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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Dol
dortigen Gymnasiums u. genoß den
Unterricht tüchtiger Lehrer, nament-
lich Ludwig Döderleins. Jm Oktbr.
1838, kurz nach dem Tode seines Va-
ters, bezog er die Universität Erlan-
gen u. widmete sich neben der Theo-
logie besonders der Philologie, der
klassischen und der neueren. Nachdem
er im Herbst 1842 die theologische
Aufnahmeprüfung in Ansbach be-
standen, war er zwei Jahre als Haus-
lehrer beim Pfarrer Stiller in Gun-
delsheim tätig, absolvierte in dieser
Zeit (Oktober 1843) in München die
philologische Lehramtsprüfung, kam
1844 als Konrektor an die Latein-
schule in Weißenburg a. S., wo er
1857 zum Subrektor ernannt ward,
und wurde 1860 an das Gymnasium
in Ansbach versetzt, wo er am 12. Aug.
1863 einem Lungenleiden erlag.

S:


Gedichte (Em. Geibel gewidm.), 1860.

Doleschall, Georg,

siehe Oskar
Welten!

*Doll, Karl,

wurde am 18. Sept.
1834 zu Stuttgart als der Sohn
eines Kanzleibeamten geboren, kam
1844 mit den Eltern nach Ulm, wo
er das Gymnasium absolvierte, und
studierte von 1854-57 in Tübingen
Staatswissenschaften. Nach proviso-
rischer Verwendung im Staatsdienst
wurde er 1861 Oberamtsaktuar in
Marbach, 1870 Assessor bei der kö-
nigl. Regierung in Reutlingen, 1872
Oberamtmann in Calw und 1879 Re-
gierungsrat im Ministerium des Jn-
nern zu Stuttgart, in welcher Stel-
lung er sich noch jetzt befindet.

S:


Schwäbische Balladen, 1883.

Dolliner, Franz,

geb. am 14. Dez.
1867 in Jnnsbruck, lebt als Schrift-
steller daselbst.

S:

Es dunkt mi' fein!
(Ge. in Jnnsbrucker Mdt.), 1898. -
Frau Hitt (R., mit Benutzung der
Sagen), 1904.

Dolorosa,

Pseudon. für Marie
Eichhorn;
s. d.!

Dom, A.,

Pseud. für Anna Do-
meier;
s. d.!

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Dom
*Domanig, Karl,

geb. am 3. April
1851 in Sterzing (Tirol), wo sein
Vater ein Handelsgeschäft betrieb,
besuchte seit 1861 die Vorbereitungs-
schule im Benediktinerkloster Fiecht,
die Gymnasien in Brixen, Salzburg
und Meran und bezog 1870 die Uni-
versität Jnnsbruck, an der er sich
juristischen und philosophischen Stu-
dien widmete. Später besuchte er
noch für ein Semester die Universität
Straßburg und für zwei Jahre das
Kollegium Romanum in Rom, wo er
1875 die Würde eines Dr. phil. er-
warb. Heimgekehrt, lebte er in Jnns-
bruck, gefördert durch Jgnaz Vincenz
Zingerle, teils seinen philologischen,
besonders germanistischen Studien,
um sich zur Übernahme eines Lehr-
amts geschickt zu machen, teils der
Schriftstellerei. So gab er durch
3 Jahre den "Tiroler Kalender"
heraus und die eigenartigen "Tiroler
Karten", historische Spielkarten nach
der Zeichnung E. von Wörndles,
welche den Tirolern die Geschichte
ihres Vaterlandes "spielend" beibrin-
gen konnten. Nachdem er 1880, un-
terstützt durch ein Reisestipendium
des Unterrichtsministers, vier Mo-
nate in Toskana, Umbrien und Rom
zur Fortsetzung seiner kunstgeschicht-
lichen Studien geweilt hatte, über-
siedelte er 1881 nach Wien, wo er zu-
nächst als Lehrer für deutsche Lite-
ratur bei den Kindern des Herzogs
Philipp von Württemberg, dann als
Lehrer für Kunstgeschichte bei den
Söhnen des Erzherzogs Karl Lud-
wig wirkte und 1884 als Adjunkt in
der Kustodie der kunsthistorischen
Sammlungen des Kaiserhauses ange-
stellt wurde. Seit 1887 ist er Kustos
am kunsthistorischen Hofmuseum und
besonders Leiter der Münzsammlung.
Daneben ist er fortdauernd als Leh-
rer in der kaiserlichen Familie tätig.
Jm Jahre 1895 ernannte ihn der
Kaiser zum Regierungsrat. Außer
mehreren numismatischen Arbeiten

*


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Dol
dortigen Gymnaſiums u. genoß den
Unterricht tüchtiger Lehrer, nament-
lich Ludwig Döderleins. Jm Oktbr.
1838, kurz nach dem Tode ſeines Va-
ters, bezog er die Univerſität Erlan-
gen u. widmete ſich neben der Theo-
logie beſonders der Philologie, der
klaſſiſchen und der neueren. Nachdem
er im Herbſt 1842 die theologiſche
Aufnahmeprüfung in Ansbach be-
ſtanden, war er zwei Jahre als Haus-
lehrer beim Pfarrer Stiller in Gun-
delsheim tätig, abſolvierte in dieſer
Zeit (Oktober 1843) in München die
philologiſche Lehramtsprüfung, kam
1844 als Konrektor an die Latein-
ſchule in Weißenburg a. S., wo er
1857 zum Subrektor ernannt ward,
und wurde 1860 an das Gymnaſium
in Ansbach verſetzt, wo er am 12. Aug.
1863 einem Lungenleiden erlag.

S:


Gedichte (Em. Geibel gewidm.), 1860.

Doleſchall, Georg,

ſiehe Oskar
Welten!

*Doll, Karl,

wurde am 18. Sept.
1834 zu Stuttgart als der Sohn
eines Kanzleibeamten geboren, kam
1844 mit den Eltern nach Ulm, wo
er das Gymnaſium abſolvierte, und
ſtudierte von 1854–57 in Tübingen
Staatswiſſenſchaften. Nach proviſo-
riſcher Verwendung im Staatsdienſt
wurde er 1861 Oberamtsaktuar in
Marbach, 1870 Aſſeſſor bei der kö-
nigl. Regierung in Reutlingen, 1872
Oberamtmann in Calw und 1879 Re-
gierungsrat im Miniſterium des Jn-
nern zu Stuttgart, in welcher Stel-
lung er ſich noch jetzt befindet.

S:


Schwäbiſche Balladen, 1883.

Dolliner, Franz,

geb. am 14. Dez.
1867 in Jnnsbruck, lebt als Schrift-
ſteller daſelbſt.

S:

Es dunkt mi’ fein!
(Ge. in Jnnsbrucker Mdt.), 1898. –
Frau Hitt (R., mit Benutzung der
Sagen), 1904.

Doloroſa,

Pſeudon. für Marie
Eichhorn;
ſ. d.!

Dom, A.,

Pſeud. für Anna Do-
meier;
ſ. d.!

[Spaltenumbruch]
Dom
*Domanig, Karl,

geb. am 3. April
1851 in Sterzing (Tirol), wo ſein
Vater ein Handelsgeſchäft betrieb,
beſuchte ſeit 1861 die Vorbereitungs-
ſchule im Benediktinerkloſter Fiecht,
die Gymnaſien in Brixen, Salzburg
und Meran und bezog 1870 die Uni-
verſität Jnnsbruck, an der er ſich
juriſtiſchen und philoſophiſchen Stu-
dien widmete. Später beſuchte er
noch für ein Semeſter die Univerſität
Straßburg und für zwei Jahre das
Kollegium Romanum in Rom, wo er
1875 die Würde eines Dr. phil. er-
warb. Heimgekehrt, lebte er in Jnns-
bruck, gefördert durch Jgnaz Vincenz
Zingerle, teils ſeinen philologiſchen,
beſonders germaniſtiſchen Studien,
um ſich zur Übernahme eines Lehr-
amts geſchickt zu machen, teils der
Schriftſtellerei. So gab er durch
3 Jahre den „Tiroler Kalender“
heraus und die eigenartigen „Tiroler
Karten“, hiſtoriſche Spielkarten nach
der Zeichnung E. von Wörndles,
welche den Tirolern die Geſchichte
ihres Vaterlandes „ſpielend“ beibrin-
gen konnten. Nachdem er 1880, un-
terſtützt durch ein Reiſeſtipendium
des Unterrichtsminiſters, vier Mo-
nate in Toskana, Umbrien und Rom
zur Fortſetzung ſeiner kunſtgeſchicht-
lichen Studien geweilt hatte, über-
ſiedelte er 1881 nach Wien, wo er zu-
nächſt als Lehrer für deutſche Lite-
ratur bei den Kindern des Herzogs
Philipp von Württemberg, dann als
Lehrer für Kunſtgeſchichte bei den
Söhnen des Erzherzogs Karl Lud-
wig wirkte und 1884 als Adjunkt in
der Kuſtodie der kunſthiſtoriſchen
Sammlungen des Kaiſerhauſes ange-
ſtellt wurde. Seit 1887 iſt er Kuſtos
am kunſthiſtoriſchen Hofmuſeum und
beſonders Leiter der Münzſammlung.
Daneben iſt er fortdauernd als Leh-
rer in der kaiſerlichen Familie tätig.
Jm Jahre 1895 ernannte ihn der
Kaiſer zum Regierungsrat. Außer
mehreren numismatiſchen Arbeiten

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[42/0046] Dol Dom dortigen Gymnaſiums u. genoß den Unterricht tüchtiger Lehrer, nament- lich Ludwig Döderleins. Jm Oktbr. 1838, kurz nach dem Tode ſeines Va- ters, bezog er die Univerſität Erlan- gen u. widmete ſich neben der Theo- logie beſonders der Philologie, der klaſſiſchen und der neueren. Nachdem er im Herbſt 1842 die theologiſche Aufnahmeprüfung in Ansbach be- ſtanden, war er zwei Jahre als Haus- lehrer beim Pfarrer Stiller in Gun- delsheim tätig, abſolvierte in dieſer Zeit (Oktober 1843) in München die philologiſche Lehramtsprüfung, kam 1844 als Konrektor an die Latein- ſchule in Weißenburg a. S., wo er 1857 zum Subrektor ernannt ward, und wurde 1860 an das Gymnaſium in Ansbach verſetzt, wo er am 12. Aug. 1863 einem Lungenleiden erlag. S: Gedichte (Em. Geibel gewidm.), 1860. Doleſchall, Georg, ſiehe Oskar Welten! *Doll, Karl, wurde am 18. Sept. 1834 zu Stuttgart als der Sohn eines Kanzleibeamten geboren, kam 1844 mit den Eltern nach Ulm, wo er das Gymnaſium abſolvierte, und ſtudierte von 1854–57 in Tübingen Staatswiſſenſchaften. Nach proviſo- riſcher Verwendung im Staatsdienſt wurde er 1861 Oberamtsaktuar in Marbach, 1870 Aſſeſſor bei der kö- nigl. Regierung in Reutlingen, 1872 Oberamtmann in Calw und 1879 Re- gierungsrat im Miniſterium des Jn- nern zu Stuttgart, in welcher Stel- lung er ſich noch jetzt befindet. S: Schwäbiſche Balladen, 1883. Dolliner, Franz, geb. am 14. Dez. 1867 in Jnnsbruck, lebt als Schrift- ſteller daſelbſt. S: Es dunkt mi’ fein! (Ge. in Jnnsbrucker Mdt.), 1898. – Frau Hitt (R., mit Benutzung der Sagen), 1904. Doloroſa, Pſeudon. für Marie Eichhorn; ſ. d.! Dom, A., Pſeud. für Anna Do- meier; ſ. d.! *Domanig, Karl, geb. am 3. April 1851 in Sterzing (Tirol), wo ſein Vater ein Handelsgeſchäft betrieb, beſuchte ſeit 1861 die Vorbereitungs- ſchule im Benediktinerkloſter Fiecht, die Gymnaſien in Brixen, Salzburg und Meran und bezog 1870 die Uni- verſität Jnnsbruck, an der er ſich juriſtiſchen und philoſophiſchen Stu- dien widmete. Später beſuchte er noch für ein Semeſter die Univerſität Straßburg und für zwei Jahre das Kollegium Romanum in Rom, wo er 1875 die Würde eines Dr. phil. er- warb. Heimgekehrt, lebte er in Jnns- bruck, gefördert durch Jgnaz Vincenz Zingerle, teils ſeinen philologiſchen, beſonders germaniſtiſchen Studien, um ſich zur Übernahme eines Lehr- amts geſchickt zu machen, teils der Schriftſtellerei. So gab er durch 3 Jahre den „Tiroler Kalender“ heraus und die eigenartigen „Tiroler Karten“, hiſtoriſche Spielkarten nach der Zeichnung E. von Wörndles, welche den Tirolern die Geſchichte ihres Vaterlandes „ſpielend“ beibrin- gen konnten. Nachdem er 1880, un- terſtützt durch ein Reiſeſtipendium des Unterrichtsminiſters, vier Mo- nate in Toskana, Umbrien und Rom zur Fortſetzung ſeiner kunſtgeſchicht- lichen Studien geweilt hatte, über- ſiedelte er 1881 nach Wien, wo er zu- nächſt als Lehrer für deutſche Lite- ratur bei den Kindern des Herzogs Philipp von Württemberg, dann als Lehrer für Kunſtgeſchichte bei den Söhnen des Erzherzogs Karl Lud- wig wirkte und 1884 als Adjunkt in der Kuſtodie der kunſthiſtoriſchen Sammlungen des Kaiſerhauſes ange- ſtellt wurde. Seit 1887 iſt er Kuſtos am kunſthiſtoriſchen Hofmuſeum und beſonders Leiter der Münzſammlung. Daneben iſt er fortdauernd als Leh- rer in der kaiſerlichen Familie tätig. Jm Jahre 1895 ernannte ihn der Kaiſer zum Regierungsrat. Außer mehreren numismatiſchen Arbeiten *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/46>, abgerufen am 29.03.2024.