Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

Bild:
<< vorherige Seite

eine größere Ehre für die Kirche als all' die herrlichen
Tempel, die sie gebaut, als all' die Denkmale der Kunst und
Wissenschaft, mit denen sie die Gesellschaft bereichert hat.

Endlich gewinnt die Kirche durch die Religiosität
der Männer auch an segensreichem Einfluß in
der Gesellschaft. Die Männer haben überall die Zügel
der Herrschaft in den Händen; sie nehmen überall die
einflußreichen Stellungen ein. Sind sie nun von gutem
Geiste und Streben beseelt, wie viel Herrliches können
sie dann wirken als Fürsten, als Beamte, als Lehrer,
als Väter, als Meister, als einfache Bürger? Wie viel
Gutes aber unterbleibt auch und wie viel Unheil und
Verderben wird angerichtet, wenn die Männer nicht sind,
wie sie sein sollen, wenn sie sich abkehren von Gott
und seiner heiligen Kirche? Daher kommt das ganze
Elend unserer Zeit, auch das des Staates.

Männer, deren Namen nicht bloß irgendwo in einem
Taufbuche steht, sondern die wahrhaft religiös sind
und sich darum in ihrem Thun und Lassen wirklich
von christlichen Grundsätzen leiten lassen, sind die besten
und zuverlässigsten Stützen des Staates. Um des
Gewissens willen und aus Liebe zu Gott entsprechen sie
freudig den Anforderungen ihres Amtes, ihrer Stellung.
Vor jeglicher Ungerechtigkeit und Verletzung der öffent-
lichen Zucht und Ordnung schrecken sie zurück, weil über
ihnen das Auge eines Gottes wacht, der Alles sieht und
Alles vor sein Gericht zieht. In ihrem Fürsten sehen sie
mit dem Auge des Glaubens den Stellvertreter des unend-
lichen Gottes und sind ihm wie einem Vater ergeben.

eine größere Ehre für die Kirche als all' die herrlichen
Tempel, die sie gebaut, als all' die Denkmale der Kunst und
Wissenschaft, mit denen sie die Gesellschaft bereichert hat.

Endlich gewinnt die Kirche durch die Religiosität
der Männer auch an segensreichem Einfluß in
der Gesellschaft. Die Männer haben überall die Zügel
der Herrschaft in den Händen; sie nehmen überall die
einflußreichen Stellungen ein. Sind sie nun von gutem
Geiste und Streben beseelt, wie viel Herrliches können
sie dann wirken als Fürsten, als Beamte, als Lehrer,
als Väter, als Meister, als einfache Bürger? Wie viel
Gutes aber unterbleibt auch und wie viel Unheil und
Verderben wird angerichtet, wenn die Männer nicht sind,
wie sie sein sollen, wenn sie sich abkehren von Gott
und seiner heiligen Kirche? Daher kommt das ganze
Elend unserer Zeit, auch das des Staates.

Männer, deren Namen nicht bloß irgendwo in einem
Taufbuche steht, sondern die wahrhaft religiös sind
und sich darum in ihrem Thun und Lassen wirklich
von christlichen Grundsätzen leiten lassen, sind die besten
und zuverlässigsten Stützen des Staates. Um des
Gewissens willen und aus Liebe zu Gott entsprechen sie
freudig den Anforderungen ihres Amtes, ihrer Stellung.
Vor jeglicher Ungerechtigkeit und Verletzung der öffent-
lichen Zucht und Ordnung schrecken sie zurück, weil über
ihnen das Auge eines Gottes wacht, der Alles sieht und
Alles vor sein Gericht zieht. In ihrem Fürsten sehen sie
mit dem Auge des Glaubens den Stellvertreter des unend-
lichen Gottes und sind ihm wie einem Vater ergeben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0038" xml:id="B836_001_1901_pb0026_0001" n="26"/>
eine größere Ehre für die Kirche als all' die herrlichen<lb/>
Tempel, die sie gebaut, als all' die Denkmale der Kunst und<lb/>
Wissenschaft, mit denen sie die Gesellschaft bereichert hat.</p>
          <p>Endlich gewinnt die Kirche durch die Religiosität<lb/>
der Männer auch an <hi rendition="#g">segensreichem Einfluß</hi> in<lb/>
der Gesellschaft. Die Männer haben überall die Zügel<lb/>
der Herrschaft in den Händen; sie nehmen überall die<lb/>
einflußreichen Stellungen ein. Sind sie nun von gutem<lb/>
Geiste und Streben beseelt, wie viel Herrliches können<lb/>
sie dann wirken als Fürsten, als Beamte, als Lehrer,<lb/>
als Väter, als Meister, als einfache Bürger? Wie viel<lb/>
Gutes aber unterbleibt auch und wie viel Unheil und<lb/>
Verderben wird angerichtet, wenn die Männer nicht sind,<lb/>
wie sie sein sollen, wenn sie sich abkehren von Gott<lb/>
und seiner heiligen Kirche? Daher kommt das ganze<lb/>
Elend unserer Zeit, auch das des Staates.</p>
          <p>Männer, deren Namen nicht bloß irgendwo in einem<lb/>
Taufbuche steht, sondern die wahrhaft religiös sind<lb/>
und sich darum in ihrem Thun und Lassen wirklich<lb/>
von christlichen Grundsätzen leiten lassen, sind die besten<lb/>
und zuverlässigsten Stützen des Staates. Um des<lb/>
Gewissens willen und aus Liebe zu Gott entsprechen sie<lb/>
freudig den Anforderungen ihres Amtes, ihrer Stellung.<lb/>
Vor jeglicher Ungerechtigkeit und Verletzung der öffent-<lb/>
lichen Zucht und Ordnung schrecken sie zurück, weil über<lb/>
ihnen das Auge eines Gottes wacht, der Alles sieht und<lb/>
Alles vor sein Gericht zieht. In ihrem Fürsten sehen sie<lb/>
mit dem Auge des Glaubens den Stellvertreter des unend-<lb/>
lichen Gottes und sind ihm wie einem Vater ergeben.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0038] eine größere Ehre für die Kirche als all' die herrlichen Tempel, die sie gebaut, als all' die Denkmale der Kunst und Wissenschaft, mit denen sie die Gesellschaft bereichert hat. Endlich gewinnt die Kirche durch die Religiosität der Männer auch an segensreichem Einfluß in der Gesellschaft. Die Männer haben überall die Zügel der Herrschaft in den Händen; sie nehmen überall die einflußreichen Stellungen ein. Sind sie nun von gutem Geiste und Streben beseelt, wie viel Herrliches können sie dann wirken als Fürsten, als Beamte, als Lehrer, als Väter, als Meister, als einfache Bürger? Wie viel Gutes aber unterbleibt auch und wie viel Unheil und Verderben wird angerichtet, wenn die Männer nicht sind, wie sie sein sollen, wenn sie sich abkehren von Gott und seiner heiligen Kirche? Daher kommt das ganze Elend unserer Zeit, auch das des Staates. Männer, deren Namen nicht bloß irgendwo in einem Taufbuche steht, sondern die wahrhaft religiös sind und sich darum in ihrem Thun und Lassen wirklich von christlichen Grundsätzen leiten lassen, sind die besten und zuverlässigsten Stützen des Staates. Um des Gewissens willen und aus Liebe zu Gott entsprechen sie freudig den Anforderungen ihres Amtes, ihrer Stellung. Vor jeglicher Ungerechtigkeit und Verletzung der öffent- lichen Zucht und Ordnung schrecken sie zurück, weil über ihnen das Auge eines Gottes wacht, der Alles sieht und Alles vor sein Gericht zieht. In ihrem Fürsten sehen sie mit dem Auge des Glaubens den Stellvertreter des unend- lichen Gottes und sind ihm wie einem Vater ergeben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/38
Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/38>, abgerufen am 28.03.2024.