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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Betrachtung
seine wöchentliche Arbeit-Hülfe gepriesen
seyn. So sündiget dann derjenige/ der
Sieben Tage arbeitet: weil er wider
GOttes ausdrückliches Gebot handlet.
Dieses Gebot/ ist eines von den zehen ewi-
gen Geboten/ die vom Berg Sinai aus-
geruffen/ und auf zwo Stein-Tafeln ge-
schrieben worden. Der befohlen hat/ Du
solst nicht töden/ ehebrechen/ stehlen! der
hat auch befohlen/ Heilige meinen
Sabbath.

18 Es ist lächerlich/ daß Leute sind/
die da mäinen/ sie wollen ihre Haabe ver-
mehren/ wann sie auch am Sonntag ar-
beiten. Jst eben so viel/ als wann sie
auch gedächten: ich will morden/ huren
und rauben/ auf daß ich frömmer werde.
Was hilft euch eure Arbeit/ wann sie
GOtt nicht segnet? Wie soll aber GOtt
eure Arbeit segnen/ wann ihr an einem
Tag/ da er solches verboten/ arbeitet/ und
damit ihn erzürnet? wie könt ihr Gnade
hoffen in einem Thun/ womit ihr mut-
willig Straffe verdienet?

19 Die am Siebenden Tag hingien-
gen/ Manna zu samlen/ die fanden nichts.

(c) Merket dieses! also soll es euch auch
ergehen: nichtes sollet ihr finden/ wann

ihr
(c) 2. Mos. 16. v. 27.

Betrachtung
ſeine woͤchentliche Arbeit-Huͤlfe geprieſen
ſeyn. So ſuͤndiget dann derjenige/ der
Sieben Tage arbeitet: weil er wider
GOttes ausdruͤckliches Gebot handlet.
Dieſes Gebot/ iſt eines von den zehen ewi-
gen Geboten/ die vom Berg Sinai aus-
geruffen/ und auf zwo Stein-Tafeln ge-
ſchrieben worden. Der befohlen hat/ Du
ſolſt nicht toͤden/ ehebrechen/ ſtehlen! der
hat auch befohlen/ Heilige meinen
Sabbath.

18 Es iſt laͤcherlich/ daß Leute ſind/
die da maͤinen/ ſie wollen ihre Haabe ver-
mehren/ wann ſie auch am Sonntag ar-
beiten. Jſt eben ſo viel/ als wann ſie
auch gedaͤchten: ich will morden/ huren
und rauben/ auf daß ich froͤmmer werde.
Was hilft euch eure Arbeit/ wann ſie
GOtt nicht ſegnet? Wie ſoll aber GOtt
eure Arbeit ſegnen/ wann ihr an einem
Tag/ da er ſolches verboten/ arbeitet/ und
damit ihn erzuͤrnet? wie koͤnt ihr Gnade
hoffen in einem Thun/ womit ihr mut-
willig Straffe verdienet?

19 Die am Siebenden Tag hingien-
gen/ Manna zu ſamlen/ die fanden nichts.

(c) Merket dieſes! alſo ſoll es euch auch
ergehen: nichtes ſollet ihr finden/ wann

ihr
(c) 2. Moſ. 16. v. 27.
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[24/0050] Betrachtung ſeine woͤchentliche Arbeit-Huͤlfe geprieſen ſeyn. So ſuͤndiget dann derjenige/ der Sieben Tage arbeitet: weil er wider GOttes ausdruͤckliches Gebot handlet. Dieſes Gebot/ iſt eines von den zehen ewi- gen Geboten/ die vom Berg Sinai aus- geruffen/ und auf zwo Stein-Tafeln ge- ſchrieben worden. Der befohlen hat/ Du ſolſt nicht toͤden/ ehebrechen/ ſtehlen! der hat auch befohlen/ Heilige meinen Sabbath. 18 Es iſt laͤcherlich/ daß Leute ſind/ die da maͤinen/ ſie wollen ihre Haabe ver- mehren/ wann ſie auch am Sonntag ar- beiten. Jſt eben ſo viel/ als wann ſie auch gedaͤchten: ich will morden/ huren und rauben/ auf daß ich froͤmmer werde. Was hilft euch eure Arbeit/ wann ſie GOtt nicht ſegnet? Wie ſoll aber GOtt eure Arbeit ſegnen/ wann ihr an einem Tag/ da er ſolches verboten/ arbeitet/ und damit ihn erzuͤrnet? wie koͤnt ihr Gnade hoffen in einem Thun/ womit ihr mut- willig Straffe verdienet? 19 Die am Siebenden Tag hingien- gen/ Manna zu ſamlen/ die fanden nichts. (c) Merket dieſes! alſo ſoll es euch auch ergehen: nichtes ſollet ihr finden/ wann ihr (c) 2. Moſ. 16. v. 27.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/50>, abgerufen am 25.04.2024.