krankenanſtalt Lin- denburg am 28. Febr. 1911. S: Nah und fern (Ge.), 1897. – Jn Freund- ſchaft, Liebe und Wahrheit! (Klänge der Weihe, den Logenbrüdern gewid- met), 1905. Storm, Hans Theodor Wold- ſen, geb. am 14. Sept. 1817 zu Huſum in Schleswig als der Sohn eines Ad- vokaten, beſuchte die Gelehrtenſchule ſeiner Vaterſtadt u. ſpäter das Gym- naſium zu Lübeck, nach deſſen Abſol- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/105>, abgerufen am 19.04.2024.