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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Vorrede.
als die Zeit hat zulassen wollen. Die hin-
ten an stehende zwey letzte Briefe sind mir
durch zwey Persohnen zugeschickt worden
welche in der Compagnie Dienste stehen/
und von Beschaffenheit gewisser Länder
dahin ich niemahls gekommen/ handeln.
Jch hoffe nicht mit der geänderten Einthei-
lung dem Leser einigen Mißfallen zu erwe-
cken/ um so viel weuiger/ weil ein jeder Brief
etwas neues darstellet/ und folglich um ein
merckliches angenehmer.

Nur dieses habe ich offtermals beklaget/
daß ich nicht zeichnen gelernet/ insonderheit
weil im gantzen Lande keine Seele zu finden
so hierinn wäre erfahren gewesen; wenig-
stens gedächte ich mein Buch viel ansehnli-
cher zu machen/ fals es in behörigen Kup-
fern alle die unbekandte Dinge aufzeigen
könte davon die Rede ist/ folglich den Augen
als edelstem Theile des Leibes die schuldige
Vergnügung geben. Endlich da ich schon
ziemlich weit in meiner Arbeit gekommen/
fande sich ein solcher Künstler/ dem ich deswe-
gen ohne Zeit-Verlust unterschiedliches zu
thun gabe/ und den Abriß von allen Ve-
stungen machen liesse/ welche von Elmina
Ost-werts liegen, und theils denen Engel-
ländern und Holländern/ theils denen

Däh-
):( 4

Vorrede.
als die Zeit hat zulaſſen wollen. Die hin-
ten an ſtehende zwey letzte Briefe ſind mir
durch zwey Perſohnen zugeſchickt worden
welche in der Compagnie Dienſte ſtehen/
und von Beſchaffenheit gewiſſer Laͤnder
dahin ich niemahls gekommen/ handeln.
Jch hoffe nicht mit der geaͤnderten Einthei-
lung dem Leſer einigen Mißfallen zu erwe-
cken/ um ſo viel weuiger/ weil ein jeder Brief
etwas neues darſtellet/ und folglich um ein
merckliches angenehmer.

Nur dieſes habe ich offtermals beklaget/
daß ich nicht zeichnen gelernet/ inſonderheit
weil im gantzen Lande keine Seele zu finden
ſo hierinn waͤre erfahren geweſen; wenig-
ſtens gedaͤchte ich mein Buch viel anſehnli-
cher zu machen/ fals es in behoͤrigen Kup-
fern alle die unbekandte Dinge aufzeigen
koͤnte davon die Rede iſt/ folglich den Augen
als edelſtem Theile des Leibes die ſchuldige
Vergnuͤgung geben. Endlich da ich ſchon
ziemlich weit in meiner Arbeit gekommen/
fande ſich ein ſolcheꝛ Kuͤnſtleꝛ/ dem ich deswe-
gen ohne Zeit-Verluſt unterſchiedliches zu
thun gabe/ und den Abriß von allen Ve-
ſtungen machen lieſſe/ welche von Elmina
Oſt-werts liegen, und theils denen Engel-
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Daͤh-
):( 4
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[0017] Vorrede. als die Zeit hat zulaſſen wollen. Die hin- ten an ſtehende zwey letzte Briefe ſind mir durch zwey Perſohnen zugeſchickt worden welche in der Compagnie Dienſte ſtehen/ und von Beſchaffenheit gewiſſer Laͤnder dahin ich niemahls gekommen/ handeln. Jch hoffe nicht mit der geaͤnderten Einthei- lung dem Leſer einigen Mißfallen zu erwe- cken/ um ſo viel weuiger/ weil ein jeder Brief etwas neues darſtellet/ und folglich um ein merckliches angenehmer. Nur dieſes habe ich offtermals beklaget/ daß ich nicht zeichnen gelernet/ inſonderheit weil im gantzen Lande keine Seele zu finden ſo hierinn waͤre erfahren geweſen; wenig- ſtens gedaͤchte ich mein Buch viel anſehnli- cher zu machen/ fals es in behoͤrigen Kup- fern alle die unbekandte Dinge aufzeigen koͤnte davon die Rede iſt/ folglich den Augen als edelſtem Theile des Leibes die ſchuldige Vergnuͤgung geben. Endlich da ich ſchon ziemlich weit in meiner Arbeit gekommen/ fande ſich ein ſolcheꝛ Kuͤnſtleꝛ/ dem ich deswe- gen ohne Zeit-Verluſt unterſchiedliches zu thun gabe/ und den Abriß von allen Ve- ſtungen machen lieſſe/ welche von Elmina Oſt-werts liegen, und theils denen Engel- laͤndern und Hollaͤndern/ theils denen Daͤh- ):( 4

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/17>, abgerufen am 20.04.2024.