Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Nachtigall.
Jetzt ächzet, jetzt jauchzt sie, jetzt wirbelt sie strenge
Der klingenden Töne nicht zählbare Menge.
Es quillet und sprudelt auf einmal ein Chor,
Aus ihrem harmonischen Schnabel, hervor.
Man hört sie bald pfeifen, bald, Fröschen gleich,
quarren;
Bald klingt sie, wie Glocken; bald mischt sich

ein Schnarren,
Jn einer sanft winselnden Flöthe, mit ein;
Bald scheint sie zu trauren, bald fröhlich zu seyn.
Unzählbar verändert sie Stimmen und Klang.
Es bleibet ihr Singen ein Wunder-Gesang.


Ein
8 Theil. B
Die Nachtigall.
Jetzt aͤchzet, jetzt jauchzt ſie, jetzt wirbelt ſie ſtrenge
Der klingenden Toͤne nicht zaͤhlbare Menge.
Es quillet und ſprudelt auf einmal ein Chor,
Aus ihrem harmoniſchen Schnabel, hervor.
Man hoͤrt ſie bald pfeifen, bald, Froͤſchen gleich,
quarren;
Bald klingt ſie, wie Glocken; bald miſcht ſich

ein Schnarren,
Jn einer ſanft winſelnden Floͤthe, mit ein;
Bald ſcheint ſie zu trauren, bald froͤhlich zu ſeyn.
Unzaͤhlbar veraͤndert ſie Stimmen und Klang.
Es bleibet ihr Singen ein Wunder-Geſang.


Ein
8 Theil. B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg rendition="#et" type="poem">
              <pb facs="#f0031" n="17"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Nachtigall.</hi> </fw><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Jetzt a&#x0364;chzet, jetzt jauchzt &#x017F;ie, jetzt wirbelt &#x017F;ie &#x017F;trenge</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Der klingenden To&#x0364;ne nicht za&#x0364;hlbare Menge.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Es quillet und &#x017F;prudelt auf einmal ein Chor,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Aus ihrem harmoni&#x017F;chen Schnabel, hervor.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Man ho&#x0364;rt &#x017F;ie bald pfeifen, bald, Fro&#x0364;&#x017F;chen gleich,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#et">quarren;</hi><lb/>
Bald klingt &#x017F;ie, wie Glocken; bald mi&#x017F;cht &#x017F;ich</hi><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">ein Schnarren,</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Jn einer &#x017F;anft win&#x017F;elnden Flo&#x0364;the, mit ein;<lb/>
Bald &#x017F;cheint &#x017F;ie zu trauren, bald fro&#x0364;hlich zu &#x017F;eyn.<lb/>
Unza&#x0364;hlbar vera&#x0364;ndert &#x017F;ie Stimmen und Klang.<lb/>
Es bleibet ihr Singen ein Wunder-Ge&#x017F;ang.</hi> </l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">8 Theil. B</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Ein</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0031] Die Nachtigall. Jetzt aͤchzet, jetzt jauchzt ſie, jetzt wirbelt ſie ſtrenge Der klingenden Toͤne nicht zaͤhlbare Menge. Es quillet und ſprudelt auf einmal ein Chor, Aus ihrem harmoniſchen Schnabel, hervor. Man hoͤrt ſie bald pfeifen, bald, Froͤſchen gleich, quarren; Bald klingt ſie, wie Glocken; bald miſcht ſich ein Schnarren, Jn einer ſanft winſelnden Floͤthe, mit ein; Bald ſcheint ſie zu trauren, bald froͤhlich zu ſeyn. Unzaͤhlbar veraͤndert ſie Stimmen und Klang. Es bleibet ihr Singen ein Wunder-Geſang. Ein 8 Theil. B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/31
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/31>, abgerufen am 25.04.2024.