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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Welt steht kein Blut gesogen hat, sondern
sich ganz allein von Früchten nährt. - Aber
viele andere nur nicht gar zu widersinnige
Kunstnahmen der Art habe ich dennoch bey-
behalten, um ja nicht die Nomenclatur und
Synonymieen ohne dringende Roth, zur
großen Last der Lernenden, zu häufen.

Hingegen bitte ich auch manches nicht
etwa ohne weitere Prüfung voreilig, für eine
Neuerung anzusehen, was es in der That
nicht ist, wie z. B. wenn ich den Titansand
nach seinem Fundorte Manacanit nenne und
nicht Menacanit.

Im Thierreiche habe ich immer den la-
leinischen Nahmen vorangesetzt, weil da hun-
dert exotische Geschöpfe vorkommen, die im
Deutschen keinen bekannten verständlichen
Nahmen haben. Im Mineralreiche hingegen
ist der Fall umgekehrt. Da sind gerade die
deutschen Benennungen die bekanntesten und
selbst großentheils in andere Sprachen auf-
genommen.

Beym Thierreich ist denjenigen Gattun-
gen, die sich in Deutschland finden, wieder so
wie in den vorigen Ausgaben ein + vorgesetzt.
Im Mineralreich konnte dieß unterbleiben,
weil so ein Zeichen bey den allgemein ver-
breiteten Fossilien überflüßig, bey vielen von

Welt steht kein Blut gesogen hat, sondern
sich ganz allein von Früchten nährt. – Aber
viele andere nur nicht gar zu widersinnige
Kunstnahmen der Art habe ich dennoch bey-
behalten, um ja nicht die Nomenclatur und
Synonymieen ohne dringende Roth, zur
großen Last der Lernenden, zu häufen.

Hingegen bitte ich auch manches nicht
etwa ohne weitere Prüfung voreilig, für eine
Neuerung anzusehen, was es in der That
nicht ist, wie z. B. wenn ich den Titansand
nach seinem Fundorte Manacanit nenne und
nicht Menacanit.

Im Thierreiche habe ich immer den la-
leinischen Nahmen vorangesetzt, weil da hun-
dert exotische Geschöpfe vorkommen, die im
Deutschen keinen bekannten verständlichen
Nahmen haben. Im Mineralreiche hingegen
ist der Fall umgekehrt. Da sind gerade die
deutschen Benennungen die bekanntesten und
selbst großentheils in andere Sprachen auf-
genommen.

Beym Thierreich ist denjenigen Gattun-
gen, die sich in Deutschland finden, wieder so
wie in den vorigen Ausgaben ein † vorgesetzt.
Im Mineralreich konnte dieß unterbleiben,
weil so ein Zeichen bey den allgemein ver-
breiteten Fossilien überflüßig, bey vielen von

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[XIII/0017] Welt steht kein Blut gesogen hat, sondern sich ganz allein von Früchten nährt. – Aber viele andere nur nicht gar zu widersinnige Kunstnahmen der Art habe ich dennoch bey- behalten, um ja nicht die Nomenclatur und Synonymieen ohne dringende Roth, zur großen Last der Lernenden, zu häufen. Hingegen bitte ich auch manches nicht etwa ohne weitere Prüfung voreilig, für eine Neuerung anzusehen, was es in der That nicht ist, wie z. B. wenn ich den Titansand nach seinem Fundorte Manacanit nenne und nicht Menacanit. Im Thierreiche habe ich immer den la- leinischen Nahmen vorangesetzt, weil da hun- dert exotische Geschöpfe vorkommen, die im Deutschen keinen bekannten verständlichen Nahmen haben. Im Mineralreiche hingegen ist der Fall umgekehrt. Da sind gerade die deutschen Benennungen die bekanntesten und selbst großentheils in andere Sprachen auf- genommen. Beym Thierreich ist denjenigen Gattun- gen, die sich in Deutschland finden, wieder so wie in den vorigen Ausgaben ein † vorgesetzt. Im Mineralreich konnte dieß unterbleiben, weil so ein Zeichen bey den allgemein ver- breiteten Fossilien überflüßig, bey vielen von

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/17>, abgerufen am 28.03.2024.