Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

am Sonntag.

Du/ der du wohnst im Liechte.
Sprich heut/ Es werde Liecht! in mir.
Du/ mein' Aurora/ tritt herfür/
und meine Nacht vernichte.
Ja du/ JESU/ du bist Wonne/
du bist Sonne/

Liecht der Erden:
Laß auch mich erleuchtet werden.

4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich.
Laß mich in deinem Worte dich/
mein Schönster/ heut ersehen.
Dein Geist beglanze meinen Geist:
daß ich/ was Gott-gefällig heist/
mög fassen und verstehen.
Laß mir/ von dir/ seeligs wissen
reich zufliessen.

Deinen Willen/
lerne heut mein Will erfüllen.
5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/
kan meines Lebens Leuchte seyn:
ohn Anstoß fort zu gehen.
Diß sei der Feuer Seule Brand:
die zum gelobten Himmels Land
den Weg mich mache sehen.
Gib Schein in mein' Herz-Laterne/
du Lucerne/

mich regire:
daß kein Jrrliecht mich verführe.
6 Lehr mich ein Kind des Liechtes seyn.
Mein Glaub' in Liebes Werken schein'
und vor den Leuten leuchte.
Und daß die Lampe meiner Seel
hellbrennend bleib/ dein Geistes-Oel
den schwachen Docht befeuchte.
Heute

am Sonntag.

Du/ der du wohnſt im Liechte.
Sprich heut/ Es werde Liecht! in mir.
Du/ mein’ Aurora/ tritt herfuͤr/
und meine Nacht vernichte.
Ja du/ JESU/ du biſt Wonne/
du biſt Sonne/

Liecht der Erden:
Laß auch mich erleuchtet werden.

4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich.
Laß mich in deinem Worte dich/
mein Schoͤnſter/ heut erſehen.
Dein Geiſt beglanze meinen Geiſt:
daß ich/ was Gott-gefaͤllig heiſt/
moͤg faſſen und verſtehen.
Laß mir/ von dir/ ſeeligs wiſſen
reich zuflieſſen.

Deinen Willen/
lerne heut mein Will erfuͤllen.
5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/
kan meines Lebens Leuchte ſeyn:
ohn Anſtoß fort zu gehen.
Diß ſei der Feuer Seule Brand:
die zum gelobten Him̃els Land
den Weg mich mache ſehen.
Gib Schein in mein’ Herz-Laterne/
du Lucerne/

mich regire:
daß kein Jrꝛliecht mich verfuͤhre.
6 Lehr mich ein Kind des Liechtes ſeyn.
Mein Glaub’ in Liebes Werken ſchein’
und vor den Leuten leuchte.
Und daß die Lampe meiner Seel
hellbrennend bleib/ dein Geiſtes-Oel
den ſchwachen Docht befeuchte.
Heute
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg n="3">
                <l>
                  <pb facs="#f0039" n="13"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">am Sonntag.</hi> </fw>
                </l><lb/>
                <l>Du/ der du wohn&#x017F;t im <hi rendition="#fr">Liechte.</hi></l><lb/>
                <l>Sprich heut/ <hi rendition="#fr">Es werde Liecht!</hi> in mir.</l><lb/>
                <l>Du/ mein&#x2019; Aurora/ tritt herfu&#x0364;r/</l><lb/>
                <l>und meine Nacht vernichte.</l><lb/>
                <l>Ja du/ JESU/ du bi&#x017F;t Wonne/<lb/><hi rendition="#et">du bi&#x017F;t <hi rendition="#fr">Sonne/</hi></hi></l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Liecht</hi> der Erden:</hi> </l><lb/>
                <l>Laß auch mich erleuchtet werden.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="4">
                <l>4 Ja/ ewigs <hi rendition="#fr">Liecht/</hi> erleuchte mich.</l><lb/>
                <l>Laß mich in deinem Worte dich/</l><lb/>
                <l>mein Scho&#x0364;n&#x017F;ter/ heut er&#x017F;ehen.</l><lb/>
                <l>Dein Gei&#x017F;t beglanze meinen Gei&#x017F;t:</l><lb/>
                <l>daß ich/ was Gott-gefa&#x0364;llig hei&#x017F;t/</l><lb/>
                <l>mo&#x0364;g fa&#x017F;&#x017F;en und ver&#x017F;tehen.</l><lb/>
                <l>Laß mir/ von dir/ &#x017F;eeligs wi&#x017F;&#x017F;en<lb/><hi rendition="#et">reich zuflie&#x017F;&#x017F;en.</hi></l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Deinen Willen/</hi> </l><lb/>
                <l>lerne heut mein Will erfu&#x0364;llen.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="5">
                <l>5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/</l><lb/>
                <l>kan meines Lebens <hi rendition="#fr">Leuchte</hi> &#x017F;eyn:</l><lb/>
                <l>ohn An&#x017F;toß fort zu gehen.</l><lb/>
                <l>Diß &#x017F;ei der Feuer Seule Brand:</l><lb/>
                <l>die zum gelobten Him&#x0303;els Land</l><lb/>
                <l>den Weg mich mache &#x017F;ehen.</l><lb/>
                <l>Gib Schein in mein&#x2019; Herz-Laterne/<lb/><hi rendition="#et">du Lucerne/</hi></l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">mich regire:</hi> </l><lb/>
                <l>daß kein <hi rendition="#fr">Jr&#xA75B;liecht</hi> mich verfu&#x0364;hre.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="6">
                <l>6 Lehr mich ein Kind des <hi rendition="#fr">Liechtes</hi> &#x017F;eyn.</l><lb/>
                <l>Mein Glaub&#x2019; in Liebes Werken &#x017F;chein&#x2019;</l><lb/>
                <l>und vor den Leuten leuchte.</l><lb/>
                <l>Und daß die Lampe meiner Seel</l><lb/>
                <l>hellbrennend bleib/ dein Gei&#x017F;tes-Oel</l><lb/>
                <l>den &#x017F;chwachen Docht befeuchte.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Heute</fw><lb/></l>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0039] am Sonntag. Du/ der du wohnſt im Liechte. Sprich heut/ Es werde Liecht! in mir. Du/ mein’ Aurora/ tritt herfuͤr/ und meine Nacht vernichte. Ja du/ JESU/ du biſt Wonne/ du biſt Sonne/ Liecht der Erden: Laß auch mich erleuchtet werden. 4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich. Laß mich in deinem Worte dich/ mein Schoͤnſter/ heut erſehen. Dein Geiſt beglanze meinen Geiſt: daß ich/ was Gott-gefaͤllig heiſt/ moͤg faſſen und verſtehen. Laß mir/ von dir/ ſeeligs wiſſen reich zuflieſſen. Deinen Willen/ lerne heut mein Will erfuͤllen. 5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/ kan meines Lebens Leuchte ſeyn: ohn Anſtoß fort zu gehen. Diß ſei der Feuer Seule Brand: die zum gelobten Him̃els Land den Weg mich mache ſehen. Gib Schein in mein’ Herz-Laterne/ du Lucerne/ mich regire: daß kein Jrꝛliecht mich verfuͤhre. 6 Lehr mich ein Kind des Liechtes ſeyn. Mein Glaub’ in Liebes Werken ſchein’ und vor den Leuten leuchte. Und daß die Lampe meiner Seel hellbrennend bleib/ dein Geiſtes-Oel den ſchwachen Docht befeuchte. Heute

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/39
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/39>, abgerufen am 24.04.2024.