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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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Vom Gerippe der Säugethiere.

Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula
Wormiana
) finden sich selten an Thier-
schedeln. Doch habe ich welche an Ha-
sen, und am Schedel des eigentlichen
Orangutang vor mir; welcher letztere
auch durchgehends ausnehmend elegante
Suturen hat *).

§. 13.

Die Facialknochen des Schedels tra-
gen überhaupt durch ihre Richtung und
stärkere oder mindere Prominenz auf-

fallend
hafteten Schafen (den sogenannten Seeg-
lern
oder Quesenköpfen), wenn die
Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe
unter der Hirnschale lag und gross war,
an dieser Stelle grösstentheils absorbirt
und zuweilen bloss wie eine dünne, dem
Druck sehr nachgebende knorpelartige
Haut gefunden.
*) Es ist daher mit Einschränkung zu ver-
stehen, wenn Eustach von den Nähten
an den Affenschedeln sagt: "vbique ad-
eo obscurae sunt, vt magna ex parte
suturae nomen, aut nullo modo, aut
vix mereantur." Ossium exam.
pag. 173.
B 2
Vom Gerippe der Säugethiere.

Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula
Wormiana
) finden sich selten an Thier-
schedeln. Doch habe ich welche an Ha-
sen, und am Schedel des eigentlichen
Orangutang vor mir; welcher letztere
auch durchgehends ausnehmend elegante
Suturen hat *).

§. 13.

Die Facialknochen des Schedels tra-
gen überhaupt durch ihre Richtung und
stärkere oder mindere Prominenz auf-

fallend
hafteten Schafen (den sogenannten Seeg-
lern
oder Quesenköpfen), wenn die
Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe
unter der Hirnschale lag und groſs war,
an dieser Stelle gröſstentheils absorbirt
und zuweilen bloſs wie eine dünne, dem
Druck sehr nachgebende knorpelartige
Haut gefunden.
*) Es ist daher mit Einschränkung zu ver-
stehen, wenn Eustach von den Nähten
an den Affenschedeln sagt: “vbique ad-
eo obscurae sunt, vt magna ex parte
suturae nomen, aut nullo modo, aut
vix mereantur.” Ossium exam.
pag. 173.
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[19/0041] Vom Gerippe der Säugethiere. Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula Wormiana) finden sich selten an Thier- schedeln. Doch habe ich welche an Ha- sen, und am Schedel des eigentlichen Orangutang vor mir; welcher letztere auch durchgehends ausnehmend elegante Suturen hat *). §. 13. Die Facialknochen des Schedels tra- gen überhaupt durch ihre Richtung und stärkere oder mindere Prominenz auf- fallend *) *) Es ist daher mit Einschränkung zu ver- stehen, wenn Eustach von den Nähten an den Affenschedeln sagt: “vbique ad- eo obscurae sunt, vt magna ex parte suturae nomen, aut nullo modo, aut vix mereantur.” Ossium exam. pag. 173. *) hafteten Schafen (den sogenannten Seeg- lern oder Quesenköpfen), wenn die Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe unter der Hirnschale lag und groſs war, an dieser Stelle gröſstentheils absorbirt und zuweilen bloſs wie eine dünne, dem Druck sehr nachgebende knorpelartige Haut gefunden. B 2

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/41>, abgerufen am 29.03.2024.